Beiträge von Stahlelefant

    Wie Gregor Toll (Verfasser des Artikels) dann dazu kommt, Vernes "Reise zum Mittelpunkt der Erde" als "Near Future"-Geschichte einzuordnen ist mir allerdings rätselhaft. Der Roman entspricht dieser Definition doch gar nicht

    :thumbup:

    Sie sind eingebettet in eine Welt, die sich aus heutigen Entwicklungen ableiten lässt und tatsächlich möglich und plausibel erscheint.

    So war es ja tatsächlich sehr häufig bei Verne. Es spielt ja fast alles im 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Von daher könnte man JV vielleicht sogar ein Paradebeispiel für Near Future nennen.

    „Dieses Weiterspinnen von technischen Trends ins Negative

    „Near Future“ zeige meist Dystopien (Zukunft mit negativem Ausgang).

    Als gutes Beispiel für JVs Near Future würde ich z. B. Robur und vor allem Herr der Welt sehen. Technik, die aus zeitgenössischen Entwicklungen ableitbar ist (wie öfters bei Verne), und Dystopie (Robur terrorisiert die Welt (mit Hilfe der Technik), will Herrscher der Welt werden).

    Near-Future-Themen können heute auch Technologien wie Drohnen, Virtual-Reality-Systeme, Robotik oder auch der Klimawandel und politische Turbulenzen sein.

    Die Drohnen hat Michel Verne vorhergesehen. Sogar der Name ist vergleichbar: Bei ihm heißen sie „Wespen“ (Expedition Barsac).

    Halt, Moment, 20k habe ich doch griffbereit. „Exklusive Sonderausgabe für etc. 2006 (c) Melzer Verlag GmbH, Neu Isenburg etc.“ Hinten im Buch finden sich keine weiteren Angaben. Auf dem Cover hinten ist aber eine Zahl (617 679 008, Verlagsnummer?) und darunter ein Strichcode, also eine weitere Zahl: 4026411113241. 13-stellig, könnte also theoretisch eine ISBN sein, aber die 13-stelligen fangen alle mit 978 oder 979 an, oder? Also ist es wohl nur eine EAN.


    Jetzt mal auf das Cover der MDM-Neuausgabe geschaut: Hinten steht eine 10-stellige Zahl, könnte also ebenfalls theoretisch eine ISBN sein, aber es ist 1534940101, und bei einem deutschsprachigen Buch müsste eine 3 am Anfang stehen, wie ich gerade nachgeschaut habe: https://de.wikipedia.org/wiki/ISBN-Gruppennummer.

    Die Lieferung ist gestern angekommen. Mit Sammelalbum. Überraschung: Das Buch war auch dabei. Wie vermutet ist es ein Nachdruck der Weltbild-Ausgabe. Also letztlich nur alter Wein in neuen Schläuchen. Keine ISBN vorhanden.


    Wenn die Infos auf der Seite stimmen, dann schickt MDM „Tag 1 – Die Wette“, vgl. o. #10.

    So war es dann jetzt auch.

    Interessant wäre es, die Daten zu dem Buch zu haben (welcher Verlag, genauer Titel, eventuell ISBN), um zu sehen, ob es wirklich ein exklusiver Titel für die MDM-Edition ist, oder ob da ein Band geliefert wird, der ganz normal im Handel erhältlich ist.

    Im Katalog der DNB habe ich zumindest keine neue Ausgabe gefunden, die ich der MDM-Edition zuordnen könnte. (Und auch bei einem exklusiv für eine Sammleredition angefertigten Buch müssten Pflichtexemplare an die DNB abgegeben werden.)

    Der / die Buchbände scheinen neue Reprint-Formen der Weltbildreihe von 2006 zu sein

    Darauf würde ich auch tippen. Ich schaue öfters bei Ebay, was so angeboten wird (und wenn was Neues dabei ist, worüber hier im Forum noch nicht berichtet wurde, dann mache ich Meldung). Diese neue 80T-Ausgabe ist mir aber noch nicht untergekommen. Ich glaube nicht, dass es die im Handel gibt.


    Ich hab jetzt versucht, im Verzeichnis lieferbarer Bücher zu suchen. Aber wenn ich den Titel eingebe, kommt kein Ergebnis … merkwürdig. Eine Suche mit dem Autornamen klappt zwar, ich hab aber keine Lust, mich durch alles durchzuklicken (da es doch recht viele Ausgaben sind, in den letzten Jahren sehr aufgebläht durch unzählige Print-on-demand-Neuverwurstungen der alten, rechtefreien Hartleben-Versionen.) Halt, Moment, ich sehe gerade, da steht 209 Bücher, das geht dann ja noch … ich klicke mich also doch durch (auch aus allgemeiner Neugierde, was aktuell alles zu haben ist) … aber das Buch ist nicht dabei: buchhandel.de

    Hm, es scheinen nicht alle Neuverwurstungen gelistet zu sein. Also ist es nicht vollständig. Kann sein, dass man eine Gebühr bezahlen muss, damit ein Buch ins Verzeichnis aufgenommen wird.

    OK, danke für die Einschätzungen. Ich glaube, ich bestell mir nur die Probelieferung (danke für den Spartipp Poldi ), um mal zu sehen, ob es gut ist. Und dann bestelle ich es wieder ab …

    Die Fa. MDM ist bekannt für ausufernde Werbung und oft recht fragwürdigen Werbeaussagen. In den 90er JAhren waren sie noch unterwegs, ganzen Generationen von Rentnern ihre "wertvollen" Münzeditionen zu verkaufen. Inzwischen haben die Sammler, die dafür hunderte von DM und Euros ausgegeben hatten festgestellt, dass es gar keine Münzen, sondern Medaillien waren. Jetzt können sich die Erben darüber ärgern, wie die Altvorderen ihr Geld zum Fenster rausgeschmissen haben. Noch immer wirbt die Fa. mit aufwändigen (selbst Gold-) "Prägungen". Nur das der Käufer nicht mal in der Werbung die Angabe hat, wieviel Gramm er denn für das Kaufangebot erhält.

    … und in ein paar Jahren schaue ich dann mal, ob der Gebrauchtmarkt was hergibt. Müsste dann ja günstig zu haben sein.

    Vielleicht bestelle ich mir auch mal die Probelieferung. Aber dass die es nicht hinbekommen, das richtige Album zu liefern, ist schon ein wenig krass. Na ja, wer weiß, vielleicht ist das Album, das du bekommen hast, ein Muster für eine andere Kollektion, die nie erschienen ist … dann hast du jetzt eine Rarität in deiner Sammlung :)


    Ich hatte schon vorher überlegt, ob ich die Probelieferung bestellen soll, war mir aber unsicher. Aber ich glaube, jetzt tritt ein gewisser Neid-Effekt auf 8o Es könnte also sein, dass ich es demnächst bestelle.

    Zitat

    Schon 1870 erklärte der visionäre Schriftsteller Jules Verne Wasser zur "Kohle der Zukunft". Mit Wasserstoff, der aus erneuerbarem Strom hergestellt wird, lassen sich Autos fahren und Häuser heizen. Doch bislang hat die Idee einer Wasserstoffwirtschaft nicht so recht gezündet.

    Aber es geht langsam voran. Im Mainzer Energiepark zum Beispiel leiten die Stadtwerke in das normale Gasnetz rund zehn Prozent Wasserstoff ein. […]

    https://programm.ard.de/TV/The…/?sendung=281074000628763

    In MediathekView gefunden, aber noch nicht angeschaut. Hier der Mediathek-Link:

    https://www.ardmediathek.de/vi…S1iNzE2LTFkZjQ4Mjk2OWUwMg

    In dem Heft ist ein Artikel über Weltreisen: https://www.focus.de/magazin/a…ft-welt_id_194842102.html

    … in dem noch mehrere kleine Artikel enthalten sind, darunter einer, in dem JV erwähnt wird:

    Zitat

    Im 19. und 20. Jahrhundert brachten Dampfschiff, Eisenbahn und schließlich das Flugzeug den Traum richtig auf Trab. Chronist und Prophet dieser allumfassenden Beschleunigung wurde der Schriftsteller Jules Verne, der seinen Helden Phileas Fogg zusammen mit dessen Diener Passepartout in 80 Tagen um die Welt rasen ließ. Vorbild für das Buch (erschienen 1873) war die reale Weltreise (1870) des Amerikaners George Francis Train, der den Trip später gar in nur 60 Tagen schaffte.

    https://www.focus.de/magazin/a…-zaehlt_id_194842103.html

    Unter den Fotos ist eines mit den Hauptdarstellern der Verfilmung mit Pierce Brosnan, im Hintergrund ein (obligatorischer!? ;) ) Ballon.


    Der Anfang des Artikels ist auch interessant: Der erste Mensch, der zweimal den Planeten umrundete, war ein Seemann namens Hans aus Aachen, der bei der Magellan-Expedition dabei war und später noch ein weiteres Mal um die ganze Welt fuhr.


    Der aktuelle Rekord wird ebenfalls erwähnt:

    Zitat

    1995 jagte der Überschallflieger Concorde seine Passagiere in exakt 31 Stunden und 27 Minuten um den Globus. Dieser Rekord besteht noch immer.

    Das muss ich haben, das kaufe ich auf jeden Fall, oder wünsche es mir zu Weihnachten. 20k ist mein Lieblingsroman und früher hab ich oft Comics mit Micky und Donald gelesen. Ich schreib dann auch ’ne Rezi für die Nautilus.

    Etwas Hoffnung habe ich bei solchen Sachen: Vielleicht werden damit Kinder an die Romane von JV herangeführt

    :thumbup:

    DENN: Die Nautilus wurde von 1793 bis 97 von Fulton entwickelt, wurde 1800 in Rouen gebaut und zu Wasser gelassen. Die meisten QUellen nennen Brest als Ort der Erprobung im gleichen Jahr!

    Hier noch ein Gegenargument zu der Aussage: "Zigarrenförmig wurden die U-Boote generell erst Anfang des 20. Jahrhunderts gestaltet". Bereits 1862 gab es die USS ALLIGATOR (siehe Stich unten) die schon stromlinienförmig war. Diverse andere folgten.

    Danke für die Infos! :) Das wusste ich gar nicht. (Oder vielleicht habe ich es schon mal irgendwo gesehen, aber wieder vergessen.) Hier hätte sich der Autor besser kundig machen müssen.


    Und was soll ich von den folgenden Aussagen halten? Im ersten Absatz heisst es über die Nautilus von Verne: "Aber sie waren noch sehr primitiv." Drei Absätze weiter auf einmal: "Die Nautilus ist ein technisch ausgereiftes Boot von siebzig Meter Länge." - PEINLICH!

    Was diesen Punkt betrifft, glaube ich, dass der Autor es eigentlich korrekt formuliert hat:

    Auch Unterseeboote hat es schon gegeben, bevor Jules Vernes Captain Nemo seine Nautilus 1869 im Fortsetzungsroman "20 000 Meilen unter dem Meer" vom Stapel ließ. Aber sie waren noch sehr primitiv.

    Hervorhebung von mir. Er bezieht sich an dieser Stelle nicht auf die Nautilus, sondern auf ältere U-Boote.

    Ich bin auch nicht begeistert von dem Artikel, aber ein bisschen differenziert er schon, der Autor.

    Immer wieder gefragt, ob er der "Erfinder" etwa des U-Bootes sei, beschrieb er 1902 seinen Beitrag zur Entstehung großer Erfindungen in einem Interview in aller Bescheidenheit so: "Als ich in meinen Schriften von diesen wie von tatsächlichen Dingen gesprochen habe, da waren sie zur Hälfte schon gefunden. Ich habe lediglich eine Fiktion aus dem entwickelt, was in der Folge zur Tatsache werden musste."

    Er kommt also wenigstens nicht mit dem alten Klischee, JV sei auf jeden Fall ein Erfinder gewesen. Er nennt ja hier auch konkret einen Vorläufer.

    Einer der markantesten Vorgänger des geheimnisvollen Unterseefahrzeugs hieß genau wie das Romangefährt Nautilus und wurde von Robert Fulton schon 1801 in Le Havre an der Seine-Mündung zu Wasser gelassen.

    Seine Aussage lautet also nicht „JV hat das U-Boot erfunden.“