Die Kinder des Capitän Grant, oder: Die kölsche Barrisons (Theater Millowitsch)

  • Milly Willowitsch oder so ähnlich ;) war schon 1896 aktiv und hat aus Käpt’n Grant eine „Große Ausstattungsposse mit Gesang“ gemacht:

    https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/11846706

    Aber es war natürlich nicht der Willy, sondern sein Großvater Wilhelm Josef Millowitsch (1854–1909) https://de.wikipedia.org/wiki/Millowitsch-Theater

    Die Kinder des Capitain Grand, oder: Die kölsche Barrisons (Große Ausstattungsposse mit Gesang)
    Düsseldorf 1896 (Theater Millowitsch), Adaption: W. Millowitsch

    Die Barrisons: Darüber findet man was bei Wikipedia, es waren Tänzerinnen mit für die damalige Zeit sehr gewagten Auftritten:

    Quote

    Im Berliner Wintergarten traten sie 1894/95 acht Monate lang auf.[2] Auf der Bühne boten sie jetzt derb-drastische Texte mit naiv-gekünsteltem Gesangsvortrag und Striptease-Einlagen.[5] Berühmteste Nummer wurde eine Szene, in der sie während einen Tanzes das Publikum fragten: „Wollt ihr meine Pussy sehen?“ Nachdem sie das Publikum zu enthusiastischen Reaktionen gebracht hatten, hoben sie ihre Röcke, worunter sie speziell genähte Unterwäsche trugen, aus der jeweils das Gesicht eines lebendigen Kätzchens ins Publikum schaute.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Barrison_Sisters

    Ein paar Jahre später wurde es ihnen dann untersagt, in Preußen aufzutreten.

    Nautron respoc lorni virch.

  • Die gedankliche Verbindung von Grant zu den Barrisons (beim dortigen Theater) kann ich nicht herstellen.

    Es ging also dabei um Gesangs- oder Tanzeinlagen bei dieser Posse?

    Aber zu deinem Nachtrag zu den Schwestern: das in den vergangenen Tagen nicht immer alles züchtig auf die Bühne kam, zeigt die französische Tänzerin Marie Madeleine Guimard. Sie inspirierte Verne zum Bühnenstück „La Guimard“. Diese Dame wurde durch erotische Bühnenstücke mit einer oder mehreren Personen bekannt (manche Chronisten sind noch drastischer in ihren Beschreibungen). Siehe auch:

    Jules Verne:La Guimard

    Wobei letzteres nicht in Vernes Stück reflektiert wurde.

  • Ich hab jetzt noch mal nachgeschaut. Das Stück lief vorher in Köln, ab 31.5.1896, und da war der Name des Käpt’ns noch richtig geschrieben:
    Die Kinder des Capitän Grant https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodic…%20barrisons%22

    In der Anzeige sind auch die Rollennamen und die Schauspieler angegeben, und anhand der Rollennamen kann man schon erkennen, dass es wohl eine sehr freie Parodiebearbeitung war.

    Die Bilder sind auch aufgelistet.

    Es ging also dabei um Gesangs- oder Tanzeinlagen bei dieser Posse?

    Ja, davon kann man ausgehen, Ballett gab es ja sowieso meistens bei den Ausstattungsstücken nach Verne, auch dann, wenn es keine Parodien waren, und auch in den Originaladaptionen von Verne bzw. Verne und Dennery. „Die kölsche Barrisons“ war das 8. Bild, und es ist gut möglich, dass es keinen oder nur einen losen Zusammenhang mit dem Rest des Stücks hat.

    Ich schau mal, ob ich eine Rezi finde, aber ob solche Parodien rezensiert wurden, weiß ich nicht, ist wohl eher unwahrscheinlich.

    Nautron respoc lorni virch.

  • Stahlelefant July 5, 2025 at 3:32 PM

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