Berlin zittert weiter um Play-off-Teilnahme - Kühnhackl triumphiert in Köln

  • Nach dem Sieg gegen den Spitzenreiter war für den Chef der Berliner Eisbären die Welt wieder in Ordnung. „Wir liegen voll im Plan“, verkündete Detlef Kornett, Europamanager des Eisbären-Besitzers Philip Anschutz, nach dem 3:2 des Titelverteidigers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen den ERC Ingolstadt: „Wir sind gut aufgestellt. Alles ist in bester Ordnung.“


    Doch auch nach dem zweiten Sieg des Wochenendes muss der Meister als Tabellen-Neunter weiter um die Play-off-Teilnahme zittern, Tabellenführer Ingolstadt ist schon um 19 Punkte enteilt.


    Die allzu positive Zwischenbilanz seines Vorgesetzten wollte Trainer Pierre Pagé zwar nicht teilen, dennoch machte auch der kanadische Meistercoach in Optimismus: „In einem Monat werden wir noch besser spielen. Im Moment brauchen wir einfach die Punkte, egal, wie.“


    Gegen Ingolstadt sicherte Andy Roach mit dem entscheidenden Penalty den Berlinern zwei Zähler, die sie auch dringend benötigten. Der Kampf um die Play-off-Plätze hat sich weiter verschärft, weil die Hamburg Freezers seit dem Trainerwechsel von Mike Schmidt zu Bill Stewart acht Punkte aus drei Spielen holten und mittlerweile an den Eisbären vorbeigezogen sind.


    Zwei Ausländerplätze haben die Berliner noch frei, ein Kandidat ist weiterhin Derrick Walser. Der Verteidiger, der die Eisbären im Sommer Richtung NHL verließ, spielt derzeit nur in der unterklassigen AHL. „Er steht jetzt an einer Kreuzung und muss sich entscheiden, wohin er gehen will“, beschrieb Manager Peter-John Lee die Situation des Ex-Berliners, den der Titelverteidiger gerne zurückholen möchte.


    Trotz der Penalty-Niederlage in Berlin behauptete Ingolstadt knapp die Tabellenführung vor DEL-Rekordmeister Adler Mannheim, der durch einen hart umkämpften 4:3-Sieg gegen die Hannover Scorpions bis auf einen Punkt herankam. „Das ist die Art und Weise, wie wir momentan spielen müssen“, meinte Trainer Greg Poss: „Wir müssen Eishockey arbeiten.“


    Dreimal waren die Mannheimer in Rückstand geraten, dreimal kämpften sie sich zurück, ehe am Ende René Corbet den Siegtreffer erzielte - wie schon zwei Tage zuvor beim 3:2 nach Verlängerung bei den Augsburger Panthern. „Corbet ist unser Mann für die wichtigen Tore“, lobte Poss den Kanadier, der bereits 14 Treffer auf seinem Konto hat.


    Mit einem Sieg im Derby am kommenden Donnerstag (19.30 Uhr/live bei Premiere) gegen die Frankfurt Lions könnten die Adler bereits an die Tabellenspitze zurückkehren. Dann muss Poss wohl noch ohne den neuen Torwart Jean-Marc Pelletier auskommen. Der US-Amerikaner, der den an einem Gehirntumor erkrankten Nationaltorhüter Robert Müller ersetzen soll, trifft am Dienstag in Mannheim ein und wird voraussichtlich am 12. Dezember in Köln sein Debüt geben.


    Der Tabellendritte DEG Metro Stars blieb dem Spitzenduo mit einem 6:3 gegen die Iserlohn Roosters auf den Fersen. Verfolger Kölner Haie patzte dagegen: Gegen den Vorletzten Straubing Tigers leistete sich der achtmalige Meister eine 2:5-Heimniederlage - und bescherte Erich Kühnhackl an alter Wirkungsstätte einen überraschenden Triumph.


    „Meine Jungs freuen sich auf Spiele in so tollen Hallen gegen so tolle Gegner“, meinte der Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft, der von 1976 bis 1979 für die Haie auf Torejagd gegangen war. „Absolut verdient“ fand der 56-Jährige den Sieg in der Kölnarena, die vor acht Jahren das altehrwürdige Eisstadion an der Lentstraße, in dem einst Kühnhackl wirbelte, als Haie-Domizil abgelöst hat. (DEL.org/sid)