Was liest der JV-Fan denn sonst so?

  • Mich würde mal interessieren was die hiesige JV-Gemeinschaft des Forums denn sonst so liest. Das Werk Vernes ist zwar außerordentlich groß, aber auch das geht irgendwann einmal zur Neige. Daneben ist der literarische Gusto evtl. auch ab einem gewissen Zeitpunkt entsprechend gesättigt, so dass man sich zur Abwechslung nach einem anderen Autor sehnt bzw. zu dessen Werken greift.


    Bin gespannt auf die Antworten :-)

  • Hallo Kristof,


    die hiesige Jules Verne Gemeinschaft war am 14. und 15.06. in Kiel und hatte keine Zeit zum antworten :D: (und zuvor in Wilhelmshaven) um sich die Saint Michel 2 anzusehen, einen Nachbau des Segelschiffes von Jules Verne. Ich hoffe ja auch, dass dazu hier noch ein paar Beiträge kommen :rolleyes2: !


    Wirklich gute Romane um Jules Verne zu entdecken sind Zwei Jahre Ferien und Keraban der Starrkopf. :lecker: Das sind meine Lieblingsbücher von Jules Verne.


    Ansonsten ist Jules Verne ja sehr mit anderer Abenteuer und Science Fiction Literatur verwandt. Rohert L Stevenson - Die Schatzinsel, Ray Bradbury, H.G. Wells, vielleicht noch R.Kipling (Dschungelbuch) und Mellville (Moby Dick), weil ich da wahnsinnig drauf stehe. Und von den 1:1 Verne Nachahmern lese ich Paul i'voi >>> Die fünf Sou des Herrn Lavarede und Korsar Triplex. Die Schriftsteller hat in Frankreich eine großen Gegenentwurf zu Jules Verne gemacht. Die sind aber nahezu die einzigen seiner Romane, die auf deutsch erhältlich sind.


    Viel Spaß mit diesen Tipps!


    Und Jules Verne erschöpft sich als Thema nie, eine Sättigung ist da nicht in Sicht, zumindest nicht von meiner Seite :D: .


    Ralf









  • "Die fünf Sou des Herrn Lavarède" von Paul d'Ivoi wurden sogar insgesamt dreimal - unter anderem 1939 mit Fernandel, der auch in "In 80 Tagen um die Welt" (1956) von Michael Todd einen Gastauftritt hat - verfilmt.


    Für das "Journal de Mickey" wurde der Roman dann auch als Comic adaptiert. Ebenso wie bereits vorher die 39-er Filmfassung.

    Weitere Comic-Adaptionen der Werke sind natürlich die von "robur" und Poldi bereits vorgestellten "Docteur Mystère"-Alben.

  • @ Kristof, die Frage ist natürlich, was du selbst gerne liest. Sollte es erstmal in Richtung Jules Verne bleiben, dann ist natürlich der schon genannte Paul d’Ivoi eine sehr lesenswerte Empfehlung. Neben den bereits weiter oben genannten Büchern gibt es außerdem noch „Die Diana von den Inseln“ und „Das Geheimnis der Glaskugeln“ in deutscher Sprache.


    Des Weiteren kann ich natürlich Emilio Salgari empfehlen, der unter anderem auch eine ganze Reihe von Titeln geschrieben hat, die sich an Jules Verne orientieren, wie etwa „Im Unterseeboot zum Nordpol“, „Im Luftschiff über Afrika“, „Die italienischen Robinsons“, „Der Schatz des Präsidenten von Paraguay“, „Die Schiffbrüchigen von Spitzbergen“ oder „Die Robbenjäger der Baffin-Bai“. Ich selbst habe kürzlich auch fünf
    polare Kurzerzählungen für eine Buchausgabe ausgewählt, die sich sehr an Vernes Polarromane orientieren. Darüber hinaus hat er natürlich eine Menge anderer Abenteuererzählungen verfasst; z.B. ist er der Schöpfer des „Schwarzen Korsaren“ und des malaiischen Piraten Sandokan.


    Ein wenig in Richtung Verne geht auch der einzige speziell für die Jugend verfasste Roman von Sienkiewicz, dem Verfasser des bekannten Romans „Quo vadis?“; nämlich „Durch Wüste und Wildnis“, dessen Helden ein kleines Mädchen und ein etwas älterer Knabe sind.


    Auch der Jugendroman „Der blaurote Methusalem“ von Karl May erinnert ein wenig an Verne.


    Ansonsten wurde oben ja auch schon Weiteres genannt, wie Stevensons „Schatzinsel“. Ebenfalls empfehlenswert sind von ihm noch „Entführt“, „Catriona“ und vor allem „Der schwarze Pfeil“.


    Ich kann noch empfehlen: Henry Rider Haggard, oder die Abenteuerromane von Arthur Conan Doyle, dem Sherlock-Holmes-Erfinder. Da dürfte vor allem der erste Prof.-Chalenger-Roman „Die vergessene Welt“ eine Leseempfehlung sein. Oder wie wäre es mit Alexandre Dumas: „Die drei Musketiere“ und „Der Graf von Monte Christo“?

  • Bevor ich zu JV kam hatte ich bereits relativ viele Werke aus der literarischen Epoche des Realismus und Naturalismus gelesen wie Fontane, Storm, Raabe, Hauptmann; Werke der (Neo)Romantik zum Teil (Goethe, Hauff, Hofmann) und diverse griechische Klassiker vornehmlich Sokrates/Platon.


    Oder relativ knapp formuliert: Ich lese die Hamburger Lesehefte rauf und runter.


    Ansonsten bin ich noch großer Terry Pratchett Fan.


    Derzeit lese ich aber wirklich nur JV, zumeist ist es eine Phase, wenn mich ein Autor fasziniert.


    Persönlich wichtig ist mir, dass ich mit den Texten/Werken auch "arbeiten" kann oder zumindest kritisch reflektiert betrachten kann. Bei JV fällt mir oftmals der Appell im Subkontext zur ökologischen Nachhaltigkeit auf, gerade wenn er wie bei "20.000 Meilen unterdem Meer" von Überfischung spricht oder im Falle von "Das Karpartenschloss" über die schonungslose Ausbeutung der Natur und menschlichen Arbeitskraft schildert.


    Aber auch die poltischen Seitenhiebe und der Fortschrittsgedanken der amerikanischen "bigger ist better" und "to do/we can" Mentalität der Amerikaner, in Form des Gun-Clubs etc. auf.


    Ansonsten bin ich noch großer Tim & Struppi Fan - jedoch schon alle Werke gelesen :-(


    Den literarischen Rest Bildet bei mir ein umfangreiches Segment an Fachliteratur, welche zumeist mehr oder minder Bezug zu den gelesene Werken herstellt.

  • Mich würde mal interessieren was die hiesige JV-Gemeinschaft des Forums denn sonst so liest. Das Werk Vernes ist zwar außerordentlich groß, aber auch das geht irgendwann einmal zur Neige. Daneben ist der literarische Gusto evtl. auch ab einem gewissen Zeitpunkt entsprechend gesättigt, so dass man sich zur Abwechslung nach einem anderen Autor sehnt bzw. zu dessen Werken greift.


    Bin gespannt auf die Antworten :-)


    Oh Gott! Es gibt ein Ende von Jules Verne? Ich hab schon 43 Bücher gelesen, aber ich kann noch nicht aufhören... ;)
    Ansonst lese ich quer durch die Weltliteratur, und einstmals durch mein Studium bedingt auch ansatzweise die deutsche Literatur. Da ist auch kein Ende abzusehen und nicht mal Land in Sicht...

  • Klingt nach Literaturwissenschaft?

    Ne, nur der Versuch, ein wenig Anspruch aufrecht zu erhalten. Wenn ich mal da bin "ich les nur zum Abschalten", dann schaltet die Geräte aus! Wenn ich den Spruch höre, könnte ich brechen. Literatur muss einen fesseln. So wie mich heute das Ende der Expedition Barsac dazu getrieben hat, knappe 130 Seiten durchzuackern...

  • Ne, nur der Versuch, ein wenig Anspruch aufrecht zu erhalten. Wenn ich mal da bin "ich les nur zum Abschalten", dann schaltet die Geräte aus! Wenn ich den Spruch höre, könnte ich brechen. Literatur muss einen fesseln. So wie mich heute das Ende der Expedition Barsac dazu getrieben hat, knappe 130 Seiten durchzuackern...


    Lesen zum Entspannen ist schon ok, nur dieses "dümpelnde" Lesen, insbesondere von Werken mit wenig Gehalt, sprich die den Leser nicht auf irgendeine Art und Weise fordern finde ich blöd.


    Lesen soll meines Erachtens, neben seinem unterhaltenden Aspekt, bilden. Und so waren auch viele damalige Werke intendiert. Und wenn einem die Story fesselt umso besser - nur das Wort "durchackern" hätte ich persönlich nicht gewählt, denn es ist in seinem Sinn so verbindlich zwingend konnotiert; "130 Seiten aufgrund der Spannung verschlungen" klingt doch viel besser <-- bla bla bla klugscheißerei zu ende ;-)


    Nur was hast du nun Studiert?

  • Na, mit "durchackern" meinte ich eher, dass ich wie besessen lesen musste, wiewohl die ersten 300 Seiten eher lang(atmig) bzw. ausgewalzt waren. Gelohnt hat es sich, die Expedition Barsac gehört jetzt zu den für mich besseren Vernes.
    Ja. Irgendwie sollte Lesen auch bilden. Zumal in der Expedition Barsac zahlreiche Erfindungen bis hin zum Wifi (WLAN, ok, zum drahtlosen Funken, aber irgendwie hat es mich an WLAn erinnert) beschrieben wurden.
    So. Was ich studiert habe? Ketten, Kohärenzen, Kohäsionen, aber auch Salbung, Ölung, Inthronisation.
    Germanistik, Geschichte, darauf folgend Deutsch als Fremdsprache. In letzterem Bereich arbeite ich auch, bei Jules Verne nicken die meisten Studenten wenigstens (bisher aus 75 Ländern).

  • Was mit "durchackern" gemeint war ist schon klar, finde klingt halt bissl negativ. Wenn man hingegen JV etwas ausschweifende Landschaftsbilder schon kennt, kann man dein "durchackern" auch relativ nachvollziehen; jemand der mit Vernes Werken noch nicht so vertraut ist, könnte dies evtl. etas falsch oder nur bedingt postiv auffassen.


    Schwerpunkt mitteralterliche Geschichte?


    Hoffe der Thread wandelt sich jetzt nicht zum reinen Dialog über die persönliche und bedingt möglichst gewünscht gesellschaftliche Aufassung von Literatur. :-)

  • Unter anderem Mittelalter, aber auch Frühe Neuzeit.
    In der Literatur war es eher so, dass ich mich etwas um die mittelalterliche Literatur und um die Literatur um die Jahrhundertwende (19./20.) "beschäftigt" habe. Grammatik aber ist besser.

  • Ende frühe Neuzeit geht es bei mir los und zäsurtechnisch dann bedingt bis zur Zeitgeschichte, aber auch ein wenig alte Geschichte. Das eigentliche interessen Metier liegt aber bei der Epochenübergriefenden Technikgeschichte, worunter ich auch Torusimus- und Konsumgeschichte subsumiere.


    Die damalige Literatur ist hier für mich auch immer ein zeitgenössisches narrativ der Wahrnehmung und (Zukunfts)Vorstellung.

  • ... natürlich lese ich neben den Büchern JV (die ich immer mal wieder anpacke, besonders wenn ich etwas dazu schreiben will) auch noch andere Autoren und Genres.


    Dazu gehören bei mir die Klassiker der Abenteuerliteratur bis Ende 19. JH, Klassike der SF und bei moderderner SF schwerpunktmäßig SF Kurzgeschichten. Neben einigen Krimis zur "Auflockerung" (aber ohne Autorenausrichtung) haben es mir auch einige der Autoren angetan, die es verstehen Genres zu mischen um Spannung zu erzeugen. Dazu zähle ich u.a. Clive Cussler und Preston & Child.


    Neuerdings habe ich mir beim Trödeln einige SF-Bücher mitgenommen, die zwischen 1950-80 erschienen. Interessant Fiktionen zu lesen, die eigentlich schon nach dem Jahre 2000 Realität sein sollten. So lebt es sich jetzt also in der Zukunft ... *grins*

  • Neuerdings habe ich mir beim Trödeln einige SF-Bücher mitgenommen, die zwischen 1950-80 erschienen. Interessant Fiktionen zu lesen, die eigentlich schon nach dem Jahre 2000 Realität sein sollten. So lebt es sich jetzt also in der Zukunft ... *grins*


    Da hätte ich einen Tipp: Haining, Peter (Hg.): Gefährliche Possen. Erzählungen von Terry Pratchett, Douglas Adams u. a., München 1997.


    Ist ein Mix aus Magie & Absurden, Mittelalter und Sci-Fi. In dem Sammelband sind teilweise richtige Juwelen von Autoren die eben auf jenem Literarischem Gebiet Potenzen sind und/oder Meilensteine innerhalb dieser Gattungen setzen. Desweiteren gibts auch zu jedem Autor eine Kurz-Vitae.