Posts by Norbert

    Man konnte nachstechen. Ein Beispiel kannst du dir auf Andreas’ Seite anschauen: https://www.j-verne.de/verne_edit5.html
    Aber man kann wohl davon ausgehen, dass sich immer kleine Abweichungen finden lassen. Käptn, hol die Lupe raus ;)

    Das Beispiel sticht nicht (sorry für das Wortspiel) . Oder höchsten so ähnlich. Ein Drama in den Lüften aus dem Adolph-Schumann-Verlag erschien erst nach 1900, also 50 Jahre nach der Illustrirten Welt. Als Umdruckverfahren dort würde ich Photozinkotypie nennen. Von Ries wird dafür aber das Jahr 1859 als Erfindungsjahr angegeben. Mit Sicherheit sieht man bei höherer Auflösung mehr. Es wäre also hilfreich, wenn ein Originalbandbesitzer (Bernhard?) eine Vergrößerung von z.B. den Schlittenhunden auf S. 36 anfertigen könnte. Die Abweichungen werden vermutlichin Richtung "teigig" gehen.

    11.2 b)

    W., E. v.: Jules Verne, Wiener Zeitung, Beilage Wiener Abendpost, 7.11.1874, Nr. 256 (Rezension zu Les naufragés de l’air. L’île mysterieuse (Die geheimnisvolle Insel, erster Band: Die Schiffbrüchigen des Luftmeers) mit ausführlicher Inhaltsangabe und Übersetzung der ersten Zeilen des Romans)

    Falls von Interesse: Die Initialen "E. v. W." kann man höchstwahrscheinlich auflösen zu "Eduard von Waclawiczek (1867-1936)". Der Beweis geht über den Umweg über eine Rezension in ANNO, Wiener Zeitung, 1906-08-12, Seite 3 (onb.ac.at) zu einem Aufsatz "Um die Adria". Bei der erwähnten, 1900 gegründeten Zeitschrift Das literarische Deusch-Österreich war v. Waclawiczek nicht nur Autor des Artikel, sondern auch Herausgeber.

    Ist irgendwie ersichtlich, wann die Folgen erschienen?

    Es ist ersichtlich! Und zwar durch die Annoncen, die in politisch befreundeten Zeitungen erschienen sind. Ich habe neben der Aachener Zeitung noch 9 weitere ausgemacht und da gibt es zeitlich zwei Cluster: Der erste 24. /25. Juni, der zweite um den 23./24. September. Der Annoncentext ist immer derselbe. Nehmen wir an, dass sich der Roman über diese Zeit erstreckte, dann wären es bei einer täglich erscheinenden Zeitung wie dem Münchener Fremdenblatt etwa 4 Seiten pro Ausgabe.

    1.33:

    3-2 Graf Sandorf, in: Münchener Fremdenblatt, München, um September 1887, Übers. NN (Anfang und Ende des Abdrucks unbekannt, lief – laut einer Anzeige in einer Aachener Zeitung – im September 1887, s. Echo der Gegenwart, Zweites Blatt vom 18.9.1887 (39. Jg. Nr. 215) (online verfügbar))

    Vorschlag:

    1.33:

    1-2 Mathias Sandorf, in: Romanbeilage zu Münchener Fremdenblatt, München, 2. HJ 1887 (Anfang und Ende des Abdrucks unbekannt) (536 S.). Autorisierter Nachdruck v. 1

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    Was wie ein Fantasiebild aussieht, ist historisch verbürgt. Denn eine mögliche Vorlage erschien schon im Jahre 1862 in Tour du Monde von Lancelot mit diesem Bild:

    Diese Darstellung ist ein schönes Beispiel dafür, was passieren kann, wenn der Autor (in diesem Fall Michel Verne) dem Illustrator (hier George Roux ) nicht auf die Finger schaut. Dieudonné Lancelot hatte diese Ansicht vom Haidplatz in Regensburg 1860 auf der Reise nach Bukarest gezeichnet, die dann, wie oben von Andreas erwähnt, 1862 in Tour du Monde veröffentlicht worden war. So schön, so gut! Abgebildet ist das Hotel Goldenes Kreuz, das 1860 genauso aussah, wie auf Andreas' zweitem Bild. Kurz darauf aber wurde das mittlere Gebäude mit dem Erker um zwei Geschosse aufgestockt und ebenfalls mit Zinnen versehen. Ab 1862 sah das Gebäude (bis heute noch) dann so aus (aus meiner Ansichtskartensammlung, datiert 17. Juni 1900):

    Warum sind die Jahreszahlen wichtig? Weil bei Michels Version Monat und Jahr der Handlung genau angegeben ist: August 1876. Zu dieser Zeit hatte aber das Goldene Kreuz schon sein neues Gesicht! Vielleicht ist Euch noch ein weiterer Fauxpas aufgefallen. Auf der Fotografie sind ein paar Personen vor dem sog. Justia-Brunnen zu sehen. Verglichen mit der Magd, die in Roux' Bild Wasser schöpft, sind die realen Personen Zwerge!

    Respekt, was du bisher zusammengetragen hast! Nur zwei Anmerkungen:

    1) Die Zuschreibung "Meidingers Jugendschriften", egal ob damit "Meidinger's Jugendschriften-Verlag" oder "Meidinger's Jugendschriften Verlag G.m.b.H." gemeint ist, finde ich okay, weil es Wolfgang auch so gemacht hat und wir bis heute nicht definitiv wissen, ob es nach 1906 noch unterschiedliche Nachfolger für die Jugendschriften gab, oder ob sich bei einem nur die juristischen Rechtsform der Firma geändert hat.

    2) (Erde zum Mond) Warum übernimmst Du für 15-2 nicht auch den Übersetzer Wilhelm Thal von Nr. 13? Glaubst Du Wolfgang nicht?

    15-2 Von der Erde zum Mond, in: Nebraska Staats-Anzeiger und Herold, Grand Island, 27.5.1904 bis 22.7.1904 jeweils im zweiten Teil der Ausgabe (24. Jg. Nr. 39 bis 47), Übers. NN (Text übernommen von Hillger, s. Nr. 13, wobei Hillger normalerweise die Unflad-Texte übernahm; dort ist als Übersetzer Rudolf Damm angegeben, s. Nr. 9) (online verfügbar)

    Rudolf Damm hat Nr. 210/211 (80 Tage) von Kürschners Bücherschatz übersetzt, das stimmt, aber das war's dann schon. Auch R. N. Bloch schreibt die Übersetzung von Nr. 306 Wilhelm Thal zu. Es ist doch auch naheliegend (wenn auch kein Beweis), dass der Übersetzer das Vorwort schreibt. Wie z.B. die Heichens bei Weichert.

    Als JV-Purist halte ich von Bildaussage rein garnichts👎. Müsste eigentlich KA heißen statt KI (Künstlerische Annexion). Ansonsten hübsche Steam-Punk-Komposition. Wobei ich mich generell frage, was PaintShop mit künstlicher Intelligenz zu tun haben soll?

    Du machst das meiner Meinung nach zu kompliziert. Unter Punkt 1-3 darf nicht 1907 stehen. Und 1920 (eigentlich 1925) ist die 2. Auflage schon längst Makulatur. Es ist unnötig, bei 1-3 mit dem Begriff "2. Auflage" zu operieren.

    Ich glaube, ich mache es so:

    1.41:

    1-2 Cäsar Cascabel, Meidinger, Berlin, 1906, 384 S., Übers. NN, Illustr. George Roux (2. Aufl. von Nr. 1 mit nur noch 65 Illustrationen statt 85)

    1-3 Cäsar Cascabel, Meidinger’s Jugendschriften, Berlin, 1907, 384 S., Übers. NN, Illustr. George Roux (quasi-identisch zu Nr. 1-2, weiterhin 2. Aufl., aber Verlagsausgliederung; die 3. Aufl. von ca. 1920 ist innen fast gleich, weist aber auch Unterschiede auf und ist v. a. durch ein abweichendes Deckelbild leicht zu erkennen)

    Wir wühlen hier an den schlimmsten Stellen. Der Grund ist einfach der, weil es damals keine Jahreszahlen im Impressum gab.

    1-3 gab es frühestens erst 1920 . Das mit "weiterhin 2. Aufl." hab ich nicht verstanden. Es sollte meiner Meinung nach heißen:

    1-3 Cäsar Cascabel, Meidinger’s Jugendschriften, Berlin, ca. 1925, 384 S., Übers. NN, Illustr. George Roux (quasi-identisch zu Nr. 1-2, weiterhin 2. Aufl., aber Verlagsausgliederung; die 3. Aufl. von ca. 1920 ist innen fast gleich, weist aber auch Unterschiede auf und ist v. a. durch ein abweichendes Deckelbild leicht zu erkennen)

    Danke, aber wenn ich es richtig verstanden habe, lief es schon ab 1907 unter Jugendschriften … und wenn man dann Thadewalds Systematik beibehalten will, bräuchte man schon für die 2. Aufl. einen weiteren Eintrag.

    Ja, klar braucht es drei Einträge. Der erste von 1891, der zweite von 1906, beide H. J. Meidinger, der dritte von 1925, Meidinger's Jugendschriften. Steht aber alles in N20.

    Edit:

    Vielleicht sind doch noch mehr Einträge nötig, Thadewald hatte ja zw. Meidinger und Meidingers Jugendschriften unterschieden, siehe weiter oben den Eintrag zu 20k.

    Richtig! Es ist noch 1-3 notwendig:

    1-3 Cäsar Cascabel, Meidinger's Jugendschriften, 11. bis 13. Tausend, Berlin, ca. 1925, (Inhalt wie 2. Aufl., HL-Band mit aufgeklebten Deckelbild, mindere Druckqualität).

    Und hier noch der geänderte Eintrag zum Bericht über den Brief an den Westpreußen:

    11.2. b)

    Anonym: Ein Brief von Jules Verne über das deutsch-französische Verhältniß, im Artikel „Politische Uebersicht“, in: Danziger Zeitung, Danzig/Gdańsk, Abendausgabe vom 7.1.1891 (Nr. 18687) (online verfügbar) (auch in weiteren Zeitungen in geänderter Form abgedruckt, z. B. in: Rhein- und Ruhrzeitung, Duisburg am Rhein und Mülheim an der Ruhr, Abendausgabe vom 9.1.1891 (online verfügbar), mit dem abschließenden Kommentar: »Der westpreußische Freund der „Danz. Ztg.“ wird sich überzeugt haben, daß er ein wenig naiv gehandelt hat.«)

    Passt!

    Nur Nr. 27 ! Genauere Jahreszahl ist jedoch nicht "um 1905" sondern "ab 1907". Nr. 33 war wesentlich später, ungefähr nach 1937, da schon auf Druck der Reichsschrifttumskammer, die nicht mehr so viele jüdische Verlage sehen wollte. Nr. 33 hat auch einen anderen Illustrator (F. Müller-Münster) und das Wissen um die Initialen des pseudonymen Autors war auch verloren gegangen ("H." Hoffmann).

    Neh, rote Abbildung ist Leineneinband der Ausgabe mit 237 Seiten. Meidingers Jugendschriften.Sammlung Thadewald. Die Zusammenhänge zwischen Globus Verlag und Meidinges Jugendschriften sind ein eigenes Thema und ein Leckerbissen für Buchwissenschaftler mit einem Faible für Warenhausbuchhandel. Aber Dein ebay-Fund ist ein wichtiger Baustein. Nur hat für uns Insider der Verkäufer durch die Abbildungen eigentlich schon alles verraten. Deshalb greift hier Andreas' Bemerkung bzgl. Trödelmarkt. Wolfgang hätte natürlich die 44 Euro spendiert.

    Hab's gefunden: Danziger Zeitung 7. Januar 1891, Abendausgabe. Einiges ist merkwürdig, z.B. warum hat Verne den Brief erst nach der Veröffentlichung in Deutschland selber veröffentlicht? Oder, stand der Zusatz mit Tissot wirklich in dem Brief? Oder, wenn der Westpreuße so saugrob geantwortet hat, warum erwähnt er das selbst nicht ?

    Ich würde stark dafür plädieren, den Zeitungsartikel in eine Nautilus XX aufzunehmen!

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    Hans Fromm: »Bibliographie deutscher Übersetzungen aus dem Französischen 1700-1948« Band 6, S. 208 ff. Verlag für Kunst und Wissenschaft, Baden- Baden 1953.
    [Zu dieser Ausgabe: Streifzüge durch die deutsche Vernistik. Einleitung des Herausgebers. Jules Verne: Werke, S. 51]

    Wolfgang merkte hierzu an, dass man bzgl. "Wurzelsuche" dort auch nicht fündig wird. Oder in anderen Worten, Fromm geht nicht wieter zurück als bis zu Hartleben.

    LG
    Norbert