Ganz ohne Worte

  • Ganz ohne Worte


    Ich wollte dir ein Gedicht schreiben,
    ein Gedicht –
    ganz aus Liebe,
    die Du spürst in jedem Wort,
    und ich war mir ganz sicher,
    Du würdest es verstehen –
    auch wenn Du weit weg von mir bist.


    Doch bald musste ich einsehen,
    dass sich Liebe nicht auf ein Blatt Papier zwängen lässt.



    Ich wollte Dir ein Gedicht schreiben -
    einfach um Dir zu zeigen,
    jemand liebt Dich.
    Doch bald musste ich einsehen,
    dass sich die Kraft eines Augenblicks,
    das Gefühl, Du bist bei mir,
    nicht durch einen Brief ersetzenlässt.


    Ich wollte dir ein Gedichtschreiben –
    voll Hoffnung,
    die Dich ermutigt, wenn Du am Boden zerstörst bist,
    und Dich stärkt, wenn Du verzweifelt bist.
    Doch wieder waren mir die Worte beim Schreiben im Weg.



    Und ich begann sie zu hassen,
    diese Worte,
    die alles so erschreckend nüchtern wirken lassen,
    die der Phantasie strikte Grenzen setzen
    und wie eine unüberwindbare Mauer,
    eine Mauer von Missverständnissen,
    zwischen mir und den Menschen stehen.


    Mir wurde klar,
    wenn dieser Brief Dich -
    Dich und nicht nur Deine
    Adresse erreichen sollte,
    dann musste ich diese Mauer überwinden.


    Deshalb habe ich Dir dann diese Zeilen geschrieben.
    Such den Sinn nicht in denWorten.
    Du findest nichts,
    das, worauf es ankommt,
    steht zwischen den Zeilen.