Neue Biografie: Erfinder der Science-Fiction-Literatur

  • Neu auf dem Markt ist eine neue Jules Verne Biografie mit dem Namen Erfinder der Science-Fiction Literatur - Jules Verne und seine Werke von Walter Brendel, erschienen bei epubli.

    Produktinformation:

    Herausgeber ‏ : ‎ epubli; 1. Edition (8. Oktober 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 260 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3758412129

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3758412127

    Preis: 27,99 €

    Ich habe es noch nicht komplett gelesen, aber der Hauptteil des Buches sind Beschreibungen seiner Geschichten. Ein kurzer Abgleich mit Was auf den Reisen geschah von Thomas Ostwald aus dem Jules-Verne-Handbuch von Heinrich Pleticha, sowie mit den Kurzbeschreibungen des Weichert-Verlags hat ergeben, dass es sich um neue, eigenständige Beschreibungen des Autors handelt.

    Die Kapitel lauten:

    • Einführung S. 2
    • Science-Fiction-Literatur S. 3
    • Jules Verne und sein Leben S. 9
    • Menschen an Vernes Seite S. 20
    • Verne und sein Werk S. 30
    • Weiter Schriftsteller in diesem Genre S. 83
    • Die Werke von Jules Verne S. 92
    • Schlussbemerkungen S. 252
    • Quellen S. 256

    Ein erstes Reinschnuppern in das Buch hat ergeben, dass ein Lektor entweder gefehlt hat, oder dass dieser seine Arbeit nicht besonders gut gemacht hat, siehe z. B. Kapitelüberschrift 6. Auch die Quellenangaben würde ich mal als rudimentär bezeichnen.

  • Voran: ich kenne das Buch noch nicht.

    Ich habe aber ein Verständnisproblem mit dem Titel und dem vorgestellten Inhalt. Zumal ja nur wenige Werke der Sci-fi zugerechnet werden können.

    Wenn dann noch Poldis Einschränkungen dazu kommen, dann scheint hier jemand auf Selbstverwirklichungs-Trip zu sein. Ich glaube, dafür werde ich keine 28,- Euro ausgeben. Aber das ist meine Meinung, ohne das ich Details kenne. Vielleicht können mich noch andere Käufer/Leser überzeugen. Ich bin gespannt…

  • Ist mir auch vollkommen neu, und ich sehe es ähnlich wie Andreas... Da Poldi ja offenbar den Band vorliegen hat: Bitte eingehender analysieren und mitteilen wie sich das darstellt, kapitelweise, inhaltlich, wie auch immer. Interessant wäre ja auch wie vollständig bzw. aktuell das Werksverzeichnis ist (und ob ggf. bspw. auf Andreas' oder der Clubseite "abgeschrieben"), und was es mit den Quellenangaben auf sich hat - was ist da unter "rudimentär" zu verstehen? Oder ob und in welcher Art ist der Band mit Bildern versehen?

    Prinzipiell ist mir in heutigen Zeiten jede "neue" deutschsprachig basierte Veröffentlichung über JV dubios, wenn sie nicht entweder von einer in der "Szene" bekannten Person stammt oder zumindest unserem inneren Kreis nicht bekannt ist, dass der Herausgeber zu einem der "Kenner" in Kontakt deswegen stand - es kann mir heutzutage keiner erzählen, der über JV publiziert, er habe keine Kenntnis der einschlägigen JV-Web-Präsenzen in deutscher Sprache. Natürlich kann jemand die bekannten bio- und bibliografischen Veröffentlichungen wie auch die Webpräsenzen auswerten, noch Wikipedia dazu, und etwas daraus stricken, ohne irgendjemanden zu kontaktieren, und das Ergebnis dann als eigenes Werk herausgeben - dann sind wir bei Andreas Aussage des "Selbstverwirklichungs - Trip" ... ob dass dann von Relevanz für die Fangemeinde ist? Spannend ...

    :seemann: :baer:

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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

    • Ich habe hinter den Kapiteln die Seitenzahlen eingefügt, so kann man sehen, wie ausführlich ein Kapitel behandelt wird
    • Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind in dem Buch 10 Bilder enthalten (u. A. Verne, Hetzel, Michel, Paul, Schreibkammer, Nemo auf der Nautilus, Hetzel-Cover, H.G. Wells)

    Die rudimentären Quellenangaben auf der letzten Seite des Buches sehen so aus:

    • Volker Dehs: Jules Verne mit Selbstzeugnissen.
    • Johann Jakob Honegger: Julius Verne. Eine literarische Studie.
    • Max Popp: Julius Verne und sein Werk.
    • Charles Seignobos: Jules Verne
    • Wikipedia Deutschland

    Also ich habe jetzt mal ein paar Inhaltsangaben abgeglichen und es scheint mir so, dass die Inhalts-Beschreibungen von Andreas Seiten mit anderen Worten wiedergegeben werden. Meine Vermutung: Erst abgeschrieben, dann umgeschrieben. Bei 3 von 5 Stichproben war das so. Die beiden Abweichler habe ich dann mit dem JV-Handbuch und den Einführungstexten von Weichert verglichen, das ergab aber keinen Treffer. Dafür jeweils Volltreffer bei Wikipedia! Und wenn ich jetzt weiter mit Wikipedia vergleiche: Dort wurde eindeutig Copy & Paste gemacht.

  • Ok, das klingt nach "dem Autor sollte man kein Geld in den Rachen werfen" ...

    Da auch bei Wiki viele Inhaltsbeschreibungen mehr oder weniger von Andreas geklaut wurden (sag ich mal so ...), wundern mich die Übereinstimmungen nicht.

    Bitte weitere Beobachtungen mitteilen! Danke schon mal!

    :seemann: :baer:

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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • ... ist schon interessant, womit und wie man so sein Geld verdienen kann. Ich hab ein bisschen gerätselt, wie man von Verne auf Weihnachten kommt (ich dachte so an DIS/ES in der Schweiz), aber dann fand ich die Offenbarung. Zitat:

    Jules Verne: "Die große Weihnachtskälte"

    aus

    Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

    Das war ein Moment zum Verzweifeln. Sterben, vor Kälte zu sterben, der Gedanke trat schauerlich vor die Seele; das letzte Stück Kohle brannte

    mit unheimlichem Knistern; bereits drohte das Feuer auszugehen, und die Temperatur des Saales fiel merklich. Aber Johnson holte nun einige Stücke des neuen Brennmaterials, das ihm die Seethiere geliefert hatten,...

    Gefunden u.a. (!) auf VORLESER.NET. Wenn ich "Seethiere" lese, dann ahne ich auch die Quelle. Z.B. ist die gut kopierbar beim digitalen W. Thadewald. So schließt sich der Kreis. Leute - und ihr geht noch arbeiten. Das Geld liegt doch auf der Straße (oder im WEB / digitale Medien) ...

    :(:

  • Ich habe das Brendel-Buch jetzt gelesen und eine Kurzbesprechung (sind dann aber aus Verärgerung doch knapp zwei Seiten geworden) für die "Kurz notiert"-Rubrik in der nächsten "Karl May in Leipzig"-Ausgabe (März/KMiL 136) geschrieben.

  • Die vom Jules-Verne-Clubs herausgegebene NAUTILUS Nr. 46 vom Oktober 2024 beweist auf den Seiten 48 bis 50 detailliert das betrügerische Verhalten des Plagiators Walter Brendel. Zitat: "Weite Teile lassen sich als Kopien von Wikipedia-Artikel enttarnen, andere Textpartien sind Übernahmen aus älteren Abhandlungen zu Verne".

    Dem braucht man wohl nichts hinzuzufügen.