Beiträge von Jaxx

    Länge: 02:00:00"
    Label: Titania Medien
    Buch: Marc Gruppe
    Produzent: Marc Gruppe & Stephan Bosenius
    Regie: Marc Gruppe
    Technik: Bionic Beats
    Musik: Manuel Rösler
    Coverdesign: Nicole Viehöver, Alice Kaiser




    Inhalt:


    1843 am Heiligen Abend im viktorianischen London


    Für den grimmigen Geldverleiher Ebenezer Scrooge ist Weihnachten nicht mehr als verabscheuungswürdiger „Humbug“! Erst die Besuche seines verstorbenen Teilhabers Jacob Marley, sowie der Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht bewirken eine Wandlung. Scrooge beginnt, den wahren Sinn des Weihnachtsfestes zu erkennen ...





    Kritik:
    Neben Grusel- und Kriminalhörspielen veröffentlicht Titania Medien nun ein Weihnachtshörspiel. Ein Weihnachtshörspiel? Genau! Jedoch ist es nicht irgendeine Weihnachtsgeschichte, es ist die bekannte Geschichte von Charles Dickens: „Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!“


    Das alte Ekelpaket Ebenezer Scrooge, ein Geldverleiher aus London, der im Volksmund als geizig, unfreundlich, kalt- und herzlos verschrien ist, kennt keine Gnade. Auch die Weihnachtszeit lässt ihn völlig kalt. Seine Mitmenschen sind in seinen Augen Nichtsnutze, Bettler und Leute, die es nie zu etwas bringen werden. In der Geschäftswelt zählt nur kaltes Handeln und keine Gefühle zeigen. Diese Philosophie führte Mr. Scooge zu großem Reichtum aber auch zur Einsamkeit. Am 24. Dezember 1843, Mr. Scrooge ist alleine in seinem Geschäftshaus, passieren eigenartige Dinge. Es erscheinen Geister. Auch sein alter, bereits gestorbener Geschäftspartner Jacob Marley ist unter den Geistern. Sie wollen versuchen, Mr. Scrooges Herz zu erweichen und ihn zur Vernunft kommen lassen. Ein Unterfangen, welches unmöglich scheint. Ob es ihnen gelingen wird?


    Eine Geschichte, die das Herz berührt. So kann man sie bezeichnen, die Weihnachtsgeschichte, die Charles Dickens geschrieben hat. Eine Geschchte, die nicht gerade durch Dickens Phantasie entstand, sondern vielmehr durch die Armut, die im Europa des 19.Jahunderts herrschte und von der Dickens Familie nicht verschont geblieben ist.


    An dieser schönen Geschichte versucht sich nun Titania Medien an einer Hörspiel-Adaption. Zunächst muss ich noch erwähnen, dass mich die Ankündigung des Hörspiels nicht sonderlich beeindruckt hat. Neben den anderen, gelungenen Produktionen dachte ich: „Aha...eine Weihnachtsgeschichte“ und war eher enttäuscht als angetan.


    Nun, seit heute ist es anders. Heute hatte mich ein gewisser Mr. Scrooge förmlich in den Bann gezogen. Wieso? Weil einfach (fast) alles stimmt. Der Cast ist eigentlich nicht anders als bei den anderen Titania Hörspielen aber Christian Rode ist als Mr. Scrooge einfach unschlagbar! Man hört diesem Ekelpaket zu und möchte ihm am liebsten an den Hals springen. Sein Umgang mit anderen Menschen ist erniedrigend und doch schafft es Rode, zu gefallen. Diese Rolle spielt er nicht, er ist der Scrooge! Absolute Spitzenleistung!
    Der Erzähler und erster Geist wird von Friedrich Schoenfelder ("...im Reich der wilden Tiere") gesprochen. Auch er liefert eine 1A-Leistung ab. Gelegentlich war ich der Meinung, dass er Mrs. Scrooge und nicht Mr. Scrooge sagt. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht.
    Ansonsten ist der komplette Cast – wie gewohnt - gut ausgesucht und die Leistungen sind spitze.


    Besonders haben mir auch die Geräusche gefallen. Ob Pferdekutschen oder der kalte Wind, der durch die Gemäuer zieht...einfach toll! Mitfrieren ist keine Schande bei den Effekten. Neben den Effekten steht die Musik natürlich auch immer im „Fadenkreuz“ der Hörer. Hier kann man sich beruhigt zurücklehnen denn erneut ist Manuel Rösler für die Musik verantwortlich. Als Arbeit darf er es eigentlich nicht wirklich empfunden haben denn was kann es schöneres geben als für eine Weihnachtsgeschichte ein Orchester sprechen zu lassen? Saubere Arbeit!


    Das Cover weicht ein wenig von den anderen ab, was ich absolut nicht schade finde. Die gezeichneten Figuren passen gut zu dem Hörspiel, welches für die ganze Familie bestimmt ist. Ein kleiner Fehler hat sich im Inhaltstext auf der Rückseite eingeschlichen


    Fazit:
    Einen Weihnachtsklassiker der Superlative hat Titania Medien hier produziert. Das Konzept, klassische Geschichten gepaart mit erlesen Sprechern ins Rennen zu schicken, geht auf. Die zwei CD´s mit einer Spielzeit von 120 Minuten vergehen wie im Fluge.
    Die über 150 Jahre alte Geschichte ist aktueller denn je. Sie berührt das Herz und hier darf man den Gefühlen freien Lauf lassen. Das Hörspiel gehört unter jeden Weihnachtsbaum und man darf nur hoffen, dass das Versprechen im Cover eingehalten wird: „Weitere Folgen in Vorbereitung.“

    Dateien

    • scrooge.gif

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    Zitat

    Original von ollihimself
    Hi Jaxx...


    war nicht böse gemeint :(.


    Hi Olli!


    Ich habe Dein posting auch bestimmt nicht als solches empfunden! Im Gegenteil: Ich finde Deine Darstellung gut. Sie hilft mir, weitere "Fehler" zu vermeiden ;)




    @ ska: Die nächste Brille schenke ich Dir ;)




    @ all: Mich wundert es nur, dass viele Meinungen in den Foren eher in die Richtung "och nööö...nicht noch eine Gruselserie" (o.ä.)gehen, "Neuland" aber anscheinend nicht beachtet wird.



    Gruß


    Jaxx

    Hi Olli!


    Aber sollten nicht gerade die HSP-Begeisterten Interesse für ein Produkt entwickeln, das sich thematisch abgrenzt? Ober meinst DU, die "HSP-Welt" ist nicht offen für neue Themen?


    Gruß


    Jaxx

    Hi Clavi ;)



    An dem Alter wohl nicht aber vielleicht am Geschmack? Das nur ein HSP alle Geschmäcker anspricht ist auch utopisch aber bei einer sehr geringen Resonanz wurde wahrscheinlich etwas falsch gemacht. Diesen Punkt suche ich ;)

    Hi Leutz!


    Ich hab mal ´ne Frage an euch: Demnächst erscheint Road Bandits (Hörfabrik). Es wurden Hörproben, Trailer und Cover als Vorabinfo ins Netz gestellt und die Rezonanz ist - ehrlich gesagt - dünn. Mit Resonanz meine ich keine Vorbestellungen oder ähnliches, ich meine eine nette Forumdiskussion. Was mich - als Autor - natürlich interessiert ist , woran es liegt? Wurde etwas falsch gemacht oder spricht euch das Hörspiel (vielleicht das Thema) gar nicht an?



    Ich freue mich auf eure Antworten ;)



    Jaxx

    Buch: Ole Lund Kirkegaard, Peter Lach
    Produzent: Hans-Joachim Herwald
    Regie: Michael Weckler, H.-J. Herwald
    Technik: Hartmut Kulka





    Inhalt:
    Gummi-Tarzan, diesen Spitznamen hat Ivan Olsen von seinem Vater persönlich bekommen. Und wieso? Weil er nicht stark genug ist! Weil er in der Schule immer „Hosenwasser“ von den größeren Jungs bekommt! Weil er sich einfach nicht durchsetzen kann. Den kleinen Ivan Olsen bedrückt es natürlich sehr. Nicht einmal der Vater steht hinter ihm.


    Der kleine Unglücksrabe setzt sich aufs Rad und fährt ein Stück, als er plötzlich die Kontrolle verliert, wie sollte es auch kommen? Er rollt mit hoher Geschwindigkeit in einen Park und...trifft die „Raben Hexe“. Wo Hexen sind, da sind auch Zaubersprüche und so will sich der kleine Ivan Olsen auch verzaubern lassen. Doch die Raben Hexe steht vor einem Problem: Ivan Olsen wünscht sich, alles zu können...





    Kritik:
    „Gummi-Tarzan“, ein Hörspiel von Peter Lach, ist mir stark ans Herz gewachsen. Das 1981 produzierte Hörspiel bietet eine Sprechercrew dar, die wirklich einmalig ist. Zunächst haben wir den kleinen (armen) Ivan Olsen, den Gummi-Tarzan, welcher von Sven Plate gesprochen wird. Die Stimmlage des (damals) noch jungen Plate ist perfekt. Zu gerne nimmt man ihm den trotteligen, ungeschickten und naiven Ivan Olsen ab.
    Den Vater spricht Manfred Steffen und auch hier hätte man keinen anderen Sprecher nehmen dürfen. Steffen glänzt in seiner Vaterrolle, die alles andere als aufbauend für Ivan ist. Jedoch birgt das Hörspiel keine echten Gemeinheiten in sich, es sind eher Dialoge, die einen zum Schmunzeln bringen. Schmunzeln schreibe ich? Es darf natürlich auch gelacht werden.
    Nicht zu vergessen sind die Raben Hexe, welche von Katharina Brauren gesprochen wurde, Jens Wawrzceck, der einen der fiesen Jungen darstellt und der Erzähler Henning Venske, der nicht nur den typischen Monolog eines Erzählers bietet, sondern zudem auch ins Geschehen eingreift.
    Kurz: Die Sprecher sind alle top und schaffen es, zu begeistern!


    Effekte und Sounds sind so gut wie nicht vorhanden aber Klassiker leben von der Geschichte und nicht von der soundtechnischen "Verpackung".


    Fazit:
    Mit „Gummi-Tarzan“ wurde ein absolut tolles Hörspiel produziert. Auf wunderschöne Art und Weise wird gezeigt, wie groß das Phantasiereich der Kinder sein kann. Jedoch zeigt das Hörspiel auch, dass bei manchen Eltern Nachholbedarf in Sachen Erziehung besteht. Dieser zeitlose Aspekt läßt das 23 Jahre alte Hörspiel als nicht „verstaubt“ darstehen.

    Hier meine Rezi dazu:


    Grusel Kabinett - Die Familie des Vampirs (3)

    Länge: 01:18:00"
    Buch: Marc Gruppe
    Produzent: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
    Regie: Marc Gruppe
    Technik: Bionic Beats
    Musik: Manuel Rösler
    Coverdesign: Sabine Lindner, Alice Kaiser



    Inhalt:
    1788 in Kisolova, einem Dorf in Serbien


    Ein Wintereinbruch hindert Serge d’Urfe an der Fortsetzung seiner Reise. Im Haus der Familie des alten Gortscha findet er Schutz vor den Wölfen und Gefallen an der schönen Zdenka. Der Hausherr selbst ist vor Tagen aufgebrochen, um den berüchtigten Vampir Alibek zu töten. Zuvor hatte er seiner Familie eingeschärft, ihn keinesfalls mehr einzulassen, wenn er nach einer festgelegten Frist komme, da er dann selbst zum Vampir geworden sei.
    Mit Ablauf der Frist begehrt Gortscha Einlass in sein Haus ...







    Kritik:
    Erzählt wird die Geschichte des Serge d´Urfé. Serge wurde von der schönen Fürstin zum Narren gehalten und agierte als adeliger Spielball der arroganten und hübschen Madame. Aufgerieben von den letzten Monaten kommt dem jungen Serge ein Job im Ausland wie gerufen. Er gewinnt Abstand von der Fürstin und lernt die wunderschöne Zdenka kennen. Doch das Glück scheint zu trügen. Was ist mit Zdenkas Vater? Wieso ist er so eigenartig und hart? Konnte er den Vampir erlegen oder wurde er selbst zu einem?


    Die schaurig-schöne Liebesgeschichte bietet dem Hörer ein großes Spektrum an Unterhaltung. Sprecher der Superlative gaukeln dem Zuhörer eine Reise in eine düstere Vergangenheit vor. Namen wie David Nathan, Peer Augustinski, Daniela Hoffmann, Jürg Löw und Regina Lemnitz stehen für Können und Sprachkunst. Das Zuhören macht hier wirklich sehr viel Spass! Leicht enttäuscht war ich jedoch, da Christian Rode dieses Mal leider nicht mit von der Partie war. Mitnichten schmälert dieser Zustand die Qualität der Reihe aber als eingefleischter Rode-Fan nimmt man diesen Zustand mit Wehmut zur Kenntnis ;o)


    Als bravourös kann ich erneut die Musik titulieren. Manuel Rösler versteht es wirklich hervorragend den musikalischen roten Faden gekonnt durch das Hörspiel zu weben. Nicht aufdringlich aber dennoch eine stetige Präsenz lassen eine musikalische Begleitung ertönen die bezaubernd ist.


    Fazit:
    Titania Medien tituliert die Grusel Kabinett Reihe als Meisterwerke der Schauer-Romantik, und eigentlich kann man dem nichts entgegensetzen. Die Familie des Vampirs rundet die Reihe nach oben ab und ich hoffe inständig, dass diese Reihe fortgesetzt wird!

    Ich hänge meine Rezi mal ran ;)





    Grusel Kabinett - Carmilla, der Vampir (1)

    Länge: 01:18:00"
    Buch: Marc Gruppe
    Produzent: Stephan Bosenius, Marc Gruppe
    Regie: Marc Gruppe
    Technik: Bionic Beats
    Musik: Manuel Rösler
    Coverdesign: Stephan Bosenius, Sabine Lindner, Alice Kaiser


    Sprecher


    Carmilla - Daniela Hoffmann
    Laura - Manja Doering
    General - Heinz Ostermann
    Mme Perrodon - Regina Lemnitz
    Mlle de Lafontaine - Arianne Borbach
    General Spielsdorf - Christian Rode
    Bertha - Janina Sachau
    Die Fremde - Dagmar von Kurmin
    Istvan - David Nathan
    Doktor - Joachim Tennstedt
    Händler - Jens Hajek
    Laura als Kind - Theresa Mertens




    Inhalt:
    1868 in einer einsamen Gegend der Steiermark. Vor dem Schloss eines pensionierten Generals verunglückt eine Kutsche. Wirklich nur ein Unfall? Die mysteriöse Insassin ist gezwungen, ihre junge Tochter in der Obhut der Schlossbewohner zurückzulassen. Die ätherisch schöne Carmilla übt auf alle, aber besonders auf Laura, die gleichaltrige Tochter des Generals, eine starke Faszination aus. Ein undefinierbarer Zauber umgibt das Mädchen. Noch ahnt niemand, dass Carmilla ein dunkles Geheimnis hütet...



    Kritik:
    Mit „Carmilla, der Vampir“ startet Titania Medien ihre neue Grusel-Serie „Grusel Kabinett“. Der Auftakt ist, um es auf den Punkt zu bringen, genial! Ein Rendezvous der Leidenschaften, welche aus LeFanus ästhetischer Feder und dem Wille einer perfekten Umsetzung von Seiten Titania Medien bestehen, wird in einer Art und Weise umgesetzt, wie sie kongenialer nicht hätte sein können.
    Die Geschichte ist sehr homogen. Der Fluß der Story, der Aufbau der Klimax, die Untermalung der musikalischen Parts – ganz nach klassischen Sinn wird dem Hörer der Aufbau „Spannung-Steigerung-Höhepunkt“ geboten – und das mit einer Besetzung der Spitzenklasse.


    Nun gut, der Name „Grusel Kabinett“ mag bei manchem Hörer sicherlich Handlungsstränge ins Gedächnis rufen, die hier ganz bestimmt nicht zum tragen kommen. „Carmilla, der Vampir“ ist, ähnlich wie bei den Geschichten von Edgar Allen Poe, als klassischer Grusel zu verstehen und so fallen actionreiche Szenen gänzlich weg.


    Ein Blick auf die Besetzung läßt die Herzen höher schlagen: Daniela Hoffmann, Christian Rode, Joachim Tennstedt, David Nathan u.a. bürgen alleine mit ihrem Namen für gute Qualität. Den besagten Sprechern macht es absolut Spaß zuzuhören.


    Ein Name der in der Hörspielbranche nicht mehr wegzudenken ist, wenn es um Musik geht, ist Manuel Rösler. Erneut stellt er sein Können unter Beweis und begleitet das Hörspiel fabelhaft mit klassischen Klängen, wie sie einfühlsamer nicht hätten sein können. Eine tolle Leistung, die megastark ins Ohr geht!


    Das Cover ist mit Sicherheit eine Sache des Geschmacks. Ich finde es ein wenig zu eintönig und fantasielos. Hier zeichnet sich jedoch der Stil von Titania Medien ab: reale Bilder und Zeichnungen zu kombinieren.


    Fazit:
    Wer sich gerne Höspiele mit einer tollen Handlung, super Sprechern und begeisternder Musik hört, der darf hier sorglos zugreifen. „Carmilla, der Vampir“ ist für Fans des klassischen Gruselns ein Muss!
    Der erste Teil des „Grusel Kabinett“ hat mir sehr gefallen und ich bin auf die beiden nächsten Folgen sehr gespannt!

    Länge: 01:18:00"
    Buch: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
    Produzent: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
    Regie: Katja Behnke, Klaus Brandhorst
    Technik: Peter Walhorn
    Musik: Markus Skroch
    Coverdesign: Sandra Stücker



    Inhalt:
    Der Brief war einfach da. Ohne Absender, ohne Briefmarke, ohne Poststempel. Eine Einladung zu einem Treffen. Um eine Geschichte zu erzählen. Dieser Termin ist wichtig, unendlich wichtig. Denn das Erzählen der Geschichte ist der Schlüssel. Und die einzige Möglichkeit, das bevorstehende Unheil abzuwenden.



    Kritik:
    Eine neue Serie ist aus der Kiste der Pandoras gehüpft: Kassandras Kinder! „Die Einladung“ nennt sich der erste Teil und das Besondere ist die absolut geniale Verknüpfung zwischen Hörspiel und inszenierter Lesung! Der Hörer wird permanent zwischen vorgetragenen Geschichten und Real-Szenen hin- und hergerissen. Diese Zusammensetzung gefällt mir sehr.


    Zur Handlung: Drei Personen haben einen Brief bekommen. In diesem steht, wo sie sich zu treffen haben und was sie dort machen sollen. Sie sollen jeder eine Geschichte erzählen. Wird die Geschichte erzählt – es sind meist unheimliche, fast grausame Geschichten – so findet das Ereignis im wahren Leben nicht statt, doch was passiert, wenn eine Geschichte nicht vorgetragen wird? Zwei Personen folgen dem Aufruf doch die dritte Person – Marie Louise Reiners – schickt einen Privatdetektiven zum Treffpunkt. Kann er ihre Geschichte erzählen? Darf er es? Was passiert, wenn ein anderer als die aufgeforderte Person die Geschichte vorträgt?


    Die Macher von Pandoras Play haben hier ein geschicktes Händchen bei der Besetzung der Rollen an den Tag gelegt. Marco Göllner, als Privatdetektiv Henrich Kant gefällt mir absolut spitze! Es macht Spaß, seiner Stimme zu lauschen. Recht professionell und mit einer Steigerung gegenüber älteren Produktionen (wie z.B. Der Schneemann) sorgt Göllner für ein tolles Hörspielerlebnis. Tolle Leistung. Zwei weitere (Haupt-) Personen haben mich ebenfalls überzeugt: Nicola Preinesberger (als Susie Martens) und Nico Steckelberg (als Thomas Fleiderer). Beide Sprecher wirken entspannt und professionell. Gerade ihre Geschichten-Lese-Parts sind ein Leckerbissen für jedes Ohr, wobei Nico Steckelberg nicht nur spricht, von ihm stammt auch die zweite Geschichte (Die bessere Hälfte) welche ohne Zweifel ein Highlight unter den Kurzgeschichten darstellt. Damit möchte ich die beiden anderen Geschichten ( Die Statue von Ralf Sandfuchs und Die Ausgeburt von Jens Böwer) keineswegs deplatzieren aber „Die bessere Hälfte“ gefiel mir am besten.


    Die Mischung aus Geräusche, Musik, inszenierter Lesung und Hörspiel macht Kassandras Kinder sehr interessant. Die Stimmung ist recht unterschiedlich, bedingt durch die verschiedenen, ständig wechselnden Plätze aber tendentiell eher düster, wobei die Musik hier einen nicht ganz unwesentlichen Part übernimmt. Klavier eignet sich halt am besten für die Untermalung des Schaurigen.


    Fazit:
    Eine tolle, neue Serie haben Katja Behnke und Klaus Brandhorst hier auf die Beine gestellt. Mit der ersten Folge „Die Einladung“ zeigen die beiden Bielefelder, dass sich die Grenzen zwischen Hörspiel und –buch genial verwischen lassen. Toller Serienstart mit Lust auf mehr.

    Länge: 00:59:00"
    Buch: Olaf Seider, Irina Hunka
    Produzent: Olaf Seider
    Regie: Olaf Seider
    Technik: Olaf Seider / Kai Becker
    Musik: Kai Becker
    Coverdesign: lillebror@hoerspiele.de



    Inhalt:
    Etwas unglaubliches ist geschehen - Professor Engholm findet den Schatz der Niebelungen. Natürlich reisen die drei jugendlichen Redakteure des neuen Forums www.mystery-and-crime.de sofort nach Worms um diese Sensation Hautnah mitzuerleben. Kaum angekommen erleben die Cody, Alex und Olli "den Fluch der Gargoyles"!



    Kritik:
    Eine gelungene Fortsetzung der neuen Serie „Mystery & Crime“ drang mit „Der Fluch der Gargoyles“ in meine Ohren. Die Komposition aus Sprechern, Musik und Story ist insgesamt gelungen. Zwar gibt es einige Passagen die bessere Geräusche „verdient“ hätten (Tauchszene am Anfang) aber die junge Serie besitzt jede Menge Potential, welches ausgebaut werden kann.
    Die Story ist kurzweilig und spannend umgesetzt worden. Ich hatte zwar den Eindruck, dass Parallelen aus „Sieben Siegel“ und „Point Whitmark“ zu erkennen waren aber auf dem Hörspielsektor kann man das Rad nicht neu erfinden, und somit ist die Story okay. Interessant und lehrreich sind die kurzen Erzählungen über Siegfried, Etzel und Co.
    Die Sprecherleistungen haben mich ebenso überzeugt. Pessler und Schult ragen hier natürlich heraus aber der Rest der Mannschaft ist ebenfalls gut. Selbst Irina Hunke als Erzählerin hat mich dieses Mal überzeugen können. Ihre sonst sehr monotone und zum Teil gelangweilt klingende Stimmlage ist im Fluch der Gargoyles kaum noch zu erkennen. Eine tolle Steigerung!


    Die Musik ist – wie im ersten Teil – sehr gut. Leider wurde in den ersten Szenenwechseln zu häufig das Titellied eingespielt. Eine bessere Verteilung der Musikstücke wäre, meiner Meinung nach, interessanter. Ansonsten gibt es für die Beschallung ein „Top“.


    Enttäuscht hat mich das Cover. Das erste gefiel mir schon nicht und das Cover vom zweiten Teil geht leider nochmal einen Schritt zurück. Die Wasserspeier wirken eher lustig als mysteriös und verfehlen somit ihre Wirkung. Ich denke, dass In lillebror mehr steckt und freue mich auf die Cover der nächsten Folgen.


    Fazit:
    Der zweite Teil der jungen Serie „Mystery & Crime“ bereitet viel Hörspass. Musik, Sprecher und Handlung bilden ein solides Gerüst und lassen auf weitere tolle Folgen hoffen. Weiter so!

    Länge: 00:50:00"
    Buch: Peter Riesenburg
    Produzent: Rabbit Studio
    Regie: H.-J. Herwald / Peter Riesenburg
    Technik: H.-J. Herwald
    Musik: Peter Riesenburg, Ludger Billerbeck, Tomas Kröger, Alexander Ester
    Coverdesign: Timo Wuerz



    Inhalt:
    Auf einer Hamburger Prominenten-Party werden Brieftaschen und Schmuckgegenstände gezockt.
    Und auf der kommenden Veranstaltung soll ein weltberühmter Modeschöpfer seine neuste Parfüm-Kreation vorstellen.
    Wenn die Langfinger da wieder zugreifen, wird es zum Fiasko für Party-Veranstalter Wagner. Ein Fall für Knall & Fall!
    Wie das Detektiv-Duo mit Hilfe von Erfinder Nicki und Sekretärin Vanessa den Fall klären, erleben wir in einem aufregenden
    Hörspiel mit Spannung, Witz und vielen Prominenten!




    Kritik:
    Mit „Die Party der Zocker“ steht der dritte Fall der Privatdetektive Knall & Fall an. Dieses Mal mischen sich die Helden auf eine Party unter das prominente Volk, welches vor Dieben beschützt werden soll. Doch die Diebe haben es faustdick hinter den Ohren und haben so manche Tricks auf Lager. Eine echte Herausforderung für das Trio Knall & Fall und Vanessa


    Rasant, spannend und wortwitzig wird die noch junge Serie für Kinder ab 8 Jahren fortgeführt. Konni Knall und Fabian Fall – die beiden Helden der Serie – überzeugen durch ihre Sprüche. Mitunter ist die Wahl der Worte etwas slangbehaftet aber so mögen es halt die Kids von heute.
    Sehr beeindruckend und unheimlich witzig finde ich die „Besetzungen“ der prominenten Gäste. Hier hat sich Autor Peter Riesenburg etwas Tolles einfallen lassen. Zuviel wird nicht verraten aber aber freut euch auf Prominente aus der Politik, Sport und der Musikbranche.


    Die Sprecher leisten hier eine insgesamt tolle Arbeit. Erzähler Claus Wilke bringt mit seiner seriösen Stimme einen gewissen Grad der Ernsthaftigkeit ins Geschehen wobei die Protagonisten eigentlich permanent am „Sprüchkloppen“ sind. Diese Mischung gefällt mir recht gut. Zudem konnte „Sexytärin“ Vanessa Berger (Traudel Sperber) in dieser Folge beweisen, dass sie auch andere Situationen gut umsetzen kann und nicht nur mit der „möchtegerne-sexyhaften“ Stimme ins Mikro haucht.


    Das musikalische Gerüst ist echt der Hammer. Anfangslied und Zwischensequenzen gehen gut ins Ohr und machen Laune auf mehr. Die Geräusche sind ebenfalls toll. Kurz gesagt: Die Mischung stimmt!


    Fazit:
    „Die Party der Zocker“ steht den ersten beiden Folgen in nichts nach. Hier stimmt eigentlich alles. Starke, coole Sprüche, tolle Musik, rasante Handlung und tolle Sprecher. Reent Reins hat es eben gut drauf, einen Detektiven zu spielen. Hinzufügen möchte ich, dass die Stories für Kinder ab 8 Jahre sind. Wahre Fans hochkomplexer Kriminalfälle werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Ich persönlich freue mich schon auf den vierten Teil und hoffe, dass noch recht viele Teile der Serie erscheinen werden.