• Da ja sehr bald die Erstausgabe des Findlings von der Cynthia erscheint, dachte ich mir, ich poste mal den Anfang meiner Übersetzung. Ich hatte vor ca. vier Jahren damit angefangen, war aber nie sehr weit damit gekommen, weil andere Projekte dazwischenkamen … und dann wurde die Clubausgabe angekündigt, da schien es auch nicht mehr so dringend zu sein, an meiner eigenen Version weiterzuarbeiten.


    Irgendwann werd ich meine Version fertigstellen … kann aber noch laaange dauern.


    Ein paar Sachen werde ich vielleicht noch ändern … Stahlstich … Sandboden … insgesamt bin ich aber ganz zufrieden mit dem Anfang.




    Der Freund des Herrn Malarius






    Es gibt wahrscheinlich weder in Europa noch irgendwo anders auf der
    Welt einen Gelehrten, dessen Gesichtszüge noch bekannter wären als die
    des Doktors Schwaryencrona aus Stockholm; sein Porträt, das die Händler
    unterhalb seines Warenzeichens auf Millionen mit grünem Wachs
    versiegelte Flaschen drucken, gelangt mit diesen bis an die äußersten
    Grenzen des Erdballs.



    Sie sind, um der Wahrheit die Ehre zu geben, nur mit Lebertran
    befüllt, dieser löblichen wie auch gesunden Arznei, die für die
    Einwohner Norwegens eine Einnahmequelle darstellt, die ihnen Jahr für
    Jahr eine sieben- bis achtstellige Summe einbringt, in der Landeswährung
    namens Kronen gerechnet, wobei eine Krone einem Franc neununddreißig
    Centimes entspricht.



    Früher lag die Herstellung des Trans in den Händen der Fischer.
    Heutzutage liegen dem Extraktionsvorgang neuere wissenschaftliche
    Erkenntnisse zu grunde, und der Großfürst dieses spezialisierten
    Industriezweigs ist niemand anderes als der berühmte Doktor
    Schwaryencrona.



    Es gibt keinen, dem nicht schon einmal sein Spitzbart ins Auge
    gefallen wäre, und seine Brille, seine Hakennase und seine
    Otterfell-Mütze. Der Stahlstich ist vielleicht etwas grob ausgeführt,
    doch eines ist gewiss – die Ähnlichkeit ist frappierend. Zum Beweis sei
    hier geschildert, was sich eines Tages in der Grundschule von Norø
    zutrug, das an der Westküste Norwegens liegt, einige Meilen von Bergen
    entfernt.



    Es hatte eben zwei geschlagen. Die Schüler hatten im großen
    Klassenzimmer mit Sandboden Unterricht – die Mädchen saßen links, die
    Jungen rechts –, und waren dabei, dem Beweis eines Lehrsatzes auf der
    Tafel zu folgen, den der Lehrer, Herr Malarius, gerade führte, als
    plötzlich die Tür auf ging und man einen Pelzmantel, Pelzhandschuhe,
    pelzgefütterte Stiefel und eine Otterfell-Mütze erblickte.



    Sogleich standen die Schüler respektvoll auf, so wie es sich
    gehört, wenn ein Besucher in ein Klassenzimmer kommt. Keiner von ihnen
    hatte den Neuankömmling schon einmal gesehen. Doch als er nun vor ihnen
    erschien, raunten sie alle „Der Herr Doktor Schwaryencrona!“



    So gut war der Doktor auf dem Porträt getroffen, das seine Flaschen zierte!



    Es muss hier noch angemerkt werden, dass die Schüler des Herrn
    Malarius diese Flaschen nahezu ständig vor Augen hatten, denn es ist so,
    dass eine der größten Fabriken des Doktors in Norø steht.
    Nichtsdestoweniger trifft es aber auch zu, dass der gelehrte Mann schon
    lange keinen Fuß mehr in diese Gegend gesetzt hatte, und dass bis zu
    diesem Tag kein einziges unter den Kindern von sich behaupten konnte,
    ihn schon einmal in Fleisch und Blut gesehen zu haben.



    In ihrer Vorstellung war er aber sehr wohl präsent. Es wurde beim
    abendlichen Zusammensein oft über den Doktor Schwaryencrona gesprochen.
    Viele Leute glauben, dass jemandem, über den man in seiner Abwesenheit
    spricht, davon die Ohren klingen, und sei er noch so weit weg. Falls da
    auch nur ein wenig dran ist, müssen dem Herrn Doktor abends nicht selten
    die Ohren geklungen haben.



    Wie dem auch sei, dass die Schüler ihn sowohl ohne Ausnahme wie
    auch auf Anhieb erkannt hatten war ein echter Triumph für den
    unbekannten Urheber des Porträts – ein Triumph, auf den der ehrbare
    Künstler zu Recht hätte stolz sein können, und auf den mehr als nur ein Photograph mit Recht hätte eifersüchtig sein müssen, auch wenn Photographen gerade sehr in Mode sind.



    Ja, kein Zweifel möglich, da waren sie, der Spitzbart, die Brille,
    die Hakennase und die Otterfell-Mütze des berühmten Gelehrten. Es konnte
    weder ein Irrtum noch eine Verwechslung vorliegen. Dafür hätten alle
    Schüler des Herrn Malarius ihre Hand ins Feuer gelegt.



    Was sie erstaunte und auch ein wenig enttäuschte war, dass sie mit
    dem Doktor einen Mann von gewöhnlicher, mittlerer Größe vor sich sahen
    anstelle des Riesen, der eher ihrer Vorstellung von ihm entsprochen
    hätte. Wie konnte sich ein so hervorragender Gelehrter mit einer
    Körpergröße von lediglich fünf Fuß drei Zoll begnügen? Sein graues Haupt
    reichte Herrn Malarius kaum bis zur Schulter. Und dabei war Herr
    Malarius schon vom Alter gebeugt. Doch er war viel dünner als der
    Doktor, wodurch es so aussah, als sei er doppelt so groß wie dieser.
    Sein weiter, kastanienbrauner Mantel, der durch den langen Gebrauch eine
    ins Grünliche spielende Schattierung angenommen hatte, schlotterte ihm
    um die Glieder, dass es einen an eine Fahne erinnerte, die um den Mast
    fliegt. Er trug eine Kniehose und Schnallenschuhe und hatte eine
    schwarze Seidenkappe auf, unter der ein paar weiße Strähnen hervor
    kuckten. Sein rosiges, freundliches Gesicht strahlte die größte Milde
    aus. Auch er trug eine Brille, von der, im Gegensatz zu der des Doktors,
    kein durchdringender Blick ausging, und durch deren Gläser seine blauen
    Augen alle Dinge mit einer unendlichen Güte zu betrachten schienen.



    So lange die Kinder zurückdenken konnten hatte Herr Malarius nie
    einen seiner Schüler gezüchtigt. Was nicht bedeutete, dass er nicht
    respektiert wurde. In seinem Fall kam der Respekt dadurch, dass die
    Schüler ihn liebten. Er hatte ein so großes Herz … und jeder wusste das!
    In Norø war bekannt, dass er seine Prüfungen mit Auszeichnung bestanden
    hatte, als er vor vielen Jahren studierte, und dass auch er akademische
    Grade hätte erlangen können, dass er ein ›Herr Professor‹ an einer
    bedeutenden Universität hätte werden können, dass er es zu großer Ehre
    und Vermögen hätte bringen können. Aber er hatte eine Schwester, die
    arme Kristina, die immer krank und schwächlich war. Und da sie um nichts
    auf der Welt bereit gewesen wäre, ihr Dorf zu verlassen, weil das Leben
    in der Stadt ihr Angst machte und sie dachte, sie würde dort sterben,
    hatte Herr Malarius sich selbstlos aufgeopfert. Er hatte die
    anstrengenden und glanzlosen Aufgaben eines Schulmeisters auf sich
    genommen. Und dann, ungefähr zwanzig Jahre später, als Kristinas
    Lebenslicht erloschen ist, nachdem sie ihren Bruder noch gesegnet hatte,
    hat Herr Malarius, der sich an sein glanz- und ruhmloses Leben gewöhnt
    hatte, noch nicht einmal darüber nachgedacht, ein neues zu beginnen.
    Während er in seiner freien Zeit in die Arbeit an verschiedenen Dingen
    vertieft war, ohne davon etwas publik zu machen, bereitete es ihm größte
    Freude, ein vorbildlicher Lehrer zu sein, die am besten geführte Schule
    im ganzen Land zu haben, und besonders, den Bereich des
    Elementarunterrichts auch einmal zu verlassen, um höheren Stoff
    durchzunehmen. Er liebte es, seine besten Schüler zu fördern, sie in die
    Wissenschaften einzuführen, in Alte und Neue Literatur, in alles, was
    für gewöhnlich nur den Angehörigen der reichen und wohlhabenden
    Schichten vermittelt wird, und nicht den Kindern von Fischern und
    Bauern.



    „Warum sollte das, was für die einen gut ist, es für die anderen
    nicht sein?“ sagte er. „Wenn die armen Leute schon nicht alle Freuden
    dieser Welt genießen können – warum sollte man ihnen die Freude
    verwehren, die Werke Homers und Shakespeares kennen zu lernen, den Namen
    des Sterns zu kennen, der ihnen auf dem Meer zur Orientierung dient,
    und den der Pflanze, die an Land unter ihren Füßen wächst! Die Arbeit
    wird sie auch so noch früh genug in den Würgegriff nehmen und zum Acker
    niederbeugen! Dann sollen sie wenigstens in ihrer Kindheit aus jenen
    reinen Quellen getrunken und am gemeinsamen Erbe der Menschheit
    teilgehabt haben!“

  • In mehr als nur einem Land hätte man diese Herangehensweise als
    unklug angesehen, als geeignet, den einfachen Leuten ihr bescheidenes
    Leben zu verleiden und sie dazu zu bringen, sich in gefährliche
    Abenteuer zu stürzen. In Norwegen jedoch denkt niemand daran, sich über
    so etwas Sorgen zu machen. Das Wesen der Menschen dort ist geprägt von
    altväterlicher Güte, die Städte liegen weit auseinander und die
    Bevölkerung ist arbeitsam in diesem dünn besiedelten Land, wodurch der
    Erprobung neuer Lehrmethoden anscheinend die Gefahr genommen wird. Sie
    sind denn auch weiter verbreitet als man denken würde. Nirgendwo sonst
    werden sie so vorangetrieben, ob in den armen Landschulen oder an den
    höheren Schulen. Und so kann sich die skandinavische Halbinsel rühmen,
    im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in allen Fachrichtungen mehr Gelehrte
    und mehr ausgezeichnete, tüchtige Männer hervor zu bringen als jede
    andere Region Europas. Der Reisende ist dort fortwährend erstaunt über
    den Kontrast, der sich dem Auge darbietet durch den Gegensatz zwischen
    einer noch halb unberührten Natur und den Fabriken und Kunstwerken, die
    ein Zeichen fortgeschrittenster Zivilisation sind.



    Doch nun mag es an der Zeit sein, zu Doktor Schwaryencrona zurück
    zu kehren, den wir auf der Türschwelle der Schule von Norø
    zurückgelassen haben.



    Wenn die Schüler ihn auch sofort erkannt hatten, ohne ihn je zuvor
    gesehen zu haben, so war das bei ihrem Lehrer nicht der Fall, obwohl
    dieser ihn schon von früher kannte.



    „Nun! Guten Tag, mein lieber Malarius!“ rief der Besucher in
    herzlichem Ton, indem er mit ausgestreckter Hand auf den Schulmeister zu
    ging.



    „Mein Herr, seien Sie willkommen“ antwortete jener ein wenig
    verdutzt und mit ein wenig Zaghaftigkeit, die allen zurückgezogen
    lebenden Menschen eigen ist, außerdem war er mitten in dem Beweis
    unerwartet unterbrochen worden … „Würden Sie mir gestatten, zu fragen,
    mit wem ich die Ehre habe … ?“



    „Was! … Habe ich mich denn so verändert, seit wir zusammen durch
    den Schnee gewandert sind und in Christiania diese langen Pfeifen
    geraucht haben? … Hast du etwa die Pension Krauss vergessen, und sollte
    es wahr sein, dass ich dir den Namen deines Kameraden und Freundes
    nennen muss?“



    „Schwaryencrona! …“ rief Herr Malarius. „Ist das die Möglichkeit? Bist du es wirklich? … Sind Sie es, Herr Doktor?“



    „Oh! Ich bitte dich, nicht so formell! … Bin ich denn nicht dein
    alter Rolf, so wie du immer mein guter Olaf bleiben wirst, – der beste,
    der teuerste Freund aus meinen Jugendtagen? Ja! Ich weiß es wohl! … Die
    Zeit vergeht, und wir haben uns beide ein wenig verändert, in den
    dreißig Jahren! … Doch das Herz ist jung geblieben, oder etwa nicht? –
    und dort gibt es immer eine kleine Ecke für die, die wir kennen und
    lieben gelernt haben und die an unserer Seite saßen, als wir unser
    trockenes Brot gegessen haben, damals, als wir Anfang zwanzig waren.“



    Der Doktor lachte und drückte Herrn Malarius beide Hände, der wiederum Tränen in den Augen hatte.



    „Mein lieber Freund, mein guter, mein großartiger Doktor!“ sagte
    er. „Wir werden nicht hier bleiben. Ich gebe diesen kleinen Strolchen
    allen frei, sie werden sich sicher nicht darüber ärgern, und dann gehen
    wir zu mir herüber …“



    „Auf keinen Fall“ erklärte der Doktor, indem er sich den Schülern
    zuwandte, die alle Einzelheiten dieser Szene mit lebhaftem Interesse
    verfolgten. „Ich darf weder dich bei deiner Arbeit noch diese guten
    jungen Leute beim lernen stören! … Wenn du mir einen großen Gefallen tun
    willst, so erlaub mir, dass ich mich hier hin setze, in deiner Nähe,
    und du wirst dann mit der Stunde fortfahren …“


    „Gerne;“ antwortete Herr Malarius, „aber ehrlich gesagt habe ich
    jetzt keine große Lust mehr auf Geometrie, und wo ich den Buben gesagt
    habe, ich würde ihnen freigeben, habe ich jetzt ein wenig Bedenken, es
    wieder zurück zu nehmen! … Es gäbe da eine Möglichkeit, wie sich alles
    miteinander vereinbaren ließe. Und zwar dass der Doktor Schwaryencrona
    so gut wäre, meinen Schülern die Ehre zu erweisen, ihr erlerntes Wissen
    abzufragen, und sie dann für den Rest des Tages in die Freiheit zu
    entlassen! …“



    „Eine hervorragende Idee! … Einverstanden! … Ab jetzt bin ich der Schulinspektor!“



    Daraufhin richtete er an die ganze Klasse die Frage: „Nun denn, wer
    ist der beste Schüler?“, wobei er sich im Lehnstuhl des Lehrers
    niederließ.



    „Erik Hersebom!“ antworteten sofort etwa fünfzig helle junge Stimmen.



    „Ah! Erik Hersebom ist es also? … Nun denn, Erik Hersebom, möchtest du so gut sein, nach vorne zu kommen?“



    Ein Junge von etwa zwölf Jahren stand von seinem Platz in der
    ersten Reihe auf und ging zum Pult. Er war ein besonnenes, ernstes Kind,
    dessen nachdenkliche Gesichtszüge und große, tiefgründige Augen – die
    überall aufgefallen wären – inmitten der blonden Köpfe, die ihn umgaben,
    noch mehr hervorstachen. Während alle seine Klassenkameraden, Jungen
    wie Mädchen, flachsblonde Haare, eine rosige Gesichtsfarbe und grüne
    oder blaue Augen hatten, waren seine Haare kastanienbraun, so wie auch
    seine Augen, und sein Teint war dunkel. Er hatte nicht die ausgeprägten
    Jochbeine, die kurze Nase und das stämmige Aussehen der skandinavischen
    Kinder. Mit einem Wort, was die körperlichen Eigenschaften angeht,
    unterschied er sich deutlich von dem so ursprünglichen und von so
    ausgeprägten Merkmalen gekennzeichneten Volk, dem seine Mitschüler
    angehörten.



    Seine Kleidung bestand wie die ihre aus dem in dieser Gegend
    üblichen groben Tuch, er war nach Art der Bauern des Bezirks Bergen
    gekleidet; aber sein eher schmaler, kleiner Kopf, der auf einem
    schlanken, grazilen Hals saß und die charakteristische Anmut seiner
    Haltung und seiner Bewegungen – alles an ihm schien auf eine andere
    Herkunft hinzudeuten. Jedem Physiologen, der diesen Namen verdient wären
    diese Einzelheiten auf den ersten Blick aufgefallen, so wie es bei
    Doktor Schwaryencrona der Fall war.



    Indes gab es zunächst keinerlei Anlass, sich mit diesem Thema zu
    befassen. Dementsprechend machte er sich ohne weitere Umstände daran,
    mit der Befragung zu beginnen.



    „Womit sollen wir anfangen? Mit der Sprachlehre?“ fragte er den Jungen.



    „Ich stehe zur Verfügung des Herrn Doktors“ antwortete Erik bescheiden.



    Der Doktor stellte ihm zwei sehr einfache Fragen und war erstaunt
    darüber, dass er die Antwort nicht nur für die schwedische Sprache,
    sondern auch für das Französische und das Englische gab. Bei den
    Schülern des Herrn Malarius war das eine normale Angewohnheit. Er war
    der Meinung, dass es nicht wesentlich schwieriger sei, drei Sprachen
    gleichzeitig zu lernen, als nur mit einer anzufangen.



    „Du lehrst sie also Französisch und Englisch?“ fragte der Doktor, indem er sich wieder seinem Freund zuwandte.



    „Warum nicht, dazu noch die Grundzüge des Griechischen und Lateinischen … Ich sehe nicht, wie ihnen das schaden sollte.“



    „Ich auch nicht!“ rief lachend der Doktor.



    Und dann schlug er aufs Geratewohl einen Band mit Werken Ciceros auf, aus dem Erik Hersebom einige Sätze sehr gut übersetzte.

  • In der Passage ging es um das Gift des Schierlings, das Sokrates
    trinken musste. Herr Malarius bat den Doktor, noch zu fragen, welcher
    Familie diese Pflanze angehöre. Erik antwortete ohne zu zögern, dass sie
    zur Familie der Doldenblütler gehört und zur Tribus der Smyrnieae, und
    er gab alle ihre Eigenschaften an.



    Nach der Botanik ging es mit Geometrie weiter. Erik führte mit den
    genau passend gewählten Fachausdrücken den Beweis des Satzes über die
    Winkelsumme im Dreieck.



    Der Doktor kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.



    „Sprechen wir ein wenig über Geographie“ sagte er weiter. „Welches
    Meer bildet die nördliche Grenze Skandinaviens, Russlands und
    Sibiriens?“



    „Das Nordpolarmeer.“



    „Und zu welchen Meeren hat es eine Verbindung?“



    „Im Westen zum Atlantik und im Osten zum Pazifik.“



    „Kannst du mir zwei oder drei bedeutende Hafenstädte am Pazifik angeben?“



    „Da nenne ich Yokohama in Japan, Melbourne in Australien und San Francisco im Bundesstaat Kalifornien.“



    „Nun denn, da das Nordpolarmeer doch auf der einen Seite mit dem
    Atlantik, dessen Wellen unsere Küste netzen, verbunden ist, auf der
    anderen mit dem Pazifik, – denkst du nicht, dass der kürzeste Weg nach
    Yokohama oder San Francisco jener Arktische Ozean wäre?“



    „Sicherlich, Herr Doktor,“ antwortete Erik, „das wäre der kürzeste
    Weg, wenn man ihn denn befahren könnte. Doch bis heute sind alle
    Seefahrer, die ihn nehmen wollten, schließlich vom Eis aufgehalten
    worden und mussten wenigstens das Vorhaben aufgeben, wenn sie dabei
    nicht sogar zu Tode gekommen sind.“



    „Was sagst du, ist schon oft versucht worden, die Nordost-Passage zu finden?“



    „Etwa 50 mal seit dem 16. Jahrhundert, und immer vergebens.“



    „Könntest du mir einige dieser Expeditionen nennen?“



    „Die erste wurde 1553 unter der Leitung von Sebastiano Caboto auf
    die Beine gestellt. Sie bestand aus drei Schiffen unter dem Befehl des
    glücklosen Sir Hugh Willoughby, der vor Lappland scheiterte und mit der
    gesamten Mannschaft zu grunde ging. Einer der ihm unterstellten
    Kapitäne, Chancellor, hatte zunächst mehr Erfolg als er. Es gelang ihm,
    sich auf direktem Weg, durch die Arktische See, vom Ärmelkanal bis nach
    Russland durchzuschlagen. Doch auch er sollte später, im Verlauf einer
    zweiten Expedition, Schiffbruch erleiden und ertrinken. Ein Kapitän, den
    man ausgeschickt hatte, ihn zu suchen, mit Namen Stephen Borough,
    gelang es, die Meerenge, die zwischen Nowaja Semlja und der Insel
    Waigatsch verläuft, zu durchfahren und in die Karasee vorzudringen; aber
    Eis und Nebel verhinderten ein weiteres Fortkommen. Zwei 1580
    unternommene Expeditionen waren genauso erfolglos. Nichtsdestoweniger
    wurde das Vorhaben 15 Jahre später wieder aufgenommen, und zwar von den
    Holländern, die nacheinander drei Expeditionen ausstatteten, die nach
    der Nordost-Passage suchen sollten und unter Barentsz’ Befehl standen.
    1596 kam er im Eis Nowaja Semljas zu Tode … Zehn Jahre danach hatte auch
    Henry Hudson mit seinen drei aufeinander folgenden Expeditionen nichts
    bewirkt, zu denen ihn die Niederländische Ostindien-Kompanie
    ausgeschickt hatte … Die Dänen versuchten es 1653, schafften es aber
    auch nicht … Auch Kapitän John Wood blieb 1676 erfolglos … Ab da wurde
    das Unternehmen als undurchführbar angesehen und von allen Seemächten
    aufgegeben.“



    „Ist es seitdem nie wieder versucht worden?“



    „Doch, von Russland, für das es – wie übrigens für alle Nationen im
    Norden – von ungeheurem Nutzen wäre, wenn ein direkter Seeweg zwischen
    seinen Küsten und Sibirien gefunden werden könnte. In einem Zeitraum von
    hundert Jahren wurden nicht weniger als 18 Expeditionen ausgeschickt,
    die Nowaja Semlja, die Karasee und sowohl den westlichen als auch den
    östlichen Zugang nach Sibirien erkunden sollten. Aber wenn es durch
    diese Fahrten auch gelang, neue Erkenntnisse über diese Gegenden zu
    erhalten, so hat man aus ihnen letztlich doch den Schluss gezogen, dass
    es unmöglich sei, sich einen durchgängigen Weg durch das große Polarmeer
    zu bahnen. Von Baer, Mitglied der St. Petersburger Akademie der
    Wissenschaften, der 1837 das Unternehmen ebenfalls, zum letzten Mal,
    versuchte – nach den Expeditionen von Admiral Lütke und von
    Pachtussow –, erklärte mit Nachdruck, dass dieses Meer nur eine
    ›Ansammlung von Eis‹ sei, die Schiffe genau so wenig durchqueren könnten
    wie das Festland.“



    „Muss man also unwiderruflich davon ausgehen, dass es unmöglich ist, die Nordost-Passage zu finden?“



    „Wenigstens ist das allem Anschein nach der Schluss, der aus diesen
    so zahlreichen wie stets fruchtlosen Versuchen zu ziehen ist. Es heißt
    aber, dass unser großer Forschungsreisender Nordenskiöld vorhat, das
    Unternehmen von neuem zu versuchen, nachdem er sich darauf durch
    Teilerkundungen des Nordpolarmeers gerüstet hat. Wenn diese Information
    stimmt, dann muss man davon ausgehen, dass er die Sache für durchführbar
    hält. Und wenn das seine Ansicht ist, muss man das ernst nehmen, denn
    er ist ein fähiger Mann.“



    Nun war Doktor Schwaryencrona ein glühender Bewunderer
    Nordenskiölds; das war der Grund, warum er das Gespräch auf die
    Nordost-Passage gelenkt hatte. So war er denn auch begeistert von der
    Genauigkeit und Bestimmtheit, mit der seine Fragen beantwortet worden
    waren.



    Sein Blick war fest auf Erik Hersebom gerichtet, wobei sein Gesichtsausdruck das lebhafteste Interesse verriet.



    „Wo hast du denn das alles gelernt, mein Junge?“ fragte er ihn nach einer recht langen Pause.



    „Hier, Herr Doktor“ antwortete Erik, den die Frage überraschte.



    „Du warst nie an irgendeiner anderen Schule?“



    „Nein, das kann ich versichern.“



    „Herr Malarius kann mit Recht stolz auf dich sein!“ sagte darauf der Doktor, indem er sich wieder zu dem Lehrer wandte.



    „Ich bin sehr zufrieden mit Erik“ sagte dieser. „Er ist seit bald
    acht Jahren mein Schüler, denn er ist zu mir gekommen, als er noch ganz
    klein war, und ist immer der beste seiner Altersgruppe gewesen.“



    Der Doktor war wieder in Schweigen verfallen. Seine durchdringenden
    Augen blieben fest auf Erik gerichtet, den er mit außerordentlich hoher
    Aufmerksamkeit ansah. Er schien nach der Lösung für eine schwere
    Aufgabenstellung zu suchen, es aber nicht für angebracht zu halten, sich
    laut dazu zu äußern, worüber er nachdachte.



    „Es wäre nicht möglich, meine Fragen noch besser zu beantworten,
    und ich glaube, dass es sich erübrigt, diese Befragung noch weiter
    fortzuführen!“ sagte er schließlich. „Ich werde also nicht noch länger
    damit warten, euch frei zu geben, Kinder, und da Herr Malarius damit
    einverstanden ist, lassen wir es für heute dabei bewenden.“



    Auf diese Worte hin schlug der Lehrer die Hände zusammen. Alle
    Schüler standen gleichzeitig auf, nahmen ihre Bücher und stellten sich
    in vier Reihen im freien Raum vor den Bänken auf.



    Herr Malarius klatschte ein weiteres mal in die Hände. Die
    Abteilung setzte sich in Marsch und ging im Gleichschritt, der mit
    militärischer Genauigkeit eingehalten wurde, aus dem Raum.



    Auf ein drittes Zeichen hin wurde die Marschordnung flugs aufgelöst
    und die Schüler rannten unter freudigem Rufen los. In wenigen Sekunden
    hatten sie sich um die blauen Wasser des Fjords herum zerstreut, wo sich
    die Sodendächer der Häuser Norøs erheben.

  • Zweites Projekt: Reise durch das Unmögliche.


    Einerseits ein bisschen einfacher als die Romane: mehr Dialoge, weniger Landschaftsbeschreibungen …
    andererseits sind ein paar Wortspiele drin, die sich nicht so gut übersetzen lassen, z. B. das mit ›sauter‹ ziemlich am Anfang des Stückes ("on saute à la banque") (bzw. am Ende des Auszugs unten). Man hat aber immer noch die Möglichkeit, ein Wortspiel durch ein anderes zu ersetzen, vgl. hierzu Fritz Güttinger: Zielsprache, 2. Aufl., S. 75.


    Mal schauen, wann ich es fertig haben werde …





    Erster Akt





    Erste Szene



    Schloss Andernak





    Großer Saal eines dänischen Schlosses im
    angelsächsischen Stil. Zwei Türen, hinten und links. An der rechten Wand
    steht eine Orgel. Gedämpftes Licht.



    Frau von Traventhal sitzt linkerhand und
    stickt. Auf einem Tisch liegen Landkarten, die Eva sich anschaut, wie
    auch Bücher, in denen sie blättert.





    Eva: Hier liegen sie, die Reisebücher und die Karten, mit
    denen sich unser armer George immerzu beschäftigt. Die Seiten sind mit
    Anmerkungen übersät, aus denen nur allzu deutlich hervorgeht, wie groß
    seine innere Unruhe ist! Schau mal, Großmutter! Überall fahrig
    hingekritzelte Bleistiftmarkierungen! Diese Reisenden haben die
    entlegensten Regionen des Erdballs entdeckt! Sie haben ihr Leben
    riskiert, um alle diese Gegenden, von einem Pol zum anderen, zu
    erforschen! Und all das ist für seinen Ehrgeiz noch zu wenig! Hier, auf
    diesem Seitenrand, stehen die Worte: ›Weiter! Noch weiter! Und immer
    noch weiter!‹ Niemals, ach! niemals wird Georges Geist wieder zur Ruhe
    kommen!



    Frau von Traventhal: Eva, mein liebes Mädchen, es gibt
    keinen Grund zu verzweifeln, George liebt dich und weiß sich von dir
    geliebt. Unsere Familie ist die einzige, die er jemals hatte, nachdem
    sein Vater von einem Unglück getroffen wurde und bei seinen ehrgeizigen
    Unternehmungen den Verstand verlor. Aber es sind nun bald zwanzig Jahre,
    die George hier im Schloss Andernak mit uns zusammenlebt, und da werden
    wir es durch unsere Bemühungen noch erreichen, dass seine überreizte
    Phantasie sich beruhigt. Er wird einsehen, dass das Glück hier liegt, im
    Familienleben, und was alles weitere betrifft, so wird Gott uns helfen.


    Eva: Hoffen wir es, Großmutter, ja, hoffen wir es.


    Frau von Traventhal: Aber ich lege großen Wert darauf, dass er nie erfährt, von welchem Blut er stammt.


    Eva: Der Sohn des Kapitän Hatteras, der es mit seiner Kühnheit
    geschafft hat, den Nordpol zu erreichen, und der, ach!, vor kurzem in
    einer Anstalt für Geisteskranke dahingeschieden ist. Oh! du hast recht,
    niemals soll er das Geheimnis erfahren; sein schon jetzt überreizter
    Geist könnte dadurch so stark angegriffen werden, dass keine Heilung
    mehr möglich ist.


    Frau von Traventhal: Das arme Kind … Wo ist er jetzt gerade? Wie hat er die Nacht zugebracht?


    Eva: Er war wie immer aufgeregt; unser guter alter Niels hat
    mir gesagt, dass er lange in seinem Zimmer auf und ab gegangen ist. Er
    hat unzusammenhängend vor sich hingesprochen, und sagte öfters die
    Worte, die sein ganzes Denken zusammenfassen: ›Weiter! Und immer noch
    weiter!‹ Was sollen wir machen? Können wir keinen Arzt zu Rate ziehen?


    Frau von Traventhal: Daran habe ich schon gedacht. Aber damit
    George nichts von unserer Sorge um ihn merkt, wird der Doktor nicht zu
    ihm, sondern zu mir kommen.


    Eva: Zu dir? …


    Frau von Traventhal: Ich erwarte seinen Besuch noch heute Vormittag; ich habe ihn vom guten Monsieur Tartelet rufen lassen.


    Eva: Von Monsieur Tartelet?


    Frau von Traventhal: Der sehr glücklich zu sein schien, dass man die Freundlichkeit hatte, ihm einmal einen Auftrag zu erteilen.


    Eva: Das verstehe ich. Dieser wackere Mann kam aus Paris
    hierher ohne Empfehlungsschreiben und mittellos; er stellte sich als
    Tanzlehrer vor.


    Frau von Traventhal: Ja, als Lehrer für Tanz und für Anstand.


    Eva: Du hast ihn freundlich empfangen, oder vielmehr gütig aufgenommen, und da hier niemandem der Sinn nach Tanzen steht …


    Frau von Traventhal: Ist er als ein Freund bei uns geblieben …


    Eva: Aber er ist ein ziemlich besorgter, ja bekümmerter Freund, liebe Mutter.


    Frau von Traventhal: Weshalb?


    Eva: Durch sein feines Gefühl scheut er sich davor, ein Gehalt zu beziehen, obwohl niemand seine Stunden in Anspruch nimmt.


    Frau von Traventhal: Nun denn! Gehört er nicht fast schon zur Familie?



    (Tartelet tritt auf. Er kommt durch die seitliche Tür, mit seiner Geige in der Hand.)



    Tartelet: Ich bin’s, meine Damen.


    Frau von Traventhal: Ah! … Monsieur Tartelet. Was gibt es?


    Tartelet: Der berühmte Doktor wird gleich hier sein.


    Frau von Traventhal: Tausend Dank, Monsieur Tartelet.


    Tartelet: Und … was sonst noch, Madame?


    Frau von Traventhal: (erstaunt) Wie, was sonst noch?


    Tartelet: Hätten Sie nicht noch … irgendeinen anderen kleinen Auftrag für mich?


    Eva: Einen Auftrag, Monsieur Tartelet?


    Tartelet: Ja, Mademoiselle, einen Auftrag … Sie brauchen nicht
    zu glauben, dass ich nur zu Balletthüpfern und Herumfidelei tauge. Ein
    alter Junggeselle wie ich, der auf sich selbst angewiesen ist, muss
    verschiedenste Verrichtungen beherrschen. Ich kann ramponierte Möbel
    ausbessern, wertvolles Porzellan wieder zusammenkleben und lose Knöpfe
    festnähen; falls nötig würde ich ab und an sogar kleine Wäsche waschen.


    Eva: (lachend) Sie machen auch die Wäsche, Monsieur Tartelet?


    Tartelet: Ja, Mademoiselle, nur leider kann ich überhaupt nicht bügeln.


    Frau von Traventhal: Zerbrechen Sie sich über so etwas nicht
    den Kopf, mein guter Monsieur Tartelet, wir wissen doch, wie gern Sie
    uns haben … und … (ihm die Hand reichend) und das reicht uns völlig.


    Tartelet: Das reicht Ihnen … das reicht Ihnen völlig, Madame, aber mir,
    mir reicht das durchaus nicht. Jeden Morgen bin ich pünktlich zur
    Stelle, wenn die Stunde beginnen soll … und dann … dann gebe ich doch
    wieder keine Stunde … aber Sie bezahlen mir alle Stunden.


    Eva: Nun denn … wenn ich nicht dazu aufgelegt bin, sie zu nehmen …


    Tartelet: Dann, Mademoiselle, darf ich auch nicht dazu
    aufgelegt sein, den Lohn dafür entgegen zu nehmen … Seit sechs Monaten
    wohne ich jetzt in diesem Schloss, das macht, bei einer Stunde pro Tag,
    180 Stunden, die ich nicht gegeben habe; sie entsprechen, bei zwei Écu
    pro Stunde, einer Summe von 360 Écu, die ich bekommen habe und die ich
    die Ehre haben werde, Ihnen, Madame, zurück zu geben. (Er holt seine Geldbörse aus der Tasche.)


    Eva: Wollen Sie das wohl schnell wieder einstecken, Sie böser Mann!


    Frau von Traventhal: Ich dachte, Monsieur Tartelet, dass Sie sich gewiss als unseren Freund ansehen?


    Tartelet: Oh, ich soll Ihr Freund sein? … Das ist mir eine
    große Ehre, Madame … Das würde mich sehr freuen, aber … es wäre mir
    nicht recht, ein … ein Freund für zwei Écu pro Tag zu sein.


    Frau von Traventhal: Das stellt eine Anzahlung auf das dar, was wir Ihnen später noch werden zahlen müssen …


    Tartelet: Später? … Ich verstehe nicht, was das heißen soll …


    Frau von Traventhal: Nun denn, für Ihre zukünftigen Schüler!


    Tartelet: Meine zukünftigen Schüler? … ich verstehe es immer noch nicht.


    Frau von Traventhal: Das ist aber eine ganz einfache
    Geschichte. Sie wissen, dass George und Eva verlobt sind, früher oder
    später werden sie heiraten, vielleicht schon bald, und … später dann …
    (Leise) Sehen Sie da etwa keine ganze Klasse von hübschen kleinen
    Schülern vor sich?


    Tartelet: Ah! ja, ja, jetzt ist es mir klar, jetzt begreife
    ich! … Kleine Kinder schon in jungen Jahren zu unterrichten, sie sobald
    sie auf die Welt gekommen sind darin zu unterweisen, ihre hübschen
    kleinen Füßchen in die richtige Stellung zu bringen, ihre kindliche
    Anmut zu fördern, um sie zur Anmut der Jugendzeit zu führen, was für
    eine Freude was für ein Traum, was für ein Glück!


    Frau von Traventhal: All das wird wahr werden, Monsieur
    Tartelet. Ihnen ist somit klar, dass Sie uns nicht einfach verlassen
    können. Was sollten Sie anderswo auch anfangen? Sie würden nur wieder in
    Paris mehr schlecht als recht von Ihren Tanzstunden leben.


    Tartelet: In Paris, oh nein, Madame! oh nein! … Dort wird nicht mehr getanzt, man macht nur noch Zuckungen.


    Eva: Man macht Zuckungen?


    Tartelet: Ja, Mademoiselle, so ist es. Und das nicht nur in
    Salons, nein, auch in den Banken, an der Börse und sonstwo kommt es zu
    Zuckungen … zu den letzten Zuckungen, wohlgemerkt. Bankrott statt
    Ballett … Wir haben sogar fähige Choreographen, die für heftige
    Zuckungen bei Präfekten und Ministern sorgen. Für die hat es sich dann
    ruckzuck ausgezuckt. Rücktritt statt Tanzschritt. Aber die Choreographen
    selbst sind auf ihre Art bemerkenswerte Tänzer.


    Frau von Traventhal: Können Sie das näher erklären?


    Eva: Heißt das, dass man in Paris nicht mehr tanzt?


    Tartelet: In Paris, Mademoiselle, in Paris kennt man nur noch den Tanz des Geldes!


    Eva: Pst! George kommt.



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