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Sherlock Holmes und der Stern von Afrika |
Holmes und Watson auf Safari Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 22 Dezember 2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Review: Im zweiten und zugleich letzten TV-Zweiteiler mit Christopher Lee als alternder Sherlock Holmes (und Patrick Macnee als sein Freund Dr. John Watson) verschlägt es den Meisterdetektiv nach Afrika. Im Gegensatz zum Vorgänger, wo Luxemburg für Wien doubelte, gab es in diesem Fall wohl gar keine andere Möglichkeit, als Geld für eine Reise nach Afrika in die Hand zu nehmen und an Original-Schauplätzen zu drehen. Etwas, von dem der Film im Vergleich zum Vorgänger definitiv profitiert. Zudem gibt einem dieses für eine Holmes-Story ungewöhnliches Setting doch einen gewissen exotischen Touch, der (bei aller Liebe für meine Heimatstadt) die Story im Wien kurz nach der Jahrhundertwende (wo der Unterschied zum viktorianischen London nicht so groß war) "Primadonna" fehlte. Wichtiger als das ist allerdings, dass beim zweiten Film doch etwas mehr los ist. Vor allem das Ende des ersten Teils, rund um den Zug, ist ziemlich mitreißend gestaltet, aber auch davor sowie danach gab es einige gelungene Momente. Und generell würde ich den Unterhaltungswert von "Stern von Afrika" zumindest eine Spur stärker einschätzen. Fazit: "Sherlock Holmes und der Stern von Afrika" war immerhin eine Spur besser als der mäßige Vorgänger. So war hier dann doch eine Spur mehr los, weshalb sich die Story trotz der drei Stunden Laufzeit nicht ganz so gezogen hat. Was allerdings nicht heißen soll, dass es gar keine Längen gab. So fällt die zweite Hälfte im Vergleich zur relativ kurzweiligen ersten dann doch etwas ab. Aus meiner Sicht tat man beiden Geschichten mit der Umsetzung als TV-Zweiteiler keinen Gefallen. Generell hatte ich bei "Stern von Afrika" teilweise eher den Eindruck einer Geschichte im Stile von Dame Agatha Christie, als von Sir Arthur Conan Doyle. Einzelne Aspekte, wie insbesondere das mit dem Filmmaterial, haben mich ebenfalls nicht überzeugt. Und insbesondere den Auftritt von Präsident Roosevelt hätte ich auch nicht wirklich gebraucht. Dafür gefiel mir – wie schon beim Vorgänger – die Idee einer Holmes-Geschichte, die den Meisterdetektiv im fortgeschrittenen Alter und dementsprechend schon etwas (mental) angeschlagen zeigt. Wobei "Stern von Afrika" aus der Idee um einiges mehr herausholt als der Vorgänger. Auch der immer wieder eingestreute, auflockernde Humor wertete den Film auf. Und Christopher Lee sowie Patrick Macnee gefielen mir als Sherlock Holmes und Dr. Watson ebenfalls recht gut. Warum man meinte, aus "Sherlock Holmes und der Stern von Afrika" (sowie "Sherlock Holmes und die Primadonna") unbedingt einen dreistündigen TV-Zweiteiler machen zu müssen, werde ich allerdings nie verstehen. Christian Siegel (Bilder © 1992 Universal Pictures) |
Quelle: http://www.fictionbox.de/index.php/cont…19322/88888942/