Tauchen wie Käpt'n Nemo

  • Eine Möglichkeit, auf den Spuren von JV zu wandeln, ist das historische Helmtauchen (historical diving). Wer es einmal mitgemacht hat, vergisst es so schnell nicht. Jedenfalls ging es mir so und ich vermute, dass es viele Jules-Verne-Fans interessieren dürfte, deshalb dieses Posting.


    Schon das Anziehen so einer alten Taucherausrüstung mit Hilfe von drei bis vier Mann ist ein Erlebnis für sich: Man quetscht sich in einen dicken Gummianzug, aus dem nur die Hände herausschauen. Dann steigt man in eisenbeschwerte Taucherschuhe und kriegt einen cool aussehenden kupfernen Brustpanzer mit Kragengewinde angelegt. Darauf wird der kupferne Taucherhelm - mit drei oder vier Bullaugen - aufgeschraubt. Zum Schluss noch ein Geschirr mit schweren Gewichten vor Bauch und Rücken eingehängt, und das Luk am Taucherhelm wird zugeschraubt.

    Mit 80 kg Ausrüstung beladen stiefelt man ins Wasser. Anstrengend ist es nur an Land, unter Wasser füllt sich der Taucheranzug mit Luft und man ist ganz leicht. Anders als beim Sporttauchen schwimmt man aber nicht, sondern wird von den Gewichten unten gehalten. Wie Käpt'n Nemo und seine Leute wandert man in den Taucherschuhen über den Grund und schaut durch die kleinen Helmfenster in die Unterwasserwelt. Es ist eine total schöne Erfahrung!


    Die Atemluft kommt durch einen Pressluftschlauch, der am Helm angeschlossen ist. Zum Ablassen der verbrauchten Luft dient ein Regelventil am Helm, das man mit Kinn oder Wange auslösen kann.


    Für mich war es immer ein Traum, mal so zu tauchen, seit ich die JV-Filme kenne. Weil man im Helm kein Wasser schlucken kann und Mund und Nase freibleiben, kommt man auch als absoluter Anfänger gut zurecht. Natürlich geht es beim ersten Mal nicht tief runter, aber in so einem Anzug fühlt man sich schon in fünf oder sechs Metern Tiefe wie auf dem Grund der Ozeane.

    Die Helmtauchausrüstung entspricht in Technik und Materialien weitgehend der Zeit von JV und dürfte ihn wohl auch zu den Tauchszenen inspiriert haben. Tatsächlich waren die in den 20.000 Meilen-Verfilmungen eingesetzten Taucherausrüstungen oft optisch leicht veränderte Helmtauchgeräte.


    Wer mehr darüber wissen will, findet bspw. hier weitergehende Infos, Bilder und Links zu Vereinen und privaten Anbietern, die z.T. auch Anfängern die Möglichkeit zum historischen Tauchen bieten:


    www.helmtaucher.de