Die 500 Millionen der Begum

  • Zur selben Zeit erschien Karl Mays "Die Juweleninsel".


    Ein Teil der Handlung spielt in Indien, und handelt von dem Einfall der Engländer in einem indischen Königreich, dem nur die Begum mit ihren Schätzen entfliehen kann, diese verschlägt es anschließend auf kleine Insel ...


    worum geht es eigentlich bei Jules Verne?


    -SCHEUCH-

  • In Kurzfaasung: Die Begum stirbt und hinterläßt 500 Millionen, die zu gleichen teilen an Dr. Sarrasin und Professor Schultze geht. Der Franzose erbaut mit seinem Anteil eine Musterstadt namens France-Ville und der Deutsche eine Stadt, in der nur KIanonen, Geschosse und dicerse weitere Waffen hergestellt werden. Er nennt sie Stahlstadt. Da ihm France-Ville ein Dorn im Auge ist, läßt Schultze ein riesiges Geschütz bauen, mit dem er die Musterstadt zerstören will. Dies schlägt am Ende fehl, weil das Geschoß eine zu hohe Anfangsgeschwindigkeit hatte. Es kreist fortan als Komet um die Erde. Zuvor allerdings versucht ein Elsässer, der sich Marcel nennt, hinter das Geheimnis von Stahlstadt zu kommen. Es gelingt ihm, sich das Vertrauen des Deutschen zu erschleichen, wird aber dabei praktisch wie ein Gefangener behandelt, damit er sein Wissen nicht nach außen tragen kann. Doch ihm gelingt die Flucht.
    Nach dem gescheiterten Versuch, France-Ville zu zerstören, geht die meldung um die Welt, daß Schultze pleite ist. Marcel kehrt nach Stahlstadt zurück, daß von allen Arbeitern verlassen ist. In einer Kammer finden er den toten professor. Er ist an einer seiner eigenen Waffen zugrunde gegangen.


    Die Geschichte ist, wenn ich mich recht erinnere, aber von jemand anderem erdacht und von Verne nur gravierend umgearbeitet worden. Keine Ahnung, wie viel in der bekannten Fassung von Verne selbst ist.

  • Es wurde gelegentlich schon darüber gegrübelt, ob Mays Begum etwas mit Vernes Begum zu tun haben könnte [z.B. in dem KMG-Jahrbuch-Artikel »Habe gedacht, Alles Schwindel« von Andreas Graf: siehe Anmerkung 52 - Im Indienkapitel der »Juweleninsel« schimmert Retcliffes »Nena Sahib« (1858/59) durch, die Erwähnungen eines Schatzes der Begum dort spielen auf den kurz zuvor in Deutschland erschienenen Roman Jules Vernes »Die 500 Millionen der Begum« (1879, dt. 1880) an. -> http://karlmay.leo.org/kmg/seklit/JbKMG/1991/324.htm]


    Ich glaube aber nicht, daß May hier durch Verne beeinflußt wurde, bzw. allenfalls nur durch den Titel. Denn bei Verne ist die Begum praktisch nur ein Titelgeber, über ein, zwei Seiten wird erwähnt, wie das Vermögen der Begum an die Erben fällt und in Indien spielt überhaupt gar kein Teil der Handlung.