Nach Vorstellung des alarmierenden UN-Klimaberichts
Der Klimawandel ist dramatisch - und Schuld sind die Menschen. Das ist die Quintessenz der jüngsten UN-Klimastudie. Angesichts der alarmierenden Ergebnisse wollen Frankreich und Deutschland eine Umweltorganisation unter dem Dach der Vereinten Nationen schaffen.
"Die Zeit für Halbheiten ist vorbei", sagte der französische Präsident Jacques Chirac zur Eröffnung einer internationalen Umweltkonferenz in Paris. "Der Tag rückt näher, an dem der Klimawandel jeder Kontrolle entgleitet. Es ist Zeit für eine Revolution des politischen Handelns." Deutschlands Umweltminister Sigmar Gabriel sagte Chirac auf der Konferenz die Unterstützung Berlins für das Projekt zu.
Achim Steiner, Chef des UN-Umweltprogramms, forderte einen Welt-Klimagipfel der Regierungschefs. Die "Routine der Verhandlungen auf Beamtenebene" bringe die Welt nicht weiter, sagte er der "Frankfurter Rundschau".
Bush: "Bedeutsamer Bericht"
US-Präsident George W. Bush würdigte den Bericht als wertvollen Beitrag zum Verständnis des Klimawandels. Die Befunde seien "bedeutsam" und trügen zu einem besseren Verständnis des Phänomens bei, sagte Bushs Sprecher Tony Fratto in Washington. Insofern helfe der Bericht bei der Suche nach dem besten Weg, "wie man den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann".
Die oppositionellen Demokraten nutzen den Bericht als Munition gegen die republikanische Regierung. Der Bericht sei ein schlagender wissenschaftlicher Beweis gegen alle, die sich noch immer nicht festlegen wollten, wer für die globale Erwärmung verantwortlich sei, sagte der Abgeordnete Edward Markey von den Demokraten.
Das Weiße Haus hatte bereits wenige Stunden nach dem Bericht eine Erklärung veröffentlicht. Darin wurde betont, dass die Regierung bereits im Jahr 2001 eingeräumt habe, dass für die Zunahme der Treibhausgase in großem Umfang der Mensch verantwortlich sei. Bush habe insgesamt 29 Milliarden Dollar unter anderem für Technik und Forschung verwendet, die mit Klima in Zusammenhang stehe - "mehr Geld als jedes andere Land", hieß es weiter.
"Beispiellose Erderwärmung"
Die in Paris tagende Umweltkonferenz mit 200 Vertretern aus 50 Staaten begann kurz nachdem die Vereinten Nationen ihren neuesten Klimabericht vorgelegt hatten. Demnach droht es auf der Erde bis zum Jahr 2100 bis zu 6,4 Grad wärmer zu werden. Die seit Jahren beobachtete Erwärmung des Klimasystems ist nach Angaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) "beispiellos". Elf der vergangenen zwölf Jahre seien unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn der Aufzeichnungen, schreiben die mehr als 2500 Autoren in dem Bericht.
Der Report präsentiert sechs Szenarien. Im besten Fall sei bis 2100 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad. Der Anstieg des Meeresspiegels beträgt bis 2100 im günstigsten Szenario 18 bis 38 Zentimeter, im schlimmsten 26 bis 59 Zentimeter. In den nächsten zwei Jahrzehnten steigt die Temperatur laut IPCC alle zehn Jahre um 0,2 Grad.
ZitatAlles anzeigenDie wichtigsten Ergebnisse des UN-Klimareports:
Die Klimaerwärmung ist laut der UN-Studie sehr wahrscheinlich von den Menschen verursacht - vor allem wegen des Verbrauchs fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle. Auch die Landwirtschaft hat dazu beigetragen.
Selbst bei einem sofortigen Stopp der Treibhausgasemissionen würde sich die Atmosphäre noch Jahrhunderte lang weiter aufheizen. Sehr wahrscheinlich wird die Häufigkeit von Hitzewellen und starken Regenfällen weiter zunehmen.
Bis 2100 wird mit einem Temperaturanstieg zwischen 1,1 und 6,4 Grad Celsius gerechnet. Im günstigsten Fall heizt sich die Atmosphäre um 1,8 bis 2,9 Grad auf.
Der Meeresspiegel wird nach Schätzung der Forscher um 18 bis 59 Zentimeter steigen. Wenn das schnelle Abschmelzen des Polareises fortschreitet, sind weitere zehn bis 20 Zentimeter möglich.
Die Intensität von Hurrikans und Taifuns wird wahrscheinlich zunehmen. Die steigende Zahl von Orkanen und tropischen Wirbelstürmen seit 1970 ist nach Ansicht der Experten vermutlich vom Menschen verursacht.
Keine Zweifel mehr an Schuld der Menschen
Selbst wenn die Konzentration der Treibhausgase im Jahr 2000 auf dem damaligen Stand eingefroren worden wäre, wäre ein Temperaturzuwachs von 0,1 Grad Celsius pro Jahrzehnt zu erwarten. "Viele Argumente, die für Zweifel am menschengemachten Klimawandel gesprochen haben, fallen jetzt weg", sagte der Klimaforscher Jochem Marotzke im Interview mit tagesschau.de. Marotzke hatte an der UN-Studie mitgearbeitet.
Stand: 02.02.2007 19:30 Uhr
Quelle: [URL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6367824_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html]tagesschau.de[/URL]
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Na toll.
Sind das nicht schöne Aussichten, das ganze Jahr über Sonne, dann nur noch was Sand in den Garten, direkt neben dem Gartenteich und man muss gar nicht mehr in Urlaub fahren.
Aber im Ernst, wir (die meisten hier) werden davon nicht mehr viel mitbekommen, aber für die nächste Generation sieht das ja gar nicht so gut aus.
Irgendwie fällt mir da glatt wieder das Thema ein wo die Autoindustrie sich über vorgeschriebenen Grenzwerte beschwert und diese auch (angeblich) nicht einhalten kann.
Umweltbundesamt und EU kritisieren Autoindustrie