Die Bombe vom 28.3.1875

  • Die »Reise um die Welt« ist auf ihrer Reise um die Welt im Carltheater angelangt. Wir behalten uns für die nächste Nummer vor, einen Bericht über diese Premiere aus der Feder Jules Verne's selbst zu veröffentlichen. Für heute nur einige biografische Daten aus dem bewegten Leben des fruchtbaren Autors.

    Jules Verne entstammt einer vollkommen legitimen Ehe des Mannes im Monde mit der keuschen Luna. Kaum drei Monate alt, ließ ihn seine Mutter unversehens in den großen Ocean fallen, welchen Umstand er benützte, um zwanzigtausend Meilen unter dem Meere für seinen gleichnamigen Roman die eingehendsten Studien zu machen. Auf einem seiner submarinen Ausflüge gelangte der kühne Entdecker auch bis an den Mittelpunct der Erde, als welcher vor ihm fälschlich Herr Doctor Laube angesehen wurde und stieg aus dem Krater eines ausgebrannten Vul­kans— Anton Ascher?— glücklich wieder an's Tageslicht. Nach einigen kleineren Aventuren— wie einer Rutsch­partie nach dem Südpol und einem schon etwas gefahrvolleren Aufenthalte in dem übrigens mythischen Bocche di Cattaro, erbaute er ein astronomisches Observatorium auf dem Dhawalagiri.

    Hier war es, wo er jenen epischen Kampf mit dem Kometenriesen ausfocht, welchem er die feurige Schleppe abhieb und dieselbe für den eigenen Gebrauch annexirte. In dieser Gestalt zeigt ihn unser Titelbild, den Blick er­wartungsvoll aus das Carltheater gerichtet, wo in wenigen Stunden der vielgescholtene Träger der Hauptrolle und vielbeneidete Träger des Frl. Heißler seine gute dicke Haut zu Markte tragen wird.

    Soviel glauben wir nach den fabelhaften Vorberei­tungen und Zurüstungen, welche Director Jauner für die »Reise um die Welt« machte, schon heute behaupten zu können, daß dieselbe kaum in achtzig Tagen, vielleicht nicht einmal in der doppelten Frist zu Ende sein wird.

    ANNO, Die Bombe, 1875-03-28, Seite 2

    Bildquelle: https://anno.onb.ac.at/cgi-content/an…seite=1&zoom=48

    Nautron respoc lorni virch.