„Der Junker von Reigate“ ist ein solides Sherlock-Holmes-Hörspiel. Joachim Tennstedt klingt merklich geschwächt und krank. Zugleich schafft er es, Sherlock Holmes Widerwillen sich zu erholen anstelle interessante Fälle zu lösen, und dessen Schauspielkunst darzustellen, sodass der Hörer, der Holmes schon gut kennt, trotzdem eine Ahnung beschleicht, dass nicht alles so zu schein scheint, wie es offenbart wird. Dies animiert zum Miträtseln, was in diesem Fall auch keine große Herausforderung darstellt – wie Sherlock Holmes sicherlich zustimmt, zumal er im Verlauf des Hörspiels nur die Beweise für seine Schlussfolgerungen sammeln musste. Das geschieht amüsant und durchweg angenehm. Das Tempo des Hörspiels und die (geringe) Komplexität machen es zum idealen Begleiter für unterwegs. Zum Genießen ziehe ich die letzten drei Folgen dieser Reihe vor, die sehr stark sind, sodass diese Kurzgeschichte – sicherlich auch aufgrund des Formats der Vorlage – keine Konkurrenz darstellen kann.
Fazit
Ein grundsolides Hörspiel mit großartigen Sprechern, Musik- und Geräuschkulisse. Gewohntes Titania-Medien-Niveau. Kritisiert werden kann allenthalben die literarische Vorlage, die sehr gut vertont wurde.