Artikel von Gerd Küveler in der Welt zur Reise zum Mond

  • Ich finde den Beitrag ebenfalls super gelungen. Als Einleitung zum Jubiläumsjahr der Mondromane wird einer breiten Leserschicht die wissenschaftshistorische Leistung Jules Vernes eindringlich vor Augen geführt. Solche Aufsätze von Koryphäen wie Professor Küveler sind Reklame par ecxellence.Viele Artikel zu den Mondromanen, die außerhalb des "Jules-Verne-Zirkels" verfasst werden, sind quasi nur als Ausgangsbasis für Textaufgaben konzipiert, mit denen eine gymnasiale Physik-Oberstufe malträtiert wird. Hier aber wird allgemeines Interesse geweckt!
    Nur ein paar wenige Kleinigkeiten waren dabei, die jedoch aus "populärwissenschaftlichen" Gründen durchgehen dürfen, mich persönlich aber störten, so zum Beispiel "das rotglühende Projektil": Aluminium kann im Gegensatz zu Eisen nicht rot glühen, weil seine Schmelztemperatur nur 930°K beträgt. Die thermische Strahlung liegt noch im Infrarot-Bereich. Im Verneschen Original hat der Bolide Feuer gefangen, was vielleicht sogar eher möglich gewesen wäre. Da müsste man einen Chemiker fragen.

  • Ja, sehr gut, danke für den Link. Man hätte allerdings noch ergänzen können, dass der Meister sich, was die Atmosphäre des Mondes angeht, noch ein Hintertürchen offen gehalten hat, zumindest was die „Rückseite“ des Trabanten anbelangt:


    »Die unsichtbare Luna, nun endlich sichtbar!«


    Und alle Drei konnten durch eine Lichtausströmung, die einige Secunden[146] dauerte, die geheimnißvolle Scheibe erblicken, welche das menschliche Auge zum ersten Male zu sehen bekam.


    Was vermochten sie in dieser Entfernung, die nicht zu schätzen war, zu unterscheiden? Einige lange Streifen über die Scheibe, wirkliche Wolken, die in einer sehr beschränkten Atmosphäre sich bildeten, aus welcher nicht allein alle Berge, sondern auch Erhöhungen von mittlerer Bedeutung hervorragten, die Circus, die klaffenden Krater in launiger Ordnung, so wie auf der sichtbaren Oberfläche. Sodann unermeßliche Flächen, nicht mehr ausgetrocknete Ebenen, sondern wirkliche Meere, weit verbreitete Oceane, die auf ihrem klaren Spiegel den ganzen Zauber der Feuer im Weltraum widerstrahlten. Endlich, auf der Oberfläche der Continente ungeheure dunkle Massen, sowie ungeheure Waldungen in rascher Beleuchtung eines Blitzes erscheinen würden.


    War's eine Täuschung, ein Irrthum der Augen, ein optisches Blendwerk? Konnten sie dieser so oberflächlich gewonnenen Anschauung wissenschaftliche Geltung beilegen? Konnten sie es wagen, über die Frage seiner Bewohnbarkeit nach einem so flüchtigen Blick auf die unsichtbare Scheibe sich auszusprechen?


    http://www.zeno.org/Literatur/…e+um+den+Mond/15.+Capitel

  • ... der Artikel reiht sich wunderbar in die fundierten oder gut recherchierten Fachartikel zum Thema ein. Wohltuend gegenüber den Schreiberlingen, die sich nach Beauftragung ihre Fragmente im Internet oder durch Glückszitate in Prinmedien zusammenschreiben.


    Das macht vielleicht auch die Qualität der Zeitschrift aus, dass man darauf Wert legt.


    :thumbsup: