Über den Winter habe ich wieder etwas gebastelt. Mir kam die Idee, eine fantasievolle Steampunk-Kamera zu bauen. Denn diese kann man gut bei Fotoarrangements nutzen. Wenn der Aufruf kommt: Stellt euch mal zu einem Gruppenbild zusammen, dann sieht das Ergebnis meist ziemlich einfallslos aus, wie eben ein Gruppenbild. Wenn man aber vor der Gruppe jemanden mit einer alten Kamera stellt, dann sieht das davon gemachte Bild aus, als wenn die Gruppe für die alte Kamera posiert.
Ausgangsbasis war ein Stativ eines Laserpositionsgerätes vom Bau, welches billig bei irgendwelchen Kleinanzeigen zu haben war.
Das musste als erstes mal auf Alt getrimmt werden. Also die Metallteile abbürsten und das gelb lackierte Holz abschleifen und mit neuer Farbe versehen. Dann kamen die Anbauten. Das drehbare Kameragehäuse platzierte ich auf ein Drehgestell eines Bürosstuhls, dessen Mittelrohr ich (abnehmbar) in das Stativ einsetzte. Die Einstelleinrichtungen für die Neigung der Rückenlehne und des Hoch- und Runterfahrens des Stuhls, dienten gleich als Handhabe um die Kamera zu Schwenken. Noch zwei Messing-Endstücke einer ausrangierten Gardinenstange ran, schon konnte man die Kamera bewegen. Auf das Stuhlgestell kam eine kaputte Balgenkamera, die noch durch eine Holzkiste nach hinten vergrößert wurde (da hab ich eine Stromversorgung eingebaut). Folgende Anbauteile kamen noch ran: Teile einer Nachtischlampe, ein Kugelgefäß einer Kaffeemaschine, eine ausrangierte Messeinrichtung, Stahlschrott (Moniereisen), Reste eines Diaprojektors, Griffe einer Waschtischarmatur und und und . Neudeutsch heisst das Upcycling - alles erhielt zusammen ein neues Leben.
Und wozu eine Stromversorgung? Wer genau hinsieht, erkennt unter der alten Kameraoptik in den Zahnrädern eine WEB-Cam. Denn aus zwei alten Schrott-PCs baue ich noch einen antik wirkenden Laptop aus Holz und Messing.