Hoisdorf: Junges Theater reist zum Geburtstag um die Welt

  • Junges Theater reist zum Geburtstag um die Welt


    Hoch die Gläser: Noch ahnen Diener (Moritz Kremson) und Haushälterin (Fenja Mühlena) nichts von der folgenreichen Wette ihres Herrn.

    Foto: Marc R. Hofmann


    Sieben Vorstellungen mit Musik und Tanz im Waldreitersaal in Großhansdorf geplant. Vorverkauf hat jetzt begonnen.


    Hoisdorf. In diesem Jahr feiert das Junge Theater Hoisdorf sein 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum führt das Ensemble den Klassiker „In 80 Tagen um die Welt“ als Musiktheaterstück auf. Premiere ist Freitag, 10. Mai, im Großhansdorfer Waldreitersaal (20 Uhr). Weitere sechs Aufführungen sind geplant.


    Leiter des Jungen Theaters ist Michael Görmer. Er ist seit 2002 dabei, kam über seinen Sohn Jan-Christof dazu und kümmerte sich anfangs um das Bühnenlicht. Sein Sohn ist zwar nicht mehr in der Gruppe aktiv, Michael Görmer dafür umso mehr. Wie gut sein Verhältnis zu den jungen Darstellern ist – derzeit sind 21 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aktiv –, zeigt sich bei den Proben im Haus der Vereine in Siek. Die Begrüßung fällt herzlich aus, der Umgangston ist entspannt. Das Ensemble hat sich auf Musiktheater spezialisiert. Das Genre ist anspruchsvoll, es geht nicht nur um schauspielerisches Können, sondern auch Gesangs- und Tanzdarbietungen.


    Stück überrascht auch Kenner des Stoffs
    Diese Kombination dürfte dem Stoff von Autor Jules Verne neuen Glanz verleihen und auch diejenigen Zuschauer überraschen, die mit dem Inhalt des Romans vertraut sind. Darin geht es um die Wette des exzentrischen Londoner Gentleman Phileas Fogg, dass er unter Begleitung seines französischen Dieners Passepartout eine Reise um die Erde in 80 Tagen schaffen kann. Dummerweise bringt ihn sein Vorhaben in den Verdacht, ein gesuchter Bankräuber zu sein und Scotland Yard auf den Plan. Ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Bei den Proben haben Moritz Kremson in der Rolle des Passepartout und Fenja Mühlena als Haushälterin Mrs. Potts sichtlich Spaß in einer Szene, bei der Schnapsflasche und zwei Gläser eine Rolle spielen. Auf die Frage der Haushälterin „Passepartout, trinken Sie ein Gläschen mit mir?“ meldet dieser Bedenken an, es könne ja sein, dass Mister Fogg einmal früher nach Hause komme. Und tatsächlich: Fogg trifft früher ein als gedacht, denn er will keine Zeit verlieren und die Weltreise umgehend antreten.


    Bühnenbild wechselt durch aufklappbare Kulissen
    Dass das Stück von 1873 im Original kaum Rollen für Frauen vorsieht, stört den Theaterleiter nicht. Kurzerhand besetzte er männliche Rollen mit weiblichen Darstellern. „Starallüren kriege ich in den Griff“, sagt er. Zur künstlerischen Freiheit gehöre, dass manches anders inszeniert werde als in der Vorlage. Der Grund: „Weil es uns so besser gefällt.“ Eine andere Herausforderung sei der Bau der Kulissen gewesen. „Da kommen Schiffe und ein Elefant vor. Wir haben extra fürs Stück ein System entwickelt, das durch Um- und Aufklappen einen Wechsel der Bühnenbilder ermöglicht.“

    Im März begeisterte die Gruppe mit einer Eigenproduktion beim ersten Kinder- und Jugendtheater-Festival Schleswig-Holstein. Der Leiter stolz: „Wir waren die Einzigen mit Musik und Tanz.“ Denn hier fühlt sich das Junge Theater ganz in seinem Element.


    Quelle: https://www.abendblatt.de/regi…burtstag-um-die-Welt.html