Stimmen nach dem Rennen (Teil 2)

  • Erstes Podium für BAR-Honda in dieser Saison


    (F1Total.com) - Für BAR-Honda brachte der heutige Renntag in Hockenheim den ersten echten Lichtblick dieser Saison, auch wenn die Chancen eines Piloten schon nach wenigen Metern zunichte waren: Takuma Sato agierte wie so oft übermotiviert und beschädigte sein Auto in Runde eins, wodurch er am Ende nur Zwölfter wurde. Dafür holte Jenson Button mit einer grundsoliden Fahrt die Kastanien aus dem Feuer.


    Letzterer freute sich: "Es ist fantastisch, nach diesem großartigen Rennen zurück auf dem Podium zu sein", so der 25-Jährige. "Ich muss niemandem sagen, was das bisher für eine schwierige Saison war, und es ist ein großartiges Gefühl, wieder mal einen Pokal mitzunehmen - auch für die Jungs, die so hart für mich gearbeitet haben."


    "Mein Start war nicht großartig und Schumacher konnte an mir vorbeigehen", fuhr er fort. "Im ersten Stint war ich besorgt, dass ich nicht mehr an ihn herankommen würde, aber dann hat er Pace verloren, während ich pushte und pushte - bis schließlich meine Chance kam. Ich musste nach dem Manöver zwar weiter schnell fahren, weil er länger draußen bleiben konnte als ich, aber am Ende hat es gereicht. Montoya war immer eine andere Geschichte, aber es war ein großartiges Rennen für uns. Ich habe jede Minute davon genossen, weil ich voll attackieren konnte. Das ist für das gesamte Team, Honda und Michelin ein gewaltiger Motivationsschub."


    Von einer "großen Enttäuschung" sprach Sato, "vor allem, weil ich viel Benzin aus dem Qualifying an Bord hatte. In der ersten Kurve gab es einen kleinen Zwischenfall, aber das Auto war noch okay. Ich folgte Fisichella durch Kurve drei, die normalerweise voll geht, aber aus irgendeinem Grund ging er vom Gas - keine Chance, ihn da nicht zu treffen. Wir mussten die Nase wechseln und ich wusste, dass es ein schwieriges Rennen werden würde, aber ich bin weitergefahren. Schade, denn das Team hat einen guten Job gemacht und das Auto wurde immer besser. Jetzt muss ich motiviert bleiben, denn ich freue mich schon auf Ungarn."


    "Wir freuen uns über Jensons Podium", strahlte Sportchef Gil de Ferran. "Er ist ein starkes Rennen gefahren und hat ein entschlossenes Manöver gegen Schumacher gezeigt, welches ihm schlussendlich den dritten Platz einbrachte. Der Honda-Motor und die Michelin-Reifen haben ideal funktioniert, aber leider wurde Taku in Kurve drei in eine Karambolage verwickelt und er musste sich eine neue Nase abholen. Dadurch war es schwierig für ihn, noch in die Punkte zu fahren. Das Resultat ist aber schön für das Qualifying in Ungarn, wo wir neuerlich weit vorne landen möchten."


    Shuhei Nakamoto, Ingenieursdirektor von Honda, sagte: "Ich gratuliere Jenson zu seiner fantastischen Fahrt - eingeschlossen sein brillantes Manöver gegen Michael Schumacher - vor einer Gruppe von 1.000 Honda-Händlergästen. Er ist vom Start bis ins Ziel ein fantastisches Rennen gefahren und verdient dieses Podium vollauf. Schade, dass Takuma wieder früh im Rennen einen Zwischenfall hatte, aber er konnte sich davon erholen und muss den Blick nach vorne richten. Ich bin sicher, dass sich sein Schicksal zum Guten wenden wird."

  • (F1Total.com) - Frage: "Fernando, das ist nicht nur dein sechster Saisonsieg, sondern dein härtester WM-Rivale ist gleichzeitig auch noch ausgeschieden..."
    Fernando Alonso: "Ja, ein fantastischer Tag, perfekt für mich. Ich habe ein perfektes Rennen hingelegt, die Balance des Autos war von Anfang bis Ende fast perfekt. Wir mussten bei den Boxenstopps nicht das Geringste anpassen, so gut lief es. In den ersten 30 Runden konnte ich mit Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) nicht ganz mithalten, denn er war ungefähr zwei, drei Zehntelsekunden schneller als ich, aber nach seinem Ausfall war es dann eigentlich ein langweiliges Rennen."


    Frage: "Langweilig, aber es muss sehr emotionell gewesen sein, ihn dort stehen zu sehen. Und dann hattest du die üblichen Probleme beim Überrunden und so weiter, nicht wahr?"
    Alonso: "Ja, das mit dem Verkehr war die letzten beiden Rennen schlimmer als sonst und hier habe ich auch wieder kaum blaue Flaggen gesehen. Vier oder fünf Runden vor Schluss hatte ich eine Gruppe von mehreren Autos vor mir, aber mein Vorsprung betrug 30 Sekunden auf Juan-Pablo (Montoya; Anm. d. Red.) also machte ich einfach ein bisschen langsamer."


    Erst im Rennen kam Renault an die "Silberpfeile" heran


    Frage: "In den ersten Runden war Kimi Räikkönen schneller als du. Wie siehst du jetzt die nächsten Rennen?"
    Alonso: "Es war heute eine angenehme Überraschung. McLaren war das ganze Wochenende über dominant, aber im Rennen waren wir halbwegs dabei. Wir wissen, dass wir im Rennen besser sind als im Qualifying. Es stimmt, dass wir unsere Pace noch ein bisschen verbessern müssen, aber ein Rennen dauert nun mal 70 Runden, nicht 30."


    Frage: "Was den Punktestand angeht, war das heute ein großer Tag für dich. Wie siehst du nun die Situation in der Weltmeisterschaft?"
    Alonso: "Im Moment, also nach 13 Rennen (richtig wäre: zwölf; Anm. d. Red.), denke ich nur von Rennen zu Rennen an die Weltmeisterschaft, und das hat bisher gut funktioniert, wenn man sich den Stand anschaut. So will ich es weiterhin machen. Es sind noch 70 Punkte zu vergeben, ich habe jetzt 36 Vorsprung, glaube ich - das ist die Hälfte. Es wird schwierig für ihn, das noch aufzuholen, wenn wir weiterhin ins Ziel kommen."


    Frage: "Was ist dir durch den Kopf gegangen, als sich Kimi Räikkönen zu Beginn von dir absetzen konnte?"
    Alonso: "Die ersten drei oder vier Runden habe ich darüber nachgedacht, denn ich war konservativ unterwegs, wusste auch nichts über die Strecken- oder Windbedingungen. Danach fehlten mir pro Runde drei oder zwei Zehntel auf Kimi. Anders hatten wir es nicht erwartet."


    Alonso war konstanter unterwegs als Räikkönen


    Frage: "Ein paar Mal wurde der Abstand sogar minimal geringer..."
    Alonso: "Ich weiß es nicht genau. Ich denke, dass ich immer dieselben Zeiten gefahren bin, hohe 1:15er, während Kimi nicht ganz so konstant war. Er lag auch ein paar Sekunden vor mir und hatte etwas mehr Probleme beim Überrunden, denn das mit den blauen Flaggen hat wie gesagt nicht ganz so geklappt heute."


    Frage: "War das Auto das ganze Rennen über perfekt?"
    Alonso: "Ja, für mich war es perfekt. Normalerweise stellen wir bei den Boxenstopps den Reifendruck oder die Frontflügel um, aber diesmal mussten wir nichts anpassen. Es war optimal."


    Frage: "Nächste Woche wird in Ungarn gefahren, wo du schon einmal gewonnen hast..."
    Alonso: "Ja, Ungarn gehörte schon immer zu meinen Lieblingsstrecken. Mit unserem diesjährigen Auto sollten wir eine gute Chance auf das Podium haben, hoffentlich können wir sogar McLaren schlagen. Im Moment sind sie aber schneller als wir."


    Frage: "Glaubst du, dass du die Weltmeisterschaft nun schon zur Hälfte in der Tasche hast?"
    Alonso: "Nein, nicht wirklich. So etwas kann passieren. Wenn man selbst einmal ausfällt und der Konkurrent zehn Punkte sammeln, dann ist es genau umgekehrt, und es sind ja noch einige Rennen zu fahren. Aber bei allen bisherigen Rennen - vor allem im Juli - waren wir sehr konkurrenzfähig und vor allem zuverlässig, auch ein bisschen glücklich, daher ist der Vorsprung bei 70 noch zu vergebenden Punkten nun schon recht komfortabel."


    Dank an die Menschen, die hinter Alonso stehen


    Frage: "Du hast heute am Podium mit irgendjemandem geredet. Mit wem und worüber?"
    Alonso: "Ich weiß es nicht. Ich habe mit den anderen beiden Jungs gesprochen, mit den Leuten vom Team, mit den Mechanikern, mit den Küchenleuten, den Physiobetreuern, Familie, Manager - die sieht man alle, wenn man da oben steht."


    Frage: "Es ist noch zu früh, um die zum Titel zu gratulieren, aber McLaren-Mercedes und Renault fahren in einer eigenen Liga und du hast schon 36 Punkte Vorsprung. Kann da wirklich noch etwas anbrennen?"
    Alonso: "Ja. Er hat momentan das beste Auto, also kann er alle Rennen gewinnen. Wenn man es so sieht, müssen wir vorsichtig sein. Wir sind natürlich in einer guten Position, aber es sind noch 70 Punkte zu vergeben. Wenn wir zuverlässig bleiben, wird es natürlich schwierig für ihn, aber wenn wir auch zwei- oder dreimal ausfallen, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus."


    Frage: "Was ist dir durch den Kopf gegangen, als Kimi Räikkönen plötzlich neben der Strecke stand?"
    Alonso: "Wahrscheinlich dasselbe, was er sich gedacht hat, als ich in Kanada ausgeschieden bin..."

  • Button: Habe hinter Michael viel Zeit verloren


    (F1Total.com) - Frage: "Dies ist deine zweite Ankunft auf dem Podium, wenn man jene von Imola dazu zählt. Das war ein großartiges Rennen mit Michael..."
    Jenson Button: "Ja, das war ein gutes Rennen, ich hatte eine Menge Spaß. Es war wirklich schön, mit jemandem zu kämpfen. Michael kam beim Start des Rennens vor mich, er fuhr in der ersten Kurve außen und kam nach dem ersten Boxenstopp vor mir raus. Ich blieb hinter ihm hängen und kam nicht vorbei. Es ist einfach so schwierig, den Ferrari hier zu überholen. Schlussendlich habe ich ihn in der Haarnadel überholt, bin dann vor meinem Boxenstopp eine Runde davon gezogen. Aber das hat mich eine Menge Zeit gekostet, vielleicht hätten wir ein wenig mehr erreichen können, wenn ich nicht hinter ihm fest gehangen wäre. Aber auch so war es ein gutes Wochenende für uns und ich muss mich beim ganzen Team bedanken, sie haben großartige Arbeit geleistet."


    Frage: "Das war ein tolles Manöver an Michael, du bist nach innen gezogen, er hat versucht, sich zu verteidigen, aber du warst auf der besseren Linie..."
    Button: "Ja, Michael ist nie die einfachste Person zu überholen, aber es war ein ganz gutes Manöver. Ich wusste, dass er in den Scheitelpunkten der Kurven sehr langsam ist und er musste das Auto wirklich einbremsen, ich wusste also, dass es der beste Platz war, es in der langsamsten Kurve der Strecke zu probieren. Ich war darüber also sehr glücklich. Dort für das Team einen Podiumsplatz herauszufahren in einer solch harten Saison ist ein fantastisches Ergebnis und das verspricht für den Rest des Jahres nur bessere Dinge."


    Frage: "Und du hast die Lücke auf Juan-Pablo in der Schlussphase geschlossen..."
    Button: "Ja, man weiß nie, was die Leute tun, ob sie es locker nehmen oder nicht. Aber das Auto hat sich gut angefühlt, als ich erst einmal an Michael vorbei kam fuhr ich niedrige 16er-Zeiten, was für uns schnell ist, und das Auto hat gut funktioniert. Ich hatte während des Rennens eine sehr stabile Balance und war sehr konstant unterwegs."


    Frage: "Ich nehme an, dass es für dich rennentscheidend war, dass du hinter Michael lagst..."
    Button: "Ja, da war es. Ich habe viel Zeit verloren. Er schnappte mich am Start, im ersten Stint schien er sehr schnell gewesen zu sein und nach dem ersten Boxenstopp war er plötzlich langsamer und ich empfand es als wirklich schwierig, an ihm vorbei zu kommen. Ich kam aus Kurve zwei und drei gut heraus, aber ich kam nicht näher. Es brauchte aus diesem Grund eine Weile, aber schlussendlich schnappte ich ihn mir in Kurve vier oder fünf, was wirklich schön war. Das war eine Runde vor meinem Boxenstopp, ich musste aus diesem Grund viel Druck machen und einen Vorsprung herausfahren, denn ich wusste, dass er später stoppen würde."


    Frage: "War es nicht zu vermeiden, dass Juan-Pablo vor dir rauskommen würde?"
    Button: "Das lag daran, weil ich so lange hinter Michael fest hing und ich wusste, dass Juan-Pablo mehr Sprit an Bord hatte als wir. Also ja, es war nicht zu vermeiden, aber ich musste dennoch alles geben, denn er hätte ja im Verkehr stecken bleiben können. Für uns war es also ein großartiges Rennen und ich konnte die ganze Zeit mit dem Auto Druck ausüben, was fantastisch war. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass ich in der Lage war, vom Start bis ins Ziel mit dem Auto zu pushen. Es war sehr konstant, ich bin aus diesem Grund mit dem dritten Platz zufrieden und alle im Team haben großartig gearbeitet."


    Frage: "Und es ist eine Erleichterung, weitere Punkte geholt zu haben?"
    Button: "Ja, es war ein hartes Jahr und nun scheinen wir in jedem Rennen besser und besser zu werden, kommen immer weiter nach vorn durch kleine Veränderungen. Hoffentlich werden in zwei oder drei Rennen dicht genug dran sein, um die Renault und McLaren unter Druck zu setzen. Ich weiß nicht, ob das möglich ist, aber das wäre fantastisch."


    Frage: "Michael ist nie leicht zu überholen und du warst sehr vorsichtig, als du das Manöver zwischen euch beschrieben habt. War er fair zu dir? Hattest du das Gefühl, dass er dich zu sehr blockiert hat, dass sein Auto deutlich langsamer ist als deines?"
    Button: "Ich bin vorbeigekommen, das ist die Hauptsache. Wir haben uns nicht berührt. Er kreuzte mich beim Bremsen ein wenig, aber das war überhaupt kein Problem."


    Frage: "Warum ist es so schwierig zu überholen?"
    Button: "Michael schien in den Hochgeschwindigkeitskurven sehr schnell gewesen zu sein, vor allem in der ersten Kurve, es war sehr schwierig, dort dicht hinter ihn zu kommen. Ich konnte in Kurve zwei in den langsamen Kurven wieder Boden gutmachen, dort mangelte es ihm an Speed, aber ich konnte auf der Geraden nicht in den Windschatten kommen. Ich denke, dass ihr Topspeed ähnlich ist wie der unsrige, wenn nicht ein wenig besser. Es war also sehr, sehr schwierig, ihn auf der Geraden zu überholen."

  • Montoya: "Dennoch ein guter Tag"


    (F1Total.com) - Frage: "Juan-Pablo, du hattest das meiste Benzin an Bord und zeigtest eine beeindruckende Fahrt von ganz hinten auf Rang zwei."
    Juan-Pablo Montoya: "Das ist etwas frustrierend, denn mit der Pace, die wir mit Benzin hatten, hätten wir das Rennen gewinnen sollen, aber ich habe gestern einen Fehler gemacht. Ich habe mich bei allen Jungs, die an meinem Auto arbeiten, bereits entschuldigt, aber immerhin konnte ich heute wieder auf das Podest fahren - von Rang 20 aus auf Platz zwei, das war nicht schlecht."


    Frage: "Und dabei gab es einige interessante Szenen."
    Montoya: "Ja, das war gut. Die ersten Runden waren verrückt. Ich schaffte es, im ersten Stint etwas Sprit zu sparen, als ich im Verkehr fuhr. Als ich eine freie Strecke hatte, griff ich an. Das Gleiche passierte, als ich auf Michael (Schumacher) und Jenson (Button) auflief. Ich war etwas besorgt, als Jenson an Michael vorbeiging. Mein Auto war zwar schnell, aber im Verkehr nicht so gut. Es war dennoch ein guter Tag."


    Frage: "Wie kam der Fehler in deiner gestrigen Qualifyingrunde zustande?"
    Montoya: "Ich denke, das Problem war der Randstein. Ich hob ab und das Heck kam herum. Das war schade, denn es war eine gute Runde und ich hatte mehr Benzin an Bord als Kimi. Ich wollte dennoch auf die Pole Position fahren. Ich wusste, dass das Auto schnell genug dafür sein würde, denn ich wusste auch, dass Kimis Runde nicht großartig war. Mit einer guten Runde von mir hätte es gereicht. Bis dahin war die Runde gut, ich brachte sie nur nicht zu Ende."


    "Die ersten Runden haben mir etwas geholfen"


    Frage: "Ich schätze, dass du schon gedacht hast, dass du noch auf das Podest fahren könntest."
    Montoya: "Ich dachte, dass es möglich sein würde, unter die besten Fünf zu fahren. Das Podest war schon etwas sehr weit entfernt. Ich denke, dass mir die ersten Runden etwas geholfen haben. Ich konnte da viele Plätze gutmachen. Schon in der dritten Runde lag ich um den zehnten Rang herum."


    Frage: "Wie waren diese Eröffnungsrunden?"
    Montoya: "Am Start überholte ich schon drei Autos. Ich konnte die Ampel nicht sehen, als die anderen Autos losfuhren, fuhr ich auch los. Einer der Jordan-Jungs stand sehr unglücklich, direkt vor der Ampel. Der Start war nicht gut, aber ich konnte drei Plätze gutmachen, dann ging es in den Kurven eins, zwei und drei Schlag auf Schlag."


    Frage: "Dann hatte man den Eindruck, du hättest dich etwas zurückgelehnt."
    Montoya: "Ja, drei oder vier Autos waren vor mir. Zwei konnte ich noch überholen, aber eben nicht alle. Also habe ich Benzin gespart."


    Frage: "Du hattest in einer Phase etwas Probleme mit den Nachzüglern, oder?"
    Montoya: "Ja, da habe ich Zeit verloren. Ich dachte, dass Jenson mich nun erwischen würde. Ich denke, es waren Nick Heidfeld und Ralf Schumacher (es war Jarno Trulli; Anm. d. Red.), die eineinhalb Runden lang miteinander kämpften. Ich habe mehr als eine Sekunde hinter ihnen verloren. Das war schade. Es ist verständlich, dass sie ihr eigenes Rennen fahren, aber ich kämpfte um den zweiten Rang und sie machten dennoch keinen Platz."


    Frage: "Am Ende brachte das aber keinen Ausschlag."
    Montoya: "Nein, die Lücke war vor dem Stopp dann doch groß genug."


    Montoya möchte Räikkönen in der WM noch einholen


    Frage: "Wie würdest du das gesamte Wochenende für dich und dein Team beschreiben?"
    Montoya: "Was mich betrifft, so hätten mich einige (nach dem Qualifying) sicher umgebracht - auch ich selbst, denn die Runde war gut genug für die Pole Position. Ich hatte mehr Benzin dabei als Kimi. Als ich das Auto in die Mauer warf, fragte ich über Funk nach, wie die Runde gewesen sei. Sie sagten: 'Du warst eine Zehntel vorn.' Und ich: 'Oh, großartig!' Daher war es frustrierend. Aber ich sagte den Jungs, dass ich das heute wieder gutmachen möchte und das habe ich geschafft. Wenn wir vorn gestartet wären, dann hätten wir gewonnen. Aber es ist erst mein zweiter Podestplatz in diesem Jahr und ich hatte so viel Pech, das scheint sich nun zu drehen, das ist schön. Ich bin nur 16 oder 17 (17; Anm. d. Red.) Punkte hinter Kimi."


    Frage: "Wenn du sagst, dass du hättest gewinnen können, bedeutet das, dass es noch keine Teamorder bei euch gibt?"
    Montoya: "Ich denke, es gibt keine Teamorder und ich liege nun nur 17 Punkte hinter Kimi. Wenn man alle Ausfälle bedenkt, so sollte ich vor ihm sein. Aber für das Team ist es schlecht, dass Kimi ausgefallen ist, auch für die Meisterschaft. Aber immerhin konnte ich Punkte für das Team holen. In einer gewissen Weise ist es schön zu sehen, dass wir das schnellste Auto haben. Wir hatten eben einfach ein wenig Pech. Dabei sind es immer nur kleine Sachen, die kaputt gehen. Ich Frankreich brach eine kleine Leitung und legte die Hydraulik trocken. Ich weiß nicht, was Kimi heute passierte, aber es betrifft Teile, die seit Jahren am Auto sind und bisher die kaputt gingen. Das ist frustrierend. Aber langsam ändert es sich und so, wie die Meisterschaft verläuft, gibt es keine Stallorder, denn sie ist ja auch nicht erlaubt. Wenn ich Kimi helfen werden, dann wäre das meine Entscheidung. Aber so, wie es momentan läuft, wird es in der Meisterschaft vielmehr ein Kampf zwischen Kimi und mir um den zweiten Rang geben."


    Frage: "Hat die Geburt deines Sohne Sebastian deine Art, ein Rennen zu bestreiten, geändert?"
    Montoya: "Die Leute werden das wohl so sagen, aber wenn man sich ansieht, so habe ich heute acht Autos in einer Runde überholt, ich denke also nicht, dass sich etwas geändert hat."

  • (F1Total.com) - Einmal mehr zeigte sich, dass Michelin den überlegenen Reifen an die Strecke gebracht hatte, der nicht nur schnell sondern auch sehr konstant war. Michelins Sportdirektor Pierre Dupasquier: "Von jenem Moment an, an dem wir am Freitag fuhren, bis hin zu jener Sekunde, in der die karierte Flagge fiel, haben unsere Reifen makellose Leistungen gezeigt unter Bedingungen, die viel kühler waren, als wir das erwartet hatten, als wir ursprünglich die Mischungen aussuchten."


    "Frustrierend war nur - zumindest für mich - dass wir trotz einer entsprechenden Vorhersage nicht die Möglichkeit hatten, unsere Effektivität unserer neusten Regenreifen zu demonstrieren. Ich glaube, dass diese so effektiv sind wie jene, die bisher in der Saison im Trockenen so dominant waren. Abgesehen davon war es ein perfektes Wochenende. Auf nach Budapest."


    Nick Shorrock, Direktor der Formel-1-Aktivitäten von Michelin: "Dies war ein weiteres brillantes Ergebnis für Michelin und unsere Partner, die alle die Reifenwahl getroffen haben. Wir hatten auch drei verschiedene Chassis' auf dem Podium stehen und fünf unserer Partner haben Autos in die Punkte gebracht."


    "Unsere Reifen haben das ganze Wochenende eine starke Leistung gezeigt und ihre Haltbarkeit war im späteren Stadium des Rennens ein klarer Vorteil. Jenson Button und Giancarlo Fisichella haben sich als aggressiv erwiesen und effektive Überholmanöver gezeigt."

  • (F1Total.com) - In einer Formel-1-Saison, in der fast alle Teams so zuverlässig wie nie zuvor sind, ist ausgerechnet der schnellste Rennstall auch der defektanfälligste. Kimi Räikkönen bekam dies immer wieder zu spüren und musste wegen der streikenden Technik seines "Silberpfeils" 2005 schon fünf mögliche Siege in den Wind schreiben. Mit dem jüngsten Hydraulikschaden heute Nachmittag in Hockenheim ist der WM-Zug daher ohne den Finnen in Richtung Oviedo in Spanien, wo Fernando Alonso zu Hause ist, abgefahren.


    36 Punkte fehlen Räikkönen inzwischen schon auf die Spitzenposition, womit er bei jedem der noch ausstehenden sieben Rennen mehr als fünf Punkte aufholen müsste. Dass dies fast nicht mehr zu machen ist, musste heute im Interview selbst Mercedes-Sportchef Norbert Haug eingestehen: "Wer bei jedem Grand Prix fünf Punkte mehr machen muss als der Gegner, der weiß, dass das eine sehr schwierig zu lösende Aufgabe ist", so der Deutsche. Aber: "Wir kämpfen weiter."


    Haug gibt zu: "Der Abstand ist ein großer"


    In der Frage, ob das WM-Rennen damit nun schon gelaufen sei, ließ er sich nicht festnageln: "Es gibt nicht viele Punkte dafür, wenn ich sage, dass wir noch drin sind im Titelkampf oder nicht mehr. Das wird sich ergeben. Der Abstand ist ein großer", meinte er mit einem Hauch von Resignation. "Wir sind nicht als WM-Favoriten gestartet, aber wir sind die mit dem besten Speed. Wir haben auch einen besseren Speed als Renault. Darauf werden wir aufbauen."


    Der Defekt heute, der übrigens im Chassisbereich und somit in der McLaren-Verantwortung liegt, sei für die britisch-deutsche Truppe "überraschend" gekommen, "weil alles andere nach Fahrplan lief. Kimi hatte sich schon etwas zurückgenommen und pushte nicht mehr so wie am Anfang." Und: "Wir waren schon mal besser unterwegs als heute. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das wieder in den Griff bekommen. Wir haben ein sehr gutes und stabiles Fundament, auf das sich aufbauen lässt."


    McLaren-Mercedes hat nach fünf Jahren ohne WM-Titel in beeindruckender Manier den Anschluss an die Weltspitze wieder gefunden, doch das schnellste Auto der Formel 1 hilft nichts, wenn es nicht ins Ziel kommt. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass der Satz "To finish first, you first need to finish" ausgerechnet von McLaren-Boss Ron Dennis stammt. Nun gilt es also, die Zuverlässigkeit auf dasselbe Niveau zu bringen wie die Performance des MP4-20.


    "Die Zuverlässigkeit sollte parallel gehen"


    "Wir haben den Schritt zum Speed in beeindruckender Manier gemacht", so Haug. "Man hat gesehen, wie schwierig es ist, diesen Speed zu entwickeln, denn viele unserer Konkurrenten haben den nicht. Wenn ich wählen darf, dann ist mir erst Speed zu haben viel wichtiger. Die Zuverlässigkeit sollte allerdings parallel gehen. Da haben wir Kritik verdient, die wir auch hinnehmen, aber Formel 1 ist ein Sport am Limit. Das hat nichts mit Serienproduktion zu tun, sondern das ist Limit, Limit, Limit."


    "Wir müssen uns dafür kritisieren, dass wir die Zuverlässigkeit noch nicht so im Griff haben wie den Speed. Der Speed ist beeindruckend und überzeugend, aber wir müssen auch in Sachen Zuverlässigkeit die Messlatte im Feld werden - und das sind wir noch nicht. Das ist ein teaminterner Prozess, den wir in aller Ruhe regeln werden. Wir werden uns da genauso steigern wie beim Speed", lieferte er dann doch eine jener Ansagen, denen er sonst um jeden Preis aus dem Weg gehen will.


    Montoyas Aufholjagd im Schatten von Räikkönens Pech


    In der Enttäuschung um Räikkönen ging die beeindruckende kämpferische Vorstellung von Juan-Pablo Montoya, der gleich in der ersten Runde vom 20. Startplatz aus neun Konkurrenten überholte und am Ende dank einer cleveren Strategie sogar noch Zweiter wurde, beinahe unter. Der Kolumbianer hatte sich seine schwierige Ausgangsposition durch den Dreher im Qualifying selbst zuzuschreiben, doch heute machte er vieles wieder gut.


    "Es zeigt, was im Paket und im Fahrer steckt, wenn man von ganz hinten nach fast ganz vorne fährt", lobte Haug. "Juan-Pablo hat durch Kimis Ausfall nur einen Platz geschenkt bekommen, aber alles andere ist erkämpft. Das Team hat eine sehr gute Strategie gezeigt und er eine sehr gute Leistung als Fahrer. Darauf lässt sich aufbauen. Er ist nach Fahrplan gefahren und hat zum richtigen Zeitpunkt gepusht, um vor die Konkurrenten zu kommen."


    Was die Weltmeisterschaft angeht, muss McLaren-Mercedes den Fahrertitel nun wohl zu den Akten legen, doch einige Ziele verbleiben noch: Montoya hat als derzeit Vierter lediglich 13 Punkte Rückstand auf Michael Schumacher, könnte also durchaus noch auf das Podium der Gesamtwertung kommen, während bei den Konstrukteuren 22 WM-Zähler auf Renault fehlen. Mit einem guten Saisonfinish könnte man also zumindest noch einen Trostpreis abstauben...

  • (F1Total.com) - Die Freude über den Sieg von Fernando Alonso auf dem Hockenheimring beim gleichzeitigen Ausfall von Kimi Räikkönen war bei Renault-Teamchef Flavio Briatore und dem Spanier sichtbar größer als bei dem einen oder anderen Sieg in diesem Jahr. Der Triumph in Deutschland war mehr als nur eine kleine Vorentscheidung, denn die Chancen, dass man den WM-Titel noch an Räikkönen verliert, sind nun noch einmal deutlich geringer geworden.


    Doch Flavio Briatore will noch nicht vom WM-Titel sprechen, auch wenn sein Fahrer bei noch verbleibenden sieben Rennen 36 Punkte Vorsprung hat: "Ich denke, wir sollten nicht daran denken", so der 55-Jährige im italienischen Fernsehen. "Wir sind ein großartiges Rennen gefahren, hatten das Auto, das es ins Ziel geschafft hat und haben die anderen unter Druck gesetzt, denn um Boden gut zu machen, müssen die anderen die ganze Zeit über ans Limit gehen."


    Die kommenden Rennen kann man eigentlich locker angehen, denn Siege sind nicht mehr notwendig, um Champion zu werden: "Die Rennen müssen wir beenden. Wir müssen die Rennen kontrollieren, die Konkurrenz muss sie gewinnen. Das ist unsere Strategie. Wir haben vor diesem hier sechs Rennen gewonnen, es liegt an ihnen zu gewinnen, nicht an uns", setzt Briatore McLaren-Mercedes unter Druck.


    Stolz stand Briatore auf dem Podium, um den Pokal für den siegenden Konstrukteur entgegen zu nehmen: "Es ist schon ziemlich lange her, dass ich das letzte Mal mit oben auf dem Podium war", so Briatore gegenüber 'Premiere'. "Ich habe es fast vergessen, aber es ist ein tolles Gefühl. Ein fantastischer Erfolg fürs Team und für die Fahrer."


    "Fisichella hat hier auch einen guten Job abgeliefert und Fernando war natürlich klasse. Wir haben das Rennen zu Ende gefahren, wir arbeiten immer sehr hart am Auto, um eben sicherzustellen, dass wir durchkommen und mit beiden Autos ist uns das heute gelungen. Ich möchte heute wirklich auch Fisico gratulieren, er hat eine tolle Arbeit geleistet."


    Briatore abschließend zum Ausscheiden von Kimi Räikkönen: "Das ist schon schade für alle, aber natürlich ist das für uns ein guter Schritt voran. Aber die Weltmeisterschaft ist noch nicht zu Ende, wir haben noch viele Rennen."


    Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck sprach das aus, was die meisten Formel-1-Experten am Sonntag wohl dachten: "Wenn alles normal läuft, dann haben wir heute einen neuen Weltmeister siegen gesehen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das am Ende nicht der Fall wäre. Wenn Alonso Weltmeister wird, dann würde ich sagen, er ist ein würdiger Nachfolger von Michael Schumacher."

  • (F1Total.com) - Der erhoffte Sprung zurück in die Punkteränge fand für das BMW WilliamsF1 Team beim Heimspiel in Hockenheim nicht statt. Mark Webbers Rennen war gleich zu Beginn faktisch gelaufen, als er nach einer Kollision mit Takuma Sato einen langen Reparaturstopp an der Box einlegen musste. Auch bei Nick Heidfeld lief es nicht viel besser als in Magny-Cours und Hockenheim. Kam er zu Beginn noch gut mit, so fiel er im Laufe des Rennens wieder weit zurück.


    Entsprechend ernüchternd fiel auch das Fazit von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen aus. "Was wir heute gesehen haben, war nur im Ansatz besser als in den letzten Rennen", erklärte er. "Im Qualifying waren beide Fahrer besser unterwegs. Auch wenn man die Drei-Stopp-Strategie herausrechnet, war der Rückstand deutlich geringer als bei den letzten beiden Rennen."


    "Im Rennen war es nur im ersten Stint so. Nick fuhr da gute Zeiten, danach hat er es einfach nicht mehr hinbekommen, weil das Auto sich nicht mehr so gut angefühlt hat", damit war ein Punkteergebnis wieder außerhalb der Möglichkeiten. "Was da im Detail los war, weiß ich noch nicht. Aber im Rennen war die Performance insgesamt nur auf dem Niveau der letzten Rennen."


    Noch aber gibt das BMW WilliamsF1 Team nicht auf. "Es laufen sehr intensive Arbeiten bei WilliamsF1 im Windkanal und auch bei den Streckentests, sie konzentrieren sich auf die Aerodynamik, die sich ja deutlich geändert hat seit Frankreich und mit dem Gesamtpaket offensichtlich nicht harmoniert, sodass das Auto nicht schnell genug ist", so Theissen.


    "Zusammen mit der Aerodynamik muss man die Fahrzeug- und Fahrwerksabstimmung überprüfen beziehungsweise optimieren. Und offensichtlich ist hier der Wurm drin", fuhr er fort. "Die Ingenieure haben das eine oder andere gefunden, das hat hier auch zu dem besseren Qualifyingergebnis geführt. Aber offensichtlich ist die Sache noch nicht im Griff."


    Hoffnungen, dass sich dies kurzfristig ändern wird, hat Theissen kaum. Auch wenn das Rennen auf dem Hungaroring in der Vergangenheit gute Ergebnisse brachte, die Zeit laufe dem BMW WilliamsF1 Team davon. "Paradestrecke hin oder her, in der Situation, in der wir momentan stecken, spielt das keine große Rolle", so Theissen. "Es ist natürlich nicht von Vorteil, dass Ungarn schon in der nächsten Woche kommt, sodass wir nicht testen können. Das heißt, die möglichen Fortschritte sind begrenzt."

  • (F1Total.com) - Nach dem verpatzten Qualifying von gestern rettete Felipe Massa heute in Hockenheim für Sauber-Petronas immerhin einen WM-Punkt. Der Brasilianer erwischte einen perfekten Start und fuhr anschließend ein tadelloses Rennen, wohingegen sein Teamkollege Jacques Villeneuve das Pech wie die Fliegen auf sich zu ziehen schien. Im Interview mit 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke ließ Teamchef Peter Sauber das Rennen Revue passieren. Außerdem sprach er über Pechvogel Kimi Räikkönen, den kommenden Weltmeister Fernando Alonso und die Krise bei Ferrari.


    Frage: "Herr Sauber, der so genannte Heim-Grand-Prix ihres Teams ist vorbei. Ihr Fazit?"
    Peter Sauber: "Das Fazit fällt unterschiedlich aus. Wir waren mit der Startaufstellung gar nicht zufrieden, denn es ist am Auto von Felipe in der aerodynamischen Abstimmung ein Fehler passiert. Dadurch kam er auf keine gute Position. Das Schöne ist, dass er das schon am Start gutmachen konnte. Sein Start war fantastisch, wirklich außergewöhnlich."


    "Dass der siebente Platz nicht realistisch ist, war uns bewusst"


    "Er kam auf Position sieben nach vorne, konnte die aber nicht ganz halten, weil er doch relativ früh zu seinem ersten Stopp kommen musste. Dass der siebente Platz nicht realistisch ist, war uns bewusst, denn es gab unter den ersten Zehn sehr, sehr harte Gegner. Den achten Platz konnte er verteidigen und er konnte das eine oder andere Auto überholen. Er hat gute, starke Leute wie einen Barrichello hinter sich gelassen. Daher darf er sich über diesen Punkt freuen."


    Frage: "Was war gestern bei Felipe Massa genau das Problem?"
    Sauber: "Es gab einen Fehler in der Abstimmung des Frontflügels für das Qualifying. Das hat sich dann so ausgewirkt, dass er eben auf diesem 13. oder 14. Startplatz gelandet ist. Erwartet hatten wir uns den achten oder im schlechtesten Fall den neunten Startplatz."


    Frage: "Hätten Sie vor dem Rennen mit einem Punkt gerechnet?"
    Sauber: "Nein, nicht unbedingt, denn die Ausgangslage war doch eigentlich sehr schlecht. Die Startpositionen - ich glaube, es waren 13 und 14 - sind heute nicht mehr gut genug für Punkte."


    Nach Kollision: Keine Rechnung an Jordan-Toyota


    Frage: "Jacques Villeneuve war mit der Pechvogel des Rennens. Haben Sie schon eine Rechnung an Jordan-Toyota geschrieben?"
    Sauber: "Ich glaube, das würde zu zusätzlichen Problemen in der Formel 1 führen (lacht)! Jacques hat die, die Fehler machen, angezogen. Er war dreimal an der Box, zweimal zum Wechseln des Frontflügels. Es ist nicht nur Jordan, sondern es sind auch ein paar andere. Dass er die fahrende Zielscheibe war, das war natürlich nicht so angenehm. Die Rechnung wird groß, das ist richtig, denn er hat in diesem Rennen ziemlich viel kaputt gemacht. Er hatte dann auch noch Probleme mit Vibrationen, wo man normalerweise aufhören würde, aber wegen des Qualifyingsystems sind wir gezwungen, so lange wie möglich zu fahren."


    Frage: "Kimi Räikkönen ist der Pechvogel der Saison, er fällt immer wieder in Führung liegend aus. Tut er ihnen schon Leid?"
    Sauber: "Natürlich ist das, was passiert ist, schlimm - aber nicht nur für Kimi, sondern auch für Mercedes und McLaren. Es kann niemand mehr nachvollziehen, dass das Auto so unzuverlässig ist. Wenn das Auto einmal hält, dann gehen die Reifen kaputt. Irgendetwas passiert immer. Irgendetwas steht dem Kimi immer im Weg, und er tut mir wirklich Leid, obwohl uns sein Ausfall im Endeffekt einen Punkt gebracht hat. Kimi kann einem wirklich Leid tun, denn er ist schnell genug und gut genug."


    Sauber sieht Alonso als kommenden Weltmeister


    Frage: "Für Fernando Alonso ist jetzt der Weg zum WM-Titel frei, oder?"
    Sauber: "Das ist richtig. Er hat es auch verdient, denn ein schnelles Auto alleine reicht nicht, sondern das Auto muss schnell und zuverlässig sein. Der Fahrer ist sicher exzellent - und die Kombination Alonso/Renault wäre ein verdienter Weltmeister."


    Frage: "Sehen Sie bei Michael Schumacher und Ferrari einen Schritt in die richtige Richtung?"
    Sauber: "Das glaube ich nicht. Zum Thema Michael Schumacher und Ferrari - auch wenn es mir ein bisschen weh tut: Es ist eine Bestätigung der schwachen Leistung in diesem Jahr, aber darüber darf man sich wirklich nicht ärgern, wenn man so lange gewonnen hat, wie das kaum ein anderes Team fertig gebracht hat. Der Abstieg oder Rückschritt kommt sicher und holt auch Ferrari ein - genau wie davor schon andere Teams."


    Frage: "Michael Schumacher hat heute auch zum ersten Mal deutlich zugegeben, dass die Reifen das Problem sind..."
    Sauber: "Es ist schwer zu sagen, wo das Problem liegt. Ich glaube, eines davon sind sicher die Reifen, aber ich glaube nicht, dass es nur die Reifen sind."


    Zwischenstopp in Hinwil, dann weiter nach Budapest


    Frage: "Es werden schon die Koffer gepackt für Ungarn. Fahren Sie direkt dorthin und wie sieht es aus?"
    Sauber: "Ich sicher nicht, ich fahre zurück nach Hinwil und dann am Donnerstag nach Ungarn. Die LKWs fahren sicher direkt, ein Teil der Mannschaft auch, aber der größere Teil der Mannschaft fährt auch über Hinwil. Dort müssen wir Material einpacken, denn alles, was hier verschrottet worden ist, müssen wir natürlich ersetzen."


    Frage: "Nächste Woche schon wieder ein Rennen zu fahren, bedeutet enormen Stress, nicht wahr?"
    Sauber: "Das ist richtig. Es ist nicht nur, dass wir zwei Rennen hintereinander haben, sondern es wartet auch die Tagesarbeit im Büro - und man darf nicht vergessen, dass die Integrationsarbeit von BMW ins Team schon vor einem Monat begonnen hat, was natürlich zusätzlich stresst, auch wenn es Spaß macht."


    Frage: "Worauf können sich die Fans Ihres Teams in Ungarn freuen?"
    Sauber: "Da bin ich mal vorsichtig. Wir sind mit sehr vielen guten Vorsätzen nach Hockenheim gekommen, wurden dann aber im Qualifying enttäuscht. Ich glaube, es müsste auch in Ungarn möglich sein, ein Fahrzeug unter die ersten Zehn zu bringen - und wenn man aus den ersten Zehn losfahren kann, dann sind auch Punkte möglich."

  • (F1Total.com) - So richtig zufrieden konnte Christian Klien mit seinem Rennen nicht sein. Zwar zeigte der Red-Bull-Pilot einen starken Auftritt, überholte Rubens Barrichello gleich zweimal, doch am Ende blieb ihm nur der undankbare neunte Rang, während Teamkollege David Coulthard mit Platz sieben zwei Punkte holen konnte.


    "Ich bin knapp an den Punkten vorbei, das ist unheimlich schade", so Klien. "Ich wäre gerne in die Punkte gefahren. Der Start von mir war nicht allzu gut. Die Reaktion selbst war gut, aber die innere Seite, wo wenig Grip war, war ein Nachteil. Ich habe bis zur zweiten Kurve zwei Positionen verloren. Und diese zwei Positionen haben mir dann zum Schluss gefehlt."


    Doch im Laufe des Rennens versuchte Klien, mit Kampfeinsatz den verlorenen Boden wieder gutzumachen. "Wir waren im zweiten Streckenteil deutlich schneller als die Ferraris. Ich hab Barrichello zweimal überholen können", erklärte er. "Beim zweiten Manöver habe ich ziemlich viel riskiert, weil ich da noch recht weit hinten war. Ich habe mir gedacht: 'Versuchst es einfach.' Es hat funktioniert."


    Insgesamt war das Rennen in Hockenheim aber positiv, denn es habe gezeigt, dass die Richtung stimmt. "Seit Kanada ist es das erste Mal, dass wir ein gutes Rennwochenende haben", so der Vorarlberger. "Der David ist in den Punkten, ich bin ganz knapp dran. Natürlich wäre ich gerne in den Punkten gewesen, das ist schon ein bisschen frustrierend. Aber insgesamt war es ein tolles Wochenende."

  • (F1Total.com) - Neben Sieger Fernando Alonso, der mit seinem geerbten Sieg in Hockenheim wieder einmal alles überstrahlte, sah Giancarlo Fisichella heute einmal mehr alt aus: Der Renault-Pilot patzte am Start, steckte dann im Mittelfeld fest und wurde am Ende Vierter. Doch was auf den ersten Blick nach einer farblosen Vorstellung aussieht, war in Wahrheit eine Gewaltleistung.


    Der 32-Jährige litt schon früh an Bremsproblemen an der Hinterachse und musste auf Anweisung der Box hin die Bremsbalance immer weiter nach vorne drehen, um die Hinterbremsen zu schonen. Chefingenieur Pat Symonds machte das Ausmaß des Schlamassels deutlich: "Am Ende musste er seine gesamte Balance nach vorne drehen und nur noch mit den Vorderbremsen bremsen - was hier alles andere als ideal ist", so der Brite.


    Das Überholmanöver gegen Michael Schumacher kurz vor Schluss, welches Fisichella noch auf Platz vier brachte, sei daher "großartig" gewesen, betonte Symonds. Was unmittelbar nach dem Rennen seitens des Teams noch nicht zugegeben wurde, inzwischen aber durchgesickert ist: Die Bremsen des WM-Siebenten waren schon so am Ende, dass man ihm via Funk nahe gelegt hatte, aus Sicherheitsgründen an die Box zu kommen und auszusteigen.


    Teamchef Flavio Briatore bestätigte dies im italienischen Fernsehen: "'Fisico' ist heute ein unglaubliches Rennen gefahren", lobte er seinen Landsmann. "Wir wollten, dass er aufgibt, weil er ein extremes Bremsproblem hatte. Es war gefährlich, ihn weiterfahren zu lassen, aber er wollte nicht hereinkommen. Zwei Runden vor Schluss haben wir ihm gesagt, dass er ein Manöver gegen Schumacher probieren soll, und das ist ihm auch gelungen. Er hat keine Fehler gemacht, ein Superrennen von ihm!"

  • (F1Total.com) - Neben Kimi Räikkönen war Jacques Villeneuve der Pechvogel des heutigen Rennens auf dem Hockenheimring, denn der Sauber-Petronas-Pilot wurde gleich mehrfach von Konkurrenten abgeschossen. Zwar blieb er in seiner Enttäuschung relativ ruhig und besonnen, ein paar kritische Worte gegen die noch recht unerfahrenen Formel-1-Neulinge Robert Doornbos und Tiago Monteiro konnte er sich dann aber doch nicht verkneifen.


    Über Doornbos, der in Hockenheim erstmals Patrick Friesacher bei Minardi-Cosworth ersetzen durfte, sagte er, dass er "zu aufgeregt" gewesen sei: "Sein Auto war das breiteste, das mir je untergekommen ist! Ich bin nach außen gezogen. Als er auf die Bremsen stieg, ging er wieder zurück auf die Linie. Das sollte nie passieren! Er hat das Auto während des Bremsens rübergezogen, deshalb haben wir uns berührt. Das ist Formel-Ford-Kram, einfach unnötig."


    Der 23-jährige Niederländer, der bereits vor dem Rennen zugegeben hatte, dass er sich "wie ein Kind am ersten Schultag" fühlte, hatte anschließend immerhin die Courage, aus freien Stücken auf den Weltmeister von 1997 zuzugehen und sich zu entschuldigen. Allerdings war er heute ohnehin nicht der einzige Attentäter gegen den Kanadier, denn auch Jordan-Toyota-Pilot Monteiro kostete Villeneuve eine komplette Frontpartie.


    "Ich habe keine Ahnung, was er getan hat", so der 34-Jährige über die Szene in der Haarnadelkurve. "Er sagte mir, dass er rechts geschaut hat, aber niemanden sehen konnte, aber dann zog er nach links. Wenn ich nicht rechts bin, dann muss ich doch links sein, oder? Dann ist er auf die Bremsen gestiegen. Das war ein bisschen gefährlich. Es macht aber keinen Sinn, sich darüber zu ärgern. Das ist erledigt und vorbei. Wichtig ist, das zu besprechen, damit er dazulernen kann und so etwas nicht noch einmal macht."


    Teamchef Peter Sauber trug die Zwischenfälle mit Fassung: "Jacques hat die, die Fehler machen, angezogen. Er war dreimal an der Box, zweimal zum Wechseln des Frontflügels", erklärte der Schweizer im Interview mit 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke. Eine Rechnung für die Nase werde er deswegen aber nicht an Jordan-Toyota schicken, denn: " Ich glaube, das würde zu zusätzlichen Problemen in der Formel 1 führen!"

  • (F1Total.com) - "A good day in the office", sagen die Briten, wenn sie einen erfolgreichen Tag hinter sich haben - und nach dem heutigen Grand Prix von Deutschland bediente sich auch Ralf Schumacher dieser Redewendung, wenn auch in einer eingedeutschten Variante: "Ein guter Tag im 'Büro' für mich und meine Crew", bilanzierte er auf seiner Internetseite.


    "Wir waren uns schon vor dem Rennen bewusst, dass wir eine starke Strategie haben würden. Obwohl es im Qualifying nicht den Anschein hatte, rechneten wir mit einem Punkteresultat", so der Toyota-Pilot. "Vollgetankt und mit einer guten Abstimmung habe ich meinen ersten Stint sicher und kontrolliert gefahren. Ich ahnte, dass es einige Fahrer vor mir geben würde, die weitaus früher als ich an die Box mussten für ihren ersten Boxenstopp. Dazu kam, dass es wichtig war, mit der Vordergruppe Kontakt zu halten, um weniger Zeit danach wieder herausfahren zu müssen."


    "Die Runden, die ich länger fuhr als die Anderen, habe ich genutzt, um schnelle Rundenzeiten zu fahren", ergänzte Schumacher. Bis zu folgendem Zwischenfall lief alles gut: "Nach dem zweiten Boxenstopp habe ich die kühleren Reifen unterschätzt und fuhr zu tief in Kurve zwei hinein. Dabei habe ich zwei Plätze verloren, von denen ich einen dann noch zurückgewinnen konnte", so der 30-Jährige, der sich in den letzten beiden Runden die Zähne an seinem um sechs Jahre älteren Bruder Michael im Ferrari ausbiss.


    Seine Gesamtbilanz fiel schlussendlich durchwegs positiv aus: "Letztendlich bin ich sehr zufrieden mit unserer Leistung", fasste er sein Wochenende vor eigenen Publikum zusammen. "Wir hatten ein gutes Rennauto zu unserer Verfügung und unsere Rundenzeiten waren im Renntrimm sehr konkurrenzfähig." Umso mehr freut er sich nun auf Ungarn: "Ich schaue sehr positiv in die Zukunft und freue mich auf die nächsten Rennen."