Wrackreste von 1856 gesunkenem Dampfschiff entdeckt

  • Vor US-Küste untergegangen

    Wrackreste von 1856 gesunkenem Dampfschiff entdeckt

    Markus Brauer/AFP 12.09.2024 - 17:15 Uhr

    Überrest eines Dampfkessels des im November 1856 vor der US-Küste im Nordatlantik" gesunkenen französischen Dampfsegelschiffs „Lyonnais". Foto: Andrew Donn/Atlantic Wreck Salvage/AFP


    Immer wieder finden Taucher auf dem Meeresboden Überreste von gesunkenen Schiffen. Jetzt sind Wrackreste des 1856 untergegangenen Dampfsschiffs „Lyonnais“ im Nordatlantik entdeckt worden. Das Unglück inspirierte seinerzeit Jules Verne für seinen Roman „20 000 Meilen unter dem Meer“.

    US-Taucher haben Überreste eines vor fast 170 Jahren im Nordatlantik gesunkenen Passagier-Dampfers entdeckt. Nach jahrzehntelanger Suche wurden die Wrackreste der „Lyonnais“ im August rund 320 Kilometer vor der Küste von Massachusetts am Meeresboden gefunden, wie Jennifer Sellitti vom Unternehmen Atlantic Wreck Salvage mitteilte. Bei dem Unglück waren 114 Menschen ertrunken.

    Nur einzelne Reste gefunden

    Die Taucher fanden jedoch nur einzelne Relikte. Der Nordatlantik sei für Schiffswracks wegen der starken Strömung und der Bewegungen des Meeressandes eine „feindliche Umgebung“, erklärte Sellitti. Anhand der Abmessungen eines Motorkessels sei aber eindeutig festgestellt worden, dass die Reste von dem Dampfer stammten.

    Der Taucher Joe Mazraani begutachtet ein Wrackstück rund 320 Kilometer vor der Küste von New Bedford im US-Bundesstaat Massachusetts. Foto: Atlantic Wreck Salvage/Andrew Donn/AFP

    Die unter Segeln und mit Dampfkraft fahrende „Lyonnais“ wurde im Jahr 1855 gebaut und ein Jahr später von der französischen Reederei Compagnie Franco-Américaine in Dienst gestellt. Für Frankreich war das damals hochmoderne Dampfschiff wichtig, um den Transport von Passagieren, Waren und Post über den Atlantik zu fördern.

    Kollision der „Lyonnais“mit der „Adriatic“

    Am 2. November 1856 befand sich der Dampfer mit 132 Passagieren an Bord auf dem Rückweg von New York nach Le Havre, als er mit dem US-Segelschiff „Adriatic“ kollidierte. Die „Lyonnais“ habe „plötzlich ihre Richtung geändert, was eine Kollision unvermeidlich machte“, berichtete der Kapitän des US-Seglers, Jonathan Durham, einige Tage später der „New York Times“.

    Beide Schiffe setzten danach schwer beschädigt ihre Fahrt fort. Durham konnte die „Adriatic“ in den Hafen von Gloucester in Massachusetts bringen, die „Lyonnais“ sank einige Tage nach der Kollision. Weniger als 20 Menschen konnten gerettet werden, 114 starben.


    Jules Verne griff Untergang erzählerisch auf

    Titelbild einer Buchausgabe von Jules Vernes „Vingt mille lieues sous les mers“ (um 1930). Foto: Imago/Kharbine-Tapabor

    Der Untergang der „Lyonnais“ erregte damals weltweit Aufsehen. Auch warf der Fall viele Fragen zum Schifffahrtsrecht auf. Durham wurde ungeachtet seiner Aussagen damals verhaftet und in Frankreich verurteilt. Jules Verne verarbeitete das Geschehen in seinem Roman20 000 Meilen unter dem Meer“ („Vingt mille lieues sous les mers“ aus den Jahren 1869/1870.

    Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.vor-us-…d527b980b0.html

  • Die Story ist ja wirklich interessant. Mich würde nur interessieren, wie man von: hätte Verne inspiriert haben können, zu HAT Verne inspiriert gekommen ist. Denn dazu müsste es ja einen konkreten Hinweis geben …

    Das ist dem Artikel aber nicht zu entnehmen. Hat jemand schon mal davon gehört?

  • Im einem englischsprachigen Artikel heißt es nur, dass Verne den Untergang der "Lyonnais" erwähnt hat und eine kurze Suche bei google books scheint das zu bestätigen. (Allerdings finde ich nur eine englische Ausgabe, der "20.000 Meilen" mit der "Lyonnais"-Erwähnung. Da müsste man mal im französischen Original nachschlagen. (Wenn es so sehr ins Detail geht, muss ich passen. Verne hat so viele Sache nebenbei erwähnt, dass kann man sich nicht alles merken.)

  • Teil 2, 20. Kap.:

    Quote

    Aussi, le fond de ces mers offrait-il l’aspect d’un champ de bataille, où gisaient encore tous ces vaincus de l’Océan ; les uns vieux et empâtés déjà ; les autres jeunes et réfléchissant l’éclat de notre fanal sur leurs ferrures et leurs carènes de cuivre. Parmi eux, que de bâtiments perdus corps et biens, avec leurs équipages, leur monde d’émigrants, sur ces points dangereux signalés dans les statistiques, le cap Race, l’île Saint-Paul, le détroit de Belle-Ile, l’estuaire du Saint-Laurent ! Et depuis quelques années seulement que de victimes fournies à ces funèbres annales par les lignes du Royal-Mail, d’Inmann, de Montréal, le Solway, I’Isis, le Paramatta, l’Hungarian, le Canadian, l’Anglo-Saxon, le Humboldt, l’United-States, tous échoués, l’Artic, le Lyonnais, coulés par abordage, le Président, le Pacific, le City-of-Glasgow, disparus pour des causes ignorées, sombres débris au milieu desquels naviguait le Nautilus, comme s’il eût passé une revue des morts !
    https://fr.wikisource.org/wiki/Vingt_mil…rs/Texte_entier

    Bei Hartleben tatsächlich weggelassen:

    Quote

    Daher bot auch der Meeresgrund hier den Anblick eines Schlachtfeldes, wo von Trümmern bedeckt die vom Ocean geforderten Opfer lagen, mit Schiff und Geräthe; Fahrzeuge aller Art, die mit Mann und Maus untergegangen, mit den Massen von Auswanderern an den gefährlichen Stellen, wie Cap Race, Insel St. Paul, Straße Belle-Ile, Mündung des St. Lorenz! Der Nautilus fuhr mitten durch diese Trümmer, als wie zu einer Todtenschau!
    http://www.zeno.org/Literatur/M/Ve…eil/20.+Capitel

    Nautron respoc lorni virch.