Frage zu „In 80 Tagen um die Welt“

  • Im letzten Kapitel steht:
    [Passepartout: ] »[…] Ich habe gerade erfahren …«
    [Fogg: ] »Nun, was denn?«
    »Dass die Reise um die Welt in nur 69 Tagen zu schaffen gewesen wäre!«
    usw. (zitiert nach der Winkler-Ausgabe).


    Wie hat P. das denn erfahren?? Wird das vielleicht in der Theaterfassung erwähnt?


    2. Frage: In meiner frz. Ausgabe (Pocket Classiques, ISBN 2266082671) steht:
    – Que nous pouvions faire le tour du monde en soixante-dix-neuf jours seulement.
    79 Tage also. Das ergibt mehr Sinn als die „69“ bei Winkler, also handelt es sich bei der 69 wohl um einen Druck- oder Flüchtigkeitsfehler.
    Das ist aber noch nicht alles; auf Wikisource sieht man:
    — Que nous pouvions faire le tour du monde en soixante-dix-huit jours seulement.
    https://fr.wikisource.org/wiki…tre-vingts_jours.djvu/221
    78 Tage also … was letztlich ja noch mehr Sinn ergibt, schließlich hatte man für die Reise nur wenig mehr als 79 Tage benötigt …


    Was ist denn jetzt korrekt? Hat jemand die kleinformatige Hetzel-Ausgabe und könnte da mal nachschauen? (Volker?) Und was steht in der Theaterfassung?

  • Die Passage hat keine Entsprechung in der Theaterbearbeitung (auch nicht in der ersten Fassung von Verne und Cadol.) Soweit ich weiß, gibt es beide Fassungen nicht online. Keine Ahnung, wer Passepartout die Sache mit den 78 Tagen zugesteckt hat...

  • Danke sehr! Vielleicht hat P. es in der Morgenzeitung gelesen. Er hämmert ja gleich im Morgengrauen an F.s Tür. « Quel effet, quel bruit dans les journaux ! » steht im XXXVI. (und vorletzten) Kapitel – wahrscheinlich waren die Zeitungen noch ein paar Tage länger voll von Berichten über die sensationelle Erdumrundung.


    (Nun ist's Zeit, des Umschlags der öffentlichen Meinung zu gedenken, welche im Vereinigten Königreich stattfand, als die Verhaftung des wirklichen Bankdiebs – eines gewissen James Strand – die am 17. December vorfiel, bekannt wurde. Drei Tage zuvor war Phileas Fogg ein Verbrecher, dem die Polizei auf's äußerste nachspürte, und jetzt der ehrenhafteste Gentleman, der seine excentrische Reise um die Erde mit mathematischer Genauigkeit ausführte. Was für ein Lärm, welche Wirkung in den Journalen!
    http://www.zeno.org/Literatur/…e+in+80+Tagen/36.+Capitel )

  • Noch was: „[…] eine Steigung von mehr als 12 Prozent“ (S. 206, Ende des vorletzten Absatzes) würde hinkommen, wenn eine Meile 1000 Fuß hätte.


    Zitat


    sans que ce tracé dépasse en pente cent douze pieds par mille

    https://fr.wikisource.org/wiki…-vingts_jours/Chapitre_26

    112 Fuß auf eine Meile ergibt (wenn man von 5280 Fuß pro Meile ausgeht) ca. 2,1%. Ein realistischer Wert; für 12% bräuchte man wohl eine Zahnradbahn.


    In Reise zum Mittelpunkt der Erde sind mir auch ein paar Sachen aufgefallen, aber vielleicht gehen die auf die Unterschiede in den verschiedenen Fassungen zurück. Ich schreib dir 'ne Mail.