„Wenn ich groß bin, möchte ich werden wie Kapitän Nemo und beinahe ersticken.“

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    Kinderideale.

    Ein belgiſcher Pſychologe Varendonck hat unter den Schülern und Schülerinnen von ſieben bis ſechzehn Jahren in den Gemeindeſchulen von Ledeberg und der Mittelſchule von Gent eine intereſſante Umfrage veranſtaltet, deren Reſultate er in den „Archives de pſychologie“ veröffentlicht. Die Frage, die er den Kindern ſtellte, lautete: „Welcher Perſon, die Ihr durch Euren Verkehr oder durch Eure Studien kennt, möchtet Ihr ähnlich ſein? Und warum?“ Die 745 Antworten, die er erhielt, gewähren einen Einblick in die Kinderſeele, ihre Sehnſüchte und ihre Wünſche.

    Ein fünfzehnjähriger Junge möchte das Leben des Kapitäns aus dem Verneſchen Roman„20 000 Meilen unter dem Meer“ führen. Warum? „Um alle die Aengſte durchzufühlen, die er gefühlt hat, um alle die Gefahren durchzumachen, die er durchmacht. Ich möchte auch die Schmerzen eines langſamen Erſtickungstodes erleben und dann in dem Augenblick, wo man umkommen muß, wieder friſche und ſtärkende Luft atmen.“

    Die Passage mit dem Eingeschlossensein unter dem Eis habe ich zum ersten Mal vor langer Zeit in dem alten Fischer-Taschenbuch gelesen. Hat auf mich wohl den stärksten Eindruck gemacht, was meine frühe Verne-Lektüre betrifft, denn daran konnte ich mich immer erinnern. (Vieles vergisst man ja.) Aber ich wäre niemals niemals niemals auf die Idee gekommen, so etwas selbst erleben zu wollen! Bin wohl ’ne Memme im Vergleich zu diesem jungen Belgier ^^

    Besser ist es doch, wenn man Jules Verne gleichen möchte, oder? :

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    Ein dreizehnjähriger Knabe möchte Jules Verne gleichen und er gibt auch den Grund dafür an. „Er hat ſchon Dinge erfunden, die man vor zehn, zwanzig und hundert Jahren nicht kannte und für unmöglich hielt, und heute verſucht man ſie überall und täglich. In meinem Bureau ſein, Bücher ſchreiben, ſie veröffentlichen und dann ſtolz ſein, daß mein Name wie meine Bücher in der ganzen Welt bekannt ſind, wie bei anderen Schriftſtellern, z. B. Pierre Loti und Victor Hugo.“

    https://druckschriften-digital.marchivum.de/zd/periodical/zoom/276894

    Nautron respoc lorni virch.

  • Stimmt, etwas abwegig, der Wunsch nach einem Erstickungstod. Aber die zweite Sache kann ich absolut nachfühlen. Ging mir als Kind auch so. Ich wollte immer Schriftsteller werden und Geschichten erzählen. Ein bisschen mache ich das heute sogar noch. Sind bloß keine dicken Romane, sondern Comics draus geworden. :)