(F1Total.com) - Am 1. November übernimmt Red Bull das Sagen bei Minardi, doch gerade die personellen Fragen sind noch völlig ungeklärt. Während als Fahrer wahrscheinlich Vitantonio Liuzzi und Scott Speed zum Einsatz kommen werden, ist der Teamchefposten, der die Öffentlichkeit momentan am meisten beschäftigt, noch zu vergeben.
Als offensichtlicher Kandidat wurde zunächst Helmut Marko, derzeit Motorsportbeauftragter von Red Bull und Vorstandsmitglied des Formel-1-Projekts, gehandelt, doch der Österreicher wird auch künftig nicht ins operative Geschäft eingreifen. Die Idee, dass Christian Horner eine Doppelrolle beim A- und B-Team einnehmen könnte, ist ebenfalls vom Tisch, schließlich soll die Unabhängigkeit gewahrt bleiben. Aber wer sonst könnte das Red-Bull-Juniorteam leiten?
Nun hat auch Gerhard Berger abgesagt: "Mateschitz ist ein alter Freund von mir", erklärte er gegenüber 'Autosport-Atlas', "und ich war Mitte der 80er sogar der erste Red-Bull-Fahrer. Ich habe die Firma wachsen und wachsen gesehen. Meine Idee für das Team ist aber, es erfolgreich zu machen und Geld damit zu verdienen, während Red Bulls Motivation nur Marketing ist. Damit habe ich kein Problem, aber ich habe auf dieser Basis kein Interesse."
19 Tage vor der Übernahme Minardis steht also noch immer nicht fest, wer das Team leiten wird, und vorerst drängen sich auch keine neuen Kandidaten auf. Anzunehmen ist, dass Red Bull einen Überraschungsmann aus dem Hut zaubern wird, mit dem heute noch niemand rechnet - oder vielleicht gibt es sogar eine Managementfunktion für Gian Carlo Minardi, der bereits Interesse an einer weiterführenden Mitarbeit im von ihm gegründeten Rennstall signalisiert hat.
