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Radiohörspiele erleben Boom
Köln - Radio-Hörspiele erfreuen sich dem WDR zufolge einer zunehmenden Beliebtheit. «Das wir von einem Boom sprechen können, zeigen uns die stark wachsenden Hörerzahlen», sagte Wolfgang Schiffer, Leiter der Programmgruppe Wort des WDR in einem dpa- Gespräch.
«Erstaunlich ist dabei, dass Hörspiele vor allem bei jungen Hörern auf wachsenden Zuspruch stoßen.» So erreiche man etwa beim WDR-Jugendsender Eins Live auf einem Abendprogrammplatz zwischen 23.00 und 24.00 Uhr rund 150 000 Hörer je Sendung.
Insgesamt strahle die ARD rund 1500 Hörspiele im Jahr aus. «Neben dem Bestreben nach Vielfalt ist ein Trend zu populären Stoffen feststellbar, wie etwa die Vertonung bekannter Romane.»
«Sicherlich hängt das neue Interesse am Hörspiel auch mit dem wachsenden Hörbuchmarkt zusammen», sagt Schiffer. «Wir müssen dabei jedoch in Erinnerung halten, dass der Hörbuchmarkt ohne das Radiohörspiel nicht entstanden wäre.» Produktionen, die aus der ARD kämen, seien nach wie vor ein wichtiges Fundament für die wachsende Zahl verkaufter Hörbücher.
«Wichtig ist das Hörspiel aber auch, da wir vielen Schriftstellern und Regisseuren mit der Möglichkeit, für das Radio zu arbeiten, das tägliche Brot sichern», sagt Schiffer. «Vielleicht hätten die Werke Heinrich Bölls, für die er den Nobelpreis bekommen hat, gar nicht geschrieben werden können, hätte es nicht das Radio als feste und existenzsichernde Arbeitsbasis gegeben.»
Quelle: © dpa - Meldung vom 07.11.2004 11:33 Uhr