Aussichten für Ungarn

  • Renault will mit Zuverlässigkeit zum Erfolg in Ungarn


    (F1Total.com) - Seit dem Grand Prix von San Marino in Imola am 24. April hätte Kimi Räikkönen durchaus jedes Formel-1-Rennen dieser Saison gewinnen können, doch Pleiten, Pech und Pannen wie zuletzt der unnötige Hydraulikschaden in Hockenheim verhinderten den Durchmarsch des Finnen. Stattdessen feierte Fernando Alonso mit dem zuverlässigeren Renault-Paket gleich sechs Siege - und beim bevorstehenden 13. WM-Lauf in Ungarn am kommenden Wochenende soll der siebente Streich folgen.


    "An Ungarn", blickte der WM-Führende auf seinen ersten Triumph im Jahr 2003, als er sogar Michael Schumacher überrundet hat, zurück, "habe ich ein paar gute Erinnerungen. Es ist eine Strecke, die ich sehr mag - ziemlich langsam, aber der Rhythmus für die Fahrer ist gut. Man muss körperlich gut vorbereitet sein, um mit der Hitze zurechtzukommen. Weil ich dort meinen ersten Sieg gefeiert habe, ist der Hungaroring etwas Besonderes für mich. Ich freue mich schon auf das ganze Wochenende - die Stadt, den Paddock und die Atmosphäre."


    Alonso erklärt, worauf es am Hungaroring ankommt


    Als "komplex" bezeichnete Alonso den "zweitlangsamsten Kurs nach Monaco": "Man braucht gute Traktion am Ausgang der langsamen Kurven, aber auch eine stabile Frontpartie. In den lang gezogenen Kurven muss man das Auto voll unter Kontrolle haben. Jedes Untersteuern kostet dort Zeit. Außerdem ist der Motor sehr wichtig, was vielleicht überraschend klingen mag: Aus den niedrigen Drehzahlen heraus benötigt man eine gute Fahrbarkeit und bei den hohen Temperaturen muss er gut funktionieren. Die Strecke ist vielleicht langsam, aber in vielen Bereichen sehr anspruchsvoll."


    Dementsprechend finden in Ungarn auch immer wieder Materialschlachten statt, was nach aktuellem Stand der Dinge eher Renault als McLaren-Mercedes entgegenkommen müsste. Während die "Silberpfeile" ihre Standfestigkeit nämlich nach wie vor nicht im Griff haben, läuft der R25 von Alonso und seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk.


    "Im Rennsport geht es nicht nur darum, das schnellste Auto zu haben", meinte Renault-Chefingenieur Pat Symonds in Hockenheim, "sondern die Formel 1 ist Teamsport: Gute Fahrer, ein schnelles Auto, ein guter Motor und exzellentes Teamwork an den Boxen tragen zum Erfolg bei. Die Zuverlässigkeit ist auch ein Parameter dieses Gebildes, und wir haben in diesem Bereich hart gearbeitet, um uns zu verbessern. Über die Wintermonate war das eines unserer Hauptanliegen, und im Moment sind wir diesbezüglich besser sortiert als McLaren."


    Alonso und Fisichella mögen den Hungaroring


    Am Hungaroring könnte sein Team aber auch von der Performance her wieder konkurrenzfähiger sein: "Unsere Fahrer mögen die Strecke", sagte er. "Fernando hat dort 2003 seinen ersten Sieg gefeiert, während auch Giancarlo schon ein paar wirklich starke Rennen abgeliefert hat. Die Streckencharakteristik sollte unserem Auto liegen, aber ich betone immer wieder, dass der Abstand zwischen uns und McLaren nur gering ist. Wir müssen einfach ein reibungsloses Wochenende hinlegen und sicherstellen, dass wir unser Potenzial ausschöpfen können."


    Indes betonte Teamchef Flavio Briatore noch einmal, dass die Weltmeisterschaft noch lange nicht gegessen ist: "Ich erinnere mich daran, dass Inter Mailand im Finale der Champions League schon 3:0 in Führung lag. Alle dachten, das sei gelaufen, aber man darf einen Konkurrenten niemals abschreiben. Am Ende hat Liverpool gewonnen. Wir werden daher bis zu dem Tag nicht locker lassen, an dem wir den Titel auch mathematisch in der Tasche haben", kündigte er an.


    Briatores Nummer zwei, Fisichella, liebt es übrigens, auf dem kurvenreichen Kurs in der Nähe von Budapest zu fahren: "Es ist eine schwierige Strecke mit vielen langsamen Passagen, sehr anspruchsvoll für Fahrer und Ingenieure", so der Italiener. "In den langsamen Kurven ist gute Traktion notwendig, aber auch ein gutes Einlenkverhalten und hoher Grip, was nicht immer einfach ist, weil viel Staub auf dem Asphalt liegt."


    Körperlich extrem anspruchsvolle Strecke


    "Die andere Sache ist die, dass das Rennen ein sehr schwieriges für die Fahrer ist: Es dauert sehr lange, was kombiniert mit den hohen Temperaturen für extreme körperliche und mentale Belastungen sorgt. Es gibt so viele Kurven, dass man nicht wirklich Zeit hat, einmal richtig durchzuatmen. Es geht Schlag auf Schlag, Runde um Runde. Da braucht man eine gute Ausdauer, zumal ja auch die Start- und Zielgerade viel zu kurz ist, um sich wenigstens einmal ein paar Sekunden erholen zu können."


    "Die Strecke kann für die Reifen schwierig sein - mit viel Traktion und hohen Temperaturen. Das ist das Erste, was wir in den Griff bekommen müssen. Dann muss man versuchen, die Gratwanderung zwischen einer guten Startposition und guter Konstanz im Rennen zu meistern. Renault war in Ungarn immer sehr stark. Das wird hoffentlich auch dieses Jahr der Fall sein", gab Fisichella zu Protokoll.


    Und weiter: "Wir haben eine sehr konstante Fahrwerksbalance und das Auto ist einfach zu fahren, was für ein so langes Rennen sehr wichtig ist. Wir haben gute Traktion und wir sind stark auf der Bremse, was an einigen Stellen in Budapest entscheiden kann", meinte Fisichella. "Und es gibt auch einige Weiterentwicklungen. Dazu sind unsere Ausgangspositionen im Qualifying gut - nahe dem Ende der Session, wenn die Asphaltbedingungen am besten sind. Ich denke, dass wir uns auf ein konkurrenzfähiges Wochenende einstellen können."

  • (F1Total.com) - Unmittelbar nach dem Rennen in Deutschland am vergangenen Wochenende geht es für Sauber-Petronas weiter zum Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring, dem letzten Rennen vor der Sommerpause. Bei hohen Außentemperaturen erwartet die Schweizer ein strategisch anspruchsvolles 13. Rennen der Saison.


    "Ich genieße das Rennen in Ungarn und die Stimmung dort", schwärmt Jacques Villeneuve. "Die Ungarn freuen sich sehr über den Grand Prix, und Budapest ist eine so lebhafte Stadt. Die Strecke ist außergewöhnlich, denn sie verfügt nicht wirklich über Geraden, sondern ist stark gewunden. Normalerweise ist das nicht gut, aber irgendwie macht das Layout Spaß und hat einen guten Rhythmus. Überholmanöver sind hier eher schwierig."


    "Die erste Kurve bietet wahrscheinlich die einzige realistische Chance dafür", weiß der Kanadier. "Es ist für gewöhnlich nicht einfach, hier eine anständige Fahrzeugbalance zu finden, aber unserem Auto sollten die Streckeneigenschaften liegen. Die hohen Luft- und Asphalttemperaturen beeinflussen die Reifenabnutzung. Je heißer es ist, desto härter ist es für die Fahrer und natürlich für die Motoren, aber wir sind gut vorbereitet und ich denke, wir werden konkurrenzfähig sein."


    Auch Felipe Massa mag den Hungaroring und seine Streckenführung sehr: "Es sieht ziemlich eng aus, aber das ist es eigentlich nicht. Einige Kurven sind von mittelschneller bis sehr schneller Natur, was nicht schlecht ist. Das einzige Problem liegt im Mangel an Überholmöglichkeiten, also muss man im Qualifying das Beste aus dem Auto herausholen und diese Position im Rennen verteidigen."


    "Im vergangenen Jahr hatte ich ein Bremsproblem, konnte aber im Training mit einer beachtlichen Benzinmenge in die Top 10 fahren", so Massa, der im Vorjahr ausgefallen war. "Deshalb denke ich, dass ich auf diesem Kurs gut auskomme, und hoffe, dass er dem Sauber-Petronas C24 liegen wird. Dieses Jahr fahren wir mit Michelin-Reifen und damit sollten wir hier wettbewerbsfähig sein. Ich freue mich wirklich sehr auf dieses Wochenende."


    Willy Rampf, Technischer Direktor des Rennstalls, ergänzt, dass der Hungaroring dem Kurs in Monaco recht ähnlich sei: "Beide verlangen maximalen Abtrieb, und Überholmöglichkeiten sind Mangelware. Auch die Verlängerung der Start und Zielgeraden vor zwei Jahren änderte nichts daran. Doch im Gegensatz zu Monaco sind die Lufttemperaturen in Ungarn sehr hoch, und deshalb müssen wir mit bestmöglicher Kühlung fahren. Abtrieb und Kühlung sind hier wesentlich wichtiger als der Luftwiderstand, und daher ist es auch kein Problem, wenn wir jede mögliche Öffnung nutzen."


    "Wir werden hier zudem ein paar neue Aerodynamikteile am Fahrzeug haben", fährt der Deutsche fort. "Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Reifenperformance. Die Strecke ist für gewöhnlich sehr sandig und der Griplevel demnach gering. Das kann zu Untersteuern führen. Dennoch können wir normalerweise mit weichen Gummimischungen fahren, und ich bin mir sicher, dass Michelin den Verschleiß im Griff hat."


    "Die Performance der Reifen entscheidet über die Startposition und wird unsere Strategie stark beeinflussen. Es ist daher von oberster Priorität, die passende Fahrzeugbalance zu finden und die richtigen Reifen auszuwählen. Wenn wir weit genug vorn starten können, können wir eine Dreistoppstrategie in Betracht ziehen. Allerdings macht das keinen Sinn, wenn man letztlich im dichten Fahrerfeld festsitzt. Daher könnten zwei Boxenstopps attraktiver sein. Es kommt also darauf an, wie gut man im Abschlusstraining abschneidet und ob man mit den Führenden mithalten kann", so Rampf.

  • 26. Juli 2005 - 12:01 Uhr
    (F1Total.com) - Direkt nach dem Deutschland-Grand-Prix machte sich das Toyota-Team auf den Weg nach Ungarn, wo an diesem Wochenende in Budapest schon das nächste Rennen stattfinden wird. Dort möchte der Toyota-Rennstall den vierten Platz in der Konstrukteursweltmeisterschaft festigen. Vergangenes Jahr sah Olivier Panis auf dem Hungaroring die Ziellinie als Elfter, Teamkollege Ricardo Zonta schied mit einem Elektronikdefekt aus.


    Jarno Trulli: "Nach meinem Rennen zum Vergessen in Hockenheim hoffe ich auf eine bessere Zielankunft in Ungarn. Die Strecke ist herausfordernd, da sie sehr eng ist, viele Kurven auf einer relativ kurzen Runde hat. Das Überholen ist sehr schwierig, aber es macht dennoch Spaß, dort zu fahren. In Budapest ist es für gewöhnlich sehr heiß und die verwinkelte Natur der Strecke bedeutet, dass es ein tendenziell langes Rennen ist, das meist fast zwei Stunden dauert."


    "Man muss die Konzentration ständig aufrechterhalten, denn der Kurs ist abseits der Ideallinie sehr schmutzig und man kann sich keine Fehler erlauben. Wenn man abseits der Ideallinie gerät, dann wird man nach hinten gereicht, denn es braucht viel Zeit, um die Reifen wieder sauber zu bekommen. Die Strecke kann sich verändern, weil Staub auf sie geblasen wird, es kann also schwierig sein, das Handling des Autos hinzubekommen. Wenn es um das Setup geht, dann ist es der Trick, in den langsameren Kurven mechanische Haftung zu finden und gleichzeitig ziemlich weich abgestimmt zu fahren, um das Auto über die Unebenheiten fahrbar zu machen."


    Ralf Schumacher: "Budapest im Juli ist eine der heißesten Orte, an denen wir im Verlauf des Jahres fahren, wir können also ein weiteres schweißtreibendes Wochenende erwarten. Der Kurs wird abgesehen vom Grand Prix nicht viel verwendet, es ist aus diesem Grund am ersten Tag des Trainings sehr staubig. Der Hungaroring ist bekannt dafür, dass er einer der Kurse im Kalender ist, auf dem man kaum überholen kann, die Startposition ist aus diesem Grund besonders wichtig und es ist ein Vorteil, wenn man spät in der Session auf die Strecke geht."


    "Wenn man für lange Zeit im Windschatten eines anderen Autos hängt, dann können die Temperaturen in deinem Auto nach oben gehen, man muss aus diesem Grund manchmal zurückstecken, damit kühlere Luft auf dein Auto trifft. Vor ein paar Jahren haben sie die Gerade verlängert, das Überholen ist also nicht ganz unmöglich. Hoffentlich können wir unseren Lauf von Zielankünften in den Punkten fortsetzen."


    Chef-Renningenieur Dieter Gass: "Der Hungaroring ist ein Kurs für maximalen Abtrieb, auf dem es wichtig ist, ein solides Aerodynamik-Paket zu haben. Er ist Monaco ziemlich ähnlich, die Bremsen haben nicht Zeit abzukühlen und sie werden auf der ganzen Runde ständig verwendet und damit auch im gesamten Rennen. Man kann dort nur schwierig überholen, wir müssen also mit einberechnen, dass wir ständig im Windschatten eines anderen fahren. Die ganzen Temperaturen im Inneren eines Autos steigen unter diesen Bedingungen dramatisch an - Motor, Bremsen, Getriebe - wir müssen diese also sorgfältig beobachten."


    "Wenn wir erst einmal den Start und die ersten paar Kurven erfolgreich absolviert haben, ist es wichtig, ausreichend Abstand zwischen deinem Auto und jenen dahinter aufzubauen, damit man bei der Boxenstoppstrategie keine Kompromisse eingehen muss. In diesem Jahr haben wir gesehen, dass wenn ein Auto später anhält als jenes, das dicht folgt, dann kann es einen ausreichend großen Zeitvorsprung aufbauen, sodass es vorbei kommt, und das muss um jeden Preis verhindert werden."

  • 26. Juli 2005 - 12:01 Uhr
    (F1Total.com) - Für den Sauber-Piloten Jacques Villeneuve ist der Ausgang des vergangenen Hockenheim-Grand-Prix alles andere als befriedigend. Von Platz 14 aus ins Rennen gestartet, konnte der 34-Jährige das Rennen lediglich auf dem 15. Rang beenden. Auf seiner Internetseite zog er nun Bilanz über den Grand Prix von Deutschland.


    "Dieser Sonntag war für mich mehr als seltsam. Alles ging schief und ich verstand nicht genau, warum. Ich wurde in drei Vorfälle verwickelt. Es sah so aus, als würde nichts, was ich probiere, funktionieren", so Villeneuve. Bereits am Start hatte der Sauber-Pilot ein unfreiwilliges Zusammentreffen mit Rubens Barrichello. Darauf folgten zwei weitere Kollisionen mit Robert Doornbos und Tiago Monteiro.


    "Am Beginn des Wochenendes sah eigentlich alles ganz gut aus. Das Auto läuft momentan definitiv besser und das Team arbeitet gut. Ich wusste, dass wir eine ordentliche Rennstrategie hatten, und meine Rundenzeiten waren befriedigend, obwohl ich eine Menge Benzin dabei hatte", erläuterte Villeneuve.


    Somit war der ehemalige Weltmeister mit hohen Erwartungen an den Start gegangen. "Ich habe mich vorher richtig aufgeputscht gefühlt, da ich sicher war, dass wir Punkte kassieren würden. Alles sah sehr positiv aus. Jetzt bin ich einfach frustriert und hoffe, dass Ungarn besser ablaufen wird", äußerte er mit vorsichtigem Optimismus.


    Der Hungaroring liege dem Auto gut, so Villeneuve, weshalb er hofft, dass das Team dort wettbewerbsfähiger sein wird. Um dem Vorschub zu leisten, wird sich der Kanadier vor dem kommenden Wochenende drei Tage lang körperlich vorbereiten: "Das Training wird mir helfen, die Frustration loszuwerden und für Budapest neue Hoffnung zu schöpfen."

  • 26. Juli 2005 - 13:13 Uhr
    (F1Total.com) - Auf dem fünften Platz in der Startaufstellung, auf dem fünften Platz ins Ziel - Michael Schumachers Erinnerungen an Hockenheim mögen durchwachsen sein, dürften aber dennoch positivere Momente als den diesjährigen Großen Preis von Deutschland enthalten. Im Grunde bleibt da nur, einen Haken unter das vergangene Wochenende zu setzen und sich auf Ungarn zu konzentrieren.


    Auf seiner Internetseite allerdings erklärt der 36-Jährige, dass der anstehende Ungarn-Grand-Prix wahrscheinlich für Ferrari nicht einfach werden wird: "Zwischen Hockenheim und Budapest bleiben nur wenige Tage, da ist es unrealistisch, einen großen Leistungssprung zu erwarten. Dennoch testen wir natürlich weiter und werden mit Sicherheit Fortschritte machen."


    "Der Kurs in Budapest ist nach den Veränderungen vor zwei Jahren technisch recht anspruchsvoll und in meinen Augen angenehmer zu fahren", schildert Schumacher. "Mittlerweile ist es sogar nicht unmöglich, dort zu überholen. Das war ja einer der großen Kritikpunkte an dieser Strecke. Mal sehen, was man damit anfangen kann."


    Jedoch will sich der Kerpener nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen: "Ich habe ja in letzter Zeit schon ein paar Mal gesagt, dass ich mich mit Prognosen zurückhalten möchte, und vor dem Großen Preis von Ungarn möchte ich das genauso halten. Wir fahren morgen da hin und geben unser Bestes. Und dann schauen wir mal, was wir erreichen können."