ZDF zeigt „Winnetou“ auch Ostern 2025 im TV-Programm – trotz heftiger Debatte

  • ZDF zeigt „Winnetou“ auch Ostern 2025 im TV-Programm – trotz heftiger Debatte

    Stand:10.04.2025, 10:39 Uhr

    Von: Charleen Deffner

    Das ZDF zeigt zu Ostern 2025 die Filme der „Winnetou“-Reihe. © Panama Pictures/Imago/Bridgeman Images/Imago; Collage: RUHR24

    An Ostern 2025 zeigt das ZDF abermals die „Winnetou“-Filme. Ein Balanceakt zwischen nostalgischer Kultur und kritisierter Darstellung indigener Völker.

    Dortmund – Die Feiertage sind traditionell die Zeit der Filmklassiker im deutschen Fernsehen. Wie schon in den vergangenen Jahren hält das ZDF auch 2025 an seiner Osterklassiker-Tradition fest und zeigt erneut die „Winnetou“-Filme – ungeachtet der anhaltenden Kontroverse um die Karl-May-Verfilmungen.

    ZDF zeigt „Winnetou“ auch Ostern 2025 im TV-Programm – trotz heftiger Debatte

    Während die ARD die „Winnetou“-Filme mittlerweile aus dem Programm genommen hat, setzt das ZDF die Tradition fort. Die Sendetermine zu Ostern 2025 im Überblick:

    „Winnetou 1. Teil“: Karfreitag, 18. April um 11.35 Uhr
    „Winnetou 2. Teil“: Ostersonntag, 20. April um 10.15 Uhr
    „Winnetou 3. Teil“: Ostermontag, 21. April um 11.00 Uhr

    Quelle: https://www.ruhr24.de/promi-tv/zdf-t…e-93676574.html

  • Andreas, Du sagst es!

    So verseucht wie wir angeblich sind, müssten wir schon alle lange bei unseren Vorfahren versammelt sein....

    Es ist unbestreitbar, dass die Darstellungsformen vergangener Zeiten zu bestimmten Dingen kritisch beleuchtet gehören. Was aber leider dabei meist vergessen wird, ist, diese in ihrem zeitlichen Umfeld und Kontext zu sehen und zu beurteilen. Man kann bspw. einen Karl May, Jules Verne, Balzac, Fontane oder wen auch immer nicht als Anti-Feminist verurteilen, wenn zu deren Lebzeiten eine entsprechende Art üblich war.

    Und Karl May hat, natürlich subjektiv und verklärend, für die Ureinwohner der Amerikas durchaus eine Lanze gebrochen in Deutschland, denn die Formen der Misshandlung, ja Ausrottung von Jenen hat er durchaus deutlich und kritisch immer wieder zur Sprache gebracht, ja man kann eigentlich sagen, fortwährend thematisiert! Die Winnetou - Bände sind eigentlich sogar durchweg eine Kritik an den Vergehen an den "indigenen Völkern" Nordamerikas - eben halt, wie es damals und für die meisten heute immer noch am verständlichsten ist: "den Indianern".

    Warum manche sich von dem Begriff nun derart aufreizen lassen - ??? Das gilt ebenso für viele oder gar all die anderen früher üblichen Begriffe, die heute verteufelt werden... In Ordnung, für negativ befunden und sollten heute ohne besondere Kennzeichnung nicht mehr verwendet werden. Aber in jener Zeit agierende Personen dafür verurteilen, dass sie für ihre Zeiten üblichen Gebrauch davon gemacht haben, oder ebenfalls schon lange zurückliegende filmische Umsetzungen, welche diesen Narrativen ebenfalls folgen, dafür verurteilen ... was soll das?

    Objektiver Kompromiss: ZDF blendet sporadisch oder an entsprechenden Stellen einen kurzen Texthinweis ein, der dem Betrachter sagt, dass Aussagen in dem Film oder der Film selbst nach heutigem Verständnis nicht mehr korrekt ist und in seinem historischen Kontext steht. Fertig.

    Wer Kritik übt, sollte in seiner Kritik objektiv sein. Kritik soll verbessern, nicht negativieren. Also konstruktiv sein. Das fehlt leider oftmals ...

    B.

    :seemann: :baer:

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    I love you, you love me, ja wo lawe ma denn hi??

  • … eine gute Beschreibung. Und wie schon angeklungen: Winnetou war nicht wie damals oft üblich nur Staffage oder Beispiel einer niveaulosen Urbevölkerung (wie in den damals üblichen „Kolonialerzählungen“), sondern er war ein edler und gleichgestellter Partner Shatterhands…. Weiteres siehe oben!