(F1Total.com) - Juan-Pablo Montoya fühlte sich in seiner Formel-1-Karriere schon einige Male nachteilig behandelt. Die Disqualifikation in Montréal nahm er dagegen recht gelassen hin. Das Überfahren des roten Lichtsignals am Ende der Boxengasse war allerdings auch schwer zu leugnen und es war sein Fehler. Dennoch empfindet er die Strafe, ihn sofort mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen zu holen, als zu hart.
Dass für das Ignorieren der roten Ampel eine Strafe fällig wurde, war dem McLaren-Mercedes-Team sofort bewusst. Da die Höhe der Bestrafung aber durch die Rennleitung festgelegt wird, rechnete man nicht unmittelbar mit einem Ausschluss - eine Durchfahrtsstrafe wäre ebenso möglich gewesen. Doch letztlich obliegt die Entscheidung den Stewards.
"Es ist schon etwas unfair, aber es ist ihre Entscheidung - die muss man respektieren", so Montoya bei einer Formel-1-Promo-Veranstaltung für 'CBS' in New York. "Man muss damit umgehen, ob man es nun mag oder nicht. So ist es eben." Damit wurde er beim zweiten Kanada-Grand-Prix in Folge aus der Wertung genommen. Im vergangenen Jahr waren die Bremsöffnungen am Williams BMW FW26 zu groß.
"Die FIA war ziemlich hart zu mir"
Seine Führung hatte er zum Zeitpunkt des Vergehens ohnehin verloren, denn zunächst wurde Teamkollege Kimi Räikkönen während der Safety-Car-Phase, ausgelöst durch den Unfall von Jenson Button, an die Box geholt. Montoya hätte warten müssen, bis das gesamte Feld die Boxenausfahrt passiert hat. Erst dann hätte er weiterfahren dürfen.
"Natürlich wäre ein Sieg schön gewesen, aber ich bin auch glücklich darüber, dass ich konkurrenzfähig bin", so der Kolumbianer. "Als ich hinter dem Safety-Car wieder auf die Strecke ging, war ich etwas irritiert, denn ich sah das rote Licht und daneben ein blau blinkendes." Schon bei der folgenden Konversation mit der Teamcrew an der Boxenmauer wurde er vorgewarnt. "Sie sagten zu mir, dass ich wahrscheinlich eine Durchfahrtsstrafe erhalten würde."
"Aus irgendwelchen Gründen hat die FIA aber entschieden, mich zu disqualifizieren. Sie waren schon ziemlich hart zu mir", so Montoya. Sein Teamchef Ron Dennis bestritt vehement, dass das Vorziehen von Räikkönen eine versteckte Stallorder war, die ja verboten ist. Vielmehr habe man sich bereits auf einen Doppelsieg eingestellt - mit Montoya als Sieger.
Montoya hatte den Sieg fast in der Tasche
"Als die Renaults aus dem Rennen waren, haben wir die Fahrer angewiesen, Pace rauszunehmen", erklärte Dennis. "Juan-Pablo mussten wir davon überzeugen, dass ihn das nicht den Sieg kosten würde. Es gab also einige Spannungen am Kommandostand. In einer relativ ruhigen Phase kam dann aber das Safety-Car raus."
"Er verstand zunächst nicht, warum wir ihn baten, langsamer zu fahren", fuhr er fort. "Auch wenn wir über Funk kodiert sprechen, so fanden wir es nicht angemessen, ihm zu erklären, dass Kimi nicht in der Lage wäre, ihn herauszufordern. Wir haben die Entscheidung schon getroffen und Kimi wäre es nicht erlaubt gewesen, noch ein Rennen gegen ihn auszutragen." Räikkönen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Lenkprobleme.
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Oh, der arme 
alle sind gegen ihn 
Er tat mir ja so leid - oder doch nicht? 
Vielleicht sollte er sich mal auf Rot-Grün-Blindheit untersuchen lassen... 
