Anmerkungen zum Lesen von Hartleben-Ausgaben

  • Hallo zusammen,


    in einem anderen Thread hatte ich geschrieben, dass ich die Werke von JV gerne in den Texten der alten Hartleben-Ausgaben lese.
    Dabei kommt es immer wieder vor, dass dort alte, heute nicht mehr so geläufige Bezeichnungen z.B. von geografischen Punkten,
    historischen Ereignissen oder naturwissenschaftlichen Prozessen genannt werden. Oder es werden z.B. Redewendungen verwendet,
    die heute nicht mehr bekannt sind. Ich denke, Ihr versteht, was ich meine.
    Wenn ich dann so gemütlich im Sessel sitze und lese, kommt es manchmal vor, dass ich dann die ein oder andere Textpassage deswegen überlese, weil ich in dem Moment auch keine Muße habe, eine ausgeprägte Google-Recherche zu starten.
    Schade ist es trotzdem, wenn man einige Details deswegen "verliert".


    Meine Frage ist nun, ob sich schon mal jemand die Mühe gemacht hat, die Werke daraufhin aufzuarbeiten und entsprechende
    Anmerkungen dazu verfasst hat ?
    Eine Möglichkeit beim Lesen wäre vielleicht noch, eine neuere Übersetzung daneben liegen zu haben, in der moderne Ausdrücke verwendet werden, aber das würde wahrscheinlich auch nicht alle Fragen beantworten.
    Mir geht es also nur um das Verständnis beim Lesen und nicht um die Fragen, wo JV z.B. mit seinen wissenschaftlichen Schilderungen
    richtig lag und wo er Irrtümern unterlag oder wo die Wissenschaft erst später zu anderen Erkenntnissen gelangte.
    Das wäre sicher nochmal eine ganz andere Aufgabe.


    Beste Grüße
    Ilia Brusch

  • Viele noch vor 100 Jahren gängige deutschsprachige Begriffe, die dann natürlich auch als Ergebnis von Übersetzungen lesbar waren, sind jetzt nicht mehr üblich. Aber das trifft ja auch schon auf die Wortwahl unserer Grßeltern zu, für die Teenager früher Backfische waren und ein Hobby war ein Steckenpferd.


    Gestelzte Formulierungen oder nicht mehr gebräuchliche Begriffe fallen bei mir unter die Rubrik "Charme der Vergangenheit". Die Geschichten spielten nun mal meist im 19. Jahrhundert. Da macht es einen Teil der Vergangenheit aus, wenn auch die alten Sprachwahl da ist. Oft lässt sie uns schmunzeln. Manche Wortbildungen oder Begriffe haben aber auch einen besonderen Reiz, bieten sich an, an der richtigen Stelle vielleicht auch mal an "wiederbelebt" zu werden.


    Im Zweifelsfalle also einfach mal nachschlagen wenn die Identifizierung schwierig ist (Wer ist eingentlich ein Oheim? Wer oder was ist ein Mündel?) und ansonsten einfach treiben lassen ... wir sind ja fast wie Zeitreisende ...


    ^^