Herzlichen Glückwunsch Jules Verne Forum!

  • Kleiner Nachtrag noch … obwohl sich nicht abstreiten lässt, dass das mehr oder weniger „Erbsenzählerei“ ist. (Aber der Fan ist meistens auch Sammler und mag Listen :) ) Volker hatte erwähnt, dass man seinen Namen bei der „offiziellen“ Bibliographie mit angegeben hat, ohne ihn vorher zu fragen. (Nun gut, das wird natürlich nicht in böser Absicht geschehen sein, sondern um Volkers Anteil bei der bibliographischen Forschung zu würdigen.) Aber es ist durchaus denkbar, dass er, was die Reihenfolge der Romane angeht, deine Version bevorzugen würde. Vielleicht kann er sich ja auch selbst noch kurz dazu äußern. Ich selbst würde übrigens auch nicht „sklavisch“ der „offiziellen“ Biographie folgen. Ich würde zwar die gleiche Systematik anwenden bzw. die gleiche Reihenfolge nehmen, aber alle Bände mit aufnehmen, die damals in der Reihe der Voyages Extraordinaires herausgebracht wurden, also auch den Doktor Ox und die von Michel Verne herausgegebenen posthumen Werke. Denn wenn man die Liste kürzen will: Wo fängt man da an und wo hört man auf? Schwarz-Indien stammt ja halb (?) von Hetzel, kann man also streichen, denn es ist kein „reiner“ Verne, genauso wie die bearbeiteten posthumen Romane. Das gleiche gilt für den Südstern, der zu großen Teilen von „Grousset-Laurie-Daryl“ stammt. Da hielte ich es für besser, die Liste einfach so zu lassen, wie sie damals entstanden ist.

  • Ich denke der Knackpunkt bei der Listung zum Thema Hatteras ist, dass der Zyklusname der Voyages Extraordinaires erst beim (ich glaube) vierten oder fünften Roman kreiert wurde. Daher ist der Zyklusname in den ertsten großformatigen Hetzel-Ausgaben auch nicht eingedruckt. UND DIE FRÜHE REIHENFOLGE der Nummerierung der ersten Ausgaben erfolgte daher Verlagsseitig und diese wurde dann in der BIBLIOGRAPHY übernommen.

    :]


    Hier Beispiele, die ersten Ausgaben hatten noch nicht den Eindruck mit dem Zyklusnamen der VOYAGES EXTRAORDINAIRES.

  • Was, du willst nicht nachgeben? ^^;)


    Ich aber auch nicht:

    Wenn es so ist, wie du meinst, warum steht dann Das Land der Pelze vor Reise um die Erde in 80 Tagen und Die Schule der Robinsons vor Der grüne Strahl? Wenn du dir die Veröffentlichungsdaten anschaust, wirst du feststellen, dass die kleinformatige Ausgabe von 80T (Nr. 11) am 30. Januar 1873 erschienen ist, die von LdP (Nr. 10) aber erst im Juni 1873 (Band 1) und Oktober 1873 (Band 2). Der Vorabdruck von LdP startete aber bereits im September 1872, der von 80T erst im November 1872. Die kleinformatige Ausgabe von SdR (Nr. 22) erschien am 9. November 1882, die von DgS (Nr. 23) bereits am 24. Juli 1882. Der Vorabdruck von SdR begann aber schon im Januar 1882, der von DgS erst im Juli 1882.


    Man erkennt also: Die Reihenfolge richtet sich nach der Reihenfolge der Vorabveröffentlichungen.


    Zitat
    In a book form, the Hetzel’s in-18 edition, which
    is always the first original edition. https://www.j-verne.de/verne_biblio_1.html

    First original edition bedeutet also ErstAUSGABE (in Buchform), aber nicht ErstVERÖFFENTLICHUNG (Vorabdruck). Die „offizielle“ Bibliographie richtet sich offensichtlich, wie man an den insgesamt vier von mir genannten Beispielen erkennen kann, nach der Reihenfolge der ErstVERÖFFENTLICHUNG. (KH vor RzM etc., 1LL vor Robur, LdP vor 80T, SdR vor DgS.)


    Wenn du es anders haben möchtest (Reihenfolge der ErstAUSGABEN), müsstest du in deiner Bibliographie konsequenterweise 80T vor LdP stellen und DgS vor SdR.


    Aber, wie schon erwähnt, das ist deine eigene Entscheidung. Ich kann dir da keine Vorschriften machen. Du darfst deine Erbsen so zählen, wie du sie zählen willst, ganz unabhängig davon, wer nun der bessere Erbsenzähler sein mag ^^

    Hier Beispiele, die ersten Ausgaben hatten noch nicht den Eindruck mit dem Zyklusnamen der VOYAGES EXTRAORDINAIRES.

    Schau bei Autour de la lune nochmal genauer hin ;) (Oder war das als Gegenbeispiel gedacht? :/ )

  • Ja, meine Bildbeispiele zeigen eben Ausgaben, die anfangs ohne VOYAGES EXTRAORDINAIRES - Eindruck entstanden, dann gab es gleich welche diesen EIndruck erhielten (eben mein rechtes Beispiel). Nachträgliche Ausgaben hatten dann, auch die ersten Bücher der Reihe, diesen EIndruck nachträglich erhalten. Habe ich auch als Beispiel in echt - aber nicht auf meinem Laptop (bin schon fast vier Wochen außer Haus unterwegs). Daher hab ich auch nicht alle Quellen zur Verfügung.

  • Hallo miteinander,


    ich habe die Beiträge eine Zeitlang nicht verfolgt, sehe aber, dass ich persönlich angesprochen wurde, so will ich gerne meine Sicht der Dinge zu zwei Punkten darstellen.


    Zur Reihenfolge der Auflistung: Ist in der Tat Definitionssache. Einige Autoren nehmen strikt die Erscheinungdaten der Buchausgaben (egal in welchem Format). Ich finde es sinnvoll, das Datum zu übernehmen, zu dem der Text eines Buches (nicht aber seine bloße Ankündigung etwa in Anzeigen und Katalogen) zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, auch wenn er dann noch nicht vollständig vorlag; und diese Entscheidung schließt den Vorabdruck oder Lieferungshefte der großformatigen Ausgabe (bei Hetzel gab es da zwei Serien) ein.

    Also, was die Reihenfolge angeht, sind mehrere Lösungen möglich; wichtig scheint mir nur, dass der Bibliograph seine Kriterien von vornherein festlegt und erklärt und dann auch stringent durchhält.


    Zum Reihentitel: Die ersten Romane in Buchform (oder Vorabdruck) trugen noch keinen Reihentitel. Der ("Voyages extraordinaires") erschien erst in Annoncen im Februar 1866 zur Ankündigung der illustrierten Ausgaben, die zunächst in Lieferungen vertrieben wurden. Der erste Band, der vollständig in dieser Form im November vorlag, war der Hatteras; anschließend wurden die vorher erschienenen Romane im nachhinein integriert. Dieser Titel hat sich durchgesetzt, auch wenn er zunächst zusammen mit dem Titel "Voyages dans les mondes connus et inconnus" ("Reisen in bekannte und unbekannte Welten" - von Hartleben für seine illustrierte Reihe übernommen!) auftaucht. Dieser zweite Obertitel wurde schließlich für die kleinformatige Reihe von und bei Hetzel übernommen, wohl um die Reihe von der großformatigen Ausgabe abzugrenzen; was aber nicht unbedingt dazu angetan ist, Missverständnisse zu vermeiden.

  • Danke sehr! :)


    Gibt es auch eine Liste, in der die Romane nach der Reihenfolge ihrer Entstehung angeordnet sind?


    Waren die Romane immer schon komplett fertig, wenn der Vorabdruck begann? (Im Fall Hatteras: Waren beide Teile schon fertig, als der Vorabdruck des ersten Teils begann?)

  • Zu 1) Solch eine Liste wurde, glaube ich , mal von Dumas in seiner Biografie veröffentlicht, bleibt aber hypothetisch und unvollständig, weil die genauen Entstehungszeiten für viele Romane nicht oder nur unvollständig bekannt sind. Zugleich zieht sich der Entstehungszeitraum der Romane in seinen vielen Etappen (Planung - Skizzierung - erste Ausarbeitung - Revision - Korrektur der Druckfahnen) über mehrere Jahre hin, für einige Werke mehr, für andere weniger. In eine sukzessiv aufgebaute Listung lassen sich diese Informationen kaum integrieren, ohne unübersichtlich zu werden - selbst wenn all diese Informationen bekannt wären.


    Zu 2) Ja, zumindestens abgeschlossen, vielleicht mit ein oder zwei Ausnahmen; die Überarbeitung, vor allem aber die Korrekturarbeiten der Druckfahnen konnten sich darüber hinaus in die Länge ziehen, was bei Vernes methodischer Vorgehensweise die Regel war. "Komplett fertig" waren Vernes Werke eigentlich nie, weil er auch nach Erscheinen der verschiedenen Ausgaben in Folgeauflagen noch Korrekturen einfügte. Nicht immer, aber oft.

  • Danke sehr! :)


    Ja, dann ist es doch passend, die Reihenfolge der Vorabdrucke zu nehmen, denn so hat man den Hatteras an zweiter Stelle. Er dürfte ja Ende 1863, Anfang 1864 fertig gewesen sein (und Reise zum Mittelpunkt und der erste Mondroman sind erst später entstanden, nehme ich mal an).


    Oder gehört Hatteras zu den Ausnahmen? :

    Zu 2) Ja, zumindestens abgeschlossen, vielleicht mit ein oder zwei Ausnahmen;


    "Komplett fertig" waren Vernes Werke eigentlich nie

    Ja, das hatte ich nicht optimal formuliert. Ich meinte eigentlich:

    abgeschlossen

    d. h. im Wesentlichen fertig, fast alles ist schon geschrieben. (Von anderen Schriftstellern wurde es ja oft anders gemacht, z. B. Dickens, dessen The Mystery of Edwin Drood als Vorabdruck erschien, als Dickens starb … und unvollendet blieb, da er die Kapitel erst nach und nach schrieb.)


    ((Die von Leon Garfield verfasste Fortsetzung ist gut und stützt sich auf das, was Dickens seinem Freund und Biographen John Forster über die geplante Handlung erzählt hatte https://en.wikipedia.org/wiki/…ry_of_Edwin_Drood#Summary )

    (Bildquelle: https://pictures.abebooks.com/RAREBOOKCELLAR/18703789669.jpg .))


    [Blockierte Grafik: https://pictures.abebooks.com/RAREBOOKCELLAR/18703789669.jpg]

  • Oder gehört Hatteras zu den Ausnahmen? :

    Ups, hätte es gleich selbst nachschauen können/ sollen:

    Zitat


    Erst nachdem Jules Verne den zweibändigen Roman Reisen und Abenteuer des Kapitäns Hatteras vollständig präsentiert hatte, bot Hetzel ihm in einem Vertrag vom 1. Januar 1864 eine Summe von 3.000 F. für die ersten 10.000 Exemplare (ein Betrag, der auch das Vorabdruckrecht einschloss) und […]


    Volker Dehs: Jules Verne – Eine kritische Biographie (2005), S. 143.

  • Gibt es auch eine Liste, in der die Romane nach der Reihenfolge ihrer Entstehung angeordnet sind?

    Solch eine Liste wurde, glaube ich , mal von Dumas in seiner Biografie veröffentlicht, bleibt aber hypothetisch und unvollständig, weil die genauen Entstehungszeiten für viele Romane nicht oder nur unvollständig bekannt sind.

    Ja, im Bulletin 138 (erschienen 2001) wird es erwähnt. Auf S. 64 wird die aktualisierte Version der Biographie vorgestellt, Voyage à travers Jules Verne:

    Zitat


    … avec de nouveaux chapitres et de nombreuses annexes - dont la liste des œuvres de Jules Verne, dans l’ordre chronologique de création, est, à ce jour, la plus complète parue.

  • Heute ist der 16. Geburtstag des Jules Verne Forums! :laola:

    Und der 193. Geburtstag von Jules Verne! :laola:


    Aus diesem Grund war parallel auch ein Internationales Online-Meeting seit 0.00 Uhr angesetzt, an dem ich wenigstens die letzten 90 Minuten teilgenommen habe. Leider ist das Meeting aus technischen Gründen beendet worden.


    Es war toll, einige Personen wiederzusehen, andere zum ersten Mal zu sehen. Das kann gerne wiederholt werden.

  • Na wenn das kein Anlass ist: :party:


    Ich gebe noch ein Bildmotiv dazu. Mit diesem großformatigem Portrait Vernes auf der Titelseite der Zeitschrift Le Journal Illustre vom 8. Juli 1877 machte man auf den damals neuen Roman Michel Strogoff (bei uns bekannter unter: Der Kurier des Zaren) aufmerksam. Da das Bild so groß war, hat sich beim Scannen leider der Knick in der Zeitung quer über das Portrait deutlich gezeigt.

  • Die dort von Volker Dehs, Jean-Michel Margot und Zvi erarbeite Übersicht ist zwar nicht ganz aktuell (von verschiedenen Seiten, u.a. auch Volker, wird an einer neueren, präziseren und umfangreichen Listung aller verfügbaren Materialien gearbeitet), aber sie ist für viele Zwecke noch nutzbar.

    Gibt es schon eine neue Liste? Konkret würden mich die Erscheinungsdaten von folgenden Romanen interessieren:


    52 Drama in Livland 7.7. oder 20.8.1904? (20.8. laut „Standardbiblio“ http://julesverne.ca/jv.gilead.org.il/biblio/voyages.html ), 7.7. laut Gondola dlR https://fr.wikipedia.org/wiki/Un_drame_en_Livonie#Historique


    54 Einbruch des Meeres: nur ungefähre Angabe in der „Standardbiblio“. In Bernhards Liste: 29. Juli 1905.


    55 Leuchtturm:

    • Le Phare du Bout du Monde, 29 July 1905 (illustrations by George Roux, in-18).
    • Le Phare du bout du monde,
      • 15 November 1905

    http://julesverne.ca/jv.gilead.org.il/biblio/apocrypha.html

    29. Juli: Das kommt wohl nicht hin; passt eher zu 54, vgl. o.

    Und hat jemand die kompletten Erscheinungsdaten der weiteren posthumen Romane? Das ist zwar nicht so wichtig, aber auch nicht komplett uninteressant. In der „Standardbiblio“ stehen teilweise nur ungefähre Angaben, z. B. bei den Schiffbrüchigen der Jonathan nur die Jahreszahl 1909.