Kommentar zu Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (1959)

  • Kommentar zu Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

    Sehenswert

    7.5

    Diese Version von Journey to the Center of the Earth aus 1959 ist ein gut gealterter Science Fiction Film. Die Adaption des etwas absurden Romans von Jules Verne profitiert von der präzisen Umsetzung des Stoffs, in der die Protagonisten ihre Aufgabe ernst nehmen, als wäre es wirklich moderne Wissenschaft und moderne Entdeckungen, die sie da machen. James Mason als Lindenbrook trägt viel dazu bei, er ist ein großartiger Schauspieler und gibt der Rolle die Ernsthaftigkeit, die uns durch die Absurdität der Prämisse führt. Die Hingabe und Verschrobenheit des Wissenschaftlers steht ihm und gibt der Komik, die rund um ihn stattfindet, das richtige Gegenstück. Das funktioniert auch im Screwball Comedy Plot zwischen ihm und Arlene Dahl als Carla Göteborg, beide duellieren sich in schönster Tradition des Genres und so unglaubwürdig die Liebesgeschichte dabei ist, so angenehm spaßig ist sie in ihrer Vorhersehbarkeit.
    Großartig sind natürlich auch die ausufernden Kulissen, der Film ist ein Aufbau-Wunder, das in knalligen Farben eine künstliche, aber schön anzuschauende Welt kreiert. Das ist erstaunlich zeitlos, weil es nie richtig echt, sondern Theaterhaft nach Spaß aussieht. Das dann eine Ente die gesamte Reise begleitet, passt da gut rein. Überhaupt ist der Film erstaunlich lustig gerade, weil er so ernsthaft daherkommt. Es ist erstaunlich, wie das alles so silly wirken kann, aber dabei doch gut zusammenpasst. Es ist eine perfekte Umsetzung des Stoffs in dessen bester Tradition. Man kann nichts davon glauben und will es doch gerne, weil es eine so schöne Geschichte ist. Entdeckung hat den Menschen immer fasziniert und diese Geschichte lässt uns einfach weiter entdecken, wo es doch eigentlich nichts mehr zu entdecken gibt. Dieser Gedanke ist schön und macht glücklich.
    Ich war überrascht, wie sehr mir dieser alte Schinken immer noch gefällt. Das war ein absolut fantastisches Ding in meiner Kindheit und es führt tatsächlich für zwei Stunden genau wieder an diesen Ort. Schöne Sache.

    Trailer: https://www.moviepilot.de/movies/die-rei…e/trailer/30990

    Quelle: https://www.moviepilot.de/movies/die-rei…/kritik/2824820

  • Schön das sich der Schreiber gut unterhalten fühlte und das er den Spaß so gut formuliert weitergegeben hat. Nur seiner Einschätzung:

    “Die Adaption des etwas absurden Romans von Jules Verne profitiert von der präzisen Umsetzung des Stoffs…”

    kann ich nicht zustimmen. Offenbar hat er den Roman nicht mehr richtig in Erinnerung. Denn weder der Ausgangspunkt der Reise , noch die handelnden Personen sind mit dem Roman identisch. Und die ganze Götaborg-Szenerie ist ja auch eine Filmerfindung.

    Trotzdem gehört die Verfilmung zu meinen Klassiker Lieblingen. Immer wieder gern!