Beiträge von holger2

    Ganz geschwind nur hier, vielen vielen Dank fürs Angebot. Aber behalt mal lieber, meine Regale brechen hier schon durch. Das war wie gesagt nur ein Spaß. Ich muss mir da mal mehr auf die Finger klopfen. Vielen Dank, bitte nicht übel nehmen!

    Beim Thema "Schreiben lassen" ist vieles Bequemlichkeit durch Digitalisierung. Selbst einfache Aktionen wie "Schauen Sie mal in Ihrem Wörterbuch nach!" sind heute (je nach dem) schwer realisierbar und enden bei mir oft mit dem Satz "Ach können Sie uns nicht einfach die Lösung sagen? Warum müssen wir nachschauen?". Die Studenten müssen heute wie in Amerika Wörterzahlen erreichen, stöhnen dann rum, dass das ja sooo viel sei, und ich denk mir nur für mich selbst "wie hast du damals Seiten um Seiten füllen können, warum hat dir Literaturrecherche Spaß gemacht?"


    Was dabei wohl das große Problem ist, ist, dass immer weniger selbstständig gearbeitet wird: erst wird vorgegeben, dann wird gesagt: das ist klausurrelevant und dann wird in einer Art Bulimie-Lernen (oder binge learning) ein paar Tage (oder eine Nacht vorher) gelernt (aber nicht verstanden). Die strikte Vorgabe liegt dann wiederum daran, dass Profs und Lehrbeauftragte Schiss haben, ja bloß nichts abzufragen, weswegen sie dann verklagt werden könnten (nach dem Motto, "das Thema war ja gar nicht dabei - also ist es unzulässig, das abzufragen", auch wenn man es durch Denken hätte verstehen können, solche Sachen werden heute unglaublich oft eingeklagt)

    Und zum anderen müssen Studenten und Profs immer mehr Leistung bringen, die Verkürzung von Diplom und Magister zu Turbo-Bachelors und Master hat eigentlich nicht dazu geführt, dass abgespeckt wurde, sondern, dass alles immer enger getaktet/ gepresst wird, da geht dann nur noch Anschreiben, Auswendiglernen und weiter...

    Wäre auch die Frage, warum es nicht geht, eine Bachelor-Arbeit selbst zu schreiben? Im geisteswissenschaftlichen Bereich dürfte sowas sicher weit über 50 Seiten liegen, aber bei Ingenieuren geht das doch deutlich kürzer? Warum nicht um Schreib-Hilfe an der Hochschule/ Universität bitten, bzw. sich dahingehend informieren. Gibt es Seminare zum wissenschaftlichen Schreiben? Dann geh lieber erst mal da hin, investiere die Zeit, plane die Arbeit langfristig. Aber umgehe so einen Scheiß wie Ghostwriter. Ich bin selbst eine ganz kleine Lehrkraft in Vorbereitungskursen von Studenten: selbst wenn die mir dort Arbeiten abgeben, ist viel plagiiert, abgeschrieben, nicht durchdacht abgepinselt. Manche erkennen nicht mal offensichtlichste Fehler - der betreuende Prof mit links und Krückstock. Ich an deiner Stelle würde lieber ein Extrasemester investieren um die Arbeit selbst auf die Beine zu stellen, selbst wenn du den Prof um Hilfe bitten musst, ist es deutlich besser...

    Hmm, der Film zieht vor allem durch die Musik, manche Anspielung, da muss man sicher in der Zeit (+/-10 Jahre) in der DDR gelebt haben.

    Aber interessant ist es, dass Brussig in mehreren Büchern Verne erwähnt, deshalb habe ich es hier geschrieben. Vielleicht forscht ja mal in 100 Jahren jemand zur Rezeption und dann ist es eine Sisyphos-Arbeit, solche Stellen rauszufinden. Ich mach das ja nur beim Lesen nebenher.

    In der Romanfassung des Drehbuchs "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" (1999) geht Held Micha mit seiner "Flamme" Miriam ins Kino und schaut: In 80 Tagen um die Welt. Welche Version da gegeben wird, ist vielleicht bestimmbar durch das im Roman/ im Film immer wieder erwähnte Album der Rolling Stones, Exile on Main Street, das im Mai 1972 erschien. Zudem wird in dem Roman einmal die Volkskammer gewählt, in dem Zeitraum kämen nur die Wahltermine 1971 bzw. 1976 in die nähere Auswahl.


    Ich geh mal davon aus, dass der Film hauptsächlich als Kontrast zur Lebenssituation am kürzeren Ende der Sonnenallee gewählt wurde. Bei Andreas Fehrmann habe ich gerade gesehen, dass es ein "Film für Sie"-Filmprogramm zum amerikanischen Film von 1956 gibt. Film für Sie löste ja so Mitte der 60/ 70er Jahre die Progress-Filmprogramme ab, also würde das recht gut "passen", zumal auch erwähnt wird, dass der Film Überlänge hätte...


    Das wieder mal nur so ein Fundstück. (Ich hoffe, ihr wusstet davon noch nichts.) Das Ganze: S. 144/ 145.

    Oh, das hätte ich eher wissen müssen. Wenn ich das nächste Mal dort hin fliege, schreibe ich dir vorher mal und dann bringe ich gerne was mit.

    Aber ich glaube, das dauert erst einmal. Meinen Lernpartnern zu erklären, welches Buch sie besorgen sollten, wenn sie nach Hause fliegen, übersteigt meine Kräfte. Ich bin eh schon schief angeschaut worden, dass ich Bücher gekauft habe... Aber ich bleibe dran.

    Das ist der Übersetzer.


    http://news.chosun.com/site/da…/04/23/2010042301895.html

    https://ko.wikipedia.org/wiki/%EA%B9%80%EC%84%9D%ED%9D%AC


    Aus der grottigen Wikipedia-Seite kann man entnehmen, dass er folgende JV-Bücher übersetzt hat:


    - Von der Erde zum Mond

    - Um den Mond

    - Das Schloss in den Karpathen

    - Die 500 Millionen der Begum

    - Michel Strogoff


    (Ob das aber jetzt Übersetzungen in dieser Reihe sind, kann ich nicht sagen, interessanterweise fehlt in der Auflistung meine Ausgabe vom Reise zum Mittelpunkt der Erde...)

    Ich lerne seit einigen Jahren Koreanisch und habe bereits zwei Bücher von Jules Verne auf Koreanisch gelesen. Diese Bücher zu lesen ist insofern ganz gut, weil die vielen unbekannten Wörter durch den mir schon bekannten Inhalt "abgefedert" werden und ich wenigstens grob verstehen kann, was gerade passiert. (Koreanisch ist nicht Englisch, es braucht deutlich mehr Aufwand, auch nur in die Nähe von "ich kann lesen" zu kommen, zumal als arbeitender Erwachsener) Und: Jules Verne ist für mich praktisch nie langweilig, daher kann ich mich auch bei irrsinnig schwerem Vokabular motivieren...


    Auf Instagram hatte ich immer mal wieder rote Bände von Jules Verne gesehen und wollte daher wissen, ob das eine Reihe ist.

    In Seoul kann man im Zentrum recht gut in einem Buchladen namens Kyobo (ist ne Kette) Bücher kaufen, ansonsten habe ich Buchläden vergebens gesucht (ist wohl wie in Deutschland mittlerweile).


    Dort konnte ich dann endlich ein paar Bände der Reihe sehen.

    Aus dem Umschlag abgeschrieben:


    Band 1: 지구 속 여행 (chigu sog yohaeng) = Reise zum Mittelpunkt der Erde

    Band 2: 해저 2만 리 (haecheo iman ri) = 20 000 Meilen unter dem Meer

    Band 3: 15소년 표류기 (daseot soneon pyeoryugi) = Zwei Jahre Ferien (hier wörtlich "Der Schiffbruch von 15 Jungen") (2 Teilbände)

    Band 4: 80일간의 세계일주 (palsib ilganui segaeilchu) = In 80 Tagen um die Erde

    Band 5: 지구에서 달까지 (chigueseo dalggachi) = Von der Erde zum Mond

    Band 6: 카르파티아 성 (karepatia seong) = Das Schloss in den Karpathen

    Band 7: 인도 왕비의 유산 (indo wangbiui yusan) = Die 500 Millionen der Begum (hier wörtlich "das Erbe der indischen Königsfrau)

    Band 8: 달나라 탐험 (dalnara tamheom) = Um den Mond

    Band 9: 신비의 섬 (sinbiui seom) = Die geheimnisvolle Insel (3 Teilbände)

    Band 10: 황제의 밀사 (hwangchaeui milsa) = Michel Strogoff (hier wörtlich "des Kaisers Geheimbote") (2 Teilbände)

    Band 11: 그랜트 선장의 아이들 (geraente seomchangui aidel) = Die Kinder des Kapitäns Grant (3 Teilbände)

    Band 12: 기구를 타고 5주간 (gigureul tago ochugan) = Fünf Wochen im Ballon

    Band 13: 영원한 아담, 단편집 (yeongwuonhan adam, danpyeonchib) Der ewige Adam/ Geschichten


    Band 1 habe ich vorliegen, daher mehr dazu


    Übersetzt wurde dieser Band von


    김석희 Kim Seok Heui (1952 auf Jeju geboren). Er/Sie (das kann ich aus dem Text so nicht herausfinden) übersetzt aus dem Französischen, Japanischen und Englischen.


    Dieser Band 1 kam zuerst 2002 heraus, dann noch einmal 2005 und 2007, bzw. 2016 noch einmal

    Verlegt wurde das bei yolimwon http://www.yolimwon.com/main.php

    Es gibt ein Nachwort (ohne Angabe von wem).

    Die Illustrationen sind wohl die originalen (z.T. vergrößert) aus der "Originalausgabe", bzw. kenne ich die nur von Diogenes (= daher meine Annahme, ich bin ja kein Experte).


    Ach so, der Band hat 12 000 Won gekostet, das sind z.Z. etwa 9,09€ (was ich immer wieder faszinierend preiswert finde)

    Interessant fand ich, dass sich die Auswahl von Jules-Verne-Bänden meist auf drei Bücher beschränkte:

    80 Tage um die Welt

    20 000 Meilen unter dem Meer

    und (abgeschlagen)

    Zwei Jahre Ferien.


    Die Bücher werden in Klassikerreihen noch und nöcher verlegt, dabei variiert die Seitenzahl massiv.