Beiträge von Volker Dehs

    Ich habe mein Exemplar des Dornbrunnen-Verlags heute bekommen, über amazon, nach 3 Tagen, kann also nicht klagen. Glückwunsch! Von der Ausstattung her ist Bernhards Club-Ausgabe natürlich nicht zu toppen, aber das Taschenbuch ist sehr sorgfältig gemacht, bei dem ich sehr die Korrektur des Textes und die zusätzlichen Anmerkungen zu schätzen weiß - umso mehr, als sie bequem am Seitenende nachlesbar sind und nicht in den Anhang verbannt wurden.


    Obwohl natürlich der Text das Wichtigere ist, bedaure ich nur, dass entgegen der Ankündigung, alle Illustrationen seien reproduziert worden, das Frontispiz und die Vignette der Titelseite vermutlich der 200-Seiten-Vorgabe geopfert wurden - oder sollte ich mich da täuschen? Ansonsten sind die Illus, wie schon im Humbug-Band und trotz der Verkleinerung, von guter Qualität. Unter dem Strich also ein gelungener Wurf!


    Beste Grüße

    Ich bin von dem Herausgeber kontaktiert und gefragt worden, ob ich einen Beitrag zu den Theaterbearbeitungen des Romans schreiben könne - kurioserweise, nachdem ich ich zwei Wochen zuvor auf einem Punk-Konzert durch einen Studenten von dem Projekt erfahren hatte. Nach den Namen der anderen Autoren zu urteilen, setzen sich die Mitarbeiter aus Wissenschaftlern zusammen, die bereits zu den Themen Raum und Zeit tätig gewesen sind, und dies interdisziplinär, was den besonderen Reiz des Unternehmens ausmacht. Ich bin mal gespannt, zumal die Vorausveröffentlichung vom Zeitraum her den Vorabdruck des Romans in der Zeitung ""le Temps" nachvollzieht - eine super Idee. Aus dem Rahmen derartiger Publikationen fällt auch, dass das Buch zusammen mit einem eigens geschaffenen Brettspiel erscheinen soll. Das wird wirklich etwas Besonderes.

    Ein kurzer Nachtrag: wrstfg hat sich bei mir gemeldet und die Vorwürfe zufriedenstellend ausgeräumt, sodass meinerseits kein Klärungsbedarf mehr hinsichtlich seiner Empfehlung der Sammlung besteht. Die Verantwortlichen sitzen an anderer Stelle.


    Ich kann Andreas nur zustimmen: viel Unmut kann von vornherein vermieden werden, wenn man sich erstmal an die Rechteinhaber wendet und anschließend handelt und Fakten schafft. Finanziell geht es sowieso häufig nur um peanuts (wobei einige Nutzer vielleicht über die rechtlichen Fragen im Unwissen sind, andere es aber genau darauf anlegen, das macht die Unterscheidung schwierig).


    Das eigentliche Problem scheint mir aber darin zu liegen, dass zunehmend das Verständnis dafür verloren geht, dass das Urheberrecht eine große Errungenschaft war (nicht nur für die geistigen Urheber und ihre Multiplikatoren, sondern letztlich auch für die Käufer und Nutzer) und gerade mal ein Jahrhundert alt ist. Historisch gesehen, ein noch junges internationales Gesetz.

    Einen Thread zu schließen mag ja Sinn machen, aber nicht, wenn der angesprochene



    Wrstfg
    noch nicht auf die Vorwürfe geantwortet hat. Von mir aus soll er sich bei mir persönlich melden, ansonsten halte ich die Ankündigung einer Anzeige aufrecht. Da das Forum die Möglichkeit zum Austausch anbietet, sollte die Möglichkeit gewährleistet werden, Differenzen bis zum Ende auszutragen, sonst sehe ich keinen Sinn in der Existenz desselben Forums.

    Ich bin Rechtsinhaber meiner Übersetzungen (Gil Braltar und Familie Raton) - und dies noch siebzig Jahre nach meinem noch nicht erfolgten Tod. Als solcher bin ich nicht um Erlaubnis zur Reproduktion gefragt worden, worüber man sich nach Klärung der Modalitäten durchaus hätte einigen können. Insofern ist die Verbreitung der Texte einschließlich der Illustrationen illegal und stellt einen Straftatsbestand dar. Bei allem Verständnis für Vollständigkeitswünsche: so geht es nicht, und sollten meine Übersetzungen nicht umgehend aus dem Angebot gestrichen werden, werde ich zu Beginn der nächsten Woche Strafanzeige wegen Verletzung des Urheberrechts stellen.


    Beste Grüße,
    Volker

    Hallo Poldi, nein, diesmal nicht. Ich wollte nur spontan antworten und hatte keine Lust, mein Passwort zu suchen, das mir entfallen war, da mein letztes Einloggen schon wieder etwas her ist.


    Was mir interessant scheint: das Thema des Films ist ja eindeutig das von E.T.A. Hoffmanns "Sandmann" bzw. des 2. Akts von Offenbachs Oper "Hoffmanns Erzählungen" (Bubi verliebt sich in die Tochter eines "Wissenschaftlers"; Mädel stellt sich am Schluss als Autormat heraus). Von Verne wurde nur das Metier des Uhrmachers übernommen. Aber das zeigt wieder einmal, wie problemlos sich diese Motive der Romantik miteinander kombinieren lassen.


    Beste Grüße, Volker (der inzwischen sein Passwort wieder verinnerlicht hat)

    Ist das wirklich von Interesse ? Ist man wirklich am Text der Hartleben-Ausgabe interessiert, ist man mit der CD-Rom von Thadewald besser und billiger bedient. Büchersammler greifen sowieso lieber auf die Originale zurück. Nach meiner Meinung: wer zu diesen Preisen BODs bestellt, hat selber Schuld. Pöff!!

    Schönen Dank für die Wünsche, das Feiern hat geklappt. Und morgen ist ja jemand anders dran, der 183 wird. Dazu fehlen mir noch ein paar Jährchen... 8|


    Beste Grüße, Volker

    Wer meine Biografie oder die Kommentare zur Übersetzung auswendig kennt :D: , wird nichts neues erfahren. Es gibt drei Sequenzen, in denen es allgemein um Jules Verne geht, dann ums wissenschaftliche Umfeld und schließlich um die Rezeption und die Übersetzungen des Romans. Voilà!

    Ok, um es abzukürzen, habe ich noch mal meine Notizen vorgenommen:


    Prof. Lidenbrock wohnt im Original nicht in der Nr. 28, sondern Nr. 19. Die Königstraße in der Hamburger Innenstadt verlief parallel zum Jungfernstieg von der Bleichen zum Gänsemarkt, war aber seit den 1840er Jahren zum Teil in Poststraße umbenannt worden, der Rest verschwand 1946.


    Jules Verne und seine Reisebegleiter haben am 6. Juli 1861 im Hotel "Zum Cronprinzen" am Jungfernstieg übernachtet, ich glaube, in seinen Reisenotizen hat Verne sogar aufgeschrieben, was er dort zu Abend gegessen hat :-). Auf der Rückreise aus Norwegen kam Verne im August nochmals durch Hamburg.


    Einige weitere Informationen zu Verne und Hamburg (zum Beispiel dem Johanneum, das im Roman erwähnt wird) sind in den Kommentaren meiner Übersetzung des Romans enthalten, die bei dtv erschienen ist.


    Tja, vermutlich wird parallel zu dieser Antwort die von "Axel" gerade ins Netz gestellt...

    Danke Bernhard, die Antwort (ich hoffe, erschöpfend) ist schon seit einiger Zeit verschickt, da ich aber mein login vergessen hatte, habe ich als "Axel" geantwortet, und meine Antwort wird jetzt noch vom webmaster geprüft... sorry, kann passieren.


    Beste Grüße

    Ich habe den Artikel vor mehreren Jahren gelesen, fand ihn aber völlig uninteressant, weil er sich darauf beschränkt, den Inhalt von Poes "Arthur Gordon Pym" und Vernes "Eissphinx" wiederzugeben, wenn ich mich recht entsinne, mit einigen beschreibenden Textauszügen aus den Romanen.



    Sehr viel lohnender ist ein Artikel zum selben Thema von Norbert Miller: "'Eine verhüllte menschliche Gestalt...' Antarktische Winterwunder bei E.A. Poem und Jules Verne",


    erschienen in der Neuen Zürcher Zeitung (Fernsausgabe) vom 23. Dezember 1988, S. 35-36


    nachgedruckt in Norbert Miller: Von Nachtstücken und anderen erzählten Bildern (Hanser 2002)

    Lieber Andreas, ich verstehe deinen Ärger, vermute aber, dass der Begriff "geistiges Eigentum" im Internet-Zeitalter zunehmend zum Fremdwort wird. Die Unterschiede verschwimmen: die einen kopieren seitenweise Wikipedia, die anderen eben andere informative Angebote, ohne sich um Nachweise zu scheren. Daran wird sich wohl auch nichts inZzukunft ändern...


    Der Brief selbst ist übrigens vor Ablauf der Zeit aus dem Verkehr gezogen - oder verkauft - worden. Zum Inhalt: Honorine Verne antwortet - vermutlich um die Jahrhundertwende - einer "Mademoiselle Alison" an Stelle Ihres erkrankten Mannes auf die Frage nach ihrer beider Haarfarbe. Dunkelblond seien sie beide gewesen, nunmehr aber vom gleichen Weiß. Die Augen ihres Mannes seien "Meer"-blau" (falls ich richtig gelesen habe), ihre eigenen ebenfalls blau, aber etwas dunkler. Ein sympathisches Dokument.

    "Zwanzigtausend Meilen..." ist einfach ein Titel, der sich eingebürgert hat. Versuche meinerseits, den Titel anders zu übersetzen (was ich durchaus für erwägenwert gehalten habe), wurden von der Marketing-Abteilung des Verlags entsetzt zurückgewiesen... so läuft das nun mal. Leider.



    In meiner Übersetzung der "Reise zum Mittelpunkt der Erde" im selben Verlag hatte ich Lieues mit dem exakten deutschen Begriff "Wegstunden" wiedergegeben, theoretisch wäre auch "Leugen" denkbar gewesen, beides Begriffe, die heute nicht mehr geläufig sind. Bei den "20000 Meilen" hat sich der Verlag dafür entschieden, im Text "Lieues" zu benutzen, nicht jedoch im Titel. Das ist widersprüchlich, aber was soll's. Immerhin wird in dieser Ausgabe die Problematik ausdrücklich angesprochen, und mehr kann man als anspruchsvoller Leser wohl auch nicht erwarten.



    Die "80.000 Kilometer" wurden meines Wissens in einer deutschsprachigen Ausgabe benutzt, die in der ehemaligen Sowjetunion erschienen ist, aber dieser Titel hat sich nicht durchsetzen können.

    In dem Film "Reise auf den Planeten des Grauens" (enthalten auf der zweiten Verne-Box,der sich nach meinem ersten Eindruck doch vage an "Die geheimnisvolle Insel" anlehnt) kommt im ersten Drittel eine Riesenschnecke mit zwei Schlangenköpfen vor, auf der zeitweise ein Mann rumreitet und die sich am Ende über's Meer entfernt. Ob es das ist ??

    Hallo Nastasia, zur Haussmannisierung von Paris und Vernes Reaktionen siehe direkt in "Jules Verne. Eine kritische Biographie" (Artemis & Winkler 2005), S. 89-94 oder gleich das ganze Kapitel "An der Schwelle zur Moderne: Paris im 19. Jahrhunderte" (S. 87-101). Beste Grüße,

    Leider hat Andreas Recht, der dritte Film ist nicht eine Verfilmung von "Das Karpathenschloss", sondern selten blöder Trash. Der zweite Film hat zwar auch nichts mit Verne zu tun, aber wegen seiner unfreiwilligen Komik recht lustig. Da wurde mal wieder versucht, Ramsch unter der Marke "Jules Verne" zu verhökern.