50 Jahre der Ewigkeit

  • Inhalt
    Vor vielen hundert Jahren schuf der Teufel in der finstersten Tiefe der Hölle einen Spiegel: Einen unheimlichen, magischen Spiegel, der die Eigenschaft hatte, alles Gute, das sich darin betrachtete, augenblicklich ins Gegenteil zu verkehren. Der Versuch, den Spiegel den Engeln und selbst Gott vorzuhalten, schlug fehl, und so fiel der Spiegel in die Welt der Menschen zurück und blieb verschwunden. Eines Tages jedoch wurde er wiederentdeckt und begann sogleich, wieder Unheil und Leid über die Welt zu bringen. Um diese nun vor dem Chaos zu retten, braucht es märchenhafte Helden. Und so stellen sich ein Unsterblicher, ein totes Mädchen, ein verzweifelter Mann und eine Hexe gegen die Macht des Teufels. Als dann auch noch der Tod persönlich in das Geschehen eingreift, stellt sich am Ende die Frage: Wie viel sind 50 Jahre der Ewigkeit...?

    Kritik
    Ein doch sehr ungleiches Gespann macht sich auf den Weg, um das Hexenwerk des Teufels – einen Spiegel – zu vernichten: Der unsterbliche Nemis, der verzweifelte Jason, seine tote Frau Ally und die tollpatschige Hexe Gundel. Der Ursprung ihres Tuns liegt in einem Handel, welcher mit dem Satan persönlich ausgefeilscht wurde. So beginnt für die Helden ein Wettlauf mit der Zeit in eine Zeit, die für Menschen unvorstellbar ist und von Heute bin nach Avalon reicht...


    Die Geschichte ist aussergewöhnlich fesselnd. Sie lädt zu einer Reise ein, die ein riesiges Spektrum an Phantasie vorzuweisen hat. Der Hörer wird vom Jenseits ins Diesseits sowie von der Gegenwart in die Vergangenheit geführt, stets in Begleitung einer wunderbaren Stimme.: Die von Joachim Höppner!
    Die Stimme von "Gandalf" versteht es, eine Atmosphäre zu schaffen, welcher man sich einfach nicht entziehen kann und auch nicht möchte. Sonorig, ruhig und unendlich warm ist seine Stimme und so fällt es nicht schwer, aus dem Erzählten eine Gedankenwelt aufzubauen, die das Hörspiel lebendig erscheinen lässt. Das Verhältnis "Erzähler-Sprecher" liegt bei ca. 70% zu 30% , störte mich aber in keinster Weise, da die Stimme mehr als angenehm ist.


    Jedoch ist es nicht nur die Stimme von Joachim Höppner, die das Hörspiel so angenehm erscheinen lässt. Die gesamte Sprechercrew leistet eine Arbeit, die wirklich einmalig ist. Ob Thomas Fritsch (???-Erzähler), der dem "Tod" seine Stimme leiht, Arne Elsholtz (Tom Hanks), der die Rolle des Teufels bravourös spielt oder Sandra Schwittau (Bart Simpson) die die "tollkühne" Hexe Gundel mit ihrer Stimme beflügelt – die Besetzung der Stimmen ist einfach Spitze!


    Vernachlässigt wurde die Musik oder besser gesagt: Es gibt nicht viel Musik. Anfang und Ende werden musikalisch versorgt aber dazwischen bleibt es eher still. Szenensprünge finden ohne Musik statt. Die Effekte sind schon zahlreicher vorhanden, bleiben jedoch meist eher im Hintergrund.


    Der Blick auf das Cover zeigt das Heldenteam und lässt Spannung entstehen. Toll gezeichnet und zu der Geschichte passend, wie ich finde. Der Sinn des Titels bleibt lange Zeit rätselhaft, wird aber zum Ende des Hörspiels aufgelöst.


    Fazit
    Mit "50 Jahre der Ewigkeit" drang ein Meisterwerk der Unterhaltung in mein Ohr. Die musikalischen Schwächen werden durch brillante Stimmen kompensiert. Dieses Fantasy-Hörspiel erfindet das Rad zwar nicht neu, aber es lässt erkennen, dass Räder von sehr unterschiedlicher Qualität sein können. Geniale Leistung!


    Weitere Infos gibt es HIER