Montoya ab 2007 NASCAR-Pilot

  • 09. Juli 2006 - 17:01 Uhr

    Überraschender Wechsel bestätigt: Der "Silberpfeil"-Pilot hat sich für 2007 entschieden - er erlag dem Locken der NASCAR - Debüt schon 2006?


    (F1Total.com) - Die Akte Formel 1 und Juan-Pablo Montoya scheint sich Ende des Jahres zu schließen. Der Kolumbianer hat sich offensichtlich bereits entschieden, für seinen Ex-Chef Chip Ganassi ab der nächsten Saison in der NASCAR an den Start zu gehen. Sein Vertrag sei bereits unterschrieben und soll langfristig ausgelegt sein.


    Ganassi erklärte bereits vor einigen Wochen, dass er Montoya mit Kusshand zurücknehmen würde. Insofern kommen die jüngsten Entwicklungen kaum überraschend, jedoch wurde ein Wechsel in die IndyCar-Series als wahrscheinlich angesehen. Der Kolumbianer, dessen Vertrag bei McLaren-Mercedes Ende 2006 ausläuft, habe sich jedoch auch für die NASCAR interessiert.


    Ganassi wiederum ist auf der Suche nach einem Piloten, der 2007 Casey Mears ersetzt. Überraschend ist aber, dass Montoya sofort in den Nextel Cup, also der höchsten NASCAR-Serie, einsteigen soll. Zahlreiche andere Piloten wählten auf dem Weg vom Formel-Boliden ins NASCAR-Auto den Umweg Busch-Series.


    Der Verpflichtung wurde von Ganassi unterdessen bestätigt: "Wir werden ihn im nächsten Jahr im Nextel Cup und der Busch-Series einsetzen", erklärte er US-Amerikaner gegenüber 'AP'. "Wir versuchen, ihm so schnell es geht so viel Erfahrung wie möglich mit auf den Weg zu geben. Wir werden versuchen, auch schon einige Rennen zur Busch-Series gegen Ende des Jahres zu bestreiten." Montoya traf am Sonntagmorgen auf der 'Chicagoland'-Strecke bereits auf seine neue Crew.

    Ganassi und Montoya waren sich sofort einig


    "Es sollte großartig werden", fuhr Ganassi fort. "Wir hatten schon gemeinsam Erfolg, das hat es viel leichter gemacht. Die Verhandlungen gingen sehr schnell - falls man das überhaupt so bezeichnen kann. Es ist schön, jemandem im Auto sitzen zu haben, der das wirklich möchte, der ein Teil des Teams sein will."


    Einfach wird der Umstieg aber nicht werden. "Es steht viel Arbeit an, aber er ist bereit dafür", so Ganassi weiter. Der Kolumbianer könnte 2007 auf einen Bekannten aus der Formel 1 treffen, denn auch Jacques Villeneuve sieht einen NASCAR-Wechsel nicht als Abstieg an. Doch der Kanadier möchte zunächst alle Optionen in der Formel 1 suchen - inklusive einem Verbleib im BMW Sauber F1 Team.


    Ein Puzzlestück in der momentanen Fahrerrochade in der Formel 1 ist damit wegfallen. Montoya wurde unter anderem mit dem zweiten Cockpit bei Red Bull Racing in Verbindung gebracht. Auch bei Williams, so wurde vermutet, habe er sich erkundigt.

  • 09. Juli 2006 - 19:26 Uhr

    Der "Silberpfeil"-Pilot bemühte sich selbst um das NASCAR-Cockpit, er wollte wieder mit Chip Ganassi in den USA zusammenarbeiten


    (F1Total.com) - Als leises Gerücht geisterte es bereits durch die Medien, doch richtig glauben wollte es niemand: Juan-Pablo Montoya gibt die Cockpitsuche in der Formel 1 auf und geht in die NASCAR. Zwar waren Kontakte zu seinem Ex-Chef in den USA, Chip Ganassi, bekannt, man ging aber davon aus, dass er ein Auto in der IndyCar-Serie bevorzugen würde.


    Doch Montoya überraschte: Der Kolumbianer wollte in die NASCAR. "Vor einigen Tagen rief er mich an und sagte: 'Du brauchst einen Fahrer? Ich möchte dieses Auto fahren!'", erklärte Ganassi. "Ich fragte ihn nur, ob er wisse, um welches Auto sich handelt. Er sagte 'Ja', darauf ich: 'Abgemacht'. Ich könnte nicht glücklicher sein, er repräsentiert alles, was unser Team darstellt."


    Montoya ist der bisher einzige Formel-1-Pilot, der ohne Umschweife in die NASCAR wechselt. Zwar habe er Angebote aus der Formel 1 gehabt, doch ihn zog es zurück in die USA, an jene Orte, wo er seine bisher größten Erfolge feiern können - mit Chip Ganassi. "Ich hatte einige Angebote in der Formel 1, ich hätte wohl unterschreiben können", erklärte der Kolumbianer.


    Letztlich aber siegte das "Heimweh". "Ich wollte mit Chip etwas machen und in Amerika sein. Ich kann es nicht erwarten", so Montoya. Geld spielte dabei keine Rolle. "Ich denke nicht, dass man glücklich sein wird, wenn man mehr Geld bekommt und sich den ganzen Tag über miserabel fühlt." Er habe Ganassi aber erst überreden müssen.


    "Ich sagte ihm, dass es nicht um die Millionen geht, die er macht. In drei Jahren werde ich wohl sehr glücklich sein", erklärte er. Das Auto, welches er in der NASCAR übernehmen wird, wird momentan von Casey Mears pilotiert. Doch noch möchte sich Montoya nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie es werden wird.


    "Ich muss zunächst meine Formel-1-Saison abschließen", erklärte er. "Ich erwarte, dass ich einen ordentlichen Winter haben werde. Wir werden viel testen." Der Kolumbianer weiß aber auch, dass es kein einfacher Wechsel wird. "Ich denke, es wird härter als viele denken. Es wird sehr schwierig, ein solches Auto zu fahren. Die Jungs von Chip sind aber großartig und ich kann es nicht erwarten, zu ihnen zu stoßen.

  • 10. Juli 2006 - 09:36 Uhr


    (F1Total.com) - Frank Williams ist der Mann, der Juan-Pablo Montoya 2001 aus den USA nach Europa zurückgeholt hat. Dass der Kolumbianer nun wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt und 2007 in Nordamerika NASCAR-Rennen fahren wird, kann er durchaus nachvollziehen.


    "Juan ist ein übellauniger und entschlossener Fahrer, und wenn er in Form war, waren seine Überholqualitäten außergewöhnlich. Er mochte das Rennfahren in den USA aber schon immer. Irgendwie bedeutet diese Entscheidung für ihn eine Heimkehr", wird der 64-Jährige vom 'Guardian' zitiert.

  • 10. Juli 2006 - 10:33 Uhr

    Juan-Pablo Montoya plant einen "langfristigen" Verbleib in den USA, wo er vor der "größten Herausforderung" seiner bisherigen Karriere steht


    (F1Total.com) - Knalleffekt in der Formel 1: Juan-Pablo Montoya hat seine Drohungen wahr gemacht und einen NASCAR-Vertrag bei seinem früheren ChampCar-Teamchef Chip Ganassi unterschrieben, für den er 2007 im Nextel-Cup an den Start gehen wird. Eine Rückkehr nach Europa erscheint nach aktuellem Stand der Dinge eher unwahrscheinlich.


    "Wer die Pressemitteilung liest, wird herausfinden, dass es ein mehrjähriger Vertrag ist", erklärte Montoya am Rande der Präsentation der Übereinkunft. "Warum mehrjährig? Weil es einige Zeit dauern wird, das alles zu lernen. Das Ziel sind Siege, aber das wird nicht so einfach. Vor mir liegt die größte Herausforderung überhaupt. Viele Leute werden das aufbauschen und sagen, dass ich Großes erreichen werde. Das ist das Ziel, klar, aber es wird schwieriger als viele denken."

    Chemie stimmte bei den "Silberpfeilen" nie


    Der Kolumbianer gilt als überaus impulsiver Charakter, hat Ende 2004 schon das Williams-Team verlassen, weil er sich intern benachteiligt fühlte. Bei McLaren-Mercedes stimmte die Chemie zwischen ihm und den Teamchefs Ron Dennis und Norbert Haug nie - und dass sein Vater, seine Frau und sein Sohn im Motorhome nicht allzu herzlich willkommen geheißen wurden, war ihm immer ein Dorn im Auge.


    Geld sei beim Wechsel hingegen kein Thema gewesen: "Es geht nicht darum, wie viele Millionen man macht oder wie viel Geld. Es geht darum, ob ich in drei Jahren noch mit dem glücklich bin, was ich dann mache, und wenn ich drei Jahre in die Zukunft schaue, dann denke ich, dass ich hier glücklicher sein werde als in der Formel 1", so der 30-Jährige, der 2000 im ersten Anlauf die 500 Meilen von Indianapolis gewonnen hat.


    "In der Formel 1", philosophierte er, "geht es um die sehr aufregenden Autos und die hochgestochene Technologie. Das will ich der Formel 1 gar nicht absprechen, aber jeder, der schon einmal ein Rennen gesehen hat, weiß, dass es nicht gerade die aufregendsten Rennen sind. Wie schwierig ist es, in der Formel 1 ein anderes Auto zu überholen? Man geht an jemandem vorbei, berührt die Räder und wird gleich als wildes Tier abgestempelt."

    Montoya will künftig weniger reisen


    Ein weiterer Aspekt für Montoya waren geografische Überlegungen: "In der NASCAR sitzt man genauso viele Tage im Auto, aber man fährt wenigstens Rennen. In der Formel 1 fliegen wir 27 Stunden nach Australien, aber ich komme aus Kolumbien - und von meiner Wohnung in Miami aus ist alles in drei Stunden erreichbar", teilte er mit. Gleichzeitig bestätigte er, dass er sich in der Nähe des Ganassi-Teams eine zweite Wohnung mieten möchte.


    Und was war rein fahrerisch der Hauptgrund für die Entscheidung? "Als ich vor ein paar Jahren das Auto von Jeff (Gordon; Anm. d. Red.) getestet habe, war das auf einem Straßenkurs, und es hat großen Spaß gemacht. Man konnte mit dem Auto sliden und es war wirklich auf mich zugeschnitten. Ich fühle mich darin wohl, es war sehr aufregend. Das war mit ein Grund, warum ich unbedingt mit Chip reden wollte", fügte Montoya an.

  • 10. Juli 2006 - 16:07 Uhr

    Mit einem internationalen Superstar wie Juan-Pablo Montoya möchte die NASCAR-Serie nun auch außerhalb Nordamerikas bekannter werden


    (F1Total.com) - Die Bekanntgabe, dass Juan-Pablo Montoya ab 2007 NASCAR fahren wird, erschütterte gestern die internationale Motorsportszene in ihren Grundfesten. Zwar hatte sich der Transfer in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet, dass der Kolumbianer diesen aber tatsächlich durchziehen würde, daran glaubten bis zum Schluss nur die wenigsten Experten.


    Nun verlagert sich der Fokus jedoch auf die Auswirkungen, die der Wechsel nach sich ziehen wird: Einerseits nehmen die Spekulationen über die Vergabe des zweiten McLaren-Mercedes-Cockpits immer mehr Fahrt auf, andererseits wird die NASCAR-Serie von dem prominenten Neuzugang zweifelsohne profitieren. Bei allem Respekt vor der nordamerikanischen Rennszene findet NASCAR nämlich außerhalb der USA praktisch noch nicht statt.


    NASCAR-Chefs freuen sich auf Montoya


    "Juan-Pablo Montoyas Einstieg in NASCAR ist historisch", erklärte NASCAR-Präsident Mike Helton. "Er ist jemand, der nicht nur die lateinamerikanische Fangemeinde umfasst, sondern er ist ein Fahrer mit einer internationalen Anhängerschar. NASCAR hatte auch früher schon Erfolg mit Rennfahrern aus anderen Serien, die sich bei uns gut geschlagen haben, aber dass Juan-Pablo von sich aus sagt, er will bei uns fahren, ist historisch."


    Ganz so ist es freilich nicht, denn der Wechsel des McLaren-Mercedes-Piloten in die NASCAR-Serie hängt in erster Linie damit zusammen, dass er in der Formel 1 kein neues Cockpit mehr fand. Nachdem man ihm bei McLaren-Mercedes mitgeteilt hatte, dass er sich einen neuen Job suchen soll, waren auch seine Verhandlungen mit Red Bull und Williams nie konkret genug. Die Rückkehr in die USA ist nur die logische Konsequenz.

    Ganassi von Montoyas Talent überzeugt


    Chip Ganassi freut sich aber schon auf ihn: "Dieser Bursche kann sich so gut wie kein anderer auf Autos und Strecken einstellen", sagte Montoyas neuer Teamchef. "Es wird für ihn aber kein Spaziergang im Park. Er muss über den Winter hart arbeiten, wenn er 2007 konkurrenzfähig sein will. Das ist eine Riesenherausforderung. Ich kann mir aber keine bessere Gelegenheit vorstellen, als diese Herausforderung gemeinsam mit so einem Fahrer anzupacken."


    Montoya wird für Ganassi, mit dem er 1999 schon den ChampCar-Titel und 2000 die 500 Meilen von Indianapolis gewonnen hatte, in den beiden NASCAR-Kategorien Busch-Series und Nextel-Cup an den Start gehen. Ein derartiges Parallelengagement ist keineswegs ungewöhnlich und zielt in erster Linie darauf ab, dass der siebenfache Grand-Prix-Sieger ausreichend Gelegenheit bekommt, seinen Fahrstil von der Formel 1 auf Stock-Cars umzustellen.

  • 10. Juli 2006 - 17:47 Uhr


    (F1Total.com) - NASCAR-Legende Jeff Gordon freut sich, dass er ab der nächsten Saison auch gegen Juan-Pablo Montoya antreten wird, mit dem er 2003 in Indianapolis seinen NASCAR- gegen einen Formel-1-Boliden eingetauscht hat und umgekehrt.


    "Es wird aufregend. Ich habe mit Juan-Pablo bei ein paar der Formel-1-Rennen gesprochen, bei denen ich war", sagte Gordon. "Es wird eine große Herausforderung für ihn, aber er ist sehr talentiert und hat ein Team, das voll hinter ihm steht. Vor ihm liegt ein langer Weg, aber er wird einen fantastischen Job machen. Das ist großartig für den Sport."


    Beim Autotausch 2003 habe Montoya "einen großartigen Job" gemacht: "Da konnte ich sehen, dass er viel Talent besitzt", so der US-Amerikaner.