(F1Total.com) - So mancher Millionendeal war schon in der Presse nachzulesen, da wussten die Beteiligten selbst noch nicht einmal von einem Abschluss, doch wie hartnäckig Sauber und BMW die derzeit stattfindenden Übernahmeverhandlungen leugnen, ist bewundernswert. Vorerst gibt es offiziell nichts Neues: Beide Seiten bestätigen Gespräche bezüglich einer Motorenpartnerschaft, alles Weitere sei aber Spekulation.
"Alles ist Spekulation", bestätigte Peter Sauber im Interview mit 'Autosprint' noch einmal. "Ich werde Gerüchte, die über eine einfache Motorenlieferung hinaus gehen, nicht kommentieren." Was die Kooperation mit BMW angeht, hofft er aber auf einen baldigen Vertragsabschluss, "denn das wäre im Interesse beider Parteien. Leider haben wir diesen Punkt aber noch nicht erreicht." Da sich der Schweizer keine anderen Optionen offen hält, scheint der Deal mit BMW jedoch so gut wie besiegelt zu sein.
Sauber bestätigte in diesem Zusammenhang auch, dass eine Weiterführung der Zusammenarbeit mit Ferrari durchaus möglich gewesen wäre, aus Kostengründen aber kein Wunschszenario war. Seit 1997 wanderten Motoren aus Maranello nach Hinwil, doch Schätzungen zufolge musste Sauber dafür in den letzten Jahren weit mehr als 20 Millionen Euro pro Saison auf den Tisch legen. Von BMW sollen im Gegensatz dazu Gratismotoren kommen.
"Es wäre kein Problem gewesen, bei Ferrari zu bleiben", erklärte Sauber, "aber sie haben immer klar gemacht, dass sie daran Geld verdienen wollen. Viele Jahre lang haben wir das akzeptiert, und 'Petronas' hat für die Lieferung bezahlt. Jetzt bieten die Hersteller im Rahmen ihrer Übereinkunft aber stark vergünstigte Motoren an. Wir haben eine Verpflichtung gegenüber 'Petronas', daher sehen wir uns nach anderen Herstellern als Ferrari um."
BMW würde nur dann Gratis-PS nach Hinwil liefern, wenn man bei Sauber mittelfristig mit Teamanteilen einsteigen kann. Dies würde auch kurzfristig die recht leeren Kassen füllen, denn das Budget, das 'Petronas' in den vergangenen Jahren an Ferrari überweisen musste, könnte der Rennstall dann in die Weiterentwicklung des Fahrzeugs stecken. Außerdem zählen die Formel-1-Motoren von BMW mit zu den leistungsstärksten im Feld.
