Papis Liebling

  • Inhalt
    Leonie will einen eigenen Wagen, ihr Vater will nicht nachgeben. Max möchte ein eigenes Bistro eröffnen, und plötzlich ist Leonie auf etwas ganz anderes scharf...so scharf wie Papis Pausenbrote!


    Kritik
    Das Hörspiel ist, mit einer Länge von 35 Minuten, leider ein wenig zu kurz. Die Story und der Hörspass jedoch umso besser: Eine eiskalte Tochter, ein überforderter Geiselnehmer und ein eigentlich liebevoller Vater bilden zusammen ein Trio, welches in einer skurrilen Geschichte miteinander verschmilzt. Die "verzogene" Leonie wird entführt und mit der Zeit wittert sie ihre Chance, an das grosse Geld zu kommen. Der Leidtragende soll ihr Vater sein. Wird ihr Plan aufgehen?


    Der Plot ist - kurz gesagt - spannend! Kleine "Schmunzelszenen" lockern den Ernst der Geschichte gelegentlich auf. Der Plan von Leonie (Susanne Behne) und ihre eiskalte Grausamkeit ist jedoch permanent, wenn auch zunächst unterschwellig, im Kopf des Hörers verankert.
    Was mir gefällt ist die Strukturierung der Geschichte: Aufbau, Klimax und Ausklang harmonieren gut.


    Die Sprecher sind im Amateurbereich anzusiedeln, wobei die Leistungen wirklich überzeugend sind. Besonders erwähnenswert ist Vater Bühlstahl (Thomas Franke). Mit tiefer Stimme gelingt es ihm hervorragend, die Vaterfigur überzeugend darzustellen.
    Auch der Entführer Max (MT Klein) schafft es gut, die anfängliche Überlegenheit in eine starke Überforderung, umzusetzen. Gelegentlich ist seine Stimmlage ein paar Nuancen zu hoch.


    Susanne Behne (Leonie) schafft es gut, die verwöhnte Göre darzustellen. Einige ihrer Passagen sind gekonnt umgesetzt, andere hingegen wirken ein wenig übertrieben.


    Die Geräusche und die Effekte sind spärlich gesetzt, schaden dem Hörspiele aber nicht. Die wesentlichen Stellen wurden unterstützt und diese brillant. Zum Ende des Hörspiels gibt es einige, längere Pausen zwischen den Tracks.


    Die musikalische Leistung finde ich gut. Gerade das erste Thema stimmt einfach toll auf das Hörspiel ein!


    Das Cover sieht zwar schon ein wenig laienhaft aus, ist aber interessant gestaltet.


    Fazit
    "Papis Liebling" ist das Erstlingswerk von "hystereo". Die Geschichte ist wirklich einmalig und fesselte mich vom Anfang bis zum Ende. Die Sprecher wirken stark engagiert und man merkt ihnen an, dass es ihnen Spass machte, hier mitzuwirken. Ohne Zweifel steckt viel Potential in hystereo und ich hoffe, dass das Label noch viele Werke veröffentlichen wird.


    Länge: 00:35:02"
    Buch: Sven Haarmann
    Produzent: hystereo
    Regie: Ralf Jordan
    Technik: rscompany-tonstudio1
    Musik: hystereo

    Weitere Infos gibt es HIER