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  • Alonso gewinnt in Hockenheim - Räikkönen out


    24. Juli 2005 - 16:06 Uhr
    (F1Total.com) - Vor mehr als 100.000 begeisterten Zuschauern in Hockenheim, die großteils auf einen Sieg von Michael Schumacher gehofft hatten, fand heute ein nicht allzu spannender Grand Prix von Deutschland statt, der in der Weltmeisterschaft wohl zumindest eine Vorentscheidung brachte: Der Spanier Fernando Alonso feierte seinen sechsten Saisonsieg und liegt damit in der Fahrer-WM fast uneinholbar in Führung.


    Wenige Minuten vor dem Start tröpfelte kurz etwas Regen vom bewölkten Himmel, das Rennen über blieb es aber völlig trocken. Dennoch verlief die erste Runde turbulent: Polesetter Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes konnte seinen ersten Platz zwar problemlos verteidigen, aber gleich in der ersten Kurve mussten einige Autos in die asphaltierte Auslaufzone ausweichen. Davon profitierten unter anderem Alonso (Renault) und Michael Schumacher, die als Zweiter beziehungsweise Dritter aus der ersten Runde zurückkamen.


    Viel Wirbel gleich in der ersten Runde - dann Ruhe


    Gleich am Ende der ersten Runde mussten Takuma Sato (BAR-Honda), der sich die Nase an Giancarlo Fisichella (Renault) abgefahren hatte, und Jarno Trulli (Toyota) - Trulli spielte mit fünf Boxenstopps und einer Durchfahrstrafe heute überhaupt keine Rolle - die Box ansteuern, ebenso wie Mark Webber (BMW WilliamsF1 Team). Letzterer verlor durch die intensive Reparatur elf Runden, ging dann aber trotzdem noch einmal auf die Strecke und wurde schlussendlich mit zwölf Runden Rückstand nur als Ausfall gewertet.


    Das Ereignis der ersten Runde war aber Juan-Pablo Montoya, der mit der Wut über seinen gestrigen Dreher im Bauch innerhalb weniger Meter neun Positionen gutmachte und erst hinter Giancarlo Fisichella (Renault) auf Platz neun vorerst seinen Vorwärtsdrang auf Eis legen musste. Davor lagen Jenson Button (BAR-Honda), Nick Heidfeld (BMW WilliamsF1 Team), David Coulthard (Red-Bull-Cosworth) und Felipe Massa (Sauber-Petronas) auf den Rängen vier bis sieben.


    In der 15. Runde eröffnete Narain Karthikeyan (Jordan-Toyota) die Serie der regulären Boxenstopps, wobei bis auf Heidfeld, Webber und eben den Jordan-Toyotas alle auf zwei Stopps setzten. Heidfeld, der anfangs gut mit den Spitzenleuten mithalten konnte, fiel so früh wieder aus den Punkterängen raus und hatte in der Folge keine Chance mehr, den Anschluss noch einmal zu finden. Schlussendlich musste sich der Mönchengladbacher mit dem elften Platz zufrieden geben.


    "Silberpfeile" hatten die Gegner sicher im Griff


    Im ersten Renndrittel kam es zu keinen wesentlichen Verschiebungen, allerdings zeigte sich der beeindruckende Speed der "Silberpfeile", denn während der führende Räikkönen trotz seines Vorsprungs von gut acht Sekunden am längsten von allen Topleuten draußen bleiben konnte, kam Montoya überhaupt als Letzter zu seinem ersten Stopp - und wurde dadurch bis auf Position fünf nach vorne gespült.


    In der 27. Runde kam es zu einem unliebsamen Zwischenfall zwischen Tiago Monteiro (Jordan-Toyota) und Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas): "JV" stürmte von hinten in der Parabolika an den Portugiesen heran, scherte nach außen, um überholen zu können - und wurde dort von Monteiro einfach gerammt. Vermutlich hat Monteiro Villeneuve aus dem Rückspiegel verloren. Am Ende erreichte das Duo nur die Positionen 15 (Villeneuve) und 17 (Monteiro).


    Anschließend verlief der Grand Prix in seinen gewohnten Bahnen mit weitgehend bezogenen Positionen, wenn man einmal vom Duell zwischen Christian Klien (Red-Bull-Cosworth) und Rubens Barrichello (Ferrari) um Platz neun absieht: Klien bremste sich erst an Barrichello vor der Haarnadel vorbei, fiel dann durch den Tankstopp wieder zurück und griff sich den Brasilianer anschließend noch einmal. Dennoch ging der Österreicher - auch wegen eines Ausritts in der Anfangsphase - leer aus.


    Hydraulikschaden beendete Räikkönens Rennen


    Die Entscheidung um den Sieg fiel jedoch in der 35. Runde, als Räikkönen plötzlich langsamer wurde. Der Finne rollte mit Hydraulikschaden aus und hat damit wohl alle realistischen WM-Chancen verloren. Alonso erbte die Führung mit 30 Sekunden Vorsprung auf seine nächsten Verfolger und fuhr den Sieg in der Folge ungefährdet nach Hause. Nur hinter dem Renault-Piloten wurde es um die beiden Podiumspositionen noch einmal spannend.


    Vor dem letzten Boxenstopp bildete sich ein Paket mit Michael Schumacher, Button und Montoya auf den Plätzen zwei bis vier. Button wartete lange zu, wagte in der 44. Runde aber doch eine Attacke gegen den vor ihm liegenden Ferrari und lag somit an zweiter Stelle. Schumacher, der in dieser Phase bereits mit stark abgenutzten Bridgestone-Pneus zu kämpfen hatte, hielt Montoya zwar in der Folge hinter sich, fiel aber durch seinen Stopp auf Platz vier zurück.


    Montoya von 20 auf zwei in nur 67 Runden


    Montoya konnte seinerseits einen sehr langen Mittelstint fahren, drehte mit seinem überlegenen McLaren-Mercedes einige schnelle Runden und kam dadurch an Button vorbei. Der Kolumbianer wurde damit vom letzten Startplatz aus Zweiter vor Button und Fisichella, der in der Schlussphase auch noch an Schumacher vorbeigehen konnte. Der siebenfache Weltmeister geriet am Ende sogar noch unter Druck von seinem Bruder Ralf im Toyota und Coulthard, rettete aber vier WM-Punkte über die Linie.


    Massa staubte nach einer fehlerfreien Fahrt 13,2 Sekunden vor Klien den letzten WM-Zähler ab, während Barrichello die Top 10 vervollständigte. Heidfeld wurde Zehnter vor Sato, dem starken Christijan Albers (Minardi-Cosworth), Trulli, der in der letzten Runde ausrollte, aber gewertet wurde, Villeneuve, Karthikeyan, Monteiro und Robert Doornbos (Minardi-Cosworth), der bei seinem Debüt nicht überzeugen konnte und zu Beginn ebenfalls in eine Kollision mit Villeneuve verwickelt wurde, wenig später außerdem noch zu einem Stop-and-Go reinkommen musste, weil bei seinem Tankstopp irrtümlich auch Reifen gewechselt wurden.


    In der Weltmeisterschaft hat Alonso nun 87 Punkte auf seinem Konto und damit 36 Zähler Vorsprung auf Räikkönen, was er sich in den verbleibenden sieben Rennen wohl kaum noch nehmen lassen wird. Michael Schumacher liegt unverändert auf Platz drei (47) vor Montoya (34). Auch bei den Konstrukteuren sieht es inzwischen sehr gut aus für Renault (117), denn McLaren-Mercedes (95) und vor allem Ferrari (78) bräuchten schon ein sehr starkes und zuverlässigeres Finale, um das Blatt noch wenden zu können.

  • (F1Total.com) - Frage: "Michael, warum wurde es heute wieder nur der fünfte Platz?"
    Schumacher: "Es war ziemlich offensichtlich, dass die Reifen am Anfang sehr gut funktioniert haben, aber mit zunehmender Distanz bauten sie immer mehr ab. Die Konkurrenz ist konstant geblieben und im Verhältnis ist es dann natürlich schwierig für uns geworden. Jenson Button konnte mich ganz normal auf der Strecke überholen, da konnte ich nicht viel dagegen tun, Juan-Pablo Montoya hätte seine Strategie sowieso vor mich gebracht, und bei Giancarlo Fisichella war es leider etwas ganz Ungewöhnliches, was wir überhaupt noch nie hatten: Mitten auf der Geraden gab es plötzlich Benzinzufuhrprobleme, der Motor fing an zu stottern - und da war er auch schon durch."


    Frage: "Wären die Reifen von Rubens Barrichello heute besser gewesen?"
    Schumacher: "Nein, das wäre sicher nicht die Lösung gewesen."


    Den WM-Titel muss Schumacher zu den Akten legen


    Frage: "Fernando Alonso sieht jetzt in der Fahrer-WM schon sehr gut aus, nicht wahr?"
    Schumacher: "Ich habe die Punkte jetzt nicht im Kopf, denke aber nicht, dass man mich in diesem Kampf noch erwähnen sollte. Was Kimi Räikkönen angeht, habe ich die Punkte jetzt leider nicht im Kopf."


    Frage: "Herrscht bei Ferrari jetzt Ratlosigkeit, nachdem auch das neue Aerodynamikpaket nicht zu funktionieren scheint?"
    Schumacher: "Wir müssen schneller werden, egal wie. Das ist ganz klar."


    Frage: "Wo liegt denn nun das Problem?"
    Schumacher: "Das Hauptproblem liegt sicherlich im Reifenbereich, aber ich habe immer gesagt, es liegt nicht nur im Reifenbereich. Wir können sicherlich am Auto noch zulegen. Das haben wir mit der Zeit auch immer wieder gezeigt. Wir haben am Auto zugelegt, aber die Konkurrenz natürlich auch. Das Hauptproblem ist mit Sicherheit der Grip, den wir von den Reifen bekommen. Der ist einfach nicht genug."


    Frage: "Man hatte den Eindruck, dass die Motorleistung auf den Geraden erstklassig war. Siehst du das auch so?"
    Schumacher: "Der Topspeed ist sicher im Rahmen der Konkurrenz, das ist schon richtig, aber das ist kein entscheidender Punkt. Man muss ganz klar das Auto schnell um die Kurven bekommen, um den Abstand zum Vordermann zu halten. Nur dann bringt das was."


    Platz drei wäre im besten Fall möglich gewesen


    Frage: "Du wurdest dieses Wochenende sehr oft mit dem Satz 'Die Hoffnung stirbt zuletzt' zitiert. Wie angeschlagen ist denn die Hoffnung nach dem heutigen Tag?"
    Schumacher: "Die ist nicht mehr angeschlagen als sie das nicht ohnehin schon in Silverstone oder Magny-Cours war. Unsere Hoffnungen und Erwartungen waren aber sicherlich weitaus mehr als das, was wir erreichen konnten. Heute war es sicher den Erwartungen entsprechend. Wenn das Problem nicht so arg aufgetreten wäre, wäre vielleicht auch ein dritter Platz drin gewesen, aber die Reifen waren halt zu schwierig zu dem Zeitpunkt, als ich mit Jenson kämpfen musste. Leider Gottes war dann auch noch ein bisschen Verkehr in meiner Runde zur Box, sonst hätte ich Button noch einmal überholen können. Das heißt aber nicht, dass er mich dann nicht wieder zurücküberholt hätte."


    Frage: "Bei aller Trostlosigkeit: Es gibt immer noch dein Lieblingsrennen in Spa..."
    Schumacher: "Ja, es gibt sicherlich immer noch Spa, aber ich möchte gerne eine Sache loswerden, die mir sehr am Herzen liegt: Das tolle Publikum, das wir dieses Wochenende hatten, war grandios - wie die gefeiert und mitgefiebert haben, war toll. Sorry, dass nicht mehr drin war! Ich habe sicher alles gegeben, aber es war leider nicht genug. Wir werden uns anstrengen, das besser zu machen."


    Chancenlosigkeit zehrt am siebenfachen Weltmeister


    Frage: "Hast du das Gefühl, dass du mit stumpfen Waffen gegen die Konkurrenz kämpfen musst?"
    Schumacher: "Das ist auf einer Seite schon irgendwie herausfordernd, aber auf der anderen Seite wird es natürlich schwierig, wenn man so weit hinten ist, dass man gar keine Chance mehr hat."


    Frage: "Wie ist es, wenn die Fans zu einem halten, wenn es einfach nicht läuft?"
    Schumacher: "Das ist Bestätigung für das, was wir versuchen ihnen zu bieten. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich super Fans habe!"


    Frage: "Kriegst du da immer noch eine Gänsehaut?"
    Schumacher: "Während der Paraderunde heute Morgen, als wir mit Oldtimern um die Strecke gefahren sind und den Fans vorgestellt wurden, war das schon eine tolle Atmosphäre. Man muss schon sagen, dass es klasse ist, dass alle hier so zahlreich erschienen sind. Riesenkompliment!"


    Frage: "Als du zu den Fans gesprochen hast, war es mucksmäuschenstill. Das muss doch ein unglaubliches Gefühl sein, wenn einem 120.000 Menschen zuhören, oder?"
    Schumacher: "Ich bin in dem Moment am Reden, da ist das nicht so präsent, aber es ist sehr offensichtlich, dass die Fans richtig mitfiebern und auch mitleiden im Moment, aber wir haben so viele Jahre Freude gehabt, da sind jetzt auch mal Leidensphasen angesagt. Doch das wird sich wieder ändern."


    Frage: "Die Regentänze deiner Fans haben nichts gebracht, es ist heute trocken geblieben."
    Schumacher: "Ja, das ist richtig. Wir müssen aber auch in trockenen Bedingungen konkurrenzfähig sein, nicht nur im Nassen."


    "Die Situation ist, dass wir nicht konkurrenzfähig genug sind"


    Frage: "Zwischendurch gab es ja mal Hoffnung, als du Zweiter warst, aber dann sind doch noch Jenson Button, Juan-Pablo Montoya und Giancarlo Fisichella durchgeschlüpft. Wie war das aus deiner Sicht?"
    Schumacher: "Gut, Button hat mich auf der Strecke überholt. Das Auto wurde mit zunehmender Distanz immer schwieriger, weil die Reifen nicht mehr den Grip hatten. Anschließend kam Montoya durch die Strategie vorbei, weil er länger draußen bleiben konnte, nachdem wir schon an der Box waren. Bei Fisichella war es ein unglückliches Problem, denn da hatten wir Schwierigkeiten mit der Benzinzufuhr. Der Motor fing die Gerade hinauf ein bisschen zu stottern an, als er mich dann überholt hat. Ob wir jetzt Vierter oder Fünfter sind, macht den Braten aber nicht allzu fett. Die Situation ist, dass wir nicht konkurrenzfähig genug sind."


    Frage: "Deine Fans jubeln trotzdem - und, was du heute wieder unter Beweis gestellt hast: Du kämpfst bis zur letzten Kurve! Wie schwer ist dir das heute gefallen?"
    Schumacher: "Das fällt mir nicht schwer, da gibt man 100 Prozent - und man versucht, mit den Möglichkeiten, die man hat, das Bestmögliche daraus zu machen. Das habe ich hinbekommen."


    Frage: "Jetzt gibt es nur ein paar Tage Pause vor Budapest. Was erwartest du dir dort?"
    Schumacher: "Es ist nur eine Woche Abstand. Man muss auf der anderen Seite auch sagen: Es kann immer mal wieder ein Wochenende wie in Imola dazwischenkommen. Warum es in Imola so gut gelaufen ist, wissen wahrscheinlich die Wenigsten - weder die Konkurrenz, noch wir. Das muss man also einfach abwarten. Wir werden unser Bestes geben."

  • (F1Total.com) - Das BMW WilliamsF1 Team schlittert derzeit von einem Debakel in das nächste: Hatten die Fans des britisch-deutschen Rennstalls nach dem ermutigenden Resultat im Qualifying mit den Startpositionen sechs und sieben noch Hoffnung geschöpft, so war der Zauber heute relativ früh vorbei, als klar war, dass die guten Zeiten mit wenig Startbenzin für das Rennen erkauft werden mussten. Nick Heidfeld fiel entsprechend immer weiter zurück, während die Chancen von Mark Webber schon nach einer Runde dahin waren.


    "Anscheinend habe ich derzeit nicht besonders viel Glück", seufzte der Australier anschließend. "In der ersten Kurve nach dem Start ist mir Takuma Sato ins Heck gefahren. Danach war die Aufhängung beschädigt. Die Mechaniker haben das Teil schnell ausgetauscht, aber trotzdem hatte ich auf die Spitze einen Rückstand von elf Runden, als ich wieder weiterfuhr. Damit war mein Rennen heute im Grunde gelaufen. Und die Sache hat auch wieder einen negativen Einfluss auf das nächste Qualifying: Ich werde leider früh auf die Strecke müssen."


    Auch Heidfeld sah seinen Tag kaum positiver: "Ich hatte einen guten Start und habe mich um zwei Plätze verbessert. Am Anfang lief es nicht schlecht, ich konnte mit Michael Schumacher und Jenson Button mithalten. Nach meinem ersten Stopp lag ich dann unglücklich hinter einer Gruppe, die mit Zweistoppstrategien unterwegs war. Dort konnte ich nicht mehr mein eigenes Tempo gehen", so der Lokalmatador, der später sogar überrundet wurde.


    "Das größte Problem war aber wohl, dass sich am Ende meines ersten Stints irgendetwas am Heck des Autos verändert und die Balance beeinträchtigt hat. Ich konnte danach nicht mehr dieselben Rundenzeiten fahren. Gegen Ende des Rennens hatte ich mit Übersteuern zu kämpfen. Wir haben dann auch die Motorleistung zurückgenommen, weil es nichts mehr zu gewinnen gab. Ich bin enttäuscht. Ich dachte, wir könnten heute Punkte holen", fügte Heidfeld an.


    Sam Michael, der Technische Direktor von WilliamsF1, bilanzierte folgendermaßen: "Mark hatte in der ersten Kurve eine Kollision mit Takuma Sato. Dabei wurde die Radaufhängung hinten rechts beschädigt. Nach einer ziemlich langen Reparatur hat er das Rennen wieder aufgenommen. Dabei ging es im Wesentlichen um seine Ausgangsposition beim nächsten Qualifying. Mit Nicks Auto haben wir am Ende seines ersten Stints nicht genug Zeit herausgeholt. Danach war es schwierig, wieder zu den Punkterängen aufzuschließen. Insgesamt haben wir gegenüber den vergangenen beiden Rennen Fortschritte gemacht, aber noch eine Menge Arbeit vor uns", erklärte er.


    Auch BMW Motorsport Direktor Mario Theissen meldete sich zu Wort: "Auch unter Berücksichtigung der Dreistoppstrategie war im Qualifying ein Fortschritt gegenüber Silverstone erkennbar. Im Rennen allerdings nicht. Nick war bis zum ersten Tankstopp ordentlich unterwegs, danach ist er nicht mehr auf dieselben Rundenzeiten gekommen. Das ist keine Frage der Rennstrategie, sondern wir sind einfach nach wie vor nicht schnell genug. Mark wurde durch eine Kollision in der ersten Kurve zurückgeworfen", so der Deutsche abschließend.

  • (F1Total.com) - Als David Coulthard bereits kurz nach dem Start auf Rang sechs auftauchte, fühlte man sich an den Nürburgring erinnert. Auch da profitierte der Schotte von einer tollen Startphase und hatte sogar Chancen, das Podest zu erreichen. Dazu reichte es auf dem Hockenheimring nicht, doch mit Rang sieben holte er zwei wichtige Punkte. Auch Christian Klien hielt sich lange in den Punkterängen, fiel dann aber auf den undankbaren neunten Rang zurück.


    "Wir hatten schon das Gefühl, dass wir das richtige Setup für Punkte hatten", so Coulthard. "Im Qualifying ging es eng zu und dabei waren wir besser als in den vergangenen Rennen, damit hatten wir eine gute Basis für einen guten Start. Von da aus konnten wir ein gutes Rennen liefern. Das Auto ist noch etwas zu wenig konstant, aber wir werden weiter hart arbeiten, dann werden wir sehen, was wir in Ungarn erreichen können."


    Von einem "sehr harten Rennen" sprach Klien. "Das Auto war schwierig zu fahren, speziell, wenn viel Benzin im Tank war", so der Vorarlberger. "Ich hatte keinen großartigen Start. Ich war auf der rechten Streckenseite, wo viel Dreck liegt, und ich verlor einige Plätze. Ich habe im Rennen hart angegriffen und zwei gute Überholmanöver an Rubens Barrichello angebracht, ansonsten gab es eher wenig Unterhaltung."


    "Beide Fahrer zeigten heute solide Leistungen", so Teamchef Christian Horner. "David fuhr eine aggressive erste Runde und brachte zwei Punkte mit in das Ziel. Christian verlor am Start einige Plätze, was ihn etwas Zeit kostete, aber er zeigte zwei gute Überholmanöver an Barrichello. Es war ein gutes Wochenende für das Team, auch das Qualifying, und wir konnten den sechsten Rang in der Herstellerwertung halten."


    Günther Steiner, der Technische Direktor des Teams, haderte jedoch mit einigen Problemen. "Insgesamt ist es ein gutes Ergebnis", so der Italiener. "Nach jedem Boxenstopp hatte Davids Auto eine schlechte Balance mit einer großen Benzinmenge, Christian hatte ein ähnliches Problem, das müssen wir bis Ungarn lösen. Aber es war dennoch ein gutes Wochenende, von dem wir zwei Punkte mitnehmen."


    "Das Rennen in Hockenheim war ein gutes für den Serie-12-Motor des TJ2005", so Cosworths Chefingenieur Simon Corbyn. "Die Motoren liefen fehlerlos und beendeten ihr zweites Rennen unter den besten Zehn. Damit bleibt die gute Zuverlässigkeit von Cosworth erhalten. Davids siebter Platz brachte zudem die ersten zwei Punkte, die mit dem neuen Serie-12-Motor eingefahren wurden."

  • (F1Total.com) - Für das Sauber-Team endete das Rennen mit Felipe Massa auf dem achten Platz in den Punkten. Jacques Villeneuve kam mit drei Runden Rückstand als 15. ins Ziel. Der Kanadier war gleich in drei Crashs verwickelt. In der ersten Runde kollidierte der Kanadier mit Rubens Barrichello im Ferrari, in der vierten Runde mit Robert Doornbos im Minardi, was den Ex-Weltmeister ebenso zu einem Boxenstopp zwang wie ein Crash in Runde 27, als Tiago Monteiro im Jordan Villeneuve bei einem Überholmanöver scheinbar übersah, sodass der Sauber-Pilot ins Heck des Jordan krachte und dabei den Frontflügel einbüßte.


    Felipe Massa: "Ich denke, dass ich heute einen sehr guten Start hatte. Ich sah Raum und bremste in Kurve 1 viel später als alle anderen und ließ das Auto sich dann nach außen tragen und überholte dabei vier Autos. In Kurve zwei bremste ich erneut spät und überholte andere, das war sehr, sehr gut! Unser Tempo danach war ordentlich und konstant, die Balance des Autos war gut. Alles in allem denke ich, dass dies eines meiner besten Rennen bisher war. Dass ich einen Punkt geholt habe, nachdem ich so weit hinten lag, motivierte mich, weiter zu kämpfen. Ich bin sehr glücklich!"


    Jacques Villeneuve: "Heute schien ich mit jedem zusammen zu rasseln! In der ersten Runde fuhr Rubens in der Haarnadelkurve seitlich in mich hinein, vielleicht hat ihn jemand angeschoben. Dann hatte ich eine Begegnung mit Doornbos in Runde vier. Er war in seinem ersten Rennen sehr überaggressiv und er zog rüber während er bremste, weswegen wir uns berührten. Das war wie in der Formel Ford, unnötig. Was Monteiro in Runde 27 angeht, so denke ich nicht, dass er mich gesehen hat."


    "Witzig war, dass das Auto nach den ganzen Berührungen immer noch gut war, aber schlussendlich entwickelte e seine üble Vibration", fährt der Kanadier fort. "Wir wechselten die Vorderreifen, was das Problem aber nicht beheben konnte, das schlimmer und schlimmer wurde. Aus diesem Grund musste ich ein wenig zurückstecken. Es gab keinen Grund, ab diesem Moment etwas zu riskieren."


    Teamchef Peter Sauber: "Bedenkt man, von wo wir in der Startaufstellung losgefahren sind, war ein Punkt für den achten Platz das Beste, das wir uns erhoffen konnten. Nachdem er einen fantastischen Start hinlegte, befand sich Felipe in jener Position, von der er gern gestartet wäre, und war immer in der Lage, um einen Punkt zu kämpfen."


    "Er fuhr ein starkes und fehlerfreies Rennen, in dem er Heidfeld in den Boxen überholte und in der Lage war, Barrichello hinter sich zu halten", lobt der Schweizer. "Er hat das Ergebnis wirklich verdient. Jacques schien heute das Ziel aller gewesen zu sein und geriet von einem Problem in das nächste. Für ihn war das sicherlich ein schmerzvolles Rennen und eines, das er vergessen möchte."

  • (F1Total.com) - Als Kimi Räikkönen heute in Führung liegend mit einem Hydraulikschaden den Grand Prix von Deutschland beenden musste, dürfte Fernando Alonso in seinem Helm gejubelt haben: Der Renault-Pilot erbte so seinen sechsten Saisonsieg, hat damit 36 Punkte Vorsprung in der Fahrer-WM und darf sich somit nicht nur über den Einzeltriumph, sondern fast auch schon über seinen ersten Titel freuen.


    "Ich bin erfreut über diesen Sieg", sagte der 23-Jährige anschließend. "Wir haben McLaren dieses Wochenende dominieren gesehen. Ich wusste, dass es sehr schwer werden würde, sie zu schlagen, auch wenn unsere Pace im Rennen viel näher dran war als im Qualifying. Dass wir gewonnen haben, ist eine Überraschung, aber wir alle wissen, dass so ein Rennen um die 70 Runden dauert - und für die Halbdistanz gibt es nun einmal keine Preise! Das Auto war das ganze Wochenende über sehr zuverlässig, wie eigentlich schon die ganze Saison. Jetzt müssen wir nur noch die Performance verbessern. Da machen wir mit neuen Teilen für Ungarn den Anfang."


    Wieder Ärger über fehlende blaue Flaggen


    "Das Rennen ist ziemlich glatt gelaufen", fuhr er fort. "Das größte Problem waren - genau wie in Silverstone - die blauen Flaggen, die den Nachzüglern teilweise nicht gezeigt wurden. Als Kimi ausgeschieden war, war es nicht mehr schwierig, den Abstand zu den Verfolgern zu kontrollieren, also war es nicht der aufregendste Sieg. Für das Team war es aber ein wichtiger Nachmittag, denn wir konnten auch den Abstand zu McLaren vergrößern. Jetzt gehen wir zuversichtlich ins Rennen in Ungarn in einer Woche."


    Teamchef Flavio Briatore ließ den Einwand, dass man nicht am schnellsten war, aber trotzdem gewonnen hat, nicht gelten: "Man muss eben Rennen beenden, im sie zu gewinnen", so der Italiener. "Dieses Resultat stellt mich sehr zufrieden. Gemeinsam mit McLaren waren wir seit Freitagnachmittag sehr konkurrenzfähig, und Fernando und 'Fisico' haben sehr konkurrenzfähige Rennen gezeigt - 'Fisico' vor allem am Ende, als er Schumacher noch überholen konnte."


    "Fernando hat heute seine Position in der Meisterschaft gestärkt", ergänzte Briatore, "während 'Fisico' wertvolle Punkte für die Konstrukteurs-WM sammeln konnte. Ich möchte dem ganzen Team zu diesem Sieg gratulieren - und ihn all unseren Kollegen von der Renault-Gruppe widmen. Wir sind stolz, für sie Rennen zu fahren."


    Fisichella baff: "Was für ein Rennen!"


    "Was für ein Rennen! Es war von Anfang bis Ende voller Action - und mit all den Problemen ist Platz vier sehr gut", erklärte Fisichella. "Ich hatte einen guten Start, hatte aber rechts keinen Platz zum Überholen. Dadurch war meine Linie in die erste Kurve hinein nicht ideal und ich wurde in ein Getümmel verwickelt. Beim Anfahren der Haarnadel krachte mir Sato ins Heck, aber er hat sich schon entschuldigt. Dadurch ging ein Teil des Heckflügels verloren. Das Handling fühlte sich dann ein paar Runden sehr komisch an, ehe ich wieder richtig pushen konnte."


    "Beim ersten Boxenstopp machte ich einige Plätze gut, bis mir die Ingenieure sagten, dass ich auf die hinteren Bremsen achten soll, also ließ ich es ruhiger angehen. Ich bremste etwas früher als normal und kontrollierte meine Pace. Trotzdem war das Problem noch da - und am Rennende war die Bremsbalance ganz nach vorne gedreht! Zwei Runden vor Schluss hat mir das Team trotzdem gesagt, dass ich es gegen Michael Schumacher probieren soll, und das Überholmanöver ging dann auch ganz leicht. Er hatte Reifenprobleme und ich war viel schneller. Ein gutes Resultat für das Team, aber ich hätte viel schneller sein können", so Fisichella.


    Symonds mit beiden Fahrern zufrieden


    Chefingenieur Pat Symonds fasste zusammen: "Fernando hat ein außergewöhnliches Rennen hingelegt und zum sechsten Mal in dieser Saison gewonnen", gab der Brite zu Protokoll. "Wie erwartet waren wir im Rennen viel näher an McLaren dran. Fernando konnte noch hart pushen, als Kimi ausschied. Danach war es nur noch eine Frage dessen, die Pace bis ins Ziel zu kontrollieren."


    "Die Fahrt von Giancarlo war ähnlich stark", lobte Symonds. "Er wurde von Sato in der ersten Kurve getroffen, wobei sein Heckflügel beschädigt wurde, bevor ungewöhnliche Bremsprobleme einsetzten. Am Ende musste er seine gesamte Balance nach vorne drehen und nur noch mit den Vorderbremsen bremsen - was hier alles andere als ideal ist. Unter diesen Umständen war es großartig, dass er Schumacher zwei Runden vor Schluss sogar überholt hat."

  • (F1Total.com) - Nach dem ermutigenden Rennwochenende in Silverstone setzte es in Hockenheim wieder einen Rückschlag für Jordan-Toyota: Narain Karthikeyan (16.) konnte zwar phasenweise aufzeigen, doch unterm Strich musste er sich dreimal überrunden lassen, während es auch Tiago Monteiro (17.) kaum besser erging.


    "Das war nicht das Geschenk, das ich mir zu meinem Geburtstag erwünscht hatte", seufzte Monteiro. "Für uns ist aber wichtig, dass wir das Rennen beendet haben, wenn es auch ein sehr schwieriges war. Ich hatte einen guten Start, wurde aber dann gerammt. Dadurch verlor ich eine oder zwei Positionen. Ich war dann Letzter, griff aber voll an, denn die Balance war so gut wie noch nie an diesem Wochenende. Die Rundenzeiten waren auch nicht so schlecht. Meine In- und Out-Lap beim ersten Stopp waren sehr gut, wodurch ich an Narain und Albers vorbeigehen konnte. Bis zu meiner Kollision mit Villeneuve war ich dann sehr happy mit dem Auto. Schade, dass das passiert ist, aber wenigstens bin ich ins Ziel gekommen. Jetzt freue ich mich schon auf das nächste Rennen."


    Karthikeyan bilanzierte ähnlich unzufrieden: "Ich bin froh, das Rennen beendet zu haben, nachdem ich zuletzt zweimal technische Schwierigkeiten hatte", so der Inder. "Ich hatte keinen sehr guten Start, kam aber wenigstens an Monteiro vorbei. Die ersten 15 Runden waren okay, aber dann zogen meine Reifen Blasen. Da war es zu riskant, weiter ans Limit zu gehen. Ich bekam auch eine Durchfahrstrafe, verstehe aber nicht warum, denn ich habe bei Heidfeld nie eine blaue Flagge gesehen. Kurz vor Ende drehte ich mich, daher bin ich froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein."


    Sportdirektor Adrian Burgess fasste den Tag folgendermaßen zusammen: "Es war für alle in der Boxengasse ein hektischer Nachmittag", sagte er. "Bis zu dem Zwischenfall mit der blauen Flagge lief es für Narain sehr gut - ob er die Strafe nun verdient hat oder nicht, steht zur Debatte. Tiago ist mit Villeneuve kollidiert, aber die Stewards haben das als Rennunfall eingestuft. Die positive Seite ist, dass beide ihre Autos ins Ziel gebracht haben, was zwölf Zielankünfte in zwölf Rennen für Tiago bedeutet."

  • (F1Total.com) - Auf dem Hockenheimring versuchte das Toyota-Team eine andere Taktik. Anstatt, wie schon oftmals zuvor, die Boliden nur für einen kurzen ersten Stint zu betanken, um in der Qualifikation recht weit vorn zu stehen, waren Jarno Trulli und Ralf Schumacher für eine längere Phase bis zum ersten Stopp ausgelegt. Doch letztlich sicherte sich Ralf Schumacher magere drei Punkte, Trulli fiel bereits am Start zurück, später dann ganz aus.


    Schumacher freute sich dennoch über seinen sechsten Rang. "Das war ein aufregendes Rennen für das Publikum aber auch für mich", erklärte er. "Ich sagte bereits gestern, dass wir ein gutes Rennen haben können, und das zeigte sich auch. Ich hatte nicht den besten Start und wurde abgedrängt, aber das ist in Hockenheim immer so. Von da an war unsere Strategie exzellent, auch der lange Stint vor dem ersten Stopp. Wir hätten sogar noch einen oder zwei Plätze weiter vorn landen können. Aber leider brauchten die Reifen nach dem ersten Stopp einige Zeit, um wieder gute Rundenzeiten zuzulassen, da ich Grip verlor. Aber drei Punkte bedeuten ein weiteres gutes Ergebnis. Das Team hat großartig gearbeitet und ich bin zufrieden."


    "Es war ein unglücklicher Tag für mich", so Trullis Fazit. "Beim Start kam das Auto schlecht vom Fleck, dann hatte ich in der ersten Kurve ein Problem mit Mark Webber, der Schwierigkeiten mit seinem Getriebe hatte. Er drängte mich nach außen. Ich hatte einen Plattfuß, vor den Kurven zwei und drei hatte ich Probleme beim Verzögern. Also kam ich an die Box und ließ den linken Vorderreifen wechseln. Danach war die Balance gut, das Auto fühlte sich ohnehin gut an, besser als in den vorangegangenen Rennen. Ich konnte auch Takuma Sato überholen. Später sah ich blaue Flaggen, aber sie kamen genau dann heraus, als ich Nick Heidfeld überholte. Ich ließ Montoya sofort danach durch, bekam aber dennoch eine Strafe. Schließlich hatte ich ein Problem mit der Pneumatik des Motors und ich musste anhalten. Es war ein Rennen, in dem wirklich alles passierte."


    "Von Ralf war es ein gutes Rennen, der heutige Tag sollte uns ermutigen", so Teamchef Tsutomu Tomita. "Aber angesichts unserer Pace im Rennen hätten wir auch auf mehr hoffen können. Ralfs langer erster Stint zahlte sich aus und wir brachten ihn in eine gute Situation. Leider verlor er einige Plätze nach seinem ersten Stopp, welche wir aber wieder aufholen konnten. Jarnos Rennen wurde schon in der ersten Runde ruiniert, als er von einem Williams abgedrängt wurde, einen Plattfuß bekam und seinen Reifen wechseln lassen musste."


    "Dann fuhr er ein starkes Rennen und fing eine Durchfahrtsstrafe", so der Japaner weiter. "Das war schade, denn er versuchte gerade, Nick Heidfeld zu überholen, was ihn sicherlich ablenkte. Dann hatten wir ein Pneumatikproblem an seinem Motor. Er kam zu einer Luftnachfüllung herein, ehe wir sein Auto endgültig anhalten mussten. Es ist schade, dass wir nicht mehr erreichen konnten, aber von der heutigen Pace sollten wir ermutigt sein."

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    (F1Total.com) - McLaren-Mercedes machte auch beim Heimrennen auf dem Hockenheimring den Hauptrivalen Renault und dessen Fahrer Fernando Alonso Geschenke. Der "Silberpfeil" war erneut das schnellste Auto im Feld, doch Juan-Pablo Montoya rutschte am Samstag im Qualifying von der Strecke und konnte das Rennen deshalb nicht gewinnen, als Kimi Räikkönen einmal mehr mit einem technischen Defekt stehen blieb. Da Fernando Alonso auf Renault gewann, ist der WM-Titel damit in noch weitere Ferne gerückt. Immerhin konnte Montoya vom 20. auf den zweiten Rang fahren was zeigt, wie stark der MP4-20 war.


    Juan-Pablo Montoya: "Ein guter Tag für mich aber ein frustrierender für Kimi. Ich hoffe, dass das Ergebnis den Fehler, den ich gestern gemacht habe, ein wenig gutmacht. Es war hart wegen der ganzen Arbeit, die alle investiert hatten. Dennoch habe ich in der ersten Runde acht Plätze gutgemacht, was sehr gut war. Dann richtete ich es mir hinter den nächsten vier Autos ein, um etwas Sprit zu sparen, da es keinen Grund gab, Risiken einzugeben, weil ich wusste, dass es durch die Boxnestopps eine gute Möglichkeit zum Überholen geben würde."


    "So weit hinten zu starten war eine Erfahrung, die ich nicht noch einmal machen möchte, da ich nicht einmal die Ampel sehen konnte und einfach losfuhr, als sich die anderen Autos bewegten. Die Balance meines Autos war perfekt und wir waren in der Lage, eine starke Leistung an den Tag zu legen. Die Strategie war passend und sie erlaubte es mir, während des Rennens Druck auszuüben, vor allem, als ich die Möglichkeit hatte, nach ihren zweiten Stopps vor Button und Schumacher zu kommen. Ohne den gestrigen Fehler, der mich an das Ende der Startaufstellung zurückwarf, wäre ein Rennsieg möglich gewesen."


    Kimi Räikkönen: "Was soll ich schon sagen! Es ist immer schrecklich, in einem Rennen auszufallen, aber auszufallen, wenn man vor dem Nummer-2-Auto mit einem ordentlichen Vorsprung in Führung liegt ist noch schlimmer. Dies ist das Schlimmste, das hätte passieren können, denn es sah so aus, als hätte ich das Rennen in der Tasche."


    "Ich und das Team müssen das heutige Ergebnis nun abhaken und sich auf das Rennen in Ungarn und den Rest der Saison konzentrieren. Es gibt noch eine mathematische Chance, dass ich den Fahrertitel gewinnen kann, aber es wird schwierig werden. Wir befinden uns jedoch noch im Kampf um den Konstrukteurstitel, wir werden also weiterhin kämpfen."


    Teamchef Ron Dennis: "Das Wochenende ist mit Sicherheit nicht so gut verlaufen, wie es hätte laufen können. Juan-Pablos Fehler am Samstag und Kimis Hydraulikproblem während eines dominierenden Rennens haben ein großartiges Wochenende gekostet. Der Speed und die allgemeine Leistung der Autos waren außergewöhnlich und hätten es Juan-Pablo und Kimi klar erlauben können, einen Doppelsieg hinzulegen."


    "Juan-Pablos exzellente Fahrt vom Ende der Startaufstellung zum zweiten Platz hat klar unsere Fähigkeiten gezeigt. Natürlich ist der Berg, den wir nun zu erklimmen haben, ein wenig höher und steiler, aber wir werden uns der Herausforderung unverändert widmen - es ist schwieriger aber nicht unmöglich."


    Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Kimis Leistung war außergewöhnlich bis ein Hydraulikproblem sein Rennen in Runde 36 beendet hat. Dies ist ein heftiger Rückschlag in Bezug auf den Titelkampf. Juan-Pablo leistete sehr gute Arbeit, kämpfte sich durch das Feld und wurde Zweiter. Es ist klar, dass unsere Zuverlässigkeit verbessert werden muss, damit sie so gut wie der Speed unseres technischen Pakets wird. Wir werden intensiv daran arbeiten."

  • (F1Total.com) - Auch wenn Michael Schumacher seinen guten fünften Platz aus dem gestrigen Qualifying im Rennen in Hockenheim wiederholen konnte, lief es für Ferrari - trotz der längst nach unten revidierten Ansprüche - beim Grand Prix von Deutschland nicht nach Wunsch: Der siebenfache Weltmeister lag nach einem guten Start phasenweise sogar an zweiter Stelle, wurde im letzten Drittel aber noch bis auf den fünften Platz nach hinten durchgereicht.


    "Man kann sagen, dass das ein interessantes Rennen war, auch wenn ich lieber um ein Podium als um die hinteren Ränge gekämpft hatte", gab der 36-Jährige enttäuscht zu Protokoll. "Ich hatte heute Reifenprobleme und konnte daher Button nicht hinter mir halten. Danach hat mich Fisichella wegen eines Benzinzufuhrproblems überholt. Der fünfte Platz ist okay, so habe ich von der Startposition her wenigstens nichts verloren, aber ich hätte den Fans natürlich ein besseres Resultat geschenkt. Sie waren unglaublich und ich bin froh, dass ich so unterstützt werde."


    Barrichello gerade mal so in den Top 10


    Teamkollege Rubens Barrichello erwischte einen soliden Start und kam durch seine langen Stints strategisch auch um einige Positionen nach vorne, allerdings kam er nie wirklich in die Nähe der Punkteränge. Tiefpunkt seines Rennens war, als er gleich zweimal vom Red-Bull-Cosworth von Christian Klien überholt wurde, der pikanterweise nächstes Jahr mit Ferrari-Power laufen wird.


    "Das Rennen begann gut und ich konnte ein paar Plätze aufholen", erklärte er anschließend. "Nach dem Start kam dann ein anderes Auto innen durch, also musste ich nach außen - und kollidierte dort mit Villeneuve. Danach hatte ich das ganze Rennen über mit mangelndem Grip seitens der Reifen zu kämpfen. Ich hatte gehofft, im Rennen mehr Grip zu haben als im Qualifying, aber das war leider nicht so. Die Wahl, die ich getroffen habe, hat sich nicht bezahlt gemacht."


    Chefstratege Ross Brawn gab zu Protokoll: "Nach einem guten Beginn stellte sich heraus, dass es wieder einmal ein frustrierendes Rennen war", so der Brite. "Je länger das Rennen dauerte, desto schwächer wurde unsere Performance. In den letzten Runden wurde es immer schlimmer und wir waren dadurch Attacken von hinten ausgesetzt. Michael hatte ein kleines Problem mit dem Auto und ließ Fisichella überholen, was schade ist."


    Todt: "Schwierigste Zeit seit langem"


    Von einem "schwierigen Rennen" sprach Teamchef Jean Todt: "Michael musste wirklich hart um diesen fünften Platz kämpfen, während Rubens nicht in die Punkte kam. Bis zu seinem ersten Stopp konnte Michael seinen dritten Platz vom Start locker verteidigen, aber dann wurde er schrittweise immer langsamer. Nachdem er den dritten Platz verloren hatte, setzte er sich gegen seine Verfolger von hinten zur Wehr, aber ein plötzlicher Benzindruckverlust bedeutete, dass er nur Fünfter wurde", sagte der Franzose.


    Und weiter: "Rubens, der auf anderen Reifen war als Michael, konnte das ganze Rennen über nie ausreichend Grip aufbauen und war daher nicht in der Lage, die Position, die er im Startgetümmel eingenommen hatte, zu verbessern", fügte Todt an. "Dies ist ein sehr schwieriges Jahr für uns, die schwierigste Zeit seit langem. Wir müssen uns aber auf das Wesentliche konzentrieren und gemeinsam mit unseren Freunden von Bridgestone nach Lösungen suchen."

  • (F1Total.com) - Um der Qualifying-Schwäche Herr zu werden, hatte Bridgestone beim Frankreich-Grand-Prix eine neue Reifenspezifikation eingeführt, die im Qualifying zwar eindeutig bessere Leistungen zeigte, im Rennen dann aber die gewohnte Konstanz vermissen ließ. Gerade gegen Rennende wurden die Rundenzeiten immer langsamer - was auch eine Woche später in Silverstone der Fall war. Auch ein neuer Reifentyp konnte dieses Problem auf dem Hockenheimring nicht beheben, mehr als ein fünfter Rang war für die Japaner in den Punkten nicht drin.


    "Zu Beginn des Rennens an diesem Nachmittag wurde es offensichtlich, dass die Leistung von Michael im Qualifying gestern sehr gut war, da er erst in der 22. Runde zu seinem ersten Boxenstopp rein kam", so Hisao Suganuma, Technischer Manager von Bridgestone Motorsport.


    "Er hatte auch einen guten, starken Start, bei dem er vom fünften Rang auf der Startaufstellung auf den dritten Rang am Ende seiner ersten Runde nach vorn kam. Leider war er nicht in der Lage, diese Position zu halten, da seine Reifenabnutzung höher war, als wir das gegen Ende des Rennens wollten, weswegen er an Haftung verlor."


    "Rubens war auf einem anderen Reifen und auch wenn er vom 15. Startplatz kommend Zehnter wurde, hätten wir ihn gern weiter vorn gesehen. Minardis Christijan Albers hatte ein gutes Rennen und wurde positiver 13."


    Der Japaner weiter: "Wir haben vor kurzem bei unserer Entwicklung Gas gegeben und es gibt beim Ergebnis dieses Wochenendes klare positive Aspekte, besonders in Bezug auf das Qualifying und den Start des Rennens, aber es gibt noch Arbeit zu erledigen. Uns liegen die Daten aller Teams vor und wir sollten diese nutzen, um den nächsten Verbesserungsschritt zu machen und Konstanz zurück zu gewinnen."

  • (F1Total.com) - Das Minardi-Team dürfte am heutigen Abend etwas zum Feiern haben. Christijan Albers fuhr ein fehlerloses Rennen, hielt sich aus an allen Widrigkeiten heraus und beendete den Großen Preis von Deutschland auf Rang 13 - bei nur zwei Ausfällen. Damit rangierte der Niederländer vor beiden Jordan-Autos. Robert Doornbos beendete seinen Formel-1-Grand-Prix auf Platz 18. Doch da bei ihm an der Box nach einer Kollision mit Jacques Villeneuve ein Reifen gewechselt wurde, obschon man gleichzeitig nachtankte, kassierte er eine 10-Sekunden-Strafe.


    "Ich bin zufrieden, dass ich ins Ziel gekommen bin, obschon es ein hartes Rennen war, denn das Setup des Autos war nicht so, wie wir es wollten", erklärte Albers. "Aber wenn man es positiv sieht, so können wir das für das nächste Rennen verbessern. Auch wenn mein Auto heute nicht perfekt war, so war es doch fahrbar, daher konnten wir ordentliche Arbeit abliefern. Ich bin mit dem Ergebnis natürlich zufrieden, aber ich denke, es hätte noch etwas besser sein können."


    Doornbos konnte sich immerhin darüber freuen, sein erstes Formel-1-Rennen beendet zu haben. "Damit bin ich zufrieden, auch wenn es ein sehr ereignisreiches Rennen war", so der Niederländer. "Ich hatte am Start ein Problem mit der Launch-Control und musste daher manuell starten. Ich bin sicher, dass es mit den durchdrehenden Rädern dramatisch aussah, aber dabei habe ich auch Ränge verloren. Als ich dann fuhr, wurde die erste Runde zum Chaos. Aber für mich war das gut, denn so gewann ich einige Plätze."


    "In der dritten Runde, als wir auf die 'Mercedes-Arena' zufuhren, wurde ich hart von Villeneuve getroffen und ich drehte mich", so Doornbos. "Ich musste daher für einen nicht planmäßigen Stopp an die Box. Das war schade, denn ich hatte die Pace, um den Jordans und meinem Teamkollegen zu folgen. Aber wenn man schon Pech haben muss, dann ist es vielleicht besser, dieses schon im ersten Rennen aufzubrauchen, dann wird in der kommenden Woche alles besser laufen. Ich fühle mich fit und freue mich auf Ungarn."


    "Heute hat Minardi eines der langfristigen Ziele erreicht: Wir haben eine ordentliche Leistung über das gesamte Wochenende hinweg gezeigt und kamen vor unseren engsten Gegnern in das Ziel", so Teamchef Paul Stoddart. "Beide Fahrer, die mit beschädigten Autos wegen verschiedener Zwischenfälle in der ersten Runde fahren mussten, zeigten eine wirklich stürmische Leistung. Zusammen mit der harten Arbeit des Rennteams und der Belegschaft in der Fabrik hat sich das ausgezahlt. Gut gemacht!"