Beiträge von gruenspatz

    Heiko Martens


    Prof. Sigmund Freud - 01 - Das zweite Gesicht


    Kriminalhörspiel
    Produktion: STIL in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk
    ca. 70 Minuten
    1 CD; Euro 9,99


    Regie, Ton und Musikkomposition: Simon Bertling und Christian Hagitte


    Sprecher:
    Sigmund Freud: Hans-Peter Hallwachs
    Anna Freud: Felicitas Woll
    Karl Gruber: Andreas Fröhlich
    Über-Ich: Nicolas Artajo
    Es: Cathleen Gawlich
    Anton Presslauer: Rolf Zacher
    Heinz Peschl: Sascha Rotermund
    Marianne Presslauer: Julia Stoepel
    Sergius Pankejeff: Carsten Wilhelm
    Felbermayr: Gerald Schaale
    Vampir-Lakai: Klaus-Peter Grap
    Martha: Kerstin Sanders-Dornseif



    Inhalt:


    Wien, 1920: Die Avantgarde der Psychoanalyse befindet sich noch immer in den Wohn- und Arbeitsräumen von Prof. Dr. Sigmund Freud. Als eines Tages der an seiner Arbeit leidende Gendarm Karl Gruber auf der berühmten Couch Freuds landet, eröffnet sich für den Erforscher der menschlichen Seele eine willkommene Gelegenheit, seinen Therapeutenalltag um eine ebenso reizvolle wie gefährliche Komponente zu erweitern. Zusammen mit dem Ermittler in Mordsachen, Gruber, und mithilfe seiner dickköpfigen Tochter Anna macht sich Sigmund Freud auf, den psychologisch vertrackten Verbrechen seiner Heimatstadt auf den Grund zu gehen…


    Ein mysteriöser Mordfall treibt den Gendarmen Karl Gruber erstmalig dazu, den Psychoanalytiker Sigmund Freud aufzusuchen. Die Tochter des Leiters des Wiener Burgtheaters wurde ermordet und die Umstände ihres Todes sind grausig: Die Leiche ist blutleer. Der Ermittler Gruber hegt einen Verdacht: In Wien treibt ein Vampir sein Unwesen. Sigmund Freud ist mehr als herausgefordert, dem Aberglauben ein Ende zu setzen und den wahren Täter zu überführen…



    Kritik:


    Wien 1920. Sigmund Freud und seine später so berühmte Psychoanalyse stecken noch in den Kinderschuhen. Während Gendarm Gruber sich mit einem grässlichen Mord konfrontiert sieht, der ihn wegen anhaltender Schlaflosigkeit auf die Couch des Psychoanalytikers treibt, nimmt Freud dieses erste Zusammentreffen mit Gruber zum Anlass, dem Ermittler auf seine Weise unter die Arme zu greifen: mit Freuds profundem Wissen über die menschliche Seele und deren Abgründe wollen die beiden Männer den "Vampir-Fall" lösen... Doch die Dinge geraten aus dem Ruder, als Freud sich irrt und Anna, Freuds Tochter, dem Mörder gefährlich nahe kommt...


    Das Verbrechen von seiner psychologischen Seite beleuchtet die neue Hörspielreihe "Prof. Sigmund Freud" aus dem Hause STIL, die erstmals mit dieser Krimi-Reihe den Hörspielmarkt als eigenständiges Label bereichern. STIL, das sind Simon Bertling und Christian Hagitte, die bereits so hochkarätige Hörspielserien wie "Wallander" (Hörverlag) und "Die Alchimistin" (Lübbe Audio) produziert haben.


    Mit dem ersten Fall, "Das zweite Gesicht", zeigt das kreative Macher-Duo auch schon sehr deutlich, wo es langgeht: Die Reihe bietet keine Krimikost im herkömmlichen Sinne, vielmehr eine Symbiose aus Krimi und psychologischem Hörspiel, die bislang auf dem Hörspielmarkt einzigartig ist. Zum einen zeigt die Einstandsfolge den höchst interessanten Arbeitsalltag von Prof. Freud, zum anderen wird ein Verbrechen durchleuchtet und aufgeklärt.


    Angelpunkt der Reihe ist natürlich Freuds Psychoanalyse, und innerhalb dieser die These der grundsätzlichen Aufsplittung der Seele in "Ich", "Über-Ich" und "Es", die in Form innerer Dispute des Arztes hörbar gemacht wird. Das ist ein toller Kniff, der fürs Hörspiel mit schönen Effekten und den erstklassigen Sprechern Nicolas Artajo (Über-Ich) und Cathleen Gawlich (Es) sehr anschaulich umgesetzt wurde.


    Hagitte und Bertling haben den Cast der Reihe überhaupt sehr gut besetzt: Mit Hans Peter Hallwachs als Prof. Freud, Felicitas Woll als Anna und Andreas Fröhlich als Gendarm Karl Gruber sind die Hauptrollen exzellent besetzt, und in dieser Einstandsfolge sind mit Rolf Zacher und Sascha Rotermund auch weitere bekannte Sprecher mit an Bord, die klasse aufspielen.


    Sehr großen Wert wird bei STIL immer auf die Musik gelegt. Die Kompositionen für "Prof. Sigmund Freud" wurden mit dem Berliner Filmorchester eingespielt und kommen selbstverständlich nicht aus der "Dose". Die Musik zu dieser ersten Folge ist extrem atmosphärisch und bringt die kriselnden Seelenlandschaften genial zum Ausdruck: mal aufwühlend, mal abgründig, mal verstörend - da wird mit atonalen Sequenzen, romantischen Ochesterpassagen samt Dissonanzen, mit beklemmenden Fagott-Soli, aber auch mit sphärischen Klängen gearbeitet - eine absolut starke Klangkulisse.


    Das Artwork zur Reihe ist gefällig, und das Cover zeigt einige Details aus dem Hörspiel. Im Booklet gibt es Interessantes über Freuds Arbeit zu lesen, nur bei der auf alt gemachten Schreibmaschinen-Typo hat man des Gutes zuviel getan: der "Matrizen-Effekt" führt zu einer schlechten Lesbarkeit im Innenteil.



    Mit "Das zweite Gesicht" präsentiert STIL eine völlig neue Art von Krimihörspiel:
    Ziel der Reihe ist es weniger, die Ermittlungsarbeit detailliert zu verfolgen (wie etwa bei Sherlock Holmes), sondern den psychischen Zustand des Verbrechers begreiflich zu machen.
    Deshalb gibt es am Ende des Hörspiels einen wissenschaftlichen Kommentar zu hören, der Näheres zum Thema erklärt: diesmal geht es um multiple Persönlichkeitsstörungen, um schizophrene Psychosen, Verdrängung und Verschiebungen. Kein leichter Tobak, sicher, aber wer zu einem Hörspiel greift, auf dem "Prof. Sigmund Freud" steht, der sollte wissen, worauf er sich einlässt. ;-)



    Fazit:


    Guter Auftakt zur neuen Hörspielreihe von STIL: kein Krimi im herkömmlichen Sinne, eher eine Mischung aus Krimi und psychologischem Hörspiel - Empfehlung!

    Heiko Martens


    Prof. Sigmund Freud - 02 - Familienersatz


    Kriminalhörspiel
    Produktion: STIL in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk
    ca. 63 Minuten
    1 CD; Euro 9,99



    Regie, Ton und Musikkomposition: Simon Bertling und Christian Hagitte


    Sprecher:
    Sigmund Freud: Hans-Peter Hallwachs
    Anna Freud: Felicitas Woll
    Karl Gruber: Andreas Fröhlich
    Über-Ich: Nicolas Artajo
    Es: Cathleen Gawlich
    Klaus Harranth: Wanja Mues
    Klaus Harranth (jung): David Wittmann
    Vater Harranth (alt): Friedrich G. Beckhaus
    Lisa Harranth: Ranja Bonalana
    Lukas Harranth: Sven Gerhardt
    Mutter Harranth: Bettina Rust



    Inhalt:
    Ein neuer Patient wird kurzfristig bei Sigmund Freud vorstellig. Die Sitzung nimmt jedoch schon frühzeitig einen dramatischen Verlauf, als der Mann eine Waffe zieht: Er habe seinen Vater am Vortag ermordet und verlange vom Professor Absolution. Während Anna Karl herbeizitiert und beide angespannt vor dem Therapiezimmer beratschlagen, was man tun kann, um die Geiselnahme zu beenden, versucht Sigmund mit den Mitteln des Therapeuten, den Mann zur Aufgabe zu überreden, bevor ein Unglück geschieht...



    Kritik:


    Diese zweite Folge der neuen Reihe "Prof. Sigmund Freud" kann man kaum Krimi nennen. "Familienersatz" ist vielmehr eine spannende Spurensuche in der verwüsteten Seelenlandschaft des Vatermörders Klaus Harranth.


    Da sowohl Täter als auch Opfer als auch der Tathergang schon sehr früh feststehen, kann man in dieser Folge Sigmund Freud ganz in seinem Element beobachten: er praktiziert hier eine Art früher Familienaufstellung (die es zugegeben damals in dieser Form noch nicht gab), die Stück für Stück die Motive des Täters zu Tage fördert.


    Faszinierend ist vor allem die langsame Aufdeckung der "Wahrheit" des Mörders und die Arbeitsweise des großen Analytikers. Freud geht mit dem Täter dorthin, wo es schmerzt: in die Vergangenheit. Die ominöse Truhe, die auch auf dem Cover zu sehen ist, spielt dabei eine heimliche Hauptrolle: bis zu ihrer "Bergung" tappen Hörer und Analytiker im Nebel.


    Wieder dabei in Folge 2: die inneren Dispute zwischen Ich, Über-Ich und Es, die Freuds Grundelemente zur Erklärung der Seele ausmachen. Das ist einfach klasse in Szene gesetzt und ein wiederkehrendes Element der Reihe.


    Neben Hans-Peter Hallwachs als Sigmund Freud ist diesmal ein grandioser Wanja Mues in der zweiten Hauptrolle zu hören. Felicitas Woll (Anna Freud) und Andreas Fröhlich (Karl Gruber) spielen in dieser Geschichte nur die zweite Geige.


    Atmosphärisch ist "Familienersatz" erneut ein Genuss: die Kompositionen verbreiten leises Unbehagen, dräuen meistens im Hintergrund, sind in einigen Szenen jedoch auch führendes, lautstarkes Element. Wie üblich bei Hörspielen von STIL ist die Musik absolut stark und ein Aushängeschild der Produktion.


    Am Ende der CD gibt es wieder einen - diesmal kurzen - wissenschaftlichen Kommentar zum Hörspiel, der sich mit Familienkonflikten, der Familienskulptur und -aufstellung befasst.


    Im Booklet gibt es neben der Sprecherliste und den übrigen Produktionsdaten Interessantes zum Thema Familienaufstellung, Erziehung und Verschwiegenheitspflicht zu lesen - mit Bezug zum Hörspiel.



    Fazit:


    Eigentlich kein Krimi, sondern packendes psychologisches Puzzlespiel - Empfehlung!



    Infos: http://www.stil.name

    Ivar Leon Mengers


    Darkside Park (Staffel 2 - Folge 07-12)


    6 Lesungen
    Produktion: Psychothriller GmbH
    6 CDs, Euro 19,95 / ISBN 978-3-942261-01-2
    [asin]978-3-942261-01-2[/asin]


    Folge / Autor / Sprecher:
    07: Die verbotene Lichtung / Hendrik Buchna / David Nathan
    08: Porterville Steaks / Raimon Weber / Simon Jäger
    09: Das kalte Licht / Simon X. Rost / Martin Kessler
    10: Lauter nette Damen / John Beckmann / Luise Lunow
    11: Der Gesang der Ratten Teil 2 / Christoph Zachariae / Nana Spier
    12: Jenseits des Rubikons / John Beckmann / Jürgen Kluckert



    Inhalt:
    Was ist das dunkle Geheimnis des Frozen King? Kann Sarah Freeman ihren Freund Tom retten? Es geht spannend weiter - mit der zweiten Staffel von Darkside Park. Sechs verschiedene Menschen, sechs verschiedene Schicksale und ein Geheimnis, das alles miteinander verbindet... Darkside Park - die mehrfach prämierte Thriller-Serie in 3 Staffeln, jeweils aus der spannenden Sicht eines Einwohners erzählt. Mit vielen bekannten Synchronstimmen, wie z.B. von Johnny Depp, Matt Damon, Nicolas Cage, Liz Sheridan, Drew Barrymore und Morgan Freeman.



    Kritik:


    "Willkommen in Porterville, der freundlichen Stadt im Herzen von Maryland. Es ist mir eine Ehre, Sie als Gast bei uns begrüßen zu dürfen. Seien Sie versichert, wir werden alles tun, um Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Getreu dem Leitspruch unserer Stadt: Pflücke den Tag wie eine reife Frucht, aber drücke niemals den Knopf des 56. Stockwerks."


    Dieser freundliche Spruch eines sympathischen älteren Herrns begrüßt Neuankömmlinge in Porterville - und die Hörer zu Beginn jeder einzelnen Episode. Doch was sich leicht befremdlich und irritierend anhört, ist nur der Anfang eines unsäglichen Abgrunds...


    Staffel 2 der dreiteiligen "Darkside Park"-Mystery lässt fünf Autoren zum Zuge kommen, die sechs weitere abgründige Einzelfolgen verfasst haben. Dabei werden die Verbindungen zwischen den einzelnen Geschichten nun immer deutlicher. So sucht etwa in "Porterville Steaks" Douglas Benchley nach seinen Freunden Tom Lennox und Sarah Freeman, die beide bereits in zwei Episoden eine wichtige Rolle spielten (und die auch in Folge 11 weitergeführt wird); und der Bibliothekar Martin Prey taucht seinerseits weiter in die Geheimnisse des Darkside Parks ab...


    Sehr genial, wie Ivar Leon Menger den "Darkside Park" angelegt hat - die nebulöse Story deckt langsam aber zielstrebig Zusammenhänge auf, die Episoden wachsen zusammen, und der Hörer erfährt immer mehr Details. Die ominösen Kühlschränke, der bleiche Mann, die Obdachlosen, nun auch noch die Watsons und das gewaltige Labyrinth unter der Stadt - das Experiment packt und fesselt, und als Hörer will man unbedingt wissen, wie es weitergeht...


    Ivar Leon Menger hat mit seinem "Darkside Park" ein sehr bemerkenswertes, innovatives Projekt geschaffen, das den Hörbuchmarkt bereichert. Mit einer kleinen, feinen Riege an Autoren hat diese zweite Staffel wieder hochwertige Geschichten zu bieten, vielleicht sogar noch einen Tacken besser als die ebenfalls schon sehr gute erste Staffel. Die Stories von Hendrik Buchna, Christoph Zachariae, John Beckmann, Raimon Weber und Simon X. Rost hinterlassen allesamt einen starken Eindruck. Als Sprecher sind David Nathan, Simon Jäger, Martin Kessler, Luise Lunow, Nana Spier und Jürgen Kluckert zu hören, die einem gekonnt die Gänsehaut über den Rücken rieseln lassen.


    Wer Geschichten à la "Twin Peaks" mag, liegt hier goldrichtig. Allerdings sollte man unbedingt die auf insgesamt drei Staffeln mit je sechs Stories angelegte Mystery-Saga in der richtigen Reihenfolge hören. Ich bin schon sehr gespannt auf die Abschlussstaffel.



    Fazit:


    Der Darkside Park setzt mit Staffel 2 noch eins drauf: abgründige und faszinierende Mystery, die einen nicht mehr loslässt



    Infos: http://www.darksidepark.de

    Leon de Winter - Leo Kaplan


    Hörspiel
    Produktion: Hessischer Rundfunk 2010
    Der Hörverlag
    3 CDs / 264 Min.
    Preis: 19,95 €*
    ISBN: 978-3-86717-593-7
    [asin]978-3-86717-593-7[/asin]


    Sprecher:
    Axel Milberg, Peter Fricke, Hannelore Elsner, Maria Schrader, Stephanie Eid, Michael Habeck, Rosemarie Fendel u.v.a.


    Regie: Leonhard Koppelmann
    Musik: Henrik Albrecht
    Hörspielbearbeitung: Heinz-Dieter Sommer



    Inhalt:
    Leo Kaplan, fast vierzig, fast Millionär, ist ein Meister des Ehebruchs. Bis es seiner Ehefrau Hannah zu bunt wird. Kaplan muss erkennen, dass er durch seine Äffären nicht nur seine Ehe, sondern auch seine Kreativität als Schriftsteller verspielt hat. Erst als er überraschend seine große Jugendliebe wiedertrifft, beginnt er zu verstehen, wie er zu dem wurde, der er heute ist.
    Unter der Regie von Leonhard Koppelmann entsteht ein virtuoses Geflecht aus Charakteren und Stimmen, das die Tragikomik Leo Kaplans in eine große Sehnsucht verwandelt.



    Kritik:


    Die Ehe ist ein Trapezakt: Man muss festhalten und loslassen können - und auch andere Begegnungen in der Luft zulassen - wichtig ist nur, dass man am Ende wieder gemeinsam auf der Erde landet. Diese Aussage kann als Leitspruch für Leo Kaplans Leben genommen werden - vor allem aber ist es seine Rechtfertigung für die vielen Seitensprünge in seiner Ehe, die letztendlich zum Scheitern derselben führen.


    Leo Kaplan ist ein Schriftsteller mit Schreibblockade. Um diese zu überwinden, sucht er sein Heil im Ehebruch. Doch je öfter er fremdgeht, desto mehr entschwindet auch seine Kreativität... und gleichfalls auch seine Frau Hannah aus seinem Leben. Kaplan ist ein von Unruhe gepeitschter Charakter, der sich immerfort auf der Flucht oder auf der Suche nach etwas zu befinden scheint. Was dieses "Etwas" allerdings ist, erschließt sich ihm selbst erst nach vielen Jahren - das Leben ist eben ein harter Lernprozess.


    Erst als Leo zufällig in Kairo seine Jugendliebe wiedersieht, beginnen sich die Dinge für ihn peu à peu zu klären. Bis es allerdings soweit kommt, wird der Hörer Zeuge vieler kleiner und einer großer Geschichte, die teils tragisch, teils komisch, teils bizarr, teil absurd, aber niemals langweilig erzählt werden und sehr komplex zu einem genialen Ganzen zusammengesponnen sind.


    Da führt die Herkunft eines rosa Tischtuchs zur Biografie seiner Vorbesitzer, oder der Besuch eines Zoos über die Herkunft und Familie eines Gorillas bis hin zur tragischen Eifersuchtsszene unter Menschen. Oder führt eine Mordserie in Italien (die teilweise aus der Sicht eines Hundes erzählt wird) bis in die Innenwelten der Beteiligten - Mörder wie Opfer. Da wird der Besuch eines Straßencafés zur Charakterstudie des Kellners, wie er aber auch gleichzeitig das Leben der Protagonisten vorantreibt - teilweise ziellos, wie es scheint, teilweise jedoch mit bestechender Beharrlichkeit führt Leon de Winter die Hörer auf die Katharsis seiner Hauptdarsteller zu - die von Leo Kaplan und dessen Jugendliebe Ellen.


    Leon de Winter ist ein großer Fabulierer, ein großartiger Geschichtenerzähler, den zu lesen - und nun auch erstmals zu hören! - sich einfach immer lohnt. Mit seiner Titelfigur Leo Kaplan ist de Winter ein amüsanter, tragikomischer Charakter gelungen, der mit all seinen kleinen und großen Macken, Lebenslügen und Unzulänglichkeiten polarisiert und fasziniert. Ihn und seine Entwicklung durch das gesamte Hörspiel zu begleiten macht einen Heidenspaß.


    Regisseur Leonhard Koppelmann, dessen Arbeit ich sehr schätze, hat auch mit "Leo Kaplan" wieder ein hochklassiges Hörspiel geschaffen. Wie schon in der Hörspielumsetzung von T.C. Boyles "Wassermusik" (ebenso im Hörverlag erschienen), ist es ihm gut gelungen, die vielschichtige Geschichte in ein Hörspiel aus einem Guss zu verwandeln. Mitverantwortlich für das hervorragende Ergebnis ist Dramaturg Heinz-Dieter Sommer, der es geschafft hat, Leon de Winters ausufernden Erzählstil mit vielen Rückblenden durch zwei Haupt- und einige Neben-Erzähler gut aufzutrennen ohne den Hörer zu verwirren.


    Leonhard Koppelmann hat - wie immer - ein tolles Feeling für die Besetzung der Rollen: Mit Axel Milberg als Leo Kaplan, Peter Fricke und Hannelore Elsner als Erzählerteam und Stephanie Eidt alias Ellen ist das Hörspiel perfekt besetzt. Hinzu kommen weitere große Namen wie Rosemarie Fendel, Michael Habeck, Jan-Gregor Kremp und - für mich ein kleines Sahnehäubchen - Maria Schrader, die sich in der Hörspielwelt leider viel zu rar macht, und hier eine tolle Vorstellung abliefert. Einziger - winziger - Kritikpunkt ist die stimmliche Verkörperung des jungen, achtzehnjährigen Leo Kaplan: hier passt die Stimme von Milberg einfach nicht richtig zur Figur - sie ist zu reif, die ganze Darstellung des unerfahrenen Jungspunds Kaplan wirkt in diesen Momenten nicht echt.


    Für die Komposition ist Henrik Albrecht verantwortlich, der ja fast immer im "Doppelpack" mit Leonhard Koppelmann auftaucht. Eine kreative Zusammenarbeit, die auch hier wieder zu einem tollen Ergebnis führt. Albrecht gelingt es ausdrucksstark, die Gefühlswelten der Charaktere herauszuarbeiten und die vielen verschiedenen Handlungsstränge und kleinen und großen Szenen musikalisch gut und sauber voneinander zu trennen, so dass der Hörer sich in dem großen Gebilde aus vielen kleinen Geschichten jederzeit gut zurechtfindet.



    Fazit:


    Wer verwobene, mit leichter Hand erzählte Geschichten im Stile von John Irving mag, der wird auch "Leo Kaplan" lieben.
    Tragisch, komisch, garstig, witzig, selbstverliebt, verliebt - eine Geschichte, die so bunt und vielfältig wie das Leben selbst ist - wärmste Empfehlung!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    Christa-Maria Zimmermann - Gefangen im Packeis


    Hörspiel
    ca. 103 Minuten
    ab 10 Jahren
    Produktion: NDR/BR 2004
    Der Hörverlag
    2 CDs; ISBN: 3-8990-595-1; Euro: 14,95


    Sprecher:
    Uwe Friedrichsen, Woody Mues, Rolf Becker, Stephan Schwartz, Dietmar Mues, Klaus Dittmann, Fritz Fenne u.a.


    Musik: Serge Weber
    Regie: Hans Helge Ott


    Inhalt:
    Ein packendes Abenteuerhörspiel, das auf einer wahren Begebenheit beruht. 1914 bricht der britische Forscher Sir Ernest Shackleton zu einer Forschungsreise in die Antarktis auf. Der 16-jährige Peter, der sich als blinder Pasagier auf die Endurance geschmuggelt hat, erzählt die dramatischen Ereignisse der Expedition aus seiner Sicht.



    Kritik:


    1914 startet die spektakuläre Expedition zur Durchquerung der Antarktis unter Leitung von Sir Ernest Shackleton. Der 16-jährige Peter, dessen größter Wunsch die Teilnahme an diesem großen Abenteuer ist, reißt von zu Hause aus und versteckt sich als blinder Passagier auf der "Endurance". Schon bald wird er entdeckt, darf aber als Küchenjunge an Bord bleiben. Doch die Freude über den erfüllten Traum wird allzu schnell abgelöst durch lebensbedrohliche Ereignisse: Die Endurance wird im Packeis eingeschlossen und schließlich zermalmt. Nur die Zuversicht und das weise Handeln Shackletons helfen der Mannschaft, die monatelange Tortur im Eis zu überstehen.


    Die Geschichte der Endurance und ihrer Mannschaft basiert auf wahren Begebenheiten. Autorin Christa-Maria Zimmermann hat die nervenaufreibenden Ereignisse in eine spannende Erzählung eingewoben. Jennys Großvater erzählt seiner Enkelin Jenny, die später unbedingt selbst die Antarktis erforschen will, von seinen eigenen Erlebnissen als blinder Passagier und später als Küchenjunge auf dem Expeditionsschiff Endurance, die den Männern der Expedition beinahe den Tod gebracht hätten.


    Mit relativ wenigen Geräuschen und ebenso wenig Musik generiert das Hörspiel von NDR und BR aus dem Jahr 2004 das packende Szenario der Erkundungsfahrt von Sir Ernest Shackleton in die Antarktis. Gerade durch diesen sparsamen Einsatz wird die eisige Kulisse am Südpol eindringlich dargestellt, und die Atmosphäre wirkt dadurch nur umso lebensfeindlicher. In diesem Fall ist weniger deutlich mehr. Toll gemacht.


    Getragen wird die Erzählung vor allem von Erzähler Uwe Friedrichsen, der die Geschichte als Brief an seine Enkelin Jenny erzählt. Woody Mues spielt den 16-jährigen Ausreißer Peter sehr stimmig, und auch der Rest der zehnköpfigen Sprechercrew agiert überzeugend.


    Neben der Sprecherliste liegt dem spannenden Hörspiel eine Karte des Expeditionsverlaufs als Ergänzungsmaterial bei, so dass man den Weg der Endurance auch optisch nachvollziehen kann. Auf dem Klappentext hat sich leider ein Schnitzer eingeschlichen: das Hörspiel spielt natürlich in der Antarktis, nicht in der Arktis.



    Fazit:


    Stimmungs- und eindrucksvolles Hörspiel um die dramatische Expedition Sir Ernest Shackletons zum Südpol - Empfehlung nicht nur für junge Hörer!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de

    Ivar Leon Mengers Darkside Park (Staffel 1 - Folge 01-06)


    6 Lesungen
    Produktion: Psychothriller GmbH
    6 CDs, Euro 14,95 / ISBN 978-3-942261-00-5
    [asin]978-3-942261-00-5[/asin]


    Folge / Autor / Sprecher:
    01: Interview mit Ed / Ivar Leon Menger / Till Hagen
    02: Das böse Zimmer Teil 1 / Hendrik Buchna / Eckart Dux
    03: Der Gesang der Ratten Teil 1 / Christoph Zachariae / Nana Spier
    04: Das böse Zimmer Teil 2 / Hendrik Buchna / Eckart Dux
    05: Porterville Times / Christoph Zachariae / Gerrit Schmitt-Foss
    06: In den Jagdgründen / John Beckmann / Tobias Meister



    Inhalt:
    Manche Menschen verschwinden spurlos. Andere kommen völlig verändert zurück. Entdecken Sie das dunkle Geheimnis von Porterville, der scheinbar friedlichen Stadt an der Ostküste Amerikas... Darkside Park - die abgeschlossene Thriller-Serie in 3 Staffeln, jeweils aus der spannenden Sicht eines Einwohners erzählt.



    Kritik:


    "Willkommen in Porterville, der freundlichen Stadt im Herzen von Maryland. Es ist mir eine Ehre, Sie als Gast bei uns begrüßen zu dürfen. Seien Sie versichert, wir werden alles tun, um Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Getreu dem Leitspruch unserer Stadt: Pflücke den Tag wie eine reife Frucht, aber drücke niemals den Knopf des 56. Stockwerks."


    Dieser freundliche Spruch des sympathischen älteren Herrns begrüßt die Neuankömmlinge in Porterville. Doch was sich gegen Ende leicht befremdlich und irritierend anhört, ist erst der Anfang...


    Befremdlich ist noch viel zu wenig, denn in Porterville gehen seltsame Dinge vor sich, die sich schon bald zum Alptraum entwickeln. Was ist das Geheimnis, das die Stadt verbirgt? Und was hat es mit der eigentümlichen Frage auf sich, die den Neubürgern schon bald wie ein Horror-Code vorkommt: "Kennen Sie den Darkside Park?" Wie es scheint, gibt es darauf nur eine korrekte Antwort, und die heißt: "Nein". Und wer das nicht verinnerlicht, hat schon bald nichts mehr zu lachen in Porterville/Maryland.


    Immer wieder hören die "Neuen" in Porterville von eigentümlichen Ereignissen, und verwirrte Menschen erzählen von Horror-Erlebnissen mit Kühlschränken, bösen Zimmern und bleichen Männern - und nur allzu oft kommt es zu unerklärlichen Selbstmorden, verschwinden Menschen spurlos, und nur manche von ihnen tauchen wieder auf - völlig verändert...


    Ivar Leon Menger erdachte die auf 18 Einzelfolgen angelegte Serie "Darkside Park" und hat diese Idee in ein ungewöhnliches, innovatives Konzept überführt: Jede der Episoden wurde von einem eigenen Autor geschrieben, wobei alle Geschichten zusammen ein Ganzes ergeben. So tauchen die Charaktere aus einer Story vielleicht wieder in der übernächsten auf, es gibt Überschneidungen im Geschehen, und so ganz peu à peu entsteht so ein komplexes Story-Gewebe, in das sich der Hörer verfängt - wie in einem Spinnennetz...


    Ivar Leon Menger, Hendrik Buchna, Christoph Zachariae und John Beckmann sind die Autoren dieser ersten 6er-Box, und Till Hagen, Eckart Dux, Nana Spier, Gerrit Schmitt-Foss und Tobias Meister erzählen die Episoden aus Sicht jeweils eines Porterviller Neueinwohners. Die Geschichten packen, ziehen einen mitten hinein in die alptraumhafte Kulisse der scheinbar so normalen Stadt an der amerikanischen Ostküste, und die hervorragenden Sprecher tun ein Übriges dazu, das schleichende Unbehagen fühlbar zu machen.



    Fazit:


    Vom leisen Unbehagen zum erlebten Alptraum: Was geht in Porterville vor? Und was hat es mit dem Darkside Park auf sich? Anhören und dranbleiben - das hier ist intensive, fesselnde Mystery, die unter die Haut geht - Empfehlung!



    Infos: http://www.darksidepark.de

    Joanne K. Rowling - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes


    ab 10 Jahren
    Sprecher: Rufus Beck
    Vollständige Lesung
    Produktion: Der Hörverlag
    22 CD / 1539 Min.
    Preis: 39,95 €*
    ISBN: 978-3-86717-660-6
    [asin]978-3-86717-660-6[/asin]



    Inhalt:


    Als Harry bereits überzeugt ist, dass er Dumbledores Mission nicht wird erfüllen können, erfährt er von den Heiligtümern des Todes. Könnten sie die Wende im Kampf gegen Voldemort bringen? Oder sind diese Wunderwaffen nur die Erfindung eines Märchenerzählers?
    Joanne K. Rowling beschert uns ein furioses und in jeder Hinsicht würdiges Finale der berühmtesten Buchserie der Welt. Die Lesungen von Rufus Beck gelten zu Recht als einzigartig. Auch in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ leiht er Harry und seinen Freunden sowie über hundert weiteren Figuren des Romans eine ganz eigene Stimme.



    Kritik:


    Siebter Band - siebtes Schuljahr. Doch von einem echten Schuljahr im üblichen Sinn kann nicht mehr gesprochen werden: Harry, Hermine und Ron haben anderes zu tun, um ihren Beitrag zur Rettung der Zauberer- und auch der Muggel-Welt zu leisten. Sie brechen auf, die übrigen Horkruxe zu finden und zu zerstören. Während Voldemort in der Zwischenzeit das Zaubereiministerium unter seinen Einfluss gebracht hat, und das ganze Land unter seiner Schreckensherrschaft steht, müssen die Freunde um ihr Leben fliehen und entkommen mehr als einmal nur knapp dem Tod. Die Geschichte gipfelt schließlich in der "Schlacht von Hogwarts", in der Harry erfährt, dass er selbst sterben muss, um Lord Voldemort zu besiegen, denn Harry beherbergt unwissentlich einen Teil der Seele des schrecklichen Zauberers. Es kommt zu einem alles entscheidenden Showdown...


    Ähnlich wie in der "Herr der Ringe"-Trilogie von J.R.R. Tolkien ist auch hier der letzte Band naturgemäß sehr kampfbetont - und führt die spannende, auf sieben Jahre angelegte Geschichte mit Tabula-rasa-Qualitäten zu einem gelungenen Höhepunkt und Ende: Die schrecklichen Ereignisse und vor allen Dingen die "Schlacht von Hogwarts" fordern allerdings einen hohen Tribut.


    ACHTUNG - Wer den Abschlussband noch nicht kennt, sollte den nun folgenden Absatz überspringen.
    Alastor "Mad-Eye" Moody, Hedwig, Dobby, Remus Lupin, Fred Weasley, Severus Snape, Colin Creevey und viele viele andere finden den Tod in diesem Abschlussband, bevor die Welt von Lord Voldemort befreit werden kann. Aber zu einem guten Ende gehört natürlich auch ein Ausblick auf die Zukunft: Im Epilog, der 19 Jahre später spielt, finden sich die überlebenden Hauptpersonen wieder einmal am Hogwarts-Express ein, um ihre Kinder in ein neues Schuljahr zu entlassen... die Welt ist wieder im Lot. Alles geht seinen gewohnten Gang weiter...


    Mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" präsentiert Joanne K. Rowling den düstersten Band der spannenden Reihe um den jungen Zauberer mit der prägnanten Narbe auf der Stirn. Als dieser siebte und letzte Band erscheint, stehen die Leser (und Hörer) Kopf: Schon vor Mitternacht des Erscheinungstages warten Hunderttausende in Schlangen und Menschentrauben vor Buchläden in aller Welt. Harry Potter ist ein echtes Ausnahme-Phänomen am Literaturhimmel, das es so vorher noch nicht gab. Über 11 Millionen Exemplare gehen am ersten Verkaufstag der englischsprachigen Ausgaben (Großbritannien und USA) über die Ladentheken, und auch in Deutschland ist die Startauflage mit 3 Millionen exorbitant hoch.


    Und natürlich haben auch die Hörbücher zu diesem riesigen Erfolg ihren Beitrag geleistet: Rufus Beck wird man wohl für alle Ewigkeiten als Harry-Potter-Erzähler im Ohr behalten - eine unglaubliche Leistung, die der "Ein-Mann-Hörspiel"-Vorleser hier vollbracht hat. Beck erschafft mit Leichtigkeit ein auditives Universum der Charaktere und wechselt souverän von Akzent zu Dialekt und wieder zurück - in einem Wahnsinnstempo und mit hörbar viel Spaß und Leidenschaft. Man kann seine Darbietung nicht genug loben - wenn man die Augen schließt, ist das Kino im Kopf perfekt.



    Fazit:


    Das Grande Finale der Harry-Potter-Heptalogie - Hörtipp (versteht sich!)!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    Jonathan Stroud - Bartimäus: Der Ring des Salomo


    Fantasy
    Gelesen von Gerd Köster
    Ca. 420 Minuten
    cbj audio
    Random House Audio
    6 CDs; ISBN 978-3-8371-0391-5; Euro 19,99



    Inhalt:


    "Hier erzähle ich euch die Geschichte meiner Abenteuer und wahren Größe, bevor mich dieser widerliche kleine Magier namens Nathanael in seinen unsäglichen Bann schlug."
    Endlich hat das Warten für alle Fans der fantastischen Bartimäus-Trilogie ein Ende: Das heiß ersehnte Prequel zu den faszinierenden Abenteuern um den jungen Magier Nathanael und seinen unfreiwilligen Diener Bartimäus ist da! Und Bartimäus, der Dschinn aller Dschinns, darf seine ruhmreiche Vergangenheit präsentieren – die sogar seine späteren Heldentaten mit Nathanael beinahe in den Schatten stellt. Schließlich hat Bartimäus seinerzeit nur den Besten der Besten und Hochwohlgeborenen gedient: Mächtige Magier und wunderschöne Königinnen waren seine Gebieter – und mit dem berühmten König Salomon stand er sogar auf Du und Du ...



    Kritik:


    "Bartmimäus - Der Ring des Salomo" von Jonathan Stroud ist das neue Fantasy-Abenteuer mit dem sarkastisch-zynischen Dschinn.


    Das "Prequel" zur Bartimäus-Trilogie spielt in Jerusalem im Jahre 950 vor Christus. König Salomo herrscht mit Hilfe eines mächtigen Ringes über die Stadt - über Menschen und Dämonen. Mittendrin in der spannenden Geschichte: der rotzfreche Dschinn Bartimäus, der es nicht lassen kann, schonmal als Nilpferd im Röckchen "reizende" Schmählieder über seinen König zu singen. Seine Klappe halten kann der sarkastische Dschinn nämlich auch zu Zeiten König Salomos nicht. Klar, dass ihn das wieder in haarsträubende Situationen bringt! Und nicht alles läuft glatt für Bartimäus, denn er hat einen fiesen Herrn im Jahre 950: den gemeinen Zauberer Khaba, einen machthungrigen, skrupellosen Magier an König Salomos Hof. Als die Wächterin Asmira aus dem Königreich Saba im Auftrag ihrer Herrin nach Jerusalem aufbricht, um König Salomo zu töten und den mächtigen Ring zu stehlen, treffen Asmira und Bartimäus aufeinander - eine Begegnung, die weitreichende Folgen haben wird: für beide. Und für Khaba. Und ebenso für Salomo...


    Jonathan Stroud gelingt mit diesem vierten Band um Bartimäus, der zeitlich lang vor den drei bereits veröffentlichten angesiedelt ist, erneut ein toller Wurf. Nach der Trilogie um den Jungzauberer Nathanael ist auch "Der Ring des Salomo" packend und spannend und wieder sehr gut erzählt. Wer sich mit der Idee eines absolut nicht "political correcten" Helden anfreunden kann, dem schleicht mit dem frechen "Ego-Dschinn" Bartimäus schon bald eine Hauptfigur ins Hörerherz, die es in sich hat.


    Bartimäus polarisiert - und ganz tief drinnen hat er natürlich das Herz auf dem rechten Fleck - auch wenn er davon lieber gar nichts wissen mag. Daraus ergeben sich köstliche Diskussionen und Szenen. Wenn sich Bartimäus mit Asmira herumkabbelt (dafür ist immer Zeit, auch und gerade wenns brenzlig wird), dann machen die Abenteuer des dreist-frechen Dschinns am meisten Spaß. Natürlich sorgt Bartimäus selbst für die korrekte Darstellung der Ereignisse - sprich, er steht in der Geschichte selbstredend und überzeugend am besten da, während alle anderen ihr - berechtigtes - Fett wegkriegen!


    Stroud erzählt geistreich und gewandt, und "der Ring des Salomo" ist spannend und packend - ganz so, wie man es als Bartimäus-Fan kennt und liebt.


    Sprecher Gerd Köster bringt den respektlosen Dschinn einfach toll rüber: arrogant-überheblich, mit vielen klanglichen Nuancen, aber auch bewegt und bewegend - er ist genau der Richtige für den nicht einfachen Job, diese Spagatwanderung zwischen dem selbstdarstellerischen Egomaniac Bartimäus und seinem schwierigen, im Geheimen liegenden "raue-Schale-weicher-Kern"-Typus vergnüglich ans Ohr zu bringen.



    Fazit:


    Wer die fantastische Trilogie mochte, wird auch diesen vierten Band lieben: ein hoch amüsantes, komisches und respektloses neues Abenteuer des größten aller Dschinne - Bartimäus (unnachahmlich bescheiden wie immer ;-) )!



    Weitere Infos und Hörprobe: http://www.cbj-audio.de

    Minette Walters - Die Hörspiel-Box


    Die Bildhauerin (WDR 1996, 107 Min., Regie: Peter Rothin)
    Dunkle Kammern (WDR 1998, 108 Min., Regie: Peter Rothin)
    Das Echo (WDR 1999, 161 Min., Regie: Norbert Schaeffer)


    3 Hörspiele
    Verlag: Random House Audio
    6 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 357 Minuten
    ISBN: 978-3-8371-0350-2, € 19,95




    Inhalt:


    Die Bildhauerin
    Olive Martin sitzt im Gefängnis: Sie hat zugegeben, ihre Mutter und jüngere Schwester ermordet und dann zerstückelt zu haben. Unter ihren Mitgefangenen ist Olive wegen ihrer Ausbrüche gefürchtet, und ihre Beschäftigung mit Knetpuppen, in die sie Nadeln sticht, hat ihr den Namen "Die Bildhauerin" eingetragen. Die Journalistin Rosalind Leigh soll die Hintergründe des Falles ausleuchten. Sie erkennt schnell, dass es noch eine tiefere Wahrheit gibt als die in Geständnis und Urteil festgeschriebene.


    Sprecher:
    Steffi Kühnert, Lena Stolze, Mites van Depen, Jürg Löw, Ingrid Andree, Bernt Hahn, Gisela Keiner, Alexander Grill, Walter Spiske, Ingeborg Westphal, Hans Schulze, Silke Buchholz, Sorst Mendroch, Rolf Berg, Hendrik Stickan, Lisa Heike Adler, Christa Strobel



    Dunkle Kammern
    Jinx Kingsley, Fotografin und Erbin eines beachtlichen Vermögens, erwacht in einem Klinikbett aus tiefer Bewusstlosigkeit. An die letzten Wochen ihres Lebens kann sie sich nicht mehr erinnern. Alle Welt glaubt, sie habe einen Selbstmordversuch überlebt, als sie aus einem völlig zertrümmerten Wagen geborgen wurde. Dies alles ist im Nebel ihrer Amnesie verschwunden, doch Jinx ist sicher, dass sie ihrem Leben niemals ein Ende setzen wollte. Es gibt allerdings Ereignisse in Jinx' Vergangenheit, die dunkle Schatten auf ihre irritierende Lage werfen: Ihr erster Ehemann Russell kam durch einen Mord ums Leben; die Umstände des Verbrechens, das bereits zehn Jahre zurückliegt, konnten nie ganz geklärt werden. Jinx versucht verzweifelt, die Lähmung ihres Erinnerungsvermögens zu überwinden. Zusammen mit dem Arzt und Therapeuten Alan Protheroe begibt sie sich auf eine Reise in die eigene Vergangenheit, eine Reise, die auf unbekanntes Terrain führt, in dunkle Kammern, aber auch in gleißend hell ausgeleuchtete Räume. Sie weiß, dass der Schlüssel in ihr selbst liegt, der Schlüssel zu einer Wahrheit, die so erschreckend ist, dass sich ihr Bewusstsein in die Barmherzigkeit des Vergessens geflüchtet hat.


    Sprecher:
    Gudrun Landgrebe, Bernt Hahn, Armin Rohde, Jörg Pose, Annika Kuhl, Wieslawa Wesolowska, Christoph Zapatka, Veronika Bayer, Horst Mendroch, Matthias Haase, Therese Dürrenberger, Ernst August Schepmann, Gabriele Blum, Marion Mainka, Tessa Mittelstaedt, Stefan Diekmann, Alf Marholm, Michael Müller



    Das Echo
    Eine Frau und die Schatten der Vergangenheit. Eines Morgens findet die erfolgreiche Architektin Amanda Powell in der Garage ihres exklusiven Anwesens die Leiche eines verhungerten Stadtstreichers. Offensichtlich hat der völlig verwahrloste Mann Selbstmord begangen, denn in Reichweite des Toten waren die Lebensmittel der Hausherrin gelagert. Tief verstört übernimmt Amanda die Bestattungskosten des Unbekannten - aus Pietätsgründen, wie sie später aussagen wird. Mit der Zeit scheint der unheimliche Zwischenfall in Vergessenheit zu geraten. Bis eines Tages Michael Deacon auftaucht, ein Journalist, der Recherchen für einen Artikel über Obdachlose betreibt. Fasziniert von der attraktiven Amanda und brennend interessiert an der mysteriösen Geschichte, stellt Deacon Nachforschungen über die Identität des Stadtstreichers an - und entdeckt, dass Amandas Schicksal auf tragische Weise mit dem des Toten verbunden sein könnte. Denn alle Anzeichen sprechen dafür, dass es sich dabei um den Finanzmakler James Streeter handelt, Amandas Ehemann, der vor vielen Jahren spurlos verschwunden ist.


    Sprecher:
    Udo Schenk, Dagmar Gasse, Jens Wawrczeck, Anna Magdalena Fitzi, Bernt Hahn, Daniel Brühl, Reinhard Schulat, Alexander May, Axel Gottschick, Heinrich Giskes, Leopold von Verschuer, Ulrich Nass, Charles Wirths, Ernst August Schepmann, Magda Hennings, Hans-Jörg Krumpholz




    Kritik:


    Drei Hörspiele von Spannungsmeisterin Minette Walters werden in der Hörspiel-Box von Random House Audio präsentiert. Wer bereits die vielfach ausgezeichneten Kriminalromane der englischen Schriftstellerin kennt, weiß, dass sie unter die Haut gehen. Meist geht es um schwelende Beziehungs- und oder Familienkonflikte, Rache und investigativen Journalismus. Dass Walters ihr Fach versteht, beweisen Preise wie der "Edgar Allan Poe Award" oder der "CWA Gold Dagger". Einige ihrer Werke wurden verfilmt ("Die Bildhauerin", "Im Eishaus", "Das Echo", "Dunkle Kammern"), einige weitere wurden als Hörspiel vertont: drei davon vom WDR, und genau diese sind auch in der Hörspiel-Box untergebracht.


    Alle drei Hörspielproduktionen sind durch die Bank spannend und bieten gute Krimi-Unterhaltung, doch natürlich gibt es Unterschiede.


    "Das Echo" unter der Regie von Norbert Schaeffer ist im Vergleich das schwächste, was zum einen an der etwas anstrengenden Inszenierung liegt, in die die viele innere Monologe eingebaut wurden, und zum anderen an der langen Laufzeit von 161 Minuten, die für mein Empfinden auch etwas kürzer hätte ausfallen dürfen.


    Die zwei anderen Hörspiele, "Die Bildhauerin" und "Dunkle Kammern", sind meine Favorites in dieser Box. Beide sind absolut fesselnd in Szene gesetzt (beide unter der Regie von Peter Rothin) und packen den Hörer vom ersten bis zum allerletzten Atemzug.


    Diese unterschiedliche Wertung liegt neben der direkten Hörspiel-Umsetzung vor allem natürlich an den Vorlagen: "Das Echo" ist bereits in der Buchfassung einer der schwächeren Romane von Minette Walters; "Die Bildhauerin" und "Dunkle Kammern" hingegen gehören zum Besten, was die Autorin bislang geschrieben hat: psychologische Raffinesse gepaart mit bombenstarken Plots und Charakteren - hier lohnt das Zugreifen ganz unbedingt!


    Sprechertechnisch lassen die drei WDR-Hörspiele keine Wünsche offen: Steffi Kühnert in der Rolle der Olive Martin spielt überragend, Gudrun Landgrebe als Jane Kingsley überzeugt, und Udo Schenk als Michael Deacon spielt grandios, wie man ihn kennt. Doch nicht nur die Hauptrollen sind erstklassig besetzt, auch die Nebenrollen sind mit hochkarätigen Schauspielern ausgestattet: von Lena Stolze über Jens Wawrczeck, Heinrich Giskes, Armin Rohde, Jürg Löw bis hin zu den alten Hasen Ingrid Andrée, Charles Wirths und Horst Mendroch ist hier jeder Charakter ein echter Hinhörer.



    Fazit:


    Tolle Minette-Walters-Box - klare Empfehlung für Hobby-Kriminologen!



    Weitere Informationen: http://www.random-house-audio.de

    Antal Szerb - Die Pendragon-Legende


    Hörspiel
    Produktion: WDR 2006
    Audiobuch Verlag Freiburg
    108 Minuten
    2-CD-Box; ISBN 978-3-89964-383-1; Euro 19,95



    Sprecher:
    Andreas Pietschmann, Matthias Habich, Werner Wölbern, Helene Grass, Nina Weniger, Fabian Busch u.v.a.



    Inhalt:
    London, Anfang der 1930er Jahre: Der junge ungarische Wissenschaftler János Bátky lernt auf einer Soiree den britischen Earl of Gwynedd, Owen Pendragon, kennen. Weil sich der etwas wunderliche Earl sehr für Bátkys Forschungen über die Mystiker des 17. Jahrhunderts interessiert, lädt er ihn auf sein Schloss in Wales ein. Bátky folgt der Einladung freudig und begleitet den Earl - doch schon in der ersten Nacht entpuppt sich der Landsitz des Earls als ein wahrer Brennpunkt schauriger Vorkommnisse. Bátky begegnet mitternächtlichen Reitern, riesenhaften Gestalten und schließlich einem Mörder, der den Earl umbringen will. Zu allem Überfluss bewahrheiten sich bald auch die Gerüchte über den Earl und sein Labor, in dem er Versuche mit merkwürdigen Tieren durchführt.



    Kritik:


    Die Zutaten: ein walisisches Schloss mit dunklen Gängen, in dem womöglich Geister spuken - oder etwa doch Erbschleicher durch die Gänge huschen? -, eine gruselige Szenerie zwischen Frankenstein-Experimenten, Labortischen, Rosenkreuzer-Vergangenheit und der "modernen" Welt der 1930er-Jahre angesiedelt - eine tolle Kulisse für eine intelligente, spannende Kriminalgeschichte, die sehr viel mehr als purer Krimi ist.


    Die Protagonisten: ein etwas weltfremder ungarischer junger Historiker, ein spleeniger adliger Schlossherr, dessen junge schöne intelligente Nichte, ein ominöser irischer Kletterkünstler, der auch vor Schlossmauern nicht Halt macht, eine femme fatale und viele weitere interessante Personen, die kräftig mitmischen bei der Enthüllung - oder Verschleierung! - des Pendragon-Geheimnisses.


    Die Inszenierung des WDR-Hörspiels von 2006 unter der Regie von Annette Kurth ist sehr leise angelegt - mir sogar manchmal zu unaufgeregt - aber das Ergebnis ist dennoch packend. Was dem Hörspiel an akustischer Finesse fehlt (es gibt nur ein einziges kleines Musikstück und sehr dezent eingestreute Geräusche), das machen die faszinierende Story und die sehr guten Sprecher locker wieder wett. Wer mit der ruhigen, beinahe behäbigen Inszenierung zurechtkommt, findet mit der "Pendragon-Legende" eine kleine Hörspielperle, die zu hören sich in jedem Fall lohnt.


    Autor Antal Szerb schickt den Hörer auf eine gruselige, spannende Odyssee durch die walisische (Seelen-)Landschaft und nach London - und mitten hinein in die gehobene Gesellschaft der Dreißigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Geschichte verbreitet viel Flair und ist atmosphärisch dicht, zudem reich an überraschenden Wendungen und kniffligen Rätseln und bietet Krimi-Unterhaltung auf hohem Niveau.



    Fazit:


    "Die Pendragon-Legende": ein leise angelegter, intelligenter, spannender Krimi mit Phantastikelementen - heiße Empfehlung!



    Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.audiobuch.com

    Die diesjährige Weihnachtsaktion ist beendet - vielen Dank für die zahlreiche Teilnahme und die vielen lieben, teils witzigen Weihnachtswünsche.
    Hat mir viel Spaß gemacht!


    Hier die glücklichen Gewinner der Weihnachtsspatz-Verlosung:


    Tine aus 102XX
    Sabrina aus 657XX
    Daniel aus 091XX
    Olaf aus 383XX
    Michael aus 511XX
    Nils aus 274XX
    Mark aus ??? (Adresse fehlt noch!)


    Vielen Dank auch nochmals an DAV, Europa und Folgenreich für die nette Unterstützung!


    Habt noch eine schöne Weihnachtszeit und rutscht gut rüber nach 2011!


    Euer gruenspatz :geschenke: :rudi: :baum:

    Mark Z. Danielewski - Das Haus. House of Leaves

    Hörspiel
    ca. 159 Minuten
    1 DVD
    Der Audio Verlag (DAV)
    ISBN: 978-3-89813-995-3; 29,99 €
    [asin]978-3-89813-995-3[/asin]



    Regie: Martin Zylka, Claudia Johanna Leist, Jörg Schlüter
    Produktion: WDR 2009


    Sprecher:
    Tom Schilling, Wolfram Koch, Sascha Icks, Anna Thalbach, Robert Ciulli, Fabian Gerhard u.a.


    Inhalt:
    Will Navidsons Nerven liegen blank. Sein neu gekauftes Haus hat plötzlich Türen, wo keine sein dürften. Dahinter: der Zugang zu einem labyrinthischen System, das sich ständig verändert. Bei dessen Erforschung kommt es zu mysteriösen Zwischenfällen. Wohin verschwinden die Menschen im Labyrinth? Welcher Schrecken wartet in der Dunkelheit? Das Haus gilt als »die literarische Sensation des 21. Jahrhunderts«, seine Umsetzung als Hörspiel schrieb Radiogeschichte: Erstmals wurden drei WDR-Hörspiel-Versionen eines Romans simultan auf drei Wellen gesendet. Jetzt gibt’s dieses Ereignis als Hör-DVD – für unbegrenztes Horror-Zapping.



    Kritik:


    Im Haus der Familie Navidson im amerikanischen Wisconsin tauchte Anfang Juni 1990 der Zugang zu einem schier endlosen Höhlensystem auf. Bei der Erkundung dieses Systems, das zuweilen als "Zugang zur Hölle" interpretiert wurde, starben drei Menschen. Die Ereignisse der Expeditionen sind vielfach belegt. Für Aufsehen sorgte der vom Pulitzer-Preisträger Will Navidson selbst angefertigte Dokumentarfilm "The Navidson Record", der nur kurz in den amerikanischen Kinos zu sehen war. Dann verschwanden alle Kopien. Im Nachlass des mysteriösen Amateur-Cinematologen "Zampano" fanden sich Dokumente und Aufzeichnungen, die das unheimliche Phänomen im Hause Navidson analysieren und den Film detailliert rekonstruieren. Es gehört zu der tragischen Wirkungsgeschichte dieses Materials, dass ein zufälliger Finder namens Johnny Truant darüber seine psychische Gesundheit verlor.


    Der WDR hat mit diesem Projekt wohl eines der innovativsten Hörspiele der letzten Jahre geschaffen. Erzählt wird die Geschichte auf drei Ebenen: Labyrinth, Fäden und Dunkelkammer. Jede einzelne Ebene ist als eigenständiges Hörspiel à 53 Minuten zu hören - so wurde es auch ursprünglich im Radio gesendet. Clou der DVD-Fassung ist allerdings, dass sich der Hörer entscheiden kann, wie er "Das Haus" hören will. Es gibt drei verschiedene Wege, unter denen man sich entscheiden kann:


    "One Way" - die drei Einzelhörspiele nacheinander anhören
    "Own Way" - seinen eigenen "Weg" zusammenstellen
    "Follow Way" - sich durch das Hörspiel leiten lassen


    Jeder der angebotenen "Wege" führt den Hörer auf einem anderen Weg ans Ziel - mal individuell per "Own Way", mal geführt durch den "Follow Way", oder aber schlicht über den "One Way", indem man alle drei Einzelhörspiele hintereinander weg hört.


    Der WDR hat das interessante Hörspiel-Projekt mit insgesamt drei Regisseuren umgesetzt und einer fantastischen Schauspielerriege, die ihre Parts mit Brillanz ausfüllt: Wolfram Koch, Sascha Icks, Anna Thalbach, Fabian Gerhard und Tom Schilling sind nur einige der Sprecher. Fabian Gerhard und Tom Schilling spielen abgründig gut; herausragend besetzt ist aber Robert Ciulli in der Rolle des Zampano, der den tiefsten Eindruck beim Hören hinterlässt. Das liegt allerdings nicht nur an seinem starken Akzent und seiner Interpretation der Rolle, sondern auch an einem Regie-Kniff: über weite Strecken werden Zampanos Sätze angeschnitten, so dass man sehr genau hinhört. Eine eindringliche Komponente, mit der hier gearbeitet wird.


    Neben den drei Regisseuren kommen auch drei Komponisten zum Einsatz: Andreas Bick, Thom Kubli und Rainer Quade, die mit ihren intensiven Kompositionen ebenfalls zum Gelingen des Experiments beitragen.


    Die Umsetzung des Horror-Szenarios ist extrem gelungen. Neben der verstörenden Story setzen dem Hörer auch verstörende Effekte zu: verstörende Schnitte, verstörende Stimmverzerrungen, verstörende Klänge, vorweggenommene Echos und vielerlei mehr machen "Das Haus" zu einem ganz besonderen Erlebnis, das den Hörer in den Alptraum dieser bizarren Geschichte hinabzieht.


    Insgesamt ist "Das Haus" ein durchweg gelungenes Experiment, das - auf verschiedenen Ebenen - Neuland betritt. Das Hören der DVD-Fassung erfordert Konzentration, und das Hörspiel ist definitiv nicht zum Nebenherhören geeignet!


    Die Aufmachung der DVD ist ein "Eyecatcher": eingebunden in ein Buch, das genauso verstörend ist wie das Hörspiel in ihm. Zudem bietet die DVD auch einiges an Extras: Neben einer mp3-Fassung und Youtube-Verlinkungen, die auf dem PC angesteuert werden können, gibt es auch Interviews und einige "Making-of"-Tracks, die anzuschauen sich auf jeden Fall lohnen.



    Fazit:


    "Das Haus": Kunstwerk - Alptraum - Experiment. Ein innovatives und "abgründig" gutes Hörspiel - Empfehlung!




    Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.der-audio-verlag.de

    Otfried Preußler - Krabat


    Hörspiel
    ca. 180 Minuten
    3 CDs
    Produktion: WDR 2010
    Der Audio Verlag (DAV)
    ISBN:978-3-86231-018-0; 16,99 €
    [asin]978-3-86231-018-0[/asin]


    Regie: Angeli Backhausen
    Komponist: Rainer Quade
    Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2010


    Sprecher:
    Meister: Michael Mendl
    Tonda: Wanja Mues
    Krabat: Max Mauff
    Kantorka: Laura Maire
    Juro: Nic Romm
    Lyschko: Jesco Wirthgen
    Lobosch: Oskar Köppen
    Micha: Jonas Baeck
    Merten: Fjodor Olev
    Andrusch: Marlon Kittel
    Gevatter: Siemen Rühaak
    in weiteren Rollen: Thomas Balou Martin, Ernst-August Schepmann, Gregor Höppner u.v.a.


    Inhalt:
    Endlich gibt es Otfried Preußlers "Krabat" auch als Hörspiel. Der DAV präsentiert die Neuinszenierung des WDR mit Starbesetzung. Während seiner Lehrzeit in der Mühle lernt Krabat nicht nur das Müllern. Sein Meister ist ein grausamer Zauberer, der jedes Jahr einen seiner Müllerburschen dem Teufel überlassen muss. Durch die Liebe eines Mädchens kann sich Krabat aus den Fängen des Zauberers befreien.



    Kritik:


    Der Waisenjunge Krabat hört eine Stimme in seinem Kopf, die ihn zur Mühle am Koselbruch ruft. Dort angekommen, scheint er erwartet zu werden und tritt sogleich eine Lehre an. Doch in der unheimlichen Mühle wird nicht nur das Müllerhandwerk gelehrt, sondern ebenfalls die "Schwarze Kunst". Aber das hat einen hohen Preis: Zwölf Müllersburschen gibt es, und jedes Jahr in der Neujahrsnacht muss einer von ihnen sterben - an Stelle des Meisters, dem dadurch ein weiteres Lebensjahr geschenkt wird. Als Krabats Freund und Beschützer Tonda stirbt, entschließt sich Krabat, den gefährlichen Kampf mit dem Meister aufzunehmen. Ihm zur Seite stehen einer der Gesellen, Juro, und die Kantorka, ein Mädchen aus dem nahe gelegenen Schwarzkollm. Allein ihre Liebe vermag es, Krabats Pakt mit dem Teufel zu lösen. Doch die Aufgabe ist für beide, Krabat und Kantorka, lebensgefährlich, denn Kantorka muss erst eine "Probe" bestehen, damit Krabat freikommt...


    Interessanterweise ist diese Geschichte von Otfried Preußler, der für seine "Räuber Hotzenplotz"-Bücher und etliche andere Kinderbuch-Klassiker berühmt geworden ist, noch nie zuvor vertont worden. Viele halten "Krabat" für Preußlers Meisterwerk, und es ist mit Gewissheit eines der tiefgehendsten, schaurigsten aus seiner Feder.


    Der WDR hat unter der Regie von Angeli Backhausen (die bereits einmal den Deutschen Hörbuchpreis erlangen konnte!) eine packende Inszenierung des unheimlichen Stoffes erschaffen, die - und da hört man die Eichhörnchen in den Bäumen flüstern! - wohl auch für den einen oder anderen Preis in nächster Zeit gut sein wird.


    Die Sprecher des hochkarätig besetzten Hörspiels agieren absolut stimmig und überzeugend. Vor allem der junge Max Mauff in der Hauptrolle des Krabat spielt sehr stark auf, aber auch Michael Mendl als unheimlicher Meister, Wanja Mues in der Rolle des Tonda, Laura Maire als Kantorka und Nic Romm als Juro zeigen ihr ganzes Können. Bis in die allerkleinste Nebenrolle ist "Krabat" ausgezeichnet besetzt, und bekannte Sprecher wie Siemen Rühaak, Thomas Balou Martin und Ernst-August Schepmann sind neben vielen unbekannteren zu hören.


    Ein ebenso großes Lob geht an den Komponisten Rainer Quade, der schon so opulente Hörspiele wie "Die Tore der Welt" musikalisch ausstaffiert hat, und auch hier eine grandiose Klangkulisse erschafft, die den Hörer von den ersten Tönen an fesselt und in Krabats Welt entführt. Dazu gesellt sich eine sehr intensive Geräuschkulisse - von Raben auf dem Felde bis zu Szenen in der Luft -, die sich nahtlos in diese schöne Inszenierung einfügt.


    Alles in allem ist "Krabat" ein schaurig-spannendes Hörspiel, das den Hörer mit Haut und Haar in seinen Bann schlägt.



    Fazit:


    Ein kleines Hörspieljuwel, das man sich nicht entgehen lassen sollte!




    Infos und Hörproben gibt es hier: http://www.der-audio-verlag.de

    Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Halbblutprinz


    ab 10 Jahren
    Sprecher: Rufus Beck
    Vollständige Lesung
    Produktion: Der Hörverlag
    22 CD / 1346 Min.
    Preis: 39,95 €*
    ISBN: 978-3-86717-659-0
    [asin]978-3-86717-659-0[/asin]



    Inhalt:


    Seit Voldemort, der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten, zurückgekehrt ist, herrschen Aufruhr und Gewalt in der magischen Welt. Als Harry Potter und seine Freunde Ron und Hermine zu ihrem sechsten Schuljahr nach Hogwarts kommen, gelten strengste Sicherheitsmaßnahmen in der Zaubererschule. Um Harry zu wappnen, erforscht Dumbledore mit ihm die Geschichte des Dunklen Lords. Kann das Lehrbuch über Zaubertränke, das früher einmal einem unbekannten Halbblutprinzen gehörte, Harry helfen? Und wer ist dieser Halbblutprinz?



    Kritik:


    "Harry Potter und der Halbblutprinz" ist der sechste Band der Harry-Potter-Reihe von Joanne K. Rowling. Die Macht von Lord Voldemort und seiner Anhänger, den Todessern, erstarkt wieder, und die Welt der Zauberer erzittert unter vielen "Zwischenfällen", die sogar auf die Muggel-Welt übergreifen. Menschen verschwinden spurlos, mysteriöse Todesfälle und andere Unfälle geschehen, und ein schicksalhafter Nebel senkt sich über das Land. Das Grauen ist zurückgekehrt!


    Harry Potters sechstes Schuljahr in Hogwarts steht demzufolge unter keinem guten Stern. Laut der Prophezeiung (zu hören in Folge 5!) ist nämlich er jener „Auserwählte“, der Lord Voldemort bezwingen muss - kein anderer hat die Macht dazu. Doch fernab aller Horror-Szenarien in der "Außenwelt" versucht sich Harry aufs Lernen zu konzentrieren - mit Hilfe eines alten Buches über Zaubertränke, das in früheren Zeit dem so genannten "Halbblutprinzen" gehört hat...


    Dieser sechste Band kann wohl als _der_ Schlüsselband der Reihe bezeichnet werden. Autorin Joanne K. Rowling fädelt geschickt ihre ausgeworfenen Handlungsstränge zu einem (verblüffenden) Ganzen auf - und bereitet gleichzeitig alles auf den abschließenden siebten Band vor, der die komplexe Geschichte um den Zauber-Schüler Potter zu einem Ende führt.


    Doch vorher gilt es für Harry ein gefährliches sechstes Schuljahr zu überstehen - und das hat es mehr denn je in sich. Auch in diesem Band gibt es wieder Todesopfer zu beklagen - sogar eine Hauptfigur muss dran glauben. Immer weiter in den Mittelpunkt rückt auch Professor Snape, der gehasste Lehrer, der sich immer mysteriöser verhält, und von dem man einfach nicht weiß, auf wessen Seite er überhaupt steht. Doch Dumbledore ist von der Treue Snapes überzeugt - im Gegensatz zu Harry.


    Im Zentrum der Story stehen jedoch die so genannten "Horkruxe": die Gegenstände, in denen Voldemort seine in sieben Teile aufgespaltene Seele versteckt hat. Einen Teil konnte Voldemort bereits wieder "einsammeln", die anderen sechs müssen unbedingt zerstört werden! Doch wo befinden sie sich? Auf der Suche nach ihnen kommt es in einer Höhle zu einer dramatischen Szene, die mit zu den packendsten der ganzen Buchreihe zählt, und die weitreichende Folgen hat...


    Das Buch ist auch an Nebensträngen reich - wie man es von den spannenden und fesselnden ersten fünf Bänden schon kennt. Ron, Hermine und Harry kämpfen sich durchs Erwachsenwerden, durch die Schule (nun ja, Hermine eher weniger! ;-) ), und die drei Freunde haben - an allen Fronten - alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit Luna Lovegood, Neville Longbottom, Ginny Weasley und weiteren Mitkämpfern (unter ihnen Bill Weasley, Tonk, Minverva McGonagall, Professor Flitwick - und natürlich Hagrid!) rüstet sich das Freundes-Trio für den letzten und alles entscheidenden Kampf im Krieg gegen die dunklen Mächte...


    Ein düsterer Band, der alle bisherigen in den Schatten stellt, voller packender Szenen, mit großartig-dunkler Atmosphäre und einer Menge an verblüffenden Ideen, dabei wahnsinnig spannend erzählt und beileibe keine Kost für kleine Hörer mehr - diese sechste Folge ist ist an Dramatik kaum zu überbieten.


    Sprecher Rufus Beck macht wieder das Unmögliche möglich: er gibt ein großes "Ein-Mann-Kopf-Kino", das die Story unglaublich dicht in Szene setzt - man sieht die Figuren und Orte förmlich vor sich auftauchen. Vor allem die Schlüsselszenen mit Dumbledore sind großartig und wohl die besten der gesamten Reihe. Respekt und Applaus für diese grandiose Darbietung!



    Fazit:


    Vorhang auf für "Harry Potter und der Halbblutprinz" und für eine weitere großartige Darbietung des Vollblut-Zauberers Rufus Beck!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    Henning Mankell - Wallander 05: Der unsichtbare Gegner [asin]978-3-86717-201-1[/asin]


    Kriminalhörspiel
    ca. 74 Minuten
    1 CD; ISBN: 978-3-86717-201-1; Euro: 14,95
    Der Hörverlag 2009
    Regie: Sven Stricker
    Musik: Jan-Peter Pflug und Tilman Ehrhorn



    Sprecher:
    Erzähler - Andreas Fröhlich
    Kurt Wallander - Axel Milberg
    Linda Wallander - Ulrike C. Tscharre
    Stefan Lindman - Christian Stark
    Martinsson - Lennardt Krüger
    sowie Kerstin Hilbig, Hannes Hellmann, Stephan Schwartz u.a.


    Inhalt:
    Ystads Polizei ist schockiert: Ein junges Mädchen wird brutal ermordet, mit einem blutleeren Körper aufgefunden. Eine Spur führt zu Martinssons Tochter, die verschwunden ist. Und Wallanders Tochter Linda verletzt sich schwer an einer manipulierten Waffe. Wer will der Polizei von Ystad schaden? Ein Katz- und Mausspiel mit dem Täter beginnt, doch die Ermittler sind stets einen Schritt zu langsam. Wallander und Martinsson fühlen sich mehr und mehr wie Gejagte.



    Kritik:


    Der brutale Mord an einer jungen Frau hält die Polizei in Ystad in Atem. Aber damit nicht genug: Scheinbar unwesentliche, aber umso unerklärlichere Vorfälle häufen sich, und irritierte Kriminalbeamte geraten in Erklärungsnot - aus Wallanders Wohnung verschwinden Gegenstände, die später wieder auftauchen, das neu betankte Auto ist leergezapft, bei Martinsson werden gar die Autoreifen zerstochen, und Schlüssel verschwinden. Und dann verschwindet plötzlich die Tocher von Wallanders Kollege Martinsson, was die Lage im Revier um ein Vielfaches verschlimmert: es scheint klar, dass jemand die gesamte Polizeitruppe als Figuren in einem perfiden Spiel betrachtet. Als sich dann noch Linda Wallander bei einem sehr eigenartigen Unfall am Schießstand verletzt, geraten die Geschehnisse vollends außer Kontrolle...


    Eine ungemein spannende Geschichte, die hier erzählt wird. Schon die Fernsehfassung war sehr sehr gut, aber die Vertonung von Regisseur Sven Stricker und Musiker Jan-Peter Pflug setzt locker noch eins drauf: mit "Der unsichtbare Gegner" ist wohl das beste Hörspiel der gesamten hochrangingen Serie zu hören.


    Sowohl Story als auch Sprecher und Klangkulisse sind auf allerhöchstem Niveau, und das Ergebnis kann - ohne jede Einschränkung - nur als brillant bezeichnet werden:


    Was die Musiker Jan-Peter Pflug und Tilman Ehrhorn an Atmosphäre generieren, ist atemberaubend: die ultrabassigen Pulsmomente, die das ganze Wohnzimmer in bedrohliche Schwingung bringen, die verstörenden Klänge des Saxophons, dazu eine leise, die Spannung bis ins Unerträgliche steigernde Gesamt-Untermalung, die an den Nerven zerrt - hier wird ganz große Kulisse gemacht - das ist kaum zu beschreiben, man muss es einfach selbst hören und fühlen.


    Das Sprechertrio Axel Milberg, Ulrike C. Tscharre und Andreas Fröhlich - unterstützt von weiteren Hochkarätern wie Christian Stark, Lennardt Krüger, Kerstin Hilbig, Hannes Hellmann, Stephan Schwartz und anderen - spielt exzellent. Ohne Abstriche eine geniale Besetzung, die Sven Stricker hier mit viel Fingergefühl zusammengestellt hat. Gerade die Gefühlswelten von Kurt und Linda Wallander werden perfekt getroffen, und die Idee, mit Linda Wallander als zusätzlicher Erzählerin zu operieren, gibt dem Hörspiel den allerletzten Kick.



    Fazit:


    Perfides Katz-und-Maus-Spiel und ein unheimlich intensives Krimi-Erlebnis:
    "Der unsichtbare Gegner" ist momentan DAS Referenzhörspiel des Genres - TOPTIPP!




    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    James M. Barrie - Peter Pan


    Hörspiel
    ca. 80 Minuten
    Titania Medien
    ISBN: 978-3-7857-3640-1
    Euro: 9,99
    [asin]978-3-7857-3640-1[/asin]


    Sprecher:
    Roland Hemmo, Daniel Schlauch, Cathlen Gawlich, Marie-Luise Schramm, Aljosha Fritzsche, Albert Werner, Tommi Piper, Wilfried Herbst, Uschi Hugo u.a.


    Buch und Regie: Marc Gruppe
    Produktion: Stephan Bosenius & Marc Gruppe



    Covertext:
    London um 1900: Die drei Geschwister Wendy, John und Michael Darling staunen nicht schlecht, als sie eines nachts die Bekanntschaft von Peter Pan machen, dem Helden ihrer liebsten Geschichten und Spiele. Ihre Begeisterung kennt keine Grenzen, als Peter, der Junge, der nie erwachsen werden will, ihnen anbietet, sie mit ins Nimmerland zu nehmen. Eine abenteuerliche Nacht steht ihnen bevor, denn der finstere Captain Hook erwartet sie bereits. Er hat mit Peter Pan noch eine Rechnung offen ...



    Kritik:


    Die weltberühmte Geschichte von Peter Pan, dem Jungen, der nicht erwachsen werden will, haben sich Titania Medien für ihr Special Nr. 3 ausgesucht und ein absolut filmreifes, spannendes Hörspiel daraus gemacht:


    Jeden Tag erleben Wendy und ihre Brüder John und Michael in ihrer Phantasie neue Abenteuer mit Peter Pan und Captain Hook. Doch dann soll Wendy plötzlich "erwachsen" werden und in ein eigenes Zimmer umziehen. Das wäre das Aus für ihre nächtlichen Abenteuer! Just eine Nacht zuvor jedoch verliert Peter Pan seinen Schatten im Kinderzimmer, und als er ihn nun zurückholen will, erfährt er von der schrecklichen Neuigkeit um Wendy. Kurz entschlossen nimmt er die drei Kinder mit ins Nimmerland, wo sie eine Menge Abenteuer bestehen müssen: der böse Captain Hook nimmt die Indianerprinzessin Tigerlily gefangen, und die eifersüchtige Elfe Tinkerbell sorgt beinahe für eine Katastrophe...


    Titania Medien haben mit dieser Inszenierung einen Volltreffer gelandet: die furiose hollywoodartige Musikkulisse, die bis ins kleinste Detail runde Geräuschuntermalung und eine famos aufgelegte Sprechercrew machen dieses Hörspiel zu einem wahrlich spezialgelagerten Weihnachts-Special, das man gerne immer wieder - und immer wieder gerne hört.


    Der Cast wurde perfekt besetzt, und vor allem Daniel Schlauch gelingt eine tolle Darbietung des Peter Pan, auch Marie-Luise Schramm als Wendy überzeugt vollauf. Tommi Piper gibt einen Captain Hook, der einem ein ums andere Mal das Wasser in die Augen treibt - im Zusammenspiel mit Wilfried Herbst in seiner Rolle als Bootsmann Smee sorgt er für einen Lacher nach dem anderen. Cathlen Gawlich als eifersüchtige Elfe Tinkerbell jedoch schlägt dem Fass den Boden aus: das ist wirklich grandios gespielt! Eine durch die Bank tolle Besetzung, die bis in die letzte Nebenrolle für viel Hörspaß sorgt!


    Das liebevoll gezeichnete Cover rundet die schöne Produktion ab. Mit "Peter Pan" gibt Titania Medien ein bis aufs i-Tüpfelchen tolles Hörspiel, das nicht eine Sekunde Langeweile aufkommen lässt: spannend, lustig und schwer unterhaltsam, vergehen die 80 Minuten wie im Fluge. Kompliment an Marc Gruppe und Stephan Bosenius, die immer wieder eine Überraschung aus dem Ärmel zaubern!



    Fazit:


    "Schock schwere Not!" - ein gar großartiger Spaß - Hörtipp!



    Weitere Infos: http://www.titania-medien.de

    Thomas Mann - Die großen Hörspiele


    Buddenbrooks / Der Zauberberg / Der Tod in Venedig


    Hörspiele
    Der Hörverlag
    19 CD / 1149 Min.
    Preis: 39,95 €
    ISBN: 978-3-86717-661-3
    Produktionen: HR/RB 1965, BR 2000, HR/NDR 2009
    [asin] 978-3-86717-661-3[/asin]


    Sprecher Buddenbrooks:
    Sprecher: Gert Westphal
    Konsul Johann Buddenbrook: Dieter Borsche
    Konsulin Elisabeth Buddenbrook, gen. Bethsy: Lil Dagover
    Madame Antoinette: Lotte Brackebusch
    Johann Buddenbrook sen.: Hans Tügel
    Senator Thomas Buddenbrook: Wolfgang Liebeneiner
    Gerda Buddenbrook / Gerda Arnoldsen: Gisela Zoch-Westphal
    Hanno, beider Sohn: Christine Born
    Tony Buddenbrook: Gisela Peltzer
    Alois Permaneder: Fritz Straßner
    Bankier Kesselmeyer / Pastor Wunderlich: Ernst Walter Mitulski
    Hugo Weinschenk: Peter Schmitz
    Klara: Angelika Weinrich, Petra von der Linde
    Christian Buddenbrook: Ruben Herzberg, Horst Tappert
    Lebrecht Kröger: Kurt Ebbinghaus
    Justus Kröger: Joachim Böse
    Konsul Justus Kröger: Gert Tellkampf
    Bendix Grünlich (Tonys Mann): Hans Quest
    Morten Schwarzkopf: Claus Biederstaedt
    Makler Gosch: Hans Korte
    u.v.a.


    Sprecher Der Zauberberg:
    Erzähler: Udo Samel
    Hans Castorp: Konstantin Graudus
    Joachim Ziemßen: Hans-Werner Meyer
    Lodovico Settembrini: Felix von Manteuffel
    Hofrat Berehns: Friedhelm Ptok
    Dr. Krokowski: Oliver Stokowski
    Clawdia Chauchat: Karina Krawczyk
    Hermine Kleefeld: Tanja Schleiff
    Oberin Adriatica von Mylendonk: Karin Anselm
    Herr Albin: Jens Harzer
    Mynheer Peeperkorn: Traugott Buhre
    u.v.a.


    Sprecher Der Tod in Venedig:
    Ulrich Noethen, Rüdiger Vogler, Felix von Manteuffel, Heinrich Giskes, Sylvester Groth,
    Christian Redl, Karina Krawczyk, Helmut Stange, u.a.



    Inhalt:


    Thomas Manns Jahrhundertwerke in großen Hörspielinszenierungen:
    „Buddenbrooks“ – Dieses Hörspiel ist über 40 Jahre alt und legendär geworden: Mit Gert Westphal als kongenialem Erzähler und bis in die kleinste Nebenrolle grandios besetzten Sprechern wird die Geschichte der Lübecker Kaufmannsfamilie über vier Generationen hinweg facettenreich erzählt.
    „Der Zauberberg“ – Schon nach wenigen Sätzen fühlt man sich von der Stimme Udo Samels zurückgeleitet in jene untergegangene Epoche kurz nach der Jahrhundertwende.
    Der junge Hans Castorp reist für drei Wochen in ein Bergsanatorium, um seinen kranken Vetter Joachim zu besuchen. Aus der Stippvisite aber werden sieben Jahre…
    „Der Tod in Venedig“ – Ein virtuoses Hörspiel mit Ulrich Noethen als Erzähler. Der alternde Schriftsteller Gustav Aschenbach reist an den Lido und verliebt sich in den Knaben Tadzio. Sein Liebeswahn macht ihn für alles blind, auch für die herannahende Gefahr einer Choleraepidemie.




    Kritik:


    "Buddenbrooks" ist das schillernde Porträt der gleichnamigen Kaufmannsfamilie. Eine repräsentative "Seelengeschichte des deutschen Bürgertums, von dem nicht nur dieses selbst, sondern auch das europäische Bürgertum überhaupt sich angesprochen fühlen könnte", nannte Thomas Mann seinen Roman selbst. Vier Generationen eines Lübecker Kaufmannshauses porträtiert der Roman, und die Handlung erstreckt sich über vierzig Jahre - von 1835 bis 1877 - bis der Untergang der Buddenbrooks ansteht - gleichzusetzen mit dem Verfallsprozess des patrizischen Bürgertums.


    Die 478 Minuten lange Produktion des Hessischen Rundfunks aus dem Jahre 1965 unter der Regie von Wolfgang Liebeneiner ist eines der ganz großen Hörspiele der deutschen Rundfunkgeschichte.


    Für die großartige Umsetzung des weltberühmten Romans hat man einen Sprechercast herangezogen, der mit einem Who-is-who der damaligen ersten Garde an Schauspielern aufwartete: Gert Westphal, Dieter Borsche, Lil Dagover, Hans Tügel, Wolfgang Liebeneiner, Gisela Zoch-Westphal, Gisela Peltzer, Horst Tappert, Kurt Ebbinghaus, Hans Quest, Claus Biederstaedt, Hans Korte und viele viele andere geben sich die Klinke in die Hand. Ein gewaltiger Cast, der schon alleine für großartige Unterhaltung sorgen würde, wäre da nicht die faszinierende Geschichte, in die man nach kurzer Eingewöhnungsphase (es werden am Anfang sehr viele Charaktere vorgestellt) versinkt. Mit Gert Westphal hat dieses Mammut-Hörspiel einen kongenialen Erzähler bekommen, der mit viel Witz und ebenso vielen Nuancen im Tonfall die Dialoge gekonnt unterbricht - und sich von diesen auch immer wieder unterbrechen lässt. Das ist klasse gemacht!



    "Der Zauberberg" gilt als Jahrhundertroman und erzählt die Krankengeschichte des jungen Hans Castorp. Castorp reist eigentlich nur für drei Wochen nach Davos, um seinen kranken Vetter zu besuchen, der dort in einer Lungenklinik untergebracht ist. Doch dann diagnostiziert Hofrat Behrens ein Lungenleiden bei ihm, und der Aufenthalt des jungen Ingenieurs zieht sich über Jahre hin... Der 1. Weltkrieg schließlich reißt den "verlorenen" Castorp brutal ins Leben zurück.


    Die 530 Minuten lange Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahre 2000 unter der Regie von Ulrich Lampen und mit den eindrücklichen Kompositionen von Michael Riessler ist ein kleiner Geniestreich, was die Umsetzung der literarischen Vorlage angeht.


    Ulrich Lampen hat die Rollen gekonnt besetzt: Neben Erzähler Udo Samel spricht Konstantin Graudus den Hans Castorp, Hans-Werner Meyer, ein großartig aufgelegter Felix von Manteuffel, Friedhelm Ptok (begnadet als Hofrat Behrens!) und viele andere sind in weiteren Rollen zu hören.



    "Der Tod in Venedig" schließt den Reigen: Der alternde Schriftsteller Gustav von Aschenbach reist, von Reiselust und Fernweh erfasst, nach Venedig. In der fiebrig-schwülen Atmosphäre der italienischen Stadt zerfällt seine bislang gelebte Disziplin langsam aber unaufhaltsam. Er begegnet dem polnischen Knaben Tadzio und verfällt diesem "göttlichen Wesen" bald vollständig. Aber dann bricht die Cholera in der Lagunenstadt aus, und Aschenbach handelt zu spät...


    Die 153 Minuten lange Produktion des HR/NDR aus dem Jahre 2009 - ebenfalls unter der Regie von Ulrich Lampen und mit Kompositionen von Michael Riessler - beendet die Sammlung von Thomas-Mann-Hörspielen.


    Mit Ulrich Noethen, Rüdiger Vogler, Felix von Manteuffel, Heinrich Giskes, Sylvester Groth, Christian Redl ist das Hörspiel gut besetzt. Der Kniff, die langen Erzählertexte stereo hörbar auf die unterschiedlichen Boxen zu legen, kommt dem erzählerlastigen Werk sehr entgegen. Faszinierend auch hier die Stimmung, die vor allem die Musik von Michael Riessler hinterlässt. Eine sehr einfühlsame Vertonung der morbid-faszinierenden berühmten Novelle.




    Fazit:


    Drei großartige Literaturadaptionen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten - in einer großen Hörspielbox und zu einem sagenhaften Preis!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Orden des Phönix


    ab 10 Jahren
    Sprecher: Rufus Beck
    Vollständige Lesung
    Produktion: Der Hörverlag
    27 CD / 1945 Min.
    Preis: 39,95 €*
    ISBN: 978-3-86717-658-3
    [asin]978-3-86717-658-3[/asin]



    Inhalt:


    Es sind Sommerferien und wieder einmal sitzt Harry bei den Dursleys im Ligusterweg fest. Doch diesmal treibt ihn größere Unruhe denn je – warum schreiben seine Freunde Ron und Hermine nur so rätselhafte Briefe? Und vor allem: Warum erfährt er nichts über die dunklen Mächte, die inzwischen neu erstanden sind? Noch ahnt er nicht, was der geheimnisvolle Orden des Phönix gegen Voldemort ausrichten kann…




    Kritik:


    "Harry Potter und der Orden des Phönix" ist ein Buch der Superlativen: Es ist das erste englischsprachige Buch, das es auf Platz 1 der deutschen Bestsellerliste geschafft hat. Und: mit 1022 Seiten (der deutschsprachigen Ausgabe) ist es das umfangreichste der kompletten Reihe. Das schlägt sich natürlich auch auf die Hörbuchfassung nieder: Sage und schreibe 27 CDs ist diese stark, und 1945 Minuten Hochspannung erwarten den Hörer.


    Was geschieht? Nach Lord Voldemorts Rückkehr hat Professor Dumbledore den „Orden des Phönix“ wieder ins Leben gerufen: eine Geheimorganisation, deren Aufgabe es ist, Voldemort und seine Anhänger zu bezwingen. Doch leicht wird das natürlich nicht, und Dumbledore werden Steine in den Weg gelegt: Das Zaubereiministerium unterstellt ihm, die Rückkehr des schwarzen Lords aus politischen und selbstsüchtigen Gründen erfunden zu haben. Auch der „Tagesprophet“ schlägt in dieselbe Kerbe und unterstellt dem Internatsleiter niedere Motive, was zur Folge hat, dass Dumbledorein in der Öffentlichkeit in Misskredit fällt. Harry Potter und seine Freunde reagieren, indem sie einen eigenen Geheimbund ins Leben rufen: „Dumbledores Armee“. Dort lehrt Harry seine Mitschüler "Verteidigung gegen die Dunklen Künste", ein Fach, das dank Dolores Umbridge, der neuen Lehrerin, ziemlich im Argen liegt.
    Währenddessen versucht Lord Voldemort eine Prophezeiung zu stehlen, deren Inhalt er nicht vollständig kennt, die aber auf jeden Fall prophezeit, dass Harry derjenige ist, der den dunklen Lord bezwingen kann, und dass keiner der beiden leben kann, solange der andere überlebt...


    Der sich seit Band vier abzeichnende Wandel vom Kinderbuch mit Happy End zum echten Jugendbuch ist mit diesem fünften Band vollzogen. Die Geschichte zeichnet sich durch wesentlich mehr Härte aus, auch wird die Atmosphäre zunehmend düsterer. Harry Potter kämpft mit inneren und äußeren Spannungen - pubertärer Stress und die mörderische Auseinandersetzung mit Voldemort zehren sowohl an Harrys als auch an den Nerven der gespannt lauschenden Hörer.


    Gut gefallen haben mir die zwei neuen Charaktere Luna Lovegood und ihr Dolores Umbridge, Harrys neue Lehrerin, eine echte "Unsympathin". Auch einige Nebencharaktere, etwa die Weasley-Zwillinge (spektakuläre Aktion!) oder der stets freundliche Neville (und dessen Vergangenheit) haben weit größere Auftritte als in den Bänden 1-4.
    Gleichfalls sind weitere altbekannte Gesichter - oder besser Stimmen - im "Orden des Phönix" mit an Bord, wie Gilderoy Lockhart oder Remus Lupin - das Potter-Universum nimmt dadurch immer intensiver Gestalt an.


    "Ein-Mann-Hörspieler" Rufus Beck ist einmal mehr die Wucht in Tüten: er spielt die Charaktere derart stark aus, dass sie einem tagelang nicht mehr aus dem Ohr gehen - wenn überhaupt! Für die widerliche Dolores Umbridge hat sich der "Meister der Zungen" eine tolle Stimmvariante einfallen lassen: der charmante österreichische (!) Dialekt passt wie die Faust aufs Auge, wenn man es mal am Charakter der Figur festmacht. Hat mir sehr gut gefallen, diese Interpretation.




    Fazit:


    Vom Kinderbuch zum Jugendbuch: der erwachsenste Potter-Band bislang, mit einer extrem düsteren und megaspannenden Story - Hörtipp für diese Mammut-Lesung der Superlative!



    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!

    Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Feuerkelch
    ab 10 Jahren
    Sprecher: Rufus Beck
    Vollständige Lesung
    Produktion: Der Hörverlag
    20 CD / 1372 Min.
    Preis: 39,95 €
    ISBN: 978-3-86717-657-6
    [asin]978-3-86717-657-6[/asin]


    Inhalt:
    Für Harry Potter beginnt das vierte Schuljahr in Hogwarts. Doch davor steht noch ein sportliches Großereignis, das die scheußlichen Sommerferien vergessen lässt: die Quidditch-Meisterschaft. Und ein weiterer Wettkampf wird die Schüler das ganze Schuljahr über beschäftigen: das Trimagische Turnier, in dem Harry eine Rolle übernimmt, die er sich im Traum nicht vorgestellt hätte. Natürlich steckt dahinter Lord Voldemort, der zurück an die Macht drängt. Es wird eng für Harry, sehr eng. Doch auf seine Freunde und ihre Unterstützung kann Harry sich auch in verzweifelten Situationen verlassen.



    Kritik:


    Neben der Quidditch-Weltmeisterschaft bestimmt ein weiterer großer Wettkampf Harrys viertes Jahr in der Zaubererschule Hogwarts: das Trimagische Turnier. Eigentlich ist Harry ja viel zu jung um daran teilzunehmen, denn er ist erst 14, und man muss mindestens 17 sein, aber irgendjemand steckt einen Zettel mit seinem Namen in den Feuerkelch, und neben Viktor Krum für Durmstrang und Fleur Delacour von "Beauxbatons" und Cedric Diggory vom Haus Hufflepuff als Champion für Hogwarts wird Harry für den Kampf um den Pokal ausgewählt! Das sorgt für einigen Wirbel, denn das Trimagische Turnier ist gefährlich - sogar lebensgefährlich, wie sich alsbald herausstellt...


    Das neue Schuljahr bringt für Harry auch wieder einen neuen Lehrer für Verteidigung Gegen Die Dunklen Künste: Alastor Moody, der wegen seines durch Wände und Körper hindurchsehenden falschen Auges auch „Mad-Eye“ genannt wird. Bei ihm lernen die Freunde etwas über die drei sogenannten „unverzeihlichen Flüche“: den „Imperius-Fluch“, der denjenigen, der den Fluch spricht, die vollständige Kontrolle über den anderen ausüben lässt, den „Cruciatus-Fluch“, der seinen Opfern gräßliche Schmerzen zufügt, und als drittes den „Avada Kedavra“-Fluch, dessen Opfer getötet wird und gegen den es keine Gegenwehr gibt.


    Man ahnt es schon - dies ist der bislang mit Abstand spannendste und härteste Teil der auf sieben Bände angelegten Potter-Saga, in dem es neben Vielsafttrank, Drachenkämpfen, Unterwasserabenteuern, einem Wiedersehen mit Dobby, einem furchtbaren Streit zwischen Ron und Harry vor allem um die Wiedererstarkung der gefürchteten Todesser und die nicht aufzuhaltende Wiederauferstehung Lord Voldemorts geht. Und: es gibt einen ermordeten Schüler zu beklagen. Die Story zieht stark an und trumpft ebenso stark auf. Wer bislang noch dachte: "Naja, das ist ja nur was für Kinder", muss definitiv umdenken. Hier gehts richtig zur Sache, und die ganz Kleinen sollten mit diesem vierten Band besser nicht mit Harry Potter allein gelassen werden: elterlicher Beistand ist hier gefragt.


    Rufus Beck liest einmal mehr - und er macht das sagenhaft. Der bekannte Regisseur Walter Adler hat es einmal im Gespäch auf den Punkt gebracht, als ich fragte, ob er nicht die Harry-Potter-Romane verhörspielen wollte: "Ich denke, besser als Rufus Beck kann man es nicht machen." Wenn das kein Kompliment ist! Und Rufus Beck spielt sich tatsächlich die Seele aus dem Leib: eine absolut geniale Darbietung, die man einfach gehört haben muss!



    Fazit:


    Der Feuerkelch bringt die Potter-Saga stark voran: zwischen Todessern und Lord Voldemort muss Harry erneut seine Freunde und sich selbst verteidigen - Hörtipp für diese großartige Folge der Fantasy-Serie um den jungen Zaubererschüler!
    Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!