Mephisto, Shakespeare und neue Wege Stadttheater will Kabarett zurück nach Bocholt holen

  • Mephisto, Shakespeare und neue Wege Stadttheater will Kabarett zurück nach Bocholt holen

    [Blocked Image: https://www.bbv-net.de/wp-content/upl…36_1332618_.jpg]Ann-Theres Langert

    19.08.202413:00 Uhr

    © Burghofbühne Dinslaken

    In der Spielzeit 2024/25 bietet das Stadttheater Bocholt eine Bandbreite an Stücken, die neben dem Stammpublikum auch Kinder und Jugendliche ansprechen sollen.

    Kabarett, Musik und Klassiker – der Theaterverein hat das Programm für die Spielzeit 2024/2025 vorgestellt und verspricht einen Mix an Genres für eine große Bandbreite an Zuschauern. Beginnen wird die Saison, wie es schon seit einigen Jahren Tradition ist, im Rahmen der Bocholter Kulturtage auf dem Marktplatz. Das NN Theater zeigt „Peer Gynt“.

    Danach kommen vor allem literarische Klassiker nach Bocholt, zum Beispiel „Was man von hier aus sehen kann“ nach dem Bestsellerroman von Mariana Leky sowie „Mephisto“ nach der Romanvorlage von Klaus Mann. Mit „Der Trafikant“ wird außerdem ein Stück gespielt, das im kommenden Jahr abiturrelevant sein wird.

    Dass Shakespeare mehr ist als nur Drama und Tod, können Zuschauer in Shakespeares Komödie „Verlorene Liebesmühe“ erfahren. Regionale Themen holt der Bocholter Theaterverein unter anderem mit „Mord im Schützenverein“ auf die Bühne. Zum Start der hiesigen Schützenfeste wird die Krimikomödie im Frühjahr 2025 in Bocholt ihre Uraufführung feiern.

    Zurück kommt ein Format, dass der Theaterverein vor der Schließung des Bühnenhauses bereits angeboten hat. Bei „Theater Kaffee Kuchen“ kommt das Publikum bereits vor Beginn der Musik-Revue „Aber bitte mit Sahne“ zusammen und kann in der Skylounge des Textilwerks gemeinsam Kaffee trinken und Kuchen essen.

    Annette Oehmen (von links), Bernd Stoverink und Oliver Marke vom Stadttheater Bocholt stellen das Programm der neuen Spielzeit vor.© Sven Betz

    Die neue Saison steht dabei unter dem Motto „Eine neue Liebe“. Ein Theater- oder Konzertbesuch sei für ihn immer verbunden mit „einer bestimmten Spannung“, erzählt Bernd Stoverink vom Theaterverein, einem Gefühl der Vorfreude und Erwartung. Das sei vergleichbar mit dem Gefühl, verliebt zu sein, sagt er. „Mir geht das heute noch so: Die Spannung, was kommt, der Gedanke, es wird bestimmt schön.“ Dieses Gefühl wollen die Aktiven dem Publikum vermitteln.

    Vor allem auch dem jungen Publikum, betont Oliver Marke. In der vergangenen Saison hätten sie sehr viele Rückmeldungen zum Theaterstück „Die drei Fragezeichen“ bekommen. Viele Jugendliche seien zum ersten Mal im Theater und davon begeistert gewesen, erzählt Oliver Marke. An diese Begeisterung wollten sie in dieser Saison anknüpfen. Mit „Kapitän Nemo – 20.000 Meilen unter dem Meer“ nach dem Roman von Jules Verne kommt im Mai 2025 ein Klassiker nach Bocholt. Und auch auf „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ dürfen sich Jugendliche, aber auch Erwachsene freuen. Das sei sein persönliches Highlight für die kommende Saison, berichtet Oliver Marke, „weil ich das Buch auch als Erwachsener total gerne gelesen habe“. Mit Anne Frank und „Nein heißt Nein, oder?“ werden aber auch gesellschaftskritische Themen aufgenommen.

    Die klassische Band Spark und Countertenor Valer Sabadus werden beim Neujahrskonzert auftreten.© Gregor Hohenberg


    „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist eine Produktion des Landestheaters Detmold.© Marc Lontzek

    „Nein heißt Nein, oder…?“ vom Landestheater Detmold nimmt Bezug auf Fragen zur ersten Beziehung und ab wann es okay ist, ja oder nein zu sagen.© Marc Lontzek

    Fürs noch jüngere Publikum gibt es wie auch schon in den vergangenen Saisons eine große Auswahl an Puppenspielen. Pippi Langstrumpf, die Bremer Stadtmusikanten oder Kinderbuchgeschichten wie „Das Schaf Charlotte und seine Freunde“ sollen Kinder ab vier Jahren begeistern. Häufig dürfen sie dabei auch Teil der Geschichte werden.

    Auch Konzerte wird es in der neuen Saison wieder einige geben, unter anderem an neuen Spielorten wie dem Veranstaltungssaal im Lernwerk. Zum 30. Bocholter Neujahrskonzert wird die klassische Band „Sparks“ zusammen mit Countertenor Valer Sabadus auftreten. Die Band spielt klassische Stücke und verknüpft sie mit modernen Elementen. Außergewöhnlich soll auch das Konzert „A Liedele in Jiddisch“ werden, das im Rahmen einer Ausstellung im Kunsthaus gespielt wird. Neben vielen Konzerten von Streichern und Blasinstrumenten wie „Tuba trifft Trompete“ oder „Cello Duello“ werden auch wieder junge Künstler im Format „Concertino“ auftreten. Fernsehzuschauern wird Heiko Ruprechts Gesicht (unter anderem aus „Der Bergdoktor“) bekannt vorkommen, der in „Die Geister, die ich rief“ Geschichten spielen und von Veronika Ponzer an der Harfe begleitet wird.

    Das Lille Kartofler Theater spielt Die Bremer Stadtmusikanten.© Lille Kartofler Theater

    In der kommenden Saison wird es vermehrt auch ein neues Genre beim Theaterverein geben, kündigen Stovering, Marke und Oehmen an. Mit Kabarett- und Comedy-Veranstaltungen will der Theaterverein an die Bühne Pepperoni anknüpfen. So wird im Rahmen der Kulturtage Köslings Komedy Klub auf dem Marktplatz vor dem Historischen Rathaus erwartet. Im Dezember tritt der singende Entertainer Lars Redlich mit seinem Programm „Lars Christmas“ im Drosselsaal des Textilwerks auf. Im Mai 2025 kommt „LaLeLu a capella comedy“ nach Bocholt.

    Quelle: https://www.bbv-net.de/bocholt/mephis…404-6000166420/