Jules Verne findet Erwähnung in...

  • Jules Verne aus Cöln (!!!) findet Erwähnung in: Westfälischer Merkur, Ausgabe vom 27.6.1858.

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    Das Magazin eleganter seidener Herren=Halsbinden und Tücher von Jules Verne aus Cöln,
    wird eine überaus reiche Auswahl französischer und englischer seidener Herren=Halsbinden und Tücher der geschmackvollsten Muster und elegantesten Façons auf hiesigem Markte zum Verkaufe ausstellen.

    Durch den fortwährenden Besuch der bedeutendsten Messen und überaus großen Absatz bin ich in den Stand gesetzt, die feinste Waare zu bisher noch nicht dagewesenen Spottpreisen abzugeben. — Die Bude ist mit der Firma bezeichnet.

    https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodic…ules%20verne%22

    Wenn ich nichts übersehen habe, ist das die erste namentliche Erwähnung eines Jules Verne in einer deutschen Zeitung in dem in Frage kommenden Zeitraum ab 1850. Die ersten Übersetzungen von Kurzgeschichten unseres Jules erschienen ja anonym. Namentlich wurde unser Jules wohl erstmals 1863 in deutschen Zeitungen erwähnt, anlässlich der „Fünfwöchentlichen Luftreise“.

    Zu dem Jules Verne aus Cöln habe ich sonst nichts gefunden. Vielleicht ein Pseudonym? Eines Franzosen? Spaßvögel könnten behaupten, dass das bestimmt der Pole Olschewitz oder Olschewski oder so ähnlich war, der zuerst nach Deutschland ging, um später in Frankreich eine Schriftstellerkarriere unter dem Pseudonym Jules Verne anzufangen :balla:

    Nautron respoc lorni virch.

  • Ich hatte auch noch geschaut, wo der Westfälische Merkur erschien: in Münster. Der Jules Verne aus Cöln ist also wahrscheinlich mit seinen Halstüchern nach Münster gekommen. Vielleicht hat hier noch jemand eines der Halstücher als Erbstück im Schrank liegen :) Verlag des Merkurs war übrigens: Coppenrath. Passt doch ;)

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    Am 8. November 1821 richtete der Buchhändler und -drucker Joseph Coppenrath ein Gesuch an den preußischen Innenminister, die Herausgabe einer Zeitung zu gestatten. Das inhaltliche Konzept sah vor allem politische, literarische und wirtschaftliche Nachrichten vor. Die Zeitung erschien anfangs zweimal pro Woche. Oberpräsident Ludwig Freiherr von Vincke unterstützte das Gesuch Coppenraths, Münster benötige auf Grund seiner herausgehobenen Stellung als Provinzialhauptstadt eine Zeitung.

    […] Die erste Ausgabe erschien am 2. April 1822. […]

    Die Coppenrathsche Buchhandlung behielt Verlag und Druck bis zum 1. Februar 1871 bei. In den ersten zwanzig Jahren entwickelte sich das Blatt zu einer der meistgelesenen Zeitungen im katholischen Westfalen […]

    Ab der Ausgabe Nr. 104 bekam die Zeitung mit Kaplan Karl Boeddinghaus einen neuen Besitzer, der zeitweise den Verlag bis Ende 1882 selbst übernahm. […] Nach 108 Jahrgängen führte eine allgemeine Wirtschaftskrise das Ende des Westfälischen Merkurs im Dezember 1929 herbei.

    https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/titleinfo/7749962

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  • … Eisenbahn unter Meeresboden, Der Nordstern, 1. und 2. Spalte. Die Zeitung erschien in St. Cloud, Minnesota.

    Auf dem Landweg von Spanien bis nach New York! Einfache Sache. Das glaubt ihr nicht? Es ist aber so, denn es geht nicht um Colonel Pierce’ Atlantikunterquerung, sondern um: den Bering-Tunnel!

    Na gut, wäre wohl länger als der Eurotunnel und deshalb doch keine wirklich einfache Sache. Aber doch deutlich leichter machbar als das Projekt des Colonel Pierce.

    Der Nordstern. [volume] (St. Cloud, Minn.) 1874-1931, April 13, 1905, Image 6
    Der Nordstern. [volume] (St. Cloud, Minn.) 1874-1931, April 13, 1905, Image 6, brought to you by Minnesota Historical Society; Saint Paul, MN, and the National…
    chroniclingamerica.loc.gov

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    Edited once, last by Stahlelefant (January 11, 2025 at 3:08 PM).

  • In S.T. Joshi H.P. Lovecraft - Leben und Werk 1

    S. 399 - 400, es wird von Frank Belknap Long gesprochen:

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    Die Jugendlektüre der Oz-Bücher und der Werke von Verne und Wells hatte sein Interesse für phantastische Literatur geweckt, und er selbst versuchte sich sowohl in Prosa wie in Versen.

  • ... einem superinteressanten Artikel aus den USA:

    Washington Journal 1.1.1960

    Washington Journal. [volume] (Washington, D.C.) 1888-2002, January 01, 1960, Page Seite Zwei, Image 2
    Washington Journal. [volume] (Washington, D.C.) 1888-2002, January 01, 1960, Page Seite Zwei, Image 2, brought to you by Library of Congress, Washington, DC,…
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    Der Mann auf dem Geländer

    Jules, ein phantasiereicher und exzentrischer junger Mann, der zu einer faden Nachmittags gesellschaft geladen war, hatte es zwei volle Stunden lang brav ausgehalten. Dann aber wurde die Sache zu viel, und er empfahl sich unter einem Vorwand. Im Stiegenhaus atmete er erleichtert auf und plötzlich überkam ihn die Lust, etwas Verrücktes zu unternehmen. Er schwang sich auf das Treppengeländer und sauste bäuch lings und trällernd hinunter. Im nächsten Stockwerk hatte ein Herr in mittleren Jahren gerade von seiner dort woh nenden Freundin Abschied genommen und war im Begriffe!die Stiege abwärts zu gehen. Gleich darauf wurde der Ahnungslose von dem trällernden Rutscher beinahe über den Haufen geworfen. Er besaß Menschenfreundlichkeit und Hu mor und hielt den anderen für einen armen Narren. Dann aber klopfte er dem sich höflich ent schuldigenden jungen Mann wohlwollend auf die Schulter Jules fand das furchtbar nett von dem Herrn und die beiden schlenderten gemeinsam durch die abendlichen Straßen. Unter anderem meinte der Herr, „Wissen Sie, auf was ich heute große Lust hätte? Auf Omelettes ä la Nantes. Leider kann sie in ganz Paris niemand richtig zubereiten!“ Da erwiderte Jules lächend: „Das trifft sich prächtig, ich stamme aus Nantes und verstehe mich auf dieses Gericht!“ Worauf ihn der andere gleich zu sich ein lud, was mit Freude angenommen wurde. Man kaufte die notwendigen Ingtedienaen ein und dann band Jules sich eine Schürze um und begann geschickt zu hantieren. Er war ein vorzüglicher Koch, so daß sich sein Gastgeber und er an der leckeren Speise gar nicht satt essen konnten . . . Auf diese Weise hatte Jules Verne Alexan der Dumas kennengelernt, der den späteren Propheten der modernen Technik bald auch zum Schreiben anregte.

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  • Wie man an anderer Stelle hier im Forum lesen kann, bin ich ebenfalls Sherlock Holmes Fan. Aus diesem Grund habe ich mir einen englischsprachigen Comic der Geschichte A scandal in Bohemia besorgt:

    Ich war sehr erstaunt darüber, dass in diesem Comic eine Figur von Jules Verne erwähnt wird: Phileas Fogg! (Genauer gesagt: 3 Figuren)

  • Schlappgelacht! :rofl:

    Fans von Deadpool werden bei diesem Comic ihre Freude haben: Deadpool - Killustrierte Klassiker spielt natürlich auf die Reihe Illustrierte Klassiker an.

    Deadpool muss alle literarischen Figuaren eliminieren und reist mit einer Zeitmaschine quer durch die Literatur. Dabei begegnet er u.a. Kapitän Nemo, der auch dran glauben muss, dafür reist Deadpool aber anschließend mit seiner Nautilus weiter.

    Herrlich schräger Marvel-Humor aus dem Jahr 2013 von Autor Cullen Bunn und Zeichner Matteo Lolli, erschienen 2018 bei Panini Comics.

  • … Bergische Zeitung vom 14.10.1930. Und noch eine Nautilus??? Bei Saint-Valery-sur-Somme soll eine Nautilus gesunken sein, die das Vorbild für Vernes U-Boot gewesen sein soll … „vor rund 60 Jahren“, d. h. um 1870, so dass die fiktive Nautilus nur kurze Zeit nach der echten entstanden wäre. In Andreas’ Übersicht der Namensvetter der Nautilus kommt das Boot nicht vor, außer es handelt sich um die Taucherglocke von 1858, aber das erscheint unwahrscheinlich https://www.j-verne.de/verne_technik06_1.html

    Naheliegend wäre ein lokales Gerücht – der genannte Ort liegt in der Nähe von Le Crotoy.

    Bergische Zeitung. 1922-1935 - Deutsches Zeitungsportal

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  • Wüste Beschimpfung: »Herr v. Pálffy unterdrückt ſeine Sympathie gleichwie ein bekannter wirklich großer Dichter ſeine Neigung für Schalet und Zwiebelſauce zu unterdrücken verſtanden haben ſoll, und geht nur ins Nazionaltheater oder in die königliche Oper und macht ſich ſogar nichts daraus, die reizende Jüdin Sulamit in der Königin von Saba durch Frau Wilt dargeſtellt zu ſehen, deren Umfang Jules Verne zum Schreiben ſeines Romans „Die Reiſe um die Welt“ angeregt haben ſoll.«
    Westungarischer Grenzbote vom 31.10.1885 https://www.difmoe.eu/view/uuid:b8fd…b2-69a7a6968901

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  • Trockener Kommentar (zur Olszewicz-Geschichte), Blätter aus Kärnten vom 8.12.1875:

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    […] Warschauer Blattes Wiek, das für die polnische Nation in allem Ernste die Landsmannschaft Jules Verne’s, des berühmten französischen Schriftstellers, in Anspruch nimmt. Jules Verne heiße richtig Julius Olszewicz und sei geboren in Plock, wo auch noch sein leiblicher Bruder lebe. Der Name Verne ist, wie Narodni Listy erfreut bemerken, in der That die französische Übersetzung des slavischen „olsze“ = Esche (Französisch: la verne). Soviel uns bekannt, ist der berühmte Verne in Nantes in Frankreich geboren, was aber keineswegs hindert, daß ein Original-Pole Namens Olszewicz in Plock geboren und nicht berühmt ist.

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  • Diese wüste taucht sinnigerweise immer mal wieder auf, obwohl sie schon mehrfach widerlegt wurde. Spätestens wenn man sich Vernes Stammbaum anschaut, der mehrere hundert Jahre in Frankreich zurück reicht, dann ist der Unfug erkennbar. Aber wie erwähnt, wird immer mal wieder ausgegraben….