29. März 2006 - 17:26 Uhr
Juan-Pablo Montoya verteidigt seine bisherigen Leistungen und begründet diese mit einem Erfahrungsrückstand auf seinen Teamkollegen
(F1Total.com) - In den ersten beiden Saisonrennen fuhr Juan-Pablo Montoya relativ ereignislos auf die Plätze fünf und vier und hat damit neun WM-Punkte auf seinem Konto, während sein Teamkollege Kimi Räikkönen in Bahrain vom Ende des Feldes bis auf Platz drei nach vorne stürmte, in Malaysia jedoch in der ersten Runde ausfiel. Viele Experten kritisierten Montoya, da er das Tempo von Räikkönen bislang nicht mitgehen konnte. Doch dies lässt den Kolumbianer kalt.
Montoya kam vergangene Saison zu McLaren und brauchte einige Zeit, um sich in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden. Letztendlich konnte er drei Siege feiern, gegenüber sieben Triumphen Räikkönens. In der Gesamtwertung belegte er Rang vier, über 50 Punkte hinter seinem Teamkollegen. Und auch zu Beginn der Saison 2006 schien es so, als könne der 30-Jährige seinem finnischen Teamkollegen nicht viel entgegensetzen.
Berichterstattung lässt Montoya kalt
Dies führt Montoya jedoch auf nach wie vor mangelnde Erfahrung mit dem McLaren zurück. In dieser Hinsicht sei Räikkönen ihm voraus. Dennoch lässt er sich vom Eindruck, dass der 26-jährige Finne schneller sei, nicht beeindrucken: "Ich kümmere mich nicht darum, was ihr über Kimi oder mich schreibt", erklärte der Kolumbianer gegenüber 'Autosprint'. "Was auch immer ihr schreibt, gut oder schlecht, es wird mein Leben nicht ändern. Ich muss das nicht lesen, um in der Lage zu sein, mich selbst und meine Arbeit zu bewerten. Das ist das, was zählt", meint Montoya.
"Ich muss an der Leistung des Autos arbeiten, und wenn es derzeit danach aussieht, dass Kimi besser fährt, dann ist das nur deshalb so, weil er es besser versteht", berichtet Montoya weiter. "Mich würde interessieren, wie die Situation mit einem anderen Auto aussehen würde." Der McLaren MP4-21 "ist auf jeden Fall anders als alles, was ich in meinem Leben bisher gefahren bin."
Verwunderung über Bewertung der Leistungen
Dennoch gibt Montoya keineswegs auf, sondern ist der Meinung, dass er sich trotzdem deutlich verbessern kann, wenn er die Setup-Probleme besser in den Griff bekommt: "Das erste Auto, das ich in diesem Team gefahren bin, war extrem weit von meinem Fahrstil entfernt", erklärt der Kolumbianer. "Ich habe geschuftet, um zu verstehen, wie es funktioniert hat und versucht, die Lage zu verbessern; aber ich war dennoch hin und wieder schneller als Kimi. Mit Setups, mit denen er besser zurechtkam, die ihm besser lagen, da er länger im Team war", berichtet er, dass ihm das Auto des vergangenen Jahres eigentlich nicht behagt hat.
"Für mich gab es da unglaubliches Untersteuern. Wenn man sich die Telemetrie anschaut, sieht man die Heftigkeit des Untersteuerns zum Beispiel im chinesischen Grand Prix, obwohl ich dort schneller als Kimi war", meint Montoya. "Und sie sagen immer noch solche Dinge... Das ist verrückt", wundert er sich abschließend über die Bewertung seiner Leistungen.