• Eine Auflistung dieser Dokumente wird Bestandteil meines (auf Französisch erscheinendes) Werkverzeichnisses sein, an dem ich seit vielen Jahren arbeite, das aber wohl nicht vor 2027 fertig sein und zugänglich gemacht werden wird, weil es noch nicht vollständig ist und noch einiges nachgeprüft werden muss.

    Bei dem, was du als "öffentliche Briefe" bezeichnest, unterscheide ich zwischen:

    - eigenen Briefen, die Verne auf eigene Initiative veröffentlicht hat oder hat veröffentlichen lassen

    - erhaltenen Briefe von Korrespondenten, die Verne auf eigene Initiative veröffentlicht hat oder hat veröffentlichen lassen

    - von Jules Verne geschriebene Briefe, die von Anderen (zu seinen Lebzeiten oder postum) ohne sein Zutun veröffentlicht worden sind.

    Ich halte es für sinnvoll, nur vollständige Briefe in diese Listen aufzunehmen, bei Auszügen, die etwa in Biografien oder anderen Publikationen zitiert werden, käme man kaum zu Potte (wie man in Norddeutschland sagt).

    Interessant ist der Fall eines von dir signalisierten Briefes zu Mathias Sandorf, die der Empfänger 1885 in deutscher Übersetzung hat veröffentlichen lassen; dieser fällt in die dritte Kategorie, für die es nur wenige derartige Beispiele gibt.

    Auf jeden Fall ist ein Verzeichnis der Briefe immer nur provisorisch, man wird niemals sicher sein, alles identifiziert zu haben.

    volker

  • Eine Auflistung dieser Dokumente wird Bestandteil meines (auf Französisch erscheinendes) Werkverzeichnisses sein, an dem ich seit vielen Jahren arbeite, das aber wohl nicht vor 2027 fertig sein und zugänglich gemacht werden wird, weil es noch nicht vollständig ist und noch einiges nachgeprüft werden muss.

    Danke sehr, dann freuen wir uns schon mal auf das Erscheinen des Verzeichnisses :) auch wenn es noch dauert.

    Nautron respoc lorni virch.

  • Mannohmann, ich hab noch weitere Schnellzüge gefunden, Schweiz und Böhmen … die Zählung steht jetzt bei 29.

    Und schon am 8. September 1888 ist eine Rezi erschienen, d. h. nur eine Woche nach der Originalveröffentlichung in Le Figaro. Ein paar Auszüge aus der Geschichte wurden dabei sogar schon ins Deutsche übersetzt:

    Anonym: (Kleine Chronik …) Eine amüsante Skizze, in: Hamburgischer Correspondent, Morgen-Ausgabe, 8.9.1888, 158. Jg. Nr. 250, S. 10, zu „Un express de l’avenir“ von Michel Verne (mehrfach nachgedruckt) (online verfügbar)

    Zsfg. der Rezi:

    [Erschien schon eine Woche nach dem Erstabdruck der Geschichte in Frankreich.] Als Autor wird nicht Michel Verne, sondern Jules Verne genannt [obwohl in Le Figaro (Suppl.) der Name Michel Jules Verne angegeben wird]. Inhaltsangabe und Auszüge aus der Geschichte, d. h. ein kleiner Teil der Geschichte wurde hier erstmals ins Deutsche übersetzt.

    Hamburgischer Correspondent : Morgen-Zeitung d. Börsen-Halle, Morgenausgabe - Deutsches Zeitungsportal

    Nautron respoc lorni virch.

  • Ich hatte meistens nur nach "Schnellzug der Zukunft" und "Eilzug der Zukunft" gesucht, und es kamen ja auch viele Ergebnisse … aber wenn man drüber nachdenkt, ist das nicht gerade die geschickteste Methode. Es reicht ja ein einziger OCR-Fehler im Titel, und schon findet man den entsprechenden Abdruck nicht. Außerdem findet man den "D-Zug der Zukunft" nicht. Jetzt habe ich noch mal gründlich nach "Oberst Pierce" und "Colonel Pierce" gesucht. Prag (Böhmen) und Zürich (Schweiz) hatte ich schon erwähnt, es kommen aber noch sechs weitere dazu, u. a. ein Abdruck im legendären Pilsen :prost: Die Zählung steht jetzt bei 35. Kann sein, dass später noch was dazukommt, es gibt ja z. B. regelmäßig neue Scans bei ANNO, aber vorerst sollte es das jetzt erst mal gewesen sein. In der Laibacher Zeitung gab es sogar beide Versionen, den Eilzug und den Schnellzug, ebenso in der Temesvarer Zeitung (Rumänien).

    2-E Der Eilzug der Zukunft, in: Westungarischer Grenzbote, Preßburg/Bratislava, 10.1.1889, 18. Jg. Nr. 5530, Übers. NN (Text wie in 1-E) (online verfügbar)

    Westungarischer Grenzbote
    DiFMOE: Digitale Bibliothek - Historische Quellen zur Kultur und Geschichte des östlichen Europa.
    www.difmoe.eu


    10-E Der Eilzug der Zukunft, in: Pilsner Reform, Pilsen, 17.10.1889, 20. Jg. Nr. 42, Übers. NN (Text wie in 1-E) (online verfügbar)

    Pilsner Reform
    books.google.de


    12-E Der Eilzug der Zukunft, in: Laibacher Zeitung, Laibach/Ljubljana, 13.2.1890, 109. Jg. Nr. 36, Übers. NN (Text wie in 1-E) (online verfügbar)

    dLib.si - Laibacher Zeitung


    20-E Der Zug der Zukunft, in: Zürcher Nachrichten, Zürich, 11. März 1903, 8. Jg. Nr. 20, Übers. Carl Bömly (Text wie in 16-E) (quasi anonym, Verfasserangabe »Von J. V.«) (online verfügbar)

    https://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=NZN1903…erce%22-------0-----


    23-E Der Schnellzug der Zukunft, in: Dresdner neueste Nachrichten, Dresden, 28.3.1905, 13. Jg. Nr. 84, Übers. NN (Text wie in 22-E) (online verfügbar)

    Dresdner neueste Nachrichten : 28.03.1905
    1905-03-28
    digital.slub-dresden.de


    24-E Der Schnellzug der Zukunft, in: Bohemia, Prag, Morgen-Ausgabe, Beilage, 28.3.1905, 78. Jg. Nr. 86, Übers. NN (Text wie in 22-E) (online verfügbar)

    Národní digitální knihovna


    25-E Der Schnellzug der Zukunft, in: Hamburger Fremden-Blatt, Hamburg, Fünfte Beilage, 28.3.1905, 77. Jg. Nr. 74, Übers. NN (Text wie in 22-E) (online verfügbar)

    Hamburger Fremdenblatt - Deutsches Zeitungsportal


    33-E Der Schnellzug der Zukunft, in: Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt, Hohenstein-Ernstthal, 1. Beilage, 9.4.1905, 55. Jg. Nr. 83, Übers. NN (Text wie in 22-E) (online verfügbar)

    Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : Tageszeitung der antifaschistischen Front ; amtliches Verkündigungsblatt - Deutsches Zeitungsportal

    Nautron respoc lorni virch.

  • Neu bei ANNO: Wiener Mode

    Verus: Jules Verne (1828–1905), in: Wiener Mode, Wien, Unterhaltungsbeiblatt „Im Boudoir“, 1.5.1905, 18. Jg. Nr. 15, S. 770 (Nachruf) (online verfügbar)

    Zsfg. des Artikels:

    Werden die Phantasiereisen Vernes nicht veralten? »Dazu iſt nur Eines nötig, daß man ein echter Dichter ſei! Jules Verne … war keiner und hat ſich wohl ſelbſt nie dafür gehalten. Er war der moderne Münchhauſen der modernen Wiſſenſchaft. Er reiſte nicht im Poſtwagen mit dem Schwager auf dem Bock, im Luftballon überquerte er Afrika, bis in den Mond hinauf ließ er ſich ſchießen, im Unterſeeboot machte er ſubmarine Ozeanfahrten und in allen arktiſchen Meeren fror er ein, kämpfte wagemutig mit den wilden Beſtien der tropiſchen Urwälder, wie mit den gefräßigen Eisbären und boshaften Robben des Nord- und Südpols und rührte ſich doch von ſeinem Schreibtiſch in der guten Stube daheim nicht fort, der fleißige Mann.« Technische Neuerungen des 19. Jhs., teilweise erfand JV Neues, das später real wurde. »In die Mitte der Handlung ſtellte er immer einen ſehr energiſchen, unfaßbar zielbewußten, durch abſolut ſchon gar nichts aus der Faſſung zu bringenden Helden, einen kaltblütigen Briten, einen findigen Reporter, einen pflichtgetreuen Kurier, einen heldenhaften, phlegmatiſchen Kapitän.« Die Helden können kaltblütig rechnen, so geht alles am Schnürchen [nein]. »Jules Verne war ſelbſt ſolch kaltblütig rechnender Literaturgeſchäftsmann im großen Stil. Er hat Millionen verdient mit ſeiner raſtlos flinken Feder.« Beschreibung des Lebenslaufs. »Den Geburtstag hielt er geheim. „Der intereſſiert nicht einmal mich,“ pflegte er zu ſcherzen.« [falsch]. Lukrative Theateradaptionen. »Sein Verleger hat noch für mehrere Jahre Vorrat. Jules Verne wird noch jenſeits des Grabes weiterreiſen.«

    »Er hat die Welt Jahrzehnte hindurch angenehm getäuſcht und liebenswürdig unterhalten. Die Kinder werden ihn noch gern leſen, wenn die Großen ihn längſt vergeſſen haben werden. Die Kinder ſind nämlich dankbar. Sie haben Zeit zur Dankbarkeit.«

    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=wmm&datum=19050115&query=(text:%22jules+verne%22)&ref=anno-search&seite=30

    Erste Seite von Thadewalds Biblio:

    Nautron respoc lorni virch.

    Edited once, last by Stahlelefant (January 3, 2025 at 10:15 PM).

  • Frohes Neues! :huhu:

    72-2 Die Reise um die Erde in 80 Tagen, in: J. F. Cooper/Jules Verne: Der Pfadfinder/Die Reise um die Erde in 80 Tagen, Neues Leben, Berlin, 1962, 189 S., ges. ca. 568 S., Übers. Walter Heichen, Bearb. Dorothea Rahm (Text wie in Nr. 53)

    Andreas hatte die Ausgabe neulich erwähnt. Andreas Schon gesehen? Du gehörst zum illustren Kreis der Experten, deren Artikel Thadewald in seiner Biblio gelistet hat :)

    Nautron respoc lorni virch.

  • 1. 100 Jahre Jules Verne im Pester Lloyd.

    2. Mir fiel auf, dass auch die Schreibweise „Kolonel Pierce“ vorkommt. Also noch mal gesucht. Funde: zwei frühere Abdrucke der Rezi zum Schnellzug, 7.9. statt 8.9., und ein weiterer Abdruck der 1905er-Version – in der heutigen Ukraine (Czernowitz/Tscherniwzi). Gesamtzählung steht jetzt bei 36.

    11.2. b)

    Supka, Géza: Der Weltenbummler am Schreibtisch – Zum Jules-Verne-Zentenar am 8. Februar, in: Pester Lloyd, Pest/Budapest, Morgenblatt, 8.2.1928, 75. Jg. Nr. 31, S. 7 (online verfügbar)

    Zsfg.:

    Die Olschewitz-Geschichte ist ein Märchen. [Ansonsten viele Fehler und Ungenauigkeiten] V plante, Bühnenschriftsteller zu werden, schrieb auch (nur) ein Stück [falsch], das aber nicht aufgeführt wurde [falsch], und gab den Plan auf. Durch Poe inspiriert [???], schrieb er 1860 [sic] „Ein Drama in den Lüften“. [Etc., weitere Fehler.] Neues Element (bei 5WB), »wonach man später JV den Spottnamen eines „romantischen Baedekers im Reiche der Phantasie“ gab. Es war dies das Motiv der Verarbeitung geographischer Tatsachen, das V dann zu einer unerreichten Virtuosität weiter entwickelte.« Max Falk entdeckte „Die Reise in den Mond“ und ließ den Roman sogleich ins Deutsche übersetzen und im Pester Lloyd abdrucken. Reihe von Vorläufern, was Mondreisegeschichten betrifft, u. a. Francis Godwin und Cyrano de Bergerac. [Viele weitere Irrtümer, u. a. soll Verne Amiens fast nie verlassen haben] „Verne, der Kilometerfresser, war nie auf Reisen“, selbst die Weltausstellungen hat er sich vermeintlich nicht angeschaut. »… der mechanische Geist seiner Invention verlieh seinem Stil etwas kühl Bulletinhaftes. … Auch seine Figuren haben etwas Klischeehaftes an sich …«

    »Muß auch dies alles pragmatisch anerkannt werden, so ist es doch sicher, daß Jules Verne es war, der in Generationen von Menschen den Funken der Phantasie, die unendliche Suche nach neuen Wahrheiten entfachte.« Einfluss auf andere Schriftsteller wie Conan Doyle, Paul Claudel, Wells, Salgari. Techniker wie der Flugzeugbauer Henri Farman sagen, dass Vernes Werke zur Entwicklung moderner Ideen beitrugen.

    »Das einzige Gebiet, das Verne unerforscht ließ«: Die Jugend »wird es ihm noch lange Generationen hindurch Dank wissen, daß er es war, der das geheimnisvolle Sesam aussprach, das der kindlichen Imagination das Reich der grenzenlosen Phantasie eröffnete. Sein reiches Wissen und seine farbige Einbildungskraft hat jedes der menschlichen Erkenntnis zugängliche Gebiet erforscht. Nur eines blieb nach ihm nur mehr zu erforschen: das geheimnisvolle Gebiet des ewigen Menschenherzens. Daß ihm dies nicht endgültig gelang, liegt aber nicht an ihm: Tausende von Generationen sind an der Unerforschbarkeit dieses kleinen Punktes im Weltenall verblutet und werden auch voraussichtlich bis in alle Ewigkeiten daran verbluten

    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pel&datum=19280208&query=%22julius%22+%22karsten%22+%22jugendstunde%22+%22jules%22+%22verne%22&ref=anno-search&seite=7


    Anonym: Ein amerikanisches Eisenbahn-Projekt, in: Rheinisch-Westfälische Zeitung, Essen und Dortmund, Nachmittags-Ausgabe, 7.9.1888, Nr. 249, zu „Un express de l’avenir“ von Michel Verne (mehrfach nachgedruckt) (online verfügbar)

    https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12367326?query=%22kolonel%20pierce%22

    + Marburger https://www.difmoe.eu/view/uuid:2a31…nel%20pierce%22


    A4.28

    30-E Der Schnellzug der Zukunft, in: Czernowitzer Allgemeine Zeitung, Czernowitz/Tscherniwzi, 31.3.1905, Nr. 376, Übers. NN (Text wie in 22-E) (online verfügbar)

    Czernowitzer 31.3.1905 https://anno.onb.ac.at/cgi-content/an…-search&seite=1

    Nautron respoc lorni virch.