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Sherlock Holmes muss sterben |
Mäßiger TV-Film mit Woodward & HillermanKategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 20 Dezember 2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"Sherlock Holmes muss sterben" steht insofern lose mit den Ian Richardson-Filmen zusammen, als von denen damals vom Produzenten Otto Plaschkes ja eigentlich sechs TV-Filme geplant waren, jedoch nur zwei davon umgesetzt wurden. "Sherlock Holmes muss sterben" basiert nun auf einer damals nicht umgesetzten Idee für den dritten Film der Reihe. Trotz dieser Verbindung setzt man hier allerdings auf eine völlig neue Besetzung – und auch wenn mir Edward Woodward in der Rolle durchaus ebenfalls gefallen konnte, aber an Ian Richardson (der sich ja mit seinen beiden Auftritten zu einem meiner absoluten Holmes-Favoriten – nur hinter Jeremy Brett und Basil Rathbone – mausern konnte) kommt er leider nicht heran. Auch John Hillerman – den meisten wohl in erster Linie als Higgins aus der 80er-Jahre-Kultserie "Magnum" bekannt – ist zwar ein solider, aber nicht überragender Watson. Vor allem aber tat ich mir mit Anthony Andrews als Moriarty schwer, nicht zuletzt, als er mir für die Rolle von Holmes' Nemesis doch deutlich zu jung erschien. Aber auch davon abgesehen konnte ich mit seiner Performance (im Gegensatz zu Kim Thomson als seine Komplizin Sophie DeVere) nicht viel anfangen (wenn er auch immerhin keine solche Katastrophe ist wie Andrew Scott in "Sherlock"). Wenn "Sherlock Holmes muss sterben" beispielhaft dafür ist, was uns in den weiteren vier Filmen nach den 80er-Jahre-Produktionen "Der Hund von Baskerville" und "Das Zeichen der Vier" mit Ian Richardson in der Hauptrolle erwartet hätte, dann ist es wohl doch besser, dass Otto Plaschkes Pläne damals keine weiteren Früchte trugen. Ohne direkte Vorlage tat sich Drehbuchautor Charles Edward Pogue nämlich – im Gegensatz zu den beiden Vorgängern – sichtlich schwer, ein interessantes, packendes und würdiges Holmes-Abenteuer auf die TV-Schirme zu zaubern. Wobei ich ihm nicht die alleinige Schuld an diesem Nahezu-Debakel geben will, weil auch die schwache, uninspirierte und stillose Inszenierung von Stuart Orme sowie die Besetzung – und hier insbesondere ein viel zu junger und generell mit der Rolle überfordert wirkender Anthony Andrews als Professor Moriarty (der Rest ist soweit ok, ohne sonderlich positiv hervorzustechen) – tun dem Film keinen Gefallen. Es bleiben einzelne semi-gute Momente und interessante Ansätze, die jedoch nicht ausreichen, um ihn – abseits von absoluten Holmes-Komplettisten (die ihn aber wohl ohnehin schon kennen dürften) – empfehlenswert zu machen. Christian Siegel (Bilder © 1990 Green Pond Productions) |
Quelle: http://www.fictionbox.de/index.php/cont…19320/88888942/