Beiträge von Kristof

    Ich weiss nicht welches Werk von JV ich als nächstes Angehen soll; klingt Banal aber ist so.


    Zur Auswahl: Der Südstern, Die 500 Millionen der Begum, Die Propellerinsel, Die Exp. Barsac oder evt. Der grüne Blitz.


    Meinungen?

    Ende frühe Neuzeit geht es bei mir los und zäsurtechnisch dann bedingt bis zur Zeitgeschichte, aber auch ein wenig alte Geschichte. Das eigentliche interessen Metier liegt aber bei der Epochenübergriefenden Technikgeschichte, worunter ich auch Torusimus- und Konsumgeschichte subsumiere.


    Die damalige Literatur ist hier für mich auch immer ein zeitgenössisches narrativ der Wahrnehmung und (Zukunfts)Vorstellung.

    Was mit "durchackern" gemeint war ist schon klar, finde klingt halt bissl negativ. Wenn man hingegen JV etwas ausschweifende Landschaftsbilder schon kennt, kann man dein "durchackern" auch relativ nachvollziehen; jemand der mit Vernes Werken noch nicht so vertraut ist, könnte dies evtl. etas falsch oder nur bedingt postiv auffassen.


    Schwerpunkt mitteralterliche Geschichte?


    Hoffe der Thread wandelt sich jetzt nicht zum reinen Dialog über die persönliche und bedingt möglichst gewünscht gesellschaftliche Aufassung von Literatur. :-)

    Ne, nur der Versuch, ein wenig Anspruch aufrecht zu erhalten. Wenn ich mal da bin "ich les nur zum Abschalten", dann schaltet die Geräte aus! Wenn ich den Spruch höre, könnte ich brechen. Literatur muss einen fesseln. So wie mich heute das Ende der Expedition Barsac dazu getrieben hat, knappe 130 Seiten durchzuackern...


    Lesen zum Entspannen ist schon ok, nur dieses "dümpelnde" Lesen, insbesondere von Werken mit wenig Gehalt, sprich die den Leser nicht auf irgendeine Art und Weise fordern finde ich blöd.


    Lesen soll meines Erachtens, neben seinem unterhaltenden Aspekt, bilden. Und so waren auch viele damalige Werke intendiert. Und wenn einem die Story fesselt umso besser - nur das Wort "durchackern" hätte ich persönlich nicht gewählt, denn es ist in seinem Sinn so verbindlich zwingend konnotiert; "130 Seiten aufgrund der Spannung verschlungen" klingt doch viel besser <-- bla bla bla klugscheißerei zu ende ;-)


    Nur was hast du nun Studiert?

    Das Cover verspricht viel, doch dann lässt meiner Meinung nach die Qualität der Zeichnugen nach und auch die Farbgebung ist mir zu grell und zu bunt gehalten.

    Bevor ich zu JV kam hatte ich bereits relativ viele Werke aus der literarischen Epoche des Realismus und Naturalismus gelesen wie Fontane, Storm, Raabe, Hauptmann; Werke der (Neo)Romantik zum Teil (Goethe, Hauff, Hofmann) und diverse griechische Klassiker vornehmlich Sokrates/Platon.


    Oder relativ knapp formuliert: Ich lese die Hamburger Lesehefte rauf und runter.


    Ansonsten bin ich noch großer Terry Pratchett Fan.


    Derzeit lese ich aber wirklich nur JV, zumeist ist es eine Phase, wenn mich ein Autor fasziniert.


    Persönlich wichtig ist mir, dass ich mit den Texten/Werken auch "arbeiten" kann oder zumindest kritisch reflektiert betrachten kann. Bei JV fällt mir oftmals der Appell im Subkontext zur ökologischen Nachhaltigkeit auf, gerade wenn er wie bei "20.000 Meilen unterdem Meer" von Überfischung spricht oder im Falle von "Das Karpartenschloss" über die schonungslose Ausbeutung der Natur und menschlichen Arbeitskraft schildert.


    Aber auch die poltischen Seitenhiebe und der Fortschrittsgedanken der amerikanischen "bigger ist better" und "to do/we can" Mentalität der Amerikaner, in Form des Gun-Clubs etc. auf.


    Ansonsten bin ich noch großer Tim & Struppi Fan - jedoch schon alle Werke gelesen :-(


    Den literarischen Rest Bildet bei mir ein umfangreiches Segment an Fachliteratur, welche zumeist mehr oder minder Bezug zu den gelesene Werken herstellt.

    Liebig war ja nicht der Einzige der solche Bildchen zum sammeln anbot. Aber ein Quartett (Von der Erde zum Mond <-- soweit ich es erkennen konnte) gibt es; das habe ich nämlich auf einer spanischen oder mexikanisches Auktions-/V erkaufsplattform gefunden. Leider konnte man das Bild nicht runterladen, sonst hätte ich es gerne hier gepostet.

    Das erste Cover sieht ja richtig cool düster aus. Den von der Erde zum Mond würde ich gerne einmal ganz sichten, mich würde interessieren wo und wie der Verleger die zwei Damen in die Story einbaute ;-)

    So ein ganz klein wenig erinnert mich das mit der Aufmachung und Titelgestaltung an die Alten PC-Spiele Verpackungen, damals zu Zeiten von DOS und Disketten. :-)


    Vorne reißerisches Cover und nach dem umdrehen die ernüchternden Screenshots. :D:

    Was die Cover-GEstaltung betrifft, so setzten die Lateinamerikaner wie es aussieht auch verstärkt auf hübsche Protagonistinnen und Romanze oder sind die Cover der damals europäischen Versionen gleich?

    Mich würde mal interessieren was die hiesige JV-Gemeinschaft des Forums denn sonst so liest. Das Werk Vernes ist zwar außerordentlich groß, aber auch das geht irgendwann einmal zur Neige. Daneben ist der literarische Gusto evtl. auch ab einem gewissen Zeitpunkt entsprechend gesättigt, so dass man sich zur Abwechslung nach einem anderen Autor sehnt bzw. zu dessen Werken greift.


    Bin gespannt auf die Antworten :-)

    So mit dem Buch bin ich mittlerweile durch, womit ich auch gerne hier noch abschließend des bezüglichen Werks ein paar Gedankengänge loswerden möchte.Was das Buch samt seiner Handlung im Ganzen betrifft wird ein essentieller Fakt nicht erwähnt, nämlich die Notwendigkeit Ker Karrajes Thomas Roch zu entführen und seiner Erfindung zu bemächtigen. Denn da er seine Raubzüge erfolgreich weiter fortführen wollte, bedurfte er des Fulgurators Roch. Es ist die Zeit in der Dampfschiffe mit weitaus stärkeren Rümpfen, als deren Vorgänger mit Holzplanken, die nun verstärkt die Meere befahren. Ich weiss nicht ob die besagte Rammwucht des Tugs noch ausreichend Kraft gehabt hätte um eben jene neuen Schiffstypen zum sinken zu bringen. Mit dem Fulgurator hätte er somit die zu gewährende Optionshoheit: Aufgabe des zu enterten Schiffes und Preisgabe der Beute oder unweigerliche Zerstörung - von der Verteidigungskraft gegenüber der Marine einmal abgesehen, spätestens wenn wieder Jagd auf den Pirat gemacht hätten.Was mir während des fast ganzen Verlaufs des Buches gut gefallen hat, ist der Aspekt der subtilen Gewalt oder "gewaltlosen Gewalt" gegenüber Simon Hart. Man lies ihn gewähren, da er und die Piraten sich stets bewusst waren, dass man sich seiner hätte leicht entledigen können. JV zeigt diesen Umstand ja sehr schön an Hand der Gedankengänge Hart's bezüglich seiner geplanten Handlungen bzw. Konsequenzen. Dieser Freiraum ist natürlich auch der weiteren Handlung geschuldet, Simon Hart einfach für den Rest seines Lebens in eine Zelle einzusperren hätte den Roman wohl eher abrupt beendet. ;-)Was irgendwie weniger plausibel war ist, dass es für Thomas Rochs Geisteszustand und Rechts-/Unrechtsbewusstsein am Ende genügte das er die Trikolore Frankreichs sah um zu Sinnen zu kommen. In wie weit die zusätzliche Kenntnis darüber, das der Graf eigentlich Ker Karraje ist mit zum tragen kommt sei offen, aber dennoch am letztlich ein gewichtiger Grund sein mag. Es wäre schöner gewesen, wenn JV am Ende auf ein paar Seiten mehr die psychische Gemütsveränderung Roch's dargestellt hätte, um eben jenes Aufopfernde handeln am Schluss nachvollziehbar zu machen.Wenn man den Titel "Die Erfindung des Verderbens" zynischer und unter technikkritischen Gesichtspunkten betrachtet, so war das Verderben primär für den Erfinder und letzteres für die Piraten. Insbesondere Ersterer musste erst Häme ertragen und verlor immer mehr und mehr seine geistige Mündigkeit bis hin zur "Internierung" in der Genesungsanstalt und dann auf Back-Cup und letzten Endes nach Rückerlangung seiner rational psychischen Konstitution im Selbstopfer samt Erfindung. Das Verderben für die Piraten liegt ja auf der Hand bzw. in Trümmern und im Verlust ihres Lebens.