KULTUR FÜR KINDER: 350 Hagener Schüler machen beim Lutz-Theaterprojekt mit

  • Yvonne Hinz


    Das Abenteuerstück „In 80 Tagen um die Welt“ entführt das Publikum - angesprochen sind Kinder zwischen sechs und elf Jahren – in fremde Welten. Die Komödie wird am 23.März erstmals auf der Lutz-Bühne gezeigt.

    Foto: Michael Kleinrensing


    HAGEN-MITTE. Die Abenteuer-Komödie „In 80 Tagen um die Welt“ – ein großes Projekt des jungen Theaters Lutz – feiert am 23. März Premiere.


    Mit Optimismus blickt das Produktionsteam der Abenteuer-Komödie „In 80 Tagen um die Welt“ auf die kommenden Wochen: Die Premiere am Samstag, 23. März, um 15 Uhr ist seit langem ausverkauft und auch für einige der angebotenen Schulvorstellungen gibt es keine Tickets mehr.


    „Aber für die Familienvorstellungen im Mai und Juni gibt es noch genügend Karten“, versichert Anja Schöne. Die Leiterin des jungen Theaters Lutz hat die Neuproduktion nach der gleichnamigen Romanvorlage von Jules ­Verne inszeniert. „Die Idee, den berühmten Roman in eine szenische Fassung zu bringen, kam mir vor dem Hintergrund, dass die aktuelle Lutz-Spielzeit unter dem Motto ,Weltenbummler’ steht.“

    Exzentrischer Engländer
    Der Weltenbummler heißt in diesem Fall Phileas Fogg, gespielt von Michael Mayer.

    Der hypergenaue und exzentrische Engländer wettet, dass er in 80 Tagen um die Welt reisen kann. Als Transportmittel nutzt er dazu Schiff, Zug, Segelschlitten und Elefant, „nur keinen Heißluftballon, denn der kommt nur im Film, nicht aber im Roman vor“, erinnert Anja Schöne.



    Foto: Michael Kleinrensing

    Multimediale Abenteuer-Komödie
    Die Produktion ist als multimediale Abenteuer-Komödie für Kinder ab sechs Jahren konzipiert und basiert auf einfachen Bildern und viel Musik.

    Das Bühnenbild von Sabine Kreiter versteckt nichts, ist transparent gehalten. „Theater darf man sehen“, philosophiert Schöne.

    Während der 80-tägigen Projektphase fanden die Workshops mit Kindern aus finanziell benachteiligten oder bildungsfernen Familien statt – im Kulturladen in Wehringhausen, im Theater oder im Offenen Ganztag an Schulen.

    An den Workshops, die für die Kinder kostenlos angeboten wurden, nahmen insgesamt rund 350 Schüler teil. In den Kursen wurden Bühnenbilder erstellt und Kostüme geschneidert, es wurde musiziert, getanzt und geschauspielert.

    Das Besondere: In jeder Aufführung im Lutz tritt demnächst eine andere Schülergruppe auf. Die bis zu 25 Kindern schlüpfen in die Rollen von Indianern.


    Reisen als hohes Gut
    Die Abenteuer-Komödie vermittelt spielerisch kulturelle Gepflogenheiten und einfache Botschaften wie „Geld ist nicht alles“.

    „Wir wollen aber auch ‘rüberbringen, dass sich die Zeiten geändert haben und reiche, alte, weiße Männer sich heute nicht mehr – anders als in der Kolonialzeit – die Welt gefügig machen können“, unterstreicht Anja Schöne. Und die Inszenierung solle dazu animieren, die Welt mit offenen Augen zu sehen und die Möglichkeit, frei zu reisen, als hohes Gut zu schätzen.

    Die Inszenierung (Dauer: 75 Minuten ohne Pause) wird bis Anfang Juni 13-mal im jungen Theater Lutz gezeigt.


    Quelle: https://www.wp.de/staedte/hage…jekt-mit-id216711215.html

  • Hagen: Abenteuerliche Reise um die ganze bunte Welt
    Von Claudia Eckhoff - Samstag, 23. März 2019


    Hagen. Die Abenteuergeschichte beginnt ganz harmlos an einer englischen Bushaltestelle im Jahr 1872. Phileas Fogg, ein exzentrischer und pünktlichkeitsliebender Brite wie er im Buche steht, macht sich mit seinem Diener Passepartout auf, seine damals praktische unmögliche Wette einzulösen: In nur 80 Tagen will er einmal um die Welt reisen.
    Dabei verfolgt Detektiv Fix die beiden, der Fogg für einen Bankräuber hält. Per Schiff, Zug oder notfalls auch per Elefant geht es für die drei nun um den ganzen Globus – und von einem Abenteuer zum anderen.


    Dabei lernt der ober-englische, versnobte und trockene Fogg allmählich, den Kopf aus seinen Büchern und Notizen zu lösen und sich mit allen Sinnen der wunderbaren Welt zuzuwenden. In die schöne Inderin Aouda, die die Reisegefährten unterwegs retten, verguckt sich Fogg besonders tief. Aber wird er noch rechtzeitig in London ankommen und seine Wette gewinnen?


    Bühnenabenteuer voller Spannung
    Darum geht es in dreizehn Vorstellungen von „In 80 Tagen um die Welt“ nach der berühmten Roman-Vorlage von Jules Verne. Als multimediale Abenteuer-Komödie feiert das Stück für alle ab sechs Jahren am heutigen Samstag, 23. März, um 15 Uhr Premiere im Lutz unter dem Dach des Theaters Hagen.

    Lutz-Leiterin Anja Schöne hat die Geschichte, die schon Generationen von Lesern in Atem hielt, mit indischem Tanz, Film und Weltmusik zu einem spannenden Bühnen­abenteuer gemacht, bei dem in jeder Vorstellung eine andere Klasse einer Hagener Schule als „tanzende Indianer“ auf der Bühne steht.


    Die Welt neu sehen
    „Die gesamte Spielzeit steht unter dem Motto ‚Weltenbummler‘ und lädt ein, einen besonderen Blick auf die Welt zu werfen“, erläutert Anja Schöne. „In unserem Stück ist es gerade der Diener Passepartout, der mit seinem naiven, kindlichen Blick die Dinge in Frage stellt und auch das Unrecht sieht.“

    Kolonisation, Entrechtung, soziale Ungerechtigkeit, Armut, Umweltsünden – viele Themen greift das Stück auf. Es stellt vieles in Frage, dreht etliches um, modernisiert und aktualisiert das Weltbild, das zu Jules Vernes Zeiten noch vom Hochmut des weißen Mannes geprägt war.

    Theater Hagen - In 80 Tagen um die Welt

    Die Schauspielerin Meera Varghese fasziniert als indische Tänzerin Aouda. (Foto: Claudia Eckhoff)


    Hagener Kinder fiebern ihrem Auftritt entgegen
    „Diese Abenteuer-Geschichte zeigt mit viel Humor und ohne moralischen Zeigefinger, wie vielfältig die Welt ist. Es drückt aus, welch großes Gut darin liegt, reisen zu dürfen und andere Kulturen kennenzulernen. Es lehrt, Andersartigem mit dem größten Respekt zu begegnen“, sagt Anja Schöne.

    Die Premiere, die Schulvorstellungen und die Familienvorstellungen am 5. Mai und 2. Juni sind bestens nachgefragt. Mit etlichen Workshops für Kinder wurde das Stück vorbereitet, noch bevor die eigentliche Probenarbeit vor fünf Wochen begann. Tatsächlich fast 80 Tage lang war das Stück im Vorfeld der heutigen Premiere in der Stadt präsent.


    Vierfache Künste
    Im Theater Lutz, im Kulturladen in Wehringhausen und an den Schulen selbst lernten Hagener Kinder vier Kunstformen näher kennen: Schauspiel, Musik und Tanz, Film sowie die Ausstattung einer Produktion mit Kostümen und Bühnenbild. Mit Feuereifer waren sie bei der Sache und fiebern nun ihren Auftritten entgegen.


    Die Profis
    Das Stück lebt von der Ausstattung durch Sabine Angela Kreiter, der Collage-Animation von Diana Menestrey, der Arbeit des Tanzpädagogen Jozsef Czaba Hajzer und der Musik der Multi-Instrumentalistin Maren Lueg, die alle bereisten Länder authentisch zum Klingen bringt. Zentrales „Möbelstück“ ist ein Gerüst, das transparent und doch durch Projektionen variierbar sich in so ziemlich alles verwandelt, was im Spielverlauf gerade von Nöten ist bis hin zum Reit-Elefanten.

    Auf der Bühne zu sehen sind Michael Mayer als Phileas Fogg, Anne Schröder als sein Diener Passepartout, Stefan Merten als Detektiv Fix, als Tempeldiener oder Elefantenboy und die Schauspielerin, Choreografin und Tänzerin Meera Varghese als Inderin Aouda. Im Foyer des Lutz werden vor den Aufführungen zwei kurze Animationsfilme zum Stück gezeigt, die wiederum Kinder in den Workshops selbst gestaltet haben.


    Quelle: https://www.wochenkurier.de/lo…-ganze-bunte-welt/167336/