Beiträge von Volker Dehs

    Nochmal zur Kürzung von Pawlak: Meines Wissens wurde nur bei Jonathan das Ende gekappt, weil es nicht mehr in den 2. Band hineinpasste (etwas rigoros, wie ich meine, nach dem Motto: Schnippschnapp, Pimmel ab). Da das ganze Unternehmen auf Billigkeitsbasis funktionierte, werden die wohl kaum jemanden beauftragt haben, die Hartleben-Ausgaben nach Kürzungsmöglichkeiten durchzulesen (das kostet nämlich Zeit und Geld). Insofern hat Pawlak - bis auf die oben angeführte Ausnahme - Hartleben 1:1 nachgedruckt, allerdings manchmal (wie auch die CD-Rom) nicht zwischen dem alten S und F unterscheiden können, so dass es manchmal zu lustigen Fehlern kommt, zB "Reife" statt "Reise", "Hasen" statt "Hafen".


    Weltbild korrigiert und redigiert Hartleben und Weichert (und die alte DDR-Ausgabe), ohne mit dem frz. Original zu vergleichen, so dass de Text zwar einen moderneren Anschein hat, aber die damaligen Auslassungen natürlich nicht eingefügt werden.


    So long,

    Puh, das ist gar nicht so einfach zu sagen. Es scheint ja so, dass seit der Jahrtausendwende die Kaufkraft abgenommen hat, insofern sind Bücher schon teurer geworden. Nur: billig waren sie noch nie, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt. Und schließlich hast Du insofern Recht, als sich ein Verlag zwischen schöner Ausstattung und Neuübersetzung / editorischer Betreuung entscheiden muss, wenn er rentabel bleiben will. Wer würde meine fadengebundene Leinenausgabe mit Lesebändchen ausgestatte Übersetzung von "20.000 Meilen" lesen (und kaufen) wollen / können, wenn sie 60 Euro kosten würde??? Wo es doch mindestens 2 andere verfügbare (fast) vollständige Übersetzungen als Taschenbuch gibt??? Insforn ist auch die Hardcover-Ausgabe von Winkler nicht mit der hübschen Sandorf-Ausgabe vergleichbar.


    Aber bleiben wir beim Beispiel Mathias Sandorf und die Kosten der Hetzel-Ausgabe. Nach den Vorgaben der Frz. Bank entspricht ein damaliger Franc etwas mehr als 3 Euro, was allerdings unzuverlässig bleibt, da das Einkommen der Bevölkerung im 19. Jahrhundert anders war als heute, dh wesentlich mehr Leute wesentlich weniger verdient haben und der Anteil derer, die sich Bücher leisten konnten, entsprechend gering war.


    Ein Band der broschierten Hetzel-Ausgabe ohne Illus hat 3,50 F. gekostet, also ca. 12 Euro, bei drei Bände entsprechend 36 Euro, die drei Bände in Leinen gebunden 13,50, also über 40 Euro.


    Die großformatige Ausgabe mit Illus broschiert um die 10 F. (30 Euro), ledergebunden 15 F (48 Euro).


    Wer lesen wollte, musste immer schon blechen, wer's besonders schön haben wollte, entsprechend mehr...

    Ich gebe Andreas völlig Recht, denn es handelt sich um einen Nachdruck der alten Hartleben-Fassung ohne editorische Trallala (wobei ich nicht genau nachgeprüft habe, inwieweit der Text der modernen Rechtschreibung angepasst worden ist). Jedenfalls hätte ich kein schlechtes Gewissen, das Buch - wollte ich es denn haben - antiquarisch über zvab.com oder abebooks.de zu erwerben, wo immer mal wieder Exemplare um die 14 Euro angeboten werden.

    Hallo an alle. Möglicherweise ist die von mir kommentierte Reihe von Verne-Titel mit 5 Titeln (bis Ende 2007) doch noch nicht ausgereizt, ... sollten sich die Bücher gut verkaufen. Natürlich geht ein Verlag danach, was sich für ihn am meisten lohnt, was verständlich ist. Aber mir scheint es auch legitim, unter allen Benutzern dieses Forums mal eine Umfrage zu starten, welche Verne-Titel sie am liebsten in einer wissenschaftlich kommentierten Ausgabe und vollständigen & zuverlässigen Übersetzung haben würden.


    Darum möchte ich mal darum bitten, dass jeder eine Rangliste von bis zu 3 Verne-Titeln erstellt (die noch nicht im Programm bei Winkler drin sind, also NICHT:
    - In 80 Tagen um die Welt
    - Reise zum Mittelpunkt der Erde
    - Von der Erde zum Mond
    - Reise um den Mond
    - 20.000 Meilen unter den Meeren),


    und zwar in zwei Kategorien (sofern beide nicht zusammenfallen):


    a) Titel, die jeder für die wichtigsten Verne-Romane hält
    b) Titel,die jeder sich persönlich in einer guten Ausgabe wünschen würde


    Die Ergebnisse würde ich dann irgendwann mal an den Verlag weiterleiten. Wer weiß, ob das Auswirkungen auf dessen Entscheidung haben könnte.


    Grüße

    Hallo, ja darauf kann ich direkt antworten.


    Zunächst: die Reihe bei Artemis & Winkler beschränkt sich weiterhin in der Tat auf:
    - Reise um den Mond (im Frühjahr 2007)
    - 20.000 Meilen unter den Meeren (Herbst 2007)


    Ich hätte mir auch mehr und vor allem unbekanntere Titel gewünscht, aber Verlage sind nun mal Wirtschaftsunternehmen.


    Eine Übersetzung braucht seine Zeit (pro Band ca. 3 Monate, Doppelbände wie 20.000 Meilen entsprechend), hinzu kommen Korrekturen / Überarbeitungen usw., weil der Verlag nicht immer mit den Entscheidungen des Übersetzers einverstanden ist und dann Kompromisse gefunden werden müssen. Es gibt gerade bei Verne viele Passagen, die vorausgehende Übersetzer fortgelassen (v.a. rechercheintensive Aufzählunegn, brrrr!) oder sehr frei umschrieben haben, deren korrekte Übersetzung aber viele Recherchen notwendig macht, Rücksprache mit Franzosen, pipapo. Eine harte Erfahrung, die ich machen musste: für jeden Roman von Verne muss man sich in eine andere oder auch mehrere Wissenschaften einarbeiten, nicht nur auf dem heutigen Kenntnisstand, sondern auch auf dem Stand zurr Entstehungszeit. Beispielsweise Astronomie, Geologie, Paläontologie, Physik, Ozeanographie, Biologie... Ich habe Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte studiert, muss mich aber für eine adäquate Übersetzung mit Themen auseinandersetzen, die mir alles andere als vertraut sind. Sicher: meine langjährige Beschäftigung mit Verne und seinem Werk hilft mir dabei, aber das reicht noch lange nicht aus...


    Die Textanhänge sind nicht weiter schlimm, aber für die Zeittafel und die Anhänge brauche ich, gerade weil sie viele unbekannte Informationen kompakt bieten sollen, viel Zeit. Viel Quellenmaterial ist nur in auswärtigen Bibliotheken erreichbar, das ich dann über Fernleihe bestellen (und bezahlen) muss. Andere Bücher sind überhaupt nicht in deutschen Bibliotheken vertreten. Für manche Bücher musste ich extra nach Frankreich fahren (was ich natürlich nur in Zusammenhang mit anderen Verpflichtungen getan habe). All dies muss dann erst mal gelesen und ausgewertet werden. Für manche Anmerkungen muss ich 5 oder mehr teils schwer zugängliche Bücher konsultieren. Für jeden Band (Mittelpunkt, Mond1, 20.000 Meilen) habe ich zwischen 500 und 800 Euro zum Kauf von alten Büchern investiert, die in deutschen Bibliotheken nicht vorhanden waren. Das betrifft auch die zusätzlichen Illustrationen in "Von der Erde zum Mond". Der Verlag hat diese Kosten nicht übernommen.


    Da Übersetzungen nicht gerade fürstlich bezahlt werden, grenzt die ganze Sache eigentlich an Selbstausbeutung. Nun ja, die Erfahrung war es wert; aber schlechte Erfahrungen muss man nicht unbedingt ins Unendliche fortsetzen, insofern bin ich über die Begrenzung der Reihe erleichtert, wenn auch nicht wirklich glücklich.


    Vielleicht trägt diese Info ja dazu bei, Verständnis dafür zu schaffen, weshalb das alles so lange dauert...

    Kurze Aktualisierung:


    Heute sind meine Belegexemplare vom "Mond" bei mir eingetroffen, ich denke mal, gleichzeitig hat auch die Auslieferung begonnen, die immer einige Tage in Anspruch nimmt.


    "20.000 Meilen" ist für August/September 2007 vorgesehen, der Termin für "Reise um den Mond" ist noch offen, was unfreiwillig "originalgetreu" dadurch ist, dass auch Vernes ursprüngliche Leser vier Jahre auf die Fortsetzung warten mussten. Ich hoffe mal, dass es in diesem Fall nicht ganz so lange dauern wird.


    Zu den Kürzungen bei Hartleben und Weltbild. Zu Weltbild kann ich nichts sagen, aber Hartleben hat ganze Sätze und Absätze fortgelassen, die wirklich schwierig zu übersetzen sind, darunter viele der langen Aufzählungen von Weichtieren, Muscheln, Fischen usw. Natürlich kann man sich fragen, ob die wirklich notwendig sind. Wohl kaum, um den Lauf der Handlung nachzuvollziehen, und viele Leser überspringen sie wahrscheinlich (auch in Frankreich). Für mich gehören sie dennoch dazu, es ist einer von Vernes liebenswürdigen Ticks, in diesen Wortschwallisten zu schwelgen, dass einem Hören und Sehen vergeht, ähnlich wie Zahlenangaben (gerade in den Mondromanen) in nicht enden wollenden Wortschlangen wiederzugeben. Für die Übersetzer sind diese Aufzählungen eine Qual, weil sie stundenlanges Nachblättern in Speziallexika und Wörterbüchern notwendig machen und einzelne Worte schwer zu identifizieren sind, weil der gute Verne sie falsch geschrieben hat (oder der Setzer seine Schrift falsch interpretierte und Verne das beim Korrekturlesen nicht merkte).


    Das entspricht nicht gerade heutigen Lesegewohnheiten, aber ich denke, angesichts der riesigen Anzahl von gekürzten und bearbeiteten Ausgaben ist es nicht schlecht, wenn es auch eine Ausgabe mit vollständigem Text gibt.


    Ähnlich ist es mit den Anmerkungen, in die ich vom "Mittelpunkt" an recht viel Zeit und Schweiß (und auch Geld) investiert habe. Grundsätzlich ist Verne wohl auch ohne Kommentar zu verstehen, aber manchmal merkt man, dass man in der Interpretation ganz schön falsch liegt, wenn man gewisse zeitgenössische Zusammenhänge außer Acht lässt. Das betrifft etwa Eigennamen, die für Leser damals sofort etwas bedeuteten, während man heute nix mehr damit anfangen kann.


    Grüße, Volker

    Hei, hatte vorhin Probleme mich einzuklinken, weil ich immer wieder rauschgeschmissen wurde, aber jetzt scheint's zu klappen.


    Ich denke an einem Auszug als Leseprobe wird der Verlag nichts auszusetzen haben, denn der ist alleiniger Inhaber der Rechte, die ich vertragsgemäß an ihn abgetreten habe.


    Meines Wissens ist "Von der Erde zum Mond" weiter für Juni geplant, jedenfalls ist das Buch im Mai in Druck gegangen und ich habe keine Infromation erhalten, dass der Erscheinungstermin nochmals verlegt worden wäre.


    Neben meiner Übersetzung des Romans und den bekannten Illustrationen enthält diese Ausgabe
    - 5 zusätzliche Originalillustrationen von 1874 und 1897 sowie die Erläuterungen dazu
    - wie üblich Nachwort, Bibliografie eine zeittafel zu Jules Verne und Nadar, dem Roman im Speziellen und die Entwicklung der Raumfahrt (bis zur Landung auf dem Mond), 20 Seiten Anmerkungen
    - Jules Vernes Artikel über den Géant (Nadars Ballon) von 1863
    - ein Kapitel aus Vernes Poe-Artikel von 1864
    - Auszüge aus Nadars "Erinnerungen an den Géant"


    Voilà, beste Grüße,
    Volker

    Die Lieder gehören nicht zu den Komischen Opern, sondern sind Einzelchansons, von denen die meisten 1857 und 1863 in zwei Sammelbänden von Hignard erschienen sind. Wie immer man die Musik einschätzt, so geben sie zumindest einen guten Eindruck von der damaligen Salonmusik.


    Von Hignards Partituren zu Vernes fünf Komischen Opern, ist nur die Musik zu "Colin-Maillard" als Klavierauszug veröffentlicht worden. 2001 habe ich im Archiv der Stadt Nantes eigenhändige Notenabschriften mit den Orchesterstimmen von Hignard zu "Colin Maillard" und "Les Compagnons de la Marjolaine" wiedergefunden und, da eine Aufführung der Stücke nunmehr möglich ist, der Stadt Nantes vorgeschlagen, die Sache für das Jahr 2005 in die Hand zu nehmen, habe auch Robet Pourvoyeur davon in Kenntnis gesetzt. Leider hat sich seitdem aber nichts getan. War wohl zu aufwändig


    Au den Partituren erfährt man übrigens die Aufführungsdauer der beiden Stücke: 55 und 58 Minuten. Der Cellist war so freundlich, uns dies mitzuteilen.

    "Zum Schloß wird hier der Raum", ein schöner Satz, nicht wahr? Mir fällt hierzu ein anderes Prunktstück aus dem kürzlich erschienenen Verne-Buch von Rainer E. Zimmermann ein:


    "Was Verne angeht, so haben wir erreicht zu zeigen, daß seine Hauptmotivik vor dem Hintergrund des anthropologischen Vermittlungszusammenhangs zwischen Raumempfinden und Technikverständnis gelesen werden [nicht besser: wird??], wobei die Motivik selbst auf enzyklopädische Weise all jene Implikationen bereitstellt, die auf das Verhalten der Menschen im Alltag zu wirken geeignet sind" (S. 377).


    Alles klar? Na also.

    Seit einigen Tagen ist die neueste Biografie über Jules Verne erschienen, "The Definitive Jules Verne Biography" von William Butcher (New York: Thunder's Mouth Press 2006, ca. 380 S.). Ob sie wirklich "definitiv" ist, wird die Nachwelt entscheiden, aber Neues hat sie vor allem über Vernes Jugend und Kindheit zu bieten, weil Bill darauf detaillierter eingeht, als ich es in meinem Buch getan habe.


    Außerdem kann jetzt, da das Buch erschienen ist, das Geheimnis über die von ihm neu entdeckten Texte von Jules Verne gelüftet werden: 7 Artikel Kunstkritiken über den "Pariser Salon" (so wurden die frz. offiziellen Kunstausstellungen genannt) von 1857 und ein Artikel über den befreundeten Komponisten Victor Massé, ebenso aus dem Jahr 1857. Also sicher nichts, was die Massen bewegen wird, aber Texte, die gerade deshalb interessant sind, weil sie so unerwartet sind und niemand damit gerechnet hat. Die Artikel erscheinen vermutlich gegen Jahresende auf Fanzösisch, in einem Band der von Bill und mir herausgegeben und kommentiert wird.


    Bills Buch ist, obwohl es offiziell erst im Juni erscheinen soll, bereits jetzt über amazon zu bestellen.

    (Fortsetzung, weil mein PC muckte...). Mir war ursprünglich angekündigt worden, dass ich zur Eröffnung eingeladen werde, danach hat sich die Stadt aber überhaupt nicht mehr gemeldet, so dass ich einen Tag NACH der eigentlichen Eröffnung des Hauses (aus anderem Anlass, Vorstandssitzungen des Centre) eingetroffen bin. Nun lege ich persönlich keinen Wert auf bevorzugte Einladungen, hätte aber gerne informiert werden wollen - lege die Sache also zu den Akten mit Negativerfahrungen in Sachen Amiens.


    Trosterlebnis war, dass ich am Sonntag - zufällig in einer Buchhandlung, die gerade schließen wollte - auf Zvi Har'el und seine Frau Zahava stieß (von denen ich nicht wusste, dass sie aus Israel angereist waren) und mit ihnen anschließen ein paar angenehme, amüsante und auch bewegende Stunden in einer Pizzeria verbringen konnte. Auch sie waren von dem Haus und seiner Einrichtung sehr angetan und gingen mit einigen organisatorischen Defiziten ihres Amiens-Aufenthalts mit viel Humor um. Soweit mein Bericht von Amiens.


    Beste Grüße,
    Volker

    Boah! Ich komme gerade aus Amiens und Paris zurück und staune Bauklötze. Ich war bislang von der Aussage einer der Stieftöchter Vernes, Suzanne überzeugt, die um 1936 sagte, nach ihrer Überzeugung gebe es keine Ton- oder Flmaufnahmen von Jules Verne, aber der alte Racker ist doch immer für eine Überraschung gut! Seien wir froh, dass die Dokumente in die Hände verantwortungsvoller Leute gefallen sind und Garmt sich darum kümmert; mit professioneller Hilfe lassen sich die Aufnahmen sicher aufbereiten und als CD zugänglich machen.


    Ich habe in Amiens das neueröffnete Haus besichtigen können und bin sehr begeistert. Dies Stadt, das muss man zugeben, hat die Umbaumaßnahmen optimal durchgeführt und auf mehreren Ebenen ein Museum von großer Atmosphäre geschaffen, darunter 3 Räume (Salon, Speisezimmer und Arbeitskammer) und Zuhilfenahme von alten Fotos so originalgetreu wie möglich. Die anderen Räume bieten schwerpunktmäßig Ausstellungsfläche für Gegenstände aus der Sammlung Piero Gondolo della Riva.


    Einziger Wermutstropfen: die Stadt scheint die Feetigstellung des Maison Jules Verne als Anlass zu nehmen, das früher dort angesiedelte Centre International Jules Verne gänzlich rauszuschmeißen und in einem anderen Gebäude anzusiedeln, wo die Unterbringung nur bis Juni oder Oktober gewährleistet ist. Mittelfristig wird das, davon in ich überzeugt, auf Kürzung und Streichung der Subventionen hinauslaufen,und die Folgen kann sich jeder ausmalen. Muss Schluss machen - Fortsetzung folgt.


    Volker

    Bisher galt die Diogenes-Übersetzung "Das erstaunliche Aventeuer der Expedition Barsac" (1978) als erste deutsche Ausgabe von Jules Vernes "letztem Roman" (der, wie wir heute wissen, ja vollständig von Sohn Michel stammt.
    Aber: Überraschung: der Text erschien schon früher auf deutsch, als Zeitungsabdruck, den ich gerade für Wolfgang Thadewald ersteigern konnte. Unter dem Titel "Das seltsame Abenteuer der Mission Barsac" erschien der Roman vom 28. April bis zum 18. Juli 1935 (also mitten in braunen Zeiten!) in der österreichischen sozialdemokratischen Zeitung "Das kleine Blatt".
    Zweimal Trost für alle Sammler:
    1. Die Diogenes-Übersetzung ist wesentlich originalgetreuer und vollständiger.
    2. Jeder Leser kommt an den Text online ran: http://anno.onb.ac.at/, wo die gesamte Zeitung veröffentlicht wurde.
    Das ist doch mal ne gute Nachricht, oder?


    Grüße, Volker

    Ich schließe mich Andreas' Votum an. Sinnvoll wäre die Aufnahme des Titels nur dann, wenn sich die Bearbeitung ausdrücklich auf Vernes Fassung bezöge, aber das trifft wohl in keinem Fall zu. Bei den 20.000 Meilen liegt der Fall anders, weil da Verne der tatsächliche Urheber ist, auch wenn Film- und viele andere Fassungen auf unzulänglichen und verballhornenden Übersetzungen beruhen. Bei Bounty ist Verne eben auch nur einer unter mehreren Bearbeitern - und nicht unbedingt der beste.


    Grüße, Volker

    Ups, habe gerade eben erst gesehen, dass schon seit fast zwei Jahren dieser Track unter der Frage nach meiner Identität läuft. Sorry, ist mir vorher noch nicht aufgefallen, weil ich lange Zeit nur sehr unregelmäßig reingeschaut habe.


    Damit ist schon eine Frage beanwortet: ich schaue manchmal nur in längeren Abständen auf die verschiedenen websites (abgesehen von meiner Postadresse), weil mir, so blöd sich das anhört, die Zeit dafür fehlt. Weil ich gerade Probleme mit meinem neuen PC habe (ohne Internet-Anschluss) und völlig genervt nicht meine Übersetzungs-Arbeit an Käptn Nemo fortsetzen kann, habe ich mich gerade an den PC meines Mitbewohners gesetzt, der über Internet verfügt).


    Ich persönlich lebe a) von meiner Schreibe und b) jedes zweite Wochenende als Nachtbereitschaft in einem Heim für psychisch Gestörte und geistig Behinderte, was sich eigentlich ganz gut ergänzt (mit meiner anderen Tätigkeit). Ich bin ausgebildeter Literaturwissenscháftler und Kunsthistoriker, habe aber wegen meiner verschiedenen Veröffentlichungen in D und F und Ch noch immer nicht meine Doktorarbeit abschließen können. Da mir am Titel nicht viel liegt, ist mir das schnuppe, nur dass ich als Langzeitstudent inzwischen schon zu den Dinosauriern gehöre und ständig unter Rechtfertigungsdruck stehe, vor allem mir selbst gegenüber.


    Neben Jules Verne interessiere ich mich für klassische Musik, Theater und Kunst, erfülle also das Klischee des typischen Schwulen (obwohl ich immerhin nicht viel von der Callas halte) und bin kein Vegetarier.


    Ich habe das Glück, dass Interesse und Geldverdienen zusammenfallen, seitdem ich bei Winkler die Verne-Reihe betreue, da aber fürchterlicher Zeitdruck herrscht, droht es manchmal, ziemlich widerwärtig zu werden.
    Verheiratet bin ich nicht, sondern habe einen Freund, entsprechend kein Kind, dafür aber einen Mitbewohner, der so'ne Mini-Ausgabe von Mensch besitzt, der mich dauernd "Kaka" nennt, was ich ihm bisher noch nicht austreiben konnte. Normalerweise bin ich bei ihm der große Favorit. Wenn ich dem Bubi aber Sachen verbiete oder wegnehme, sagt er: "Kaka Abeit Puta", was bedeutet, Volker soll zurück zur Arbeit an seinen Computer gehen... tja, so ist sie, die heutige Jugend.


    Ansonsten habe ich seit 8 Jahren keinen Urlaub mehr gemacht (abgesehen von Frankreich-Reisen, die dann aber doch immer mit Forschung zu tun hatten) und hoffe, dass sich das doch noch mal ändern wird.


    Ahoi!