Theater Schwedt startet mit "Reise um die Erde in 80 Tagen" in die Freiluftsaison

  • Schauspiel mit Musik

    Theater Schwedt startet mit "Reise um die Erde in 80 Tagen" in die Freiluftsaison

    Do. 05.06.25 | 17:26 Uhr

    Audio: Antenne Brandenburg | 05.06.2025 | Sabine Kramm | Bild: Uckermärkische Bühnen

    Das Theaterstück "Reise in 80 Tagen um die Welt" feiert am Samstag im Theater Schwedt auf der Freiluftbühne Premiere. Das Stück nach Jules Verne zeigt die Figur Phileas Fogg, die sich auf eine abenteuerliche Reise um den Erdball begibt, um eine Wette zu gewinnen.

    Das Bühnenbild besteht zu einem großen Teil aus einem großen Bilderrahmen, der einen Teil des dahinterliegenden Oder-Arms zeigt, nur halb ausgefüllt von einer Videoleinwand. Auf dieser Wand werden atmosphärische Hintergründe, Orte und Transportmittel dargestellt, die dabei helfen sich auf der Weltreise in Raum und Zeit zu orientieren: Schwankende Schifffdecks auf hoher See, an Zugfenstern vorbeifliegende Landschaften, Häuserschluchten der Städte.

    Über 40 Orte besuchen die beiden Protagonisten Fogg, gespielt von Fabian Ranglack und sein Diener auf ihrer Reise um die Welt.

    "Reise um die Erde in 80 Tagen", Odertalbühne | Bild: Uckermärkische Bühnen

    Neben vielen bunten Kostümen kämen auch unzählige Requisiten zum Einsatz, sagte Regisseur Tilo Esche. In der heutigen Zeit, in der man in nur Stunden um die Welt reisen kann scheine es den Wettlauf gegen die Zeit, wie ihn Verne darstellt, nicht mehr zu geben, so Esche: "Aus unserem Gefühl heraus ist eine Reise dann eine Reise, wenn ich meine Komfortzone verlassen muss, wenn ich bereit bin, mich auf neue Kulturen einzulassen und wenn das irgendwas mit mir macht."

    Die Open-Air-Saison auf der Odertalbühne direkt am Wasser in der Natur sei für das Schauspiel ganz besonders, schwärmt David Alonso, Darsteller des Dieners Jean Passepartout.

    Die Musik zum Schauspiel hat Tom van Hasselt, der musikalische Leiter der uckermärkischen Bühnen komponiert und sich dabei an der Weltmusik bedient. "Willkommen in Bombay ist eine vom Bollywood inspirierte Tanznummer. Dann haben wir eine Nummer, wir durchqueren den wilden Westen, gen Osten, das ist so eine Countrynummer."

    Das Theaterstück wird im Juni und Juli insgesamt elf Mal aufgeführt.

    Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.2025, 14:20 Uhr

    Quelle: https://www.rbb24.de/kultur/beitrag…m-die-welt.html

  • Dieser Beitrag und die Szenenbilder haben uns überzeugt. Im Juli sehen wir uns das Stück an. Da wir fast drei Stunden dahin fahren, haben wir gleich Übernachtungen dazugebucht. Die Fahrräder kommen hinten aufs Auto und dann können wir noch ein bisschen im Nationalpark Untere Oder Ausflüge machen.

    Danke für den schönen Tipp Poldi!

  • „In 80 Tagen um die Welt“ begeistert mit Raffinesse und Schauspielkunst

    • Uckermark Kurier Prenzlauer Zeitung
    • 13 Jun 2025
    • Von Eva-Martina Weyer

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    FOTO: UDO KRAUSE

    David Alonso in der Rolle des Dieners, Fabian Ranglack als Gentleman Fogg und Paulina Wojtowicz als indische Prinzessin.

    Nur 82 Probetage brauchte es, um Jules Vernes Reise um die Welt in einer beeindruckenden Inszenierung auf die Odertalbühne zu bringen. Dabei wurden die Zuschauer von einer riesigen LED-Wand überrascht.

    SCHWEDT – Ein Abend wie aus dem Märchenbuch - mit toller Handlung und überschäumenden sinnlichen Eindrücken, mit dräuendem, typisch englischem Wetter und einem bejubelten Schluss. Das war die Premiere „Reise um die Erde in 80 Tagen“, mit der die Uckermärkischen Bühnen Schwedt ihre open-air-Saison eröffnet haben.

    Auf der ausverkauften Odertalbühne zelebrierten die Schwedter Theaterleute in der Regie von Tilo Esche eine runde Sache. Für ihre „Reise um die Erde in 80 Tagen“hätten sie genau 82 Probentage gebraucht, erzählte Theaterintendant André Nicke.

    Rund um den Erdball zieht es die Helden, die eine Wette um viel Geld gewinnen wollen. Buch- und Kinofreunde wissen seit Jules Verne, wie die Handlung ausgeht. Und doch schafft es die Schwedter Inszenierung eine Spannung bis zum Schluss aufzubauen. Regisseur Esche, der auch die Schwedter Bühnenfassung nach dem Roman geschrieben hat, ist eben Theatermann durch und durch.

    Erster sinnlicher Eindruck fürs Publikum ist die bühnengroße LED-Leinwand. Während auf ihr anfangs Seerosen, der Deich und die Oder projiziert werden und man wie durch einen goldenen Bilderrahmen auf ein Gemälde zu schauen scheint, wandelt sich die Leinwand zu Handlungsorten des Stücks. Es geht vom snobistischen Männerklub in London per Schiff über alle großen Meere, einschließlich Sturm, hin zu indischen Tempeln bis zu einer Eisenbahn im Wilden Westen. Das Videodesign dazu stammt von Enno Seifried.

    Hinter dieser technischen Raffinesse bleibt die Schauspielkunst zum Glück nicht zurück. Die Darsteller scheinen dem Gemälde hinter dem Bilderrahmen geradewegs entsprungen zu sein. Temporeich geht es zu, wenn der Zeitungsjunge (Antonia Schwingel) die neuesten Neuigkeiten der Weltreise ausposaunt. Es sprühen Funken, wenn die kleine Diebin Jacki, gespielt von Theaterneuzugang Nadja Schimonsky, sich in den Diener Passepartout verliebt.

    Dieser Diener, liebenswert tollpatschig gegeben von David Alonso, beweist gar Kaltschnäuzigkeit

    in der Premiere. Er schimpft auf den Regen. Das steht nicht im Textbuch, doch der Schauer von oben verlangt nach Improvisation. (Währenddessen eilen die Damen vom Besucherservice und verschenken Regencapes.)

    Herausragend spielt Alexandra-Magdalena Heinrich ihren vom Ehrgeiz zerfressenen Detektiv Mr. Fix, der dem versnobten Phileas Fogg (Fabian Ranglack) immer wieder in die Quere kommt. In seiner ersten Rolle an den Uckermärkischen Bühnen weiß Piotr Knichalla zu überzeugen. Er spielt einen stoisch singenden Tenor. So kurios die Szene ist, so gern hört man ihm zu.

    Die Schwedter „Reise“ist als Schauspiel mit Musik angekündigt. Sie treibt die Handlung voran und hält für manchen Schauspieler ein Solo bereit. Paulina Wojtowicz als indische Prinzessin hat hier ihren großen Moment.

    Augenzwinkernd arbeitet das Stück mit den Klischees der „Reise“-Länder. An jeder Station blitzt der Witz. Dazu passen die von Jenny Schall entworfenen Kostüme. Weil die Darsteller nicht nur schnelle Ortswechsel absolvieren müssen, sondern in verschiedene Rollen und unter märchenhafte Masken schlüpfen, muss hinter der Bühne das Umziehen in Windeseile geschehen. Klappt.

    Der letzte Vorhang fällt im Konfettiregen. Danach wurde der Schauspielpreis „Uckermark-Oskar“verliehen. Noch zehnmal steht die „Reise“auf der Odertalbühne im Spielplan. Ein Sommerspaß für die ganze Familie.

    Quelle: https://www.pressreader.com/germany/prenzl…281960318710854