Das Haus bei den Blutbuchen (Folge 22) – Sherlock Holmes

  • Die Gouvernante Violet Hunter bekommt ein verlockendes Angebot. Ein ungewöhnlich gut bezahlter Arbeitsplatz, dessen großzügige Vergütung sicherlich den besonderen Wünschen des Arbeitgebers geschuldet ist: Um die Stelle annehmen zu dürfen, soll sich Miss Hunter von ihren langen Haaren trennen und mit einem bestimmten Kleid an vorgegebene Stellen setzen. Das Angebot ist sehr verlockend, doch hadert Miss Hunter – sich von ihren Haaren zu treffen fällt ihr schwer. Darum bittet sie Sherlock Holmes um Rat…


    Anfänglich verhält sich Sherlock Holmes (Joachim Tennstedt) zum Leidwesen von Dr. Watson (Detlef Bierstedt) und Mrs. Hudson (Regina Lemnitz) unmöglich und äußert sich unziemlich über seine künftige Klientin. Doch dies ändert sich rasch, als er die aufgeweckte Violet Hunter (Reinhilt Schneider) ein wenig kennenlernt. Regina Lemnitz Auftritt ist kurz und gekonnt. Das bewährte Sprecherduo spielt mit Reinhilt Schneider großartig zusammen. Mein Dank an die Regie und die Sprecher! Neben den Hauptsprechern wissen ebenfalls Doris Gallert als Arbeitsvermittlerin für Miss Hunter sowie Helmut Krauss und Ulrike Möckel als Mr. und Mrs. Rucastle zu gefallen. Helmut Krauss hat mir besonders zu Beginn gut gefallen. Am Ende wirkten seine Auftritte auf mich teilweise weniger passend. Vielleicht bin ich durch die vorherigen Tracks in meiner Vorstellung, wie bei bestimmten überraschenden Situationen Jephro Rucastle Sätze zu betonen hat, etwas voreingenommen.
    Kaspar Eichel hat einen kurzen Auftritt als betrunkener Mr. Toller und Dorothea Walda überzeugt als seine für die Handlung wichtigere Frau.


    Der Fall ist einfach gestrickt und daher Sherlocks auf Indizien basierende Deduktion einfach nachzuvollziehen. Es gibt jedoch kleine Überraschungen sowie Watsons abschließende Worte, die die Geschichte zügig abschließen.


    Das Hörspiel lebt von den großartigen Sprechern, der lieblichen und gemütlichen Atmosphäre, die den Hörer in eine andere romantisch-überzeichnete fiktive Vergangenheit entführt. Dies ist natürlich auch der wunderbaren Untermalung mit passenden Geräuschen und Musikstücken zu verdanken.


    Beim Cover fällt mir besonders der Rot-Blau-Kontrast ins Auge. Die roten Buchenblätter faszinieren mich. Deshalb gefällt mir das Cover – und auch, weil es eine Schlüsselszene darstellt.


    Fazit
    Ein weiteres gelungenes Sherlock Holmes Hörspiel aus dem Hause Titania Medien. Gewohnt atmosphärisch ruhig und ohne in bombastischen Actionszenen zu verfallen, versteht es auch dieses Hörspiel die Aufmerksamkeit des Hörers über die gesamte Laufzeit von etwas mehr als 60 Minuten zu erhalten.