Diese Einblicke lassen das Schlimmste befürchten.
Die Hochzeit des Herrn Anselme des Tilleuls
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Das Büchlein ist jetzt eingetroffen. Und es ist tatsächlich eine kleine Katastrophe.
Mit sehr großer Schrift wird der Text auf knapp 100 Seiten ausgewalzt, wo 30 bis 40 Seiten bei normaler Schriftgröße ausreichend gewesen wären. Optisch sehen die Seiten in dieser Form auch wenig ansprechend aus. Die Übersetzung liest sich zudem recht "holprig".
Es wird zwar ein Übersetzer für die lateinischen Zitate genannt, aber kein Übersetzer für den eigentlichen Text. Das bestärkt die Vermutung, dass hier wirklich nur der französische Originaltext durch irgendein Übersetzungsprogramm (Google Translate? Deepl? Igendeine KI?) geschoben und das Ergebnis dann einfach gedruckt wurde, ohne wenigstens ein ordentliches Lektorat durchzuführen. Den Titel der ersten deutschen Übersetzung würde ich dem Buch daher nicht zugestehen. Es ist allenfalls ein Übersetzungsversuch.
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Also Thomas Ostwald hat sich in den letzten Jahren bereits öfters als jemand präsentiert, dem es eher um Vermarktung als Qualität geht ...
Ich habe inzwischen auch mein Exemplar erhalten, bin aber im Moment noch dabei, unseren eigenen bisherigen Ansatz einer Übertragung und Bearbeitung des Textes in deutscher Sprache zu bereinigen, bevor ich den Vergleich angehe ...
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In der Facebook-Gruppe meinte er ja jetzt, die Übersetzung stamme von einem Familienmitglied, das nicht genannt werden wollte. Wenn man bedenkt, dass natürlich auch Ostwald selbst ein Mitglied seiner eigenen Familie ist, dann kann es sich um ihn selbst handeln. Wenn er das im Copy&Paste-Verfahren mit DeepL oder KI gemacht hat – oder auch wenn er es tatsächlich selbst übersetzt hat, aber äußerst stümperhaft – dann ist das auch ein guter Grund, nicht genannt werden zu wollen.
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Mit "Familienmitgliedern" scheint es Th. Ostwald zu haben, schließlich hat er mit "Julius Gerard Verne" ja auch einen Abkömmling der Vernes ins Spiel gebracht. Mir egal, wer und in welchem Verwandtschaftsgrad dieser Jemand dafür verantwortlich ist, auf das Resultat kommt es mir an, und das lässt objektiv zu wünschen übrig.
Das gilt im Übrigen auch für die Neuauflage seiner Biografie von 1978, die mich sprachlos zurücklässt. Abgesehen von einigen wenigen Aktualisierungen im Zusammenhang mit den posthumen Romanen, die noch nicht einmal widerspruchsfrei in den Gesamttext eingebaut sind, hat Ostwald weder von meinen beiden Biografien (1985 und 2005) noch von dem äußerst bereichernden Buch von Ralf Junkerjürgen (2018) profitiert. So bleibt das Buch - man kann es leider nicht anders sagen -, was es schon 1978 war: ein peinliches Plagiat der Biografie von Max Popp (auf dem Stand von 1909!!), ergänzt um langatmige Nacherzählungen (nicht etwa Inhaltsangaben) von Vernes Romanen. Mir geht es nicht um Polemik, aber wer solche Veröffentlichungen freiwillig - ohne Notwendigkeit und Folter - auf die Öffentlichkeit loslässt, muss auch mit entsprechender Kritik rechnen.
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was es schon 1978 war: ein peinliches Plagiat der Biografie von Max Popp (auf dem Stand von 1909!!)
Wusste ich gar nicht, danke für die Warnung.
Mir geht es nicht um Polemik, aber wer solche Veröffentlichungen freiwillig - ohne Notwendigkeit und Folter - auf die Öffentlichkeit loslässt, muss auch mit entsprechender Kritik rechnen.
Sehr richtig. Ich habe auch auf Facebook (wo du glaube ich nicht aktiv bist) einen der Nachfragenden auf deine Besprechung von Ostwalds Anselme bei Amazon hingewiesen. Der Fragesteller wird sich das Büchlein dann wohl eher nicht bestellen. (Oder vielleicht kam mein Hinweis zu spät, keine Ahnung.)
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Vielleicht ein Hinweis: da ja unsere Kritik zum Anselme durchgehend negativ war, sollten wir durch zustimmen mit der Rezension von Volker bei Amazon dessen Beurteilung als „hilfreich“ kennzeichnen (was ich schon tat).
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Schon erledigt (gestern).Edit:
Da steht „Eine Person fand das hilfreich“, aber jetzt müssten es eigentlich schon zwei sein. Vielleicht werden die Daten der Seite nicht ständig aktualisiert, sondern nur einmal am Tag oder so.
Die Hochzeit des Herrn Anselme des TilleulsDies ist eine überaus ungewöhnliche Geschichte des für seine Voyages extraordinaires berühmt gewordenen Autors Jules Verne, den man auch gern den „Vater der…www.amazon.de -