Beiträge von Maschu1

    Da habe ich gleich nochmal nachgeschlagen. Vernes Brief ist also echt und da könnte/sollte man diese deutschsprachigen Abdrucke sicherlich auch bibliografisch erfassen. (Auch wenn es "nur" ein Mini-Text ist und kein/e Roman/Erzählung. )

    Wie sieht es eigentlich mit diesem Text aus?


    Es handelt sich um einen Artikel der wohl ursprünglich in der "Danziger Zeitung" erschienen ist. (Diesen Danziger Abdruck konnte ich nicht finden, aber drei Nachdrucke.) Der Verfasser hatte Verne brieflich einen Roman nach dem Motto "Reise durch Deutschland in 30 Tagen" vorgeschlagen, Verne hatte abgelehnt, wobei Vernes (vor allem auch bedingt durch den verlorenen Krieg 1870/71) negative Einstellung gegenüber den Deutschen erkennbar ist. Der Beitrag enthält eine deutsche Übersetzung (erkennbar nur auszugsweise) aus Vernes Schreiben.


    Abgedruckt wurde der Beitrag in (und vermutlich noch in weiteren Blättern)


    - Danziger Zeitung, vermutlich irgendwann nach dem Jahreswechsel 1890/91

    - Rhein- und Ruhrzeitung, 9. Januar 1891, S. 1 (Zu dem Kapitel des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich)
    (https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/pe…rief%20%C3%BCbersetzen%22)
    - Oldenburger Nachrichten, 14. Januar 1891, S. 14/15 (Aus Nah und Fern)
    - Lippische Volksblatt, 24. Januar 1891, S. 2 (Eine interessante Mittheilung)
    (https://zeitpunkt.nrw/ulbms/pe…rief%20%C3%BCbersetzen%22)

    Wenn der Brief authentisch ist, sollte man ihn sicherlich ebenfalls verzeichnen. (Möglicherweise ist das auch schon geschehen.) Die ablehnende Haltung Vernes gegen Deutschland lässt zumindest vermuten, dass das Schreiben echt ist. Aber da kennen sich die Verne-Biografen sicher besser aus. (Und wieder: Möglicherweise ist das alles schon Schnee von gestern und längst bekannt/geklärt.)

    Hier die Links. Die sind ein "Einstieg", da muss man am Ende aber sicherlich auch noch ein bisschen manuell in den Ausgaben nach "vorn" und "hinten" suchen, um alle Fortsetzungen zu finden und verzeichnen zu können. Ist bestimmt noch ein wenig Arbeit, aber eine lohnenswerte auf jeden Fall.


    Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt


    Mittelpunkt der Erde

    https://www.difmoe.eu/periodic…2662a?fulltext=Lidenbrock


    20.000 Meilen

    https://www.difmoe.eu/periodic…d9f2662a?fulltext=Arronax

    Ich kann mich hier nur meine Erfahrungen zu Karl May stützen. Dort wird seit einigen Jahren intensiv in den diversen Zeitungsportalen geforscht und dennoch tauchen ständig neue Funde auf. Die Digitalisierung alter Bestände geht ja auch kontinuierlich weiter und auch die Durchsuchbarkeit scheint allmählich verbessert zu werden.


    Was ist eigentlich mit den Veröffentlichungen von "Reise zum Mittelpunkt der Erde" und "20.000 Meilen unter den Meeren" Mitte der 1870er Jahre in "Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt". Die sind sicher schon erfasst?

    Ich denke schon, dass da einige neue Funde zusammenkommen, mit denen man ein Extraheft füllen kann. Bibliografische Angaben, Cover, Titelblätter, bei Zeitungen die Titelköpfe ... da braucht jeder Fund schon ein wenig Platz.

    Und man kann ja auch gezielt die diversen Zeitungsportale durchforschen, gerade bei difmoe gibt es viele alte Verne-Veröffentlichungen, die vermutlich noch nicht alle verzeichnet sind. Auch deutschsprachige US-Zeitungen haben da einiges (vermutlich nicht immer legal) nachgedruckt.

    Schutzumschläge waren früher gar nicht so selten. Die dienten damals tatsächlich dazu, die Bucheinbände zu schützen. Heutigentags hat man den Eindruck, Schutzumschläge dienen vor allem dazu, schlichte Einbände zu "verstecken" und das Buch besser aussehen zu lassen.


    Die Karl-May-Bände in grünem Leinen, mit Goldprägung und farbigem (damals noch auf das Leinen gedrucktem) Deckelbild waren zu Zeiten von Fehsenfeld (bis 1912) und des Radebeuler Karl-May-Verlags (bis 1945) tatsächlich zusätzlich noch mit einem vergleichsweise einfach gestalteten Schutzumschlag aus Papier versehen.

    Die Serie ist insoweit ein kleines Kuriosum, da Peter Cushing hier zum zweiten Mal als Sherlock Holmes in einer Verfilmung von "Der Hund von Baskerville" auftritt. 1959 im Gruselklassiker von Hammer und 1968 nochmal in dieser Serie. Den Hammer-Baskerville ist streckenweise recht frei nach dem Buch gestaltet, hat aber eine sehr schöne gruselige Grundstimmung.

    Den Bibliographischer Führer durch die Jules-Verne-Forschung 1872-2001 habe ich irgendwo in einem meiner Regale stehen. Ich habe zum Thema Verne-Bibliografie dort nur nicht nachgeschlagen, weil ich mich bibliografisch noch nicht näher mit Verne befasst habe (bibliografisch bin ich meher bei Karl May und Robert Kraft aktiv unterwegs) und weil ich tatsächlich völlig überzeugt war, dass Wolfgang Thadewald eine Bibliografie geplant hatte, dann aber nicht mehr veröffentlicht hat. Möglicherweise habe ich diese Information in irgendeinem Nachruf aufgeschnappt.

    In die Bibliografie im Corian-Lexikon muss ich bei Gelegenheit in der DNB mal reinschauen. Für einen Blindkauf ist mir das Teil mit 500,00 Euro dann doch ein wenig zu preisintensiv.

    Ok, vielen Dank für den Hinweis. Da kann ich mir die mal anschauen, wenn ich wieder in der DNB bin. Das hatte ich jetzt tatsächlich nicht auf dem Schirm. Ich hatte irgendwie noch im Hinterkopf, dass da mal eine Veröffentlichung geplant war aber nicht zustandegekommen ist.

    Solange das ganze nur eine (mehr oder weniger) private Zusammenstellung von Wolfgang Thadewald ist, gibt es so eine Bibliografie dann leider doch noch nicht. Dem wäre dann aber zumindest ein klein wenig abzuhelfen, wenn die Arbeit mit Zustimmung der Erben öffentlich zugänglich gemacht werden könnte (in welcher Form auch immer, gedruckt oder digital.)


    Wobei dann immer noch die Frage offen ist, inwieweit Wolfgangs Thadewalds Zusammenstellung bereits den Anforderungen, die man an eine Bibliografie stellen sollte, genügt. Detaillierte bibliographische Angaben, Abbildungen von Büchern und Titelblättern ... Und auch wenn das alles schon vorhanden ist, ist die Aufbereitung (vor allem auch die Überprüfung aller Informationen) ein nicht zu unterschätzender Arbeitsaufwand.


    Ohne Wolfgang Thadewalds Arbeit zu kennen, gehe ich leider davon aus, dass es von dieser bis zu einer nutzbaren Bibliografie noch ein weiter Weg sein dürfte.

    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, von der Thematik her habe das Buch für mich als Lost-World-Geschichte eingeordnet. Vom Stil her fand ich es angenehmer als Edgar Rice Burroughs Tarzan. (Wurde ja beides in Pulp-Magazinen veröffentlicht und ist durchaus vergleich.) Das kann natürlich auch an der Übersetzung gelegen haben.

    Ich kenne die Liste nicht. Enthält die nur Bücher oder ist die "umfassender" (also auch Zeitungs- und Zeitschriftenabdrucke)?

    Das wäre generell mal ein (allerdings auch sehr, sehr arbeitsintensives) Projekt: Eine Bibliografie aller deutschsprachigen Verne-Veröffentlichungen. Bücher, Zeitungen, Zeitschriften ... Zumindest erstmal bis inklusive Todesjahr 1905.

    Sowas gibt es zu Karl May und zu Robert Kraft und diese Bände sind sehr hilfreich. Bei May (da stammt die Bibliografie zu den Veröffentlichungen bis zum Todesjahr 1912 von 1989 und enthält über 600 Einträge) gibt es zudem auf der Webseite von Wolfgang Hermesmeier eine Liste mit allen seither neu aufgefundenen Veröffentlichungen als Ergänzung. (Nochmals reichlich 200 Nummern).

    Wie gesagt, sowas zu Verne wäre sehr arbeitsintensiv, aber sicherlich wünschenswert.


    Es gibt auch Print-on-demand-Bücher (bzw. eBooks), da ist es nicht die fehlende Kenntnis des Inhalts, die zu seltsamen Covern führt. Die beiden hier zum Beispiel, da hat man den Eindruck, dass da niemand nochmal einen Blick auf die Bilder (bzw. deren Platzierung) geworfen hat.

    "Print on demand"-Ausgaben von Leuten, die sich nie mit der Materie beschäftigt haben, machen schon Spaß. Ein weiteres Beispiel (zwar nicht Jules Verne, aber immerhin einer der "deutschen Jules Vernes") ist ein Roman von Robert Kraft (1869-1916). Da war auf der Rückseite ein Bild des vermeintlichen Autors abgebildet. Verwendet wurde dafür allerdings ein Foto des US-Sportfunktionärs Robert Kraft, dem die New England Patriots (in der NFL) gehören.